nach längerem Überlegen habe ich mich dazu entschlossen für bestimmte richtungsweisende tagespolitische Meldungen und Aussagen diesen neuen Thread einzurichten. Im alten Original-AAF gab es diesbezüglich ja auch einige Threads (siehe hierzu im AAF-Backup)
Trotzdem werde ich die jeweiligen Postings nach einer längerbedeutenden Auswirkung aussortieren – eben filtern - - ansonsten hätten wir jede Menge Postings mit schnellem Ablaufdatum, das will ich vermeiden!
Die unheilige Ideologie des Tigerzahnkapitalismus und der notgedrungene Widerstand
Hallo zusammen,
ein großes Ärgernis über eine Aussage des EZB-Präsidenten Mario Draghi hat mich eigentlich heute dazu bewogen diesen neuen Thread einzurichten. Es ist ein Skandal welcher Ideologie die Personen an den Schalthebeln der Macht anhängen.
In den Weiten des Netzes werden die schwachsinnigsten Verschwörungstheorien herumgereicht und getauscht, aber die eigentlichen gefährlichen Ideologien zwischen den Zeilen der Tagespolitik werden vollkommen unter den Tisch fallen gelassen.
Scheinbar brauchen die VT´ler des Netzes immer einen gewissen Kick ins Spektakuläre und viel „Tschin Bumm“ mit pompöser Hintergrundmusik. Aber die wirklichen Gefahren offenbaren sich leise, sehr leise und das zwischen den Zeilen versteckt.
Keine abstrusen globalen Geheimbünde mit armaggedon´scher Intension bestimmen unser Schicksal, sondern Interessengemeinschaften aus Wirtschaft und Geldadel versuchen durch Lobbying und Vernetzung ihre Ideologie des Tigerzahnkapitalismus durchzusetzen und verstricken Wirtschaft und Politik zu einem unansehnlichem unheiligen Pullover des Destruktiven!
Politiker hüpfen zwischen Privatwirtschaft und Politik herum und sind verstrickt in die Interessengemeinschaften der Hochfinanz und des Investorentums. Das war früher anders, besonders in den Zeiten vor und während des 2. Weltkriegs hatten die unmittelbar späteren Politiker in Europa zum Teil selbst erfahren, was es heißt in einem politischen unmenschlichen Umfeld überleben zu müssen - - umso mehr wollten sie ein sozialpolitisch abgesichertes neues Europa schaffen und die Wirtschaft sollte für den Menschen da sein und nicht umgekehrt wie es heute auf die Fahnen geschrieben wird.
Diese in der Nachkriegszeit ethisch geeichten Politiker sind schon lange Vergangenheit. Heute sind die Mehrheit der Politiker Schattenwesen, die im Halbdunkel der Tagespolitik sich mit den faulen Ideologien der Finanz- und Wirtschaftsinteressenbünde verbrüdern und das soziale Netzwerk, das in zumindest Westeuropa seit der Nachkriegszeit existierte zu demontieren und alles auf ein niederes Niveau a la z.B. Vereinigte Staaten zu senken mit dem Vorzug es sogar noch darunter zu drücken!
Und die Politiker die vielleicht wirklich dagegensteuern wollten, die haben keinen Spielraum mehr etwas Größeres dagegen zu unternehmen, da derzeit globaler Zwang besteht.
Der einzig gangbare ideologische Weg ist, daß die Menschen wieder in den Fokus kommen und je nachdem ob sie sich gerade über Wasser oder unter Wasser befinden ein Mindestmaß an menschlicher Existenz halten dürfen. Und im Laufe eines Lebens ist jeder mal über und ein andermal unter Wasser.
Hier die entbehrliche Wortspende vom EZB-Präsidenten Mario Draghi zum Muß das soziale Sicherheitsnetz in Europa abschaffen zu wollen. Solche Herren gehören nach solchen Aussagen sofort von ihrem Stuhl gekickt und durch sozial verantwortungsbewußte Politiker ersetzt (aber wo finden?)!
Zitat
ZitatVotum für harten Sparkurs
In der immer kontroversieller geführten Debatte, wie man der schwelenden Schuldenkrise in der Euro-Zone am besten beikommen könne, gibt der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, ein unmissverständliches Votum ab: Am Sparen führt kein Weg vorbei.
Draghi warnt die Länder der Euro-Zone, dass es keine Alternative zu Sparmaßnahmen gebe. Die wirtschaftliche Schwäche dürfe nicht als Ausrede herhalten, bei der Bekämpfung der Haushaltsdefizite nachzulassen. In einem ausführlichen Interview mit dem Wall Street Journal („WSJ“, Freitag-Ausgabe) sagte Draghi, dass der viel gepriesene Sozialstaat - mit seinem Engagement für Arbeitsplatzsicherheit und einem generellen Sicherheitsnetz - „vorbei“ („gone“) sei und kein „Modell“ mehr darstelle. Er verweist auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien, die über 50 Prozent beträgt. Hier gebe es dringenden Handlungsbedarf.
Letztendlich steuern wir auf eine Zukunft zu, die das Wohl von wenigen Finanz- und Wirtschaftsgurus bzw. Großkonzernen im Zielfokus hat und die Mehrheit der Bevölkerung als neue Lehensdiener ansieht, die „unten“ gehalten werden sollen.
Wenn die Politik nicht eine Grenze zieht, wo sie sich wieder auf den alleinigen Grund der Wirtschaft und des Geldes zurückbesinnen – nämlich: die menschliche Existenz in Würde und ohne Ketten von neuen Lehensherren, dann wird es bald im Volk rummoren und ein neuer Sturm auf die „Bastille“ des 21. Jahrhunderts wird beginnen, wenn das Volk so weit entrechtet wurde, daß es auf die Barrikaden klettert.
Und dann wird es auch für einen MdR Zeit das Teleskop auf die Seite zu stellen und den Gefahren der Unmenschlicheit des 21. Jahrhunderts auf den Barrikaden des Widerstands die Stirn zu bieten!
In der Hoffnung, das sich ab einem gewissen kritischen Wendepunkt die Politik doch vielleicht wieder auf die Ideologie der Menschlichkeit zurückbesinnt und diese Tigerzahnkapitalismus-Wachstumsirrwege das Klo runterspült!
Wohl nicht nur das Pentagon allein läßt seine Computersimulationen derzeit heiß laufen, um die möglichen Risiken eines Iran-Konflikts abzuschätzen. Aber alleine schon der gesunde Hausverstand reicht aus um zu erkennen, daß hier nicht nur ein Kerngebiet betroffen wäre, sondern eine regelrechte Kettenreaktion verknüpft wäre.
Wie immer in der Weltpolitik stehen der Vernunft die politischen Interessen entgegen. Wer wird sich mittelfristig durchsetzen. Das hängt wohl zumeist bei solchen geschichtlichen Kreuzungen von den darin agierenden Personen ab – sind diese in Verantwortung geschult oder doch nur sehr kurzsichtig auf angebliche Vorteile bedacht.
Hinzu kommt aus heutiger Sicht jetzt auch noch das große Fragezeichens der Zukunft Syriens in der Nachbarschaft dieser ohnedies konfliktgeladenen Region der Welt.
Hier eine aktuelle Meldung zu den Computersimulationsauswertungen des Pentagons:
ZitatPentagon warnt vor israelischem Schlag gegen den Iran
US-Militärs fürchten nach einem Bericht der „New York Times“ („NYT“) erhebliche Risiken im Fall eines israelischen Militärschlages gegen iranische Atomanlagen. Jüngste geheime Planspiele hätten ergeben, dass die USA in den Konflikt hineingezogen werden könnten und mit Hunderten toten Soldaten rechnen müssten. Außerdem bestehe die Gefahr, dass sich der Konflikt zu einem größeren Regionalkrieg in Nahost ausbreiten könnte, hieß es unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsbeamte im Pentagon.
„Unvorhersehbare Folgen“ Die zweiwöchigen Planspiele der Militärs („Internal Look“) seien unter anderem davon ausgegangen, dass der Iran nach einem israelischen Militärschlag Raketenangriffe auf US-Schiffe im Persischen Golf starten würde. Dabei könnten 200 amerikanische Soldaten ums Leben kommen. Als Antwort würden die USA mit eigenen Angriffen auf iranische Atomanlagen reagieren. Insgesamt hätten die geheimen Planspiele die Ansicht von Militärs bestärkt, wonach ein israelischer Angriff unvorhersehbare und unkontrollierbare Folgen haben könnte. Die Planspiele hätten die Aufgabe gehabt, die interne Abstimmung innerhalb der US-Streitkräfte im Konfliktfall zu testen.
US-Regierungsbeamte gingen von einem möglichen israelischen Angriff im nächsten Jahr aus, schreibt die „NYT“. Zuvor hatte es zeitweise geheißen, US-Militärs rechneten gar schon in diesem Frühjahr mit einem Angriff.
obwohl seit Anbeginn im AAF immer die Astronomie der Schwerpunkt war, wurden nie auch sehr erdgebundene, alltägliche Probleme und Fragwürdigkeiten außer Acht gelassen.
Da in Östereich ab 1. April 2012 die Vorratsdatenspeicherung beginnt und Resteuropa wird folgen oder folgte bereits, habe ich hier mal versucht einen guten Gesamtüberblick dazu zusammenzustellen:
ZitatEU-Richtlinie wird umgesetzt
Am 1. April tritt in Österreich die umstrittene Vorratsdatenspeicherung in Kraft. Ab dann werden Millionen Kommunikationsdaten für sechs Monate gespeichert, etwa wer wann im Netz surft, E-Mails schreibt, telefoniert -und mit wem. Die Polizei erhofft sich Rückschlüsse für ihre Ermittlungen, Kritiker sehen in der anlasslosen Datenspeicherung die Verletzung des Menschenrechts auf Privatsphäre sowie des Grundrechts auf Datenschutz. Die zugrundeliegende EU-Richtlinie hat Österreich mitbeschlossen - wird sie nicht umgesetzt, drohen hohe Strafzahlungen.
Mit dem Inkrafttreten am 1. April wird die umstrittene Vorratsdatenspeicherung in Österreich Realität. Die Diskussionen werden damit kein Ende finden, im Gegenteil: Neben den Kosten wird weiter über die Gesetzmäßigkeit der anlasslosen Speicherung von Kommunikationsdaten gestritten - in Österreich, aber auch europaweit. Die Vorratsdatenspeicherung, auch Data Retention genannt, ist auf eine EU-Richtlinie zurückzuführen, die 2006 unter den Eindrücken der Terroranschläge in New York, London und Madrid mit der Zustimmung Österreichs verabschiedet wurde. Die EU-Richtlinie sieht vor, dass Kommunikationsanbieter wie etwa Telefonieprovider bis zu zwei Jahre, aber mindestens sechs Monate lang speichern, mit wem ihre Kunden kommuniziert haben. Als geltendes EU-Recht muss die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt werden, sonst droht ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) mit hohen Strafzahlungen.
Was genau gespeichert wird
Gespeichert werden müssen im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung neben der IP-Adresse eines Computers inklusive des Namens und der Anschrift des Inhabers auch der Standort und die genaue Gerätekennung eines Mobiltelefons sowie Sender und Empfänger von SMS, MMS, E-Mails und Telefoniediensten inklusive Internettelefonie - kurz: Es wird gespeichert, wer mit wem wann wie kommuniziert, egal ob in gesprochener oder schriftlicher Form, ob über Internet, Festnetz oder Mobilfunk. Inhalte werden dabei keine aufgezeichnet, doch schon die Standortdaten eines Handys reichen aus, um einen Nutzer nachverfolgen zu können.
Kosten von mindestens 20 Mio. Euro
In Österreich werden rund 165 Kommunikationsanbieter, also Mobilfunker oder Internetprovider, die in ihren Netzen anfallenden Daten sechs Monate aufheben müssen. Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen sind von der Speicherpflicht ausgenommen. Die einmaligen Kosten für die für die Speicherung notwendige Infrastruktur werden zu 80 Prozent vom Staat getragen, der Rest und der laufende Betrieb inklusive Abfragen wird von den Anbietern finanziert - mehr dazu in fm4.ORF.at. Wie hoch die genauen Kosten sein werden, ist derzeit noch unklar, so der Generalsekretär der Internet Service Provider Österreich (ISPA), Maximilian Schubert, gegenüber ORF.at. Das Ministerium ging zuletzt von 20 Mio. Euro aus, Schubert glaubt aber nicht, dass diese Summe reicht. Abzuwarten bleibt, ob die Branche diese Kosten auf die Nutzer überwälzt, wenn sie der Staat übernimmt, müssen ohnedies alle dafür zahlen.
Justiz- und Innenministerium wollten mehr
Österreich hatte lange gezögert, die umstrittene Richtlinie umzusetzen, schlussendlich beugte man sich den angedrohten Strafzahlungen. Das für die Umsetzung zuständige Infrastrukturministerium beauftragte das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM) damit, einen Gesetzesvorschlag auszuarbeiten. Das Infrastrukturministerium strebte grundsätzlich eine Mindestumsetzung an, während Innen- und Justizministerium unter Maria Fekter (ÖVP) und Claudia Bandion-Ortner auf deutlich mehr Daten länger Zugriff haben wollten. Die Behörden hoffen, aus den Daten Rückschlüsse für ihre Ermittlungen ziehen zu können. Zwar ist die Speicherpflicht mit sechs Monaten nun am unteren Ende der Möglichkeiten und die Übermittlung der Vorratsdaten für Taten mit über einem Jahr Strafandrohung mit Antrag des Staatsanwalts mit richtlicher Genehmigung definiert, über die Strafprozessordnung und das Sicherheitspolizeigesetz gibt es jedoch Wege, diesen Richtervorbehalt zu umgehen, vor allem bei IP-Adressen.
Genaue Protokollierung der Abfragen
Die eigentlichen Abfragen der gespeicherten Daten laufen über eine Durchlaufstelle, eine Art Mail-Box, die zwischen den Providern und den anfragenden Behörden steht. Jede Anfrage von Vorratsdaten (bestehen aus Verkehrsdaten und Stammdaten) wird dort registriert und protokolliert, so soll in Zukunft eine Überprüfung der Vorratsdatenspeicherung möglich sein. Die Durchlaufstelle soll auch das systematische Sammeln und Auswertung von Daten (Data Mining) verhindern helfen, so Christof Tschohl, der die Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung als BIM-Mitarbeiter mitausgearbeitet hat. Diese Einrichtung ist einzigartig - bei einer ersten Überprüfung der Vorratsdatenspeicherung musste die EU-Kommission letztes Jahr feststellen, dass die Kontrollen in den meisten Ländern unzureichend und die Daten fehlerhaft sind. Nicht zuletzt deswegen ordnete die zuständige EU-Kommissarin Cecilia Malmström eine Überarbeitung der Richtlinie an, für heuer wird ein erster öffentlicher Entwurf erwartet. Bis zu einer Umsetzung einer neuen Richtlinie können Jahre vergehen.
Kritiker wollen Aufhebung der Richtlinie
Kritiker wie der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung (AK Vorrat) wollen allerdings keine Überarbeitung, sie fordern die ersatzlose Streichung der Richtlinie und der entsprechenden nationalen Gesetze. Sie sehen durch die Vorratsdatenspeicherung das Menschenrecht auf Privatsphäre sowie das Grundrecht auf Datenschutz verletzt. Der AK Vorrat hat mit einer entsprechenden Bürgerinitiative in Österreich fast 80.000 Unterschriften gesammelt, die Initiative wird derzeit im Petitionsausschuss behandelt. Der AK Vorrat will zudem eine Verfassungsklage einbringen, sobald das Gesetz in Kraft ist.
EuGH soll Rechtmäßigkeit prüfen
Mit der Rechtmäßigkeit der Vorratsdatenspeicherung soll sich auch der EuGH demnächst befassen: Das irische Höchstgericht will unter anderem wissen, ob die EU-Richtlinie gegen das Recht auf Privatsphäre (Artikel sieben und acht) und das Recht auf freie Meinungsäußerung gemäß der Europäischen Menschenrechtskonvention verstößt und auch die gebotene Verhältnismäßigkeit laut EU-Vertrag einhält. Ein entsprechender Antrag soll demnächst eingebracht werden, eine endgültige Entscheidung wird erst in rund zwei Jahren erwartet. Bis dahin werden erst einmal alle Kommunikationsdaten gespeichert.
ZitatDatenschutz - Was Vorratsdaten über uns verraten
Der Chaos Computer Club nennt Handys "Ortungswanzen". Zu Recht, wie unsere interaktive Grafik zeigt: Die Vorratsdaten des Grünenpolitikers Malte Spitz enthüllen sein Leben.
"Interpol und Deutsche Bank, FBI und Scotland Yard, Flensburg und das BKA, haben unsere Daten da", sangen Kraftwerk 1981 in Computerwelt. Es klang damals unglaublich, später bedrohlich, und heute klingt es lächerlich. Denn die Wirklichkeit ist viel banaler. Unsere Telefone sind es, die am meisten über unsere Gewohnheiten verraten. Der Chaos Computer Club nannte die kleinen, mächtigen Computer in unseren Taschen deswegen auch schon "Ortungswanzen". In einem Gutachten für das Bundesverfassungsgericht hat der Verein im Juni 2009 theoretisch beschrieben, welche Informationen bei der sogenannten Vorratsdatenspeicherung übermittelt werden und was sich daraus alles ablesen lässt. Das Verfassungsgericht hat die damalige Regelung inzwischen gestoppt, aufgegeben aber wurde die Idee von Ermittlern und Politik keineswegs. Zu interessant sind die Möglichkeiten, aus diesen auf den ersten Blick harmlos wirkenden Daten Erkenntnisse zu gewinnen. In den kommenden Wochen will die Bundesregierung über eine neue Regelung entscheiden.
Was genau sich aus den Daten erfahren lässt, das konnten die meisten Menschen bis heute nur in der Theorie sehen, praktische Beispiele gab es nicht. Der Grünenpolitiker Malte Spitz hat sich daher entschlossen, seine Vorratsdaten aus dem Zeitraum August 2009 bis Februar 2010 zu veröffentlichen. Um sie zu überhaupt bekommen, musste er gegen die Telekom klagen. Die Daten, die ZEIT ONLINE hier zum Download zur Verfügung stellt und die Basis der hier gezeigten interaktiven Karte sind, entstammen einem Exceldokument mit 35.831 Zeilen. Mehr als 35.000 Mal also hat sein Mobiltelefon in diesem halben Jahr Informationen Preis gegeben. Jede einzelne davon ist im Zweifel unbedeutend und harmlos, in der Summe aber ergeben sie das, was Ermittler ein Profil nennen – ein klares Bild über Gewohnheiten und Vorlieben, ja über das gesamte Leben.
Das Profil enthüllt, wann Malte Spitz durch Straßen läuft, wann er Bahn fährt, wann er fliegt. Es zeigt, in welchen Städten und an welchen Orten er sich aufhält. Es zeigt, zu welchen Zeiten er arbeitet und zu welchen er schläft, wann man ihn am besten erreichen kann und wann eher nicht. Es zeigt, wann er lieber telefoniert und wann er lieber eine SMS verschickt und es zeigt, in welchem Biergarten er gerne sitzt. Es zeigt ein Leben.
- ? Vorratsdatenspeicherung ? Das Ende der Unschuldsvermutung Vorratsdatenspeicherung Wer mit wem, wann, wie lange, von wo aus und womit – das ungefähr sind die Informationen, die anhand der Vorratsdatenspeicherung erfasst werden sollen. Das Gesetz, das das Bundesverfassungsgericht am 2. März 2010 für verfassungswidrig erklärte, war 2008 in Kraft getreten. Es verpflichtete alle Anbieter von Telekommunikation, die mehr als 10.000 Kunden haben, die sogenannten Verbindungsdaten für sechs Monate zu speichern. Dies bedeutet: Die gesamte Kommunikation und auch alle Kommunikationsversuche via Telefon, SMS, E-Mail oder Internet werden erfasst und sind ein halbes Jahr rückwirkend noch nachvollziehbar. Nicht ihr Inhalt, aber sämtliche Metadaten, die über Art und Umfang des Kontaktes etwas aussagen. -
Um zu verdeutlichen, wie genau sich ein Leben abbilden lässt, hat ZEIT ONLINE die Vorratsdaten mit öffentlichen und für jeden problemlos verfügbaren Datensätzen "angereichert": Zu den Bewegungen von Malte Spitz werden seine Tweets und Blogeinträge angezeigt, die er in dieser Zeit geschrieben hat. Ein Verfahren, dass im Zweifel auch Ermittler nutzen würden, um ein Beobachtungsobjekt "aufzuklären".
Um zu belegen, wie genau die Angaben seines Telefons sind, sind auch seinen Termine sichtbar, wie sie auf der Website der Grünen veröffentlicht wurden. Die Orte, die sich im Muster der Funkzellen zeigen, finden sich dort sämtlich wieder.
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Was Vorratsdaten über uns verraten
Ermittler würden noch sehr viel mehr erfahren, als aus unserer Karte zu erkennen ist – denn einen Teil des Datensatzes veröffentlichen wir nicht: Wen Malte Spitz angerufen hat und wer ihn anrief, die Nummern seiner Kontakte also, sind nicht darin enthalten. Diese Informationen würde nicht nur die Privatsphäre sehr vieler Menschen verletzen, sie würden auch – selbst wenn wir die Nummern verschlüsselt hätten – viel zu viel über Malte Spitz verraten.
Denn nicht nur ein Bewegungsprofil lässt sich aus Vorratsdaten erstellen, sondern auch eines der menschlichen Beziehungen. Vorratsdaten zeigen, wer Freund ist und wer Familie, sie bringen geheime Liebschaften ebenso ans Licht wie verborgene Netzwerke. Malte Spitz ist Politiker und als Mitglied des Bundesvorstandes der Grünen viel unterwegs. In diesem Punkt ist er sicher kein Durchschnittsbürger. Die Tatsache aber, dass er sein Mobiltelefon häufig nutzt, dass er damit nicht nur telefoniert, sondern SMS verschickt und im Internet surft, ist heute für viele selbstverständlich.
Alle zehn Minuten hat sich sein Gerät bei einer Funkzelle gemeldet – das ist der von Malte Spitz eingestellte Zeitraum, in dem es nach neuen E-Mails sucht. Eine Funktion, die viele Besitzer von Smartphones aktiviert haben. Es ist das Intervall, in dem das Gerät ein halbes Jahr lang Daten gesendet und abgerufen hat. Ausgeschaltet war es selten. Die Bewegungen von Malte Spitz sind insgesamt zu 78 Prozent erfasst worden.
Sechs Monate – so lange sollen nach dem Willen deutscher Politiker Vorratsdaten gespeichert werden. Sechs Monate – das ist auch der Zeitraum, den uns Spitz zur Verfügung gestellt hat. Er genügt völlig, um zu erkennen, dass keine Geheimnisse mehr bleiben. Solange das Telefon angeschaltet ist, enthüllt es das Verhalten seines Besitzers. Und selbst wenn es auch immer wieder mal nicht an ist, können die Informationen ausreichen, um ein klares Profil zu erzeugen. "Flensburg und das BKA"? Heute müsste es wohl heißen: Telekom und BKA, haben unsere Daten da.
Lieber Eigenbestimmung statt Fremdbestimmung im Internet
Lieber......................statt...........
Hallo zusammen,
Die Freiheit im Netz selbst zu bestimmen wie Daten, Bilder, Erklärungen, Veröffentlichungen etc. im Netz dargestellt werden und keine Anvertrauung an Datenspinnen wie z.B. Facebook und Co.
Ich nenne das lieber virtuellen „Heimatboden“, den man selbst gestaltet. Social-Media-Berater Sascha Lobo gab vor Kurzem folgendes Statement im Rahmen der „Re:publica“ von sich:
Zitat
Zitat„Nur ein Blog gehört dir.“ Zwar könne man Facebook wegen seiner Größe als Multiplikator nicht außer Acht lassen, allerdings sei das „ganze Social-Media-Zeugs nur geborgt“. Es sei Zeit für eine Renaissance von Weblogs, also Angeboten, die auf eigenen Websites laufen, nicht auf Facebook.
Und Eben Moglen, Professor für Recht und Geschichte an der Columbia Universität meint:
Zitat
ZitatDas Soziale Netzwerk ziele nur darauf ab, Menschen lesbar zu machen.
Als damals im Jänner 2011 die Server auf denen das alte Original-AAF lag zusammenbrachen, wurde mir auch unter anderem angeboten, die gesicherten Seiten als Gast auf einem Privatserver zu legen, so nett das damals auch gemeint war lehnte ich ab und entschloß mich dennoch neuen selbstbestimmten virtuellen Boden anzulegen – in Freiheit das zu schreiben das ich alleine vertreten mußte – nur beschränkt durch den üblichen Kompromiß der Inanspruchnahme eines üblichen technischen Serverdienstes im Netz (da ich eben keinen eigenen Server habe).
Hier ein Artikel über einerseits Soziale Medien - Datenspinnen und andererseits die „Unabhängigkeit“ eines eigenen Webblogs:
ZitatAufruf zu mehr Freiheit Der erste Tag der Internetkonferenz re:publica in Berlin hat am Montag mit Warnungen vor zentralisierten Plattformen und vor allem Facebook begonnen und geendet. Das Soziale Netzwerk ziele nur darauf ab, Menschen lesbar zu machen, meint Eben Moglen, Professor für Recht und Geschichte an der Columbia University. Facebook-Chef Mark Zuckerberg nehme Geheimdiensten viel Arbeit ab.
Noch im 20. Jahrhundert seien Menschen für Informationen erpresst und gefoltert worden, heute würden sie diese freiwillig im Internet veröffentlichen und vor allem Sozialen Medien anvertrauen, so Moglen auch in Anspielung auf den Konferenzort Berlin. „Wir wurden als Konsumenten von Medien erzogen, nun konsumieren diese Medien uns“, beschrieb er den Mechanismus Facebooks, über „Likes“ und Links sowie gezielte Cookies möglichst viel über die eigenen Nutzer und auch alle anderen Internetnutzer herauszufinden.
Überwachung per Design Die Nutzer würden verfolgt, überwacht und ihre künftigen Vorlieben und Aktivitäten vorhergesagt, so Moglen in seinem Eröffnungsvortrag der re:publica, die heuer unter dem Thema „Action“ steht. Das liege nicht zuletzt an einem Konstruktionsfehler des Internets, das Anonymität nicht kenne, weil im Grunde alles nachverfolgbar sei.
Datamining, das Durchforsten von Daten nach bestimmten Verhaltensmustern und Auffälligkeiten, funktioniere im Guten wie im Schlechten, so Moglen, der sich für die freie Nutzung von Software etwa im Rahmen der Free Software Foundation und des Software Freedom Law Center einsetzt. Die Politik versuche diese Funktionen ebenfalls für sich nutzen, alle Regierungen liebten die Idee des Datamining, oft im Namen der Terrorbekämpfung.
Freie Medien für freie Gedanken Facebook wolle eine Medienfirma sein und ziehe laufend neue Inhalte an, und zwar nicht nur die seiner Nutzer, so Moglen weiter. Die Daten seien aber nur in Facebook selbst verwertbar, daher werde das Netzwerk laufend von allen Seiten mit weiteren Daten gefüttert. Damit werde aber auch zunehmend messbar, welche dieser Inhalte von welchen Nutzern wie genutzt würden. Die Nutzung von Medien wie Filme, Bücher und Musik solle den Menschen dienen, nicht dem Netzwerk.
Nicht nur Facebook, auch Apple und Amazon würden die Mediennutzung überwachen und messen, um möglichst „passgenaue“ Angebote für ihre Nutzer machen zu können - für Moglen der Anfang vom Ende frei nutzbarer Medien: „Wir haben 1.000 Jahre darüber nachgedacht, wie wir uns einen privaten Ort schaffen können. Jetzt geben wir ihn auf.“ Im Suchfeld von Google würden Nutzer etwa freiwillig ihre Träume und Hoffnungen eingeben.
Nicht zuletzt der kürzlich verstorbene Apple-Mitgründer Steve Jobs habe an diesem Ende der Freiheit kräftig mitgearbeitet, er habe das Teilen gehasst, auch wenn er als Künstler schöne Dinge gemacht habe. „Wir brauchen freie Medien, sonst verlieren wir den freien Gedanken“, so Moglen, und sprach dabei die Löschung von gekauften Ausgaben von Orwells Roman „Farm der Tiere“ von E-Book-Readern durch Amazon wegen Lizenzproblemen an - in seien Augen vergleichbar mit einer Bücherverbrennung.
2012 als Jahr der Weblogs Ganz so drastisch formulierte der Journalist, Blogger und Social-Media-Berater Sascha Lobo in seinem Vortrag ganz am Ende des ersten Tages zwar nicht, doch auch er rief dazu auf, Inhalte auf selbst kontrollierte Seiten zu stellen: „Nur ein Blog gehört dir.“ Zwar könne man Facebook wegen seiner Größe als Multiplikator nicht außer Acht lassen, allerdings sei das „ganze Social-Media-Zeugs nur geborgt“. Es sei Zeit für eine Renaissance von Weblogs, also Angeboten, die auf eigenen Websites laufen, nicht auf Facebook. Lobo rief nicht nur Berater für Social Media dazu auf, Blogs zu empfehlen und 2012 zum Jahr der Blogs zu machen. „Überzeugt eure Familie, überzeugt eure Freunde“, denn die Inhalte auf eigenen Blogs könnten nicht so einfach verkauft werden wie zuletzt beim Bilderdienst Instagram, der für eine Milliarde Dollar von Facebook übernommen wurde.
Gefahr und Chance für das „echte“ Internet Selbst der Kurznachrichtendienst Twitter entwickelt sich laut Lobo gegen die eigentlichen Möglichkeiten des Netzes. Er vermutet, dass demnächst Apple Twitter kaufen könnte. Wenn Facebook erst mit einem kostenlosen Handy komme, mit dem die Nutzer gratis Inhalte ins Netz stellen können, wie das bereits bei ausgesuchten Angeboten etwa in Deutschland möglich ist, dann sei das eine echte Gefahr für die Netzneutralität, warnte Lobo. Denn dann werde niemand mehr für das „echte Internet“ ohne Beschränkungen und nach den eigenen Regeln erstellt zahlen wollen.
Lobo und Moglen sehen die Zeit für entsprechende Weichenstellungen gegen den Verlust von Privatsphäre und Kontrolle gekommen, die Besucher der aktuellen re:publica seien die letzten, die „ohne direkte Anbindung“ an das Netz geformt und gebildet wurden, so Moglen. Sie könnten den Unterschied noch erkennen. Der Schlüssel für Änderungen sei der freie Zugang zu Software, Inhalten und auch Hardware, meint Moglen. Auch wenn man nicht selbst etwas verändern wolle: Allein die Möglichkeit zu haben, das zu tun, sichere die Freiheit des Einzelnen.
1.7.2012: SERVER DOWN BEI DEN SONNENBEOBACHTUNGSSATELLITEN-SEITEN WEGEN STROMAUSFÄLLEN
Hallo zusammen,
kam zwar als Leser-Anfrage rein, aber ich schreibe es weil „unwichtig auf längere Sicht“, aber als „Erfahrungswert für die Zukunft“ in diesen Thread. Im Netz ist schon wieder helle Aufregung, da die Daten von den Sonnenbeobachtungssatelliten SDO, Stereo´s und SOHO nicht abrufbar sind. Die Webseiten dieser Satelliten (bzw. die Server) sind von den Unwettern in den USA unter anderem im Raum DC betroffen und da gab es bekanntlich gröbere Stromausfälle. Keine Sorge, die Sonne ist noch da wo sie immer ist!
Wer seine tägliche Portion Sonnenbilder vermisst, kann sich hier alternativ austoben:
LICHTPROJEKT FÜR JENE 1,6 MILLIARDEN MENSCHEN, DIE KEIN ELEKTRISCHES LICHT HABEN
Hallo zusammen,
ich mache an und für sich keine Werbung für etwas, aber dieses Lichtprojekt ist es wert verbreitet zu werden. Es handelt sich um eine Vorhaben eines isländisch/dänischen Künstlers, der eine Lampe entworfen hat, die für jene Menschen elektrisches Licht bringen soll, die derzeit keine Chance auf elektrischen Strom haben.
Mit Solarzellen ausgerüstet kann man nach 5 Stunden laden auch 5 Stunden elektrisches Licht bekommen. Die Akkus sind austauschbar nachdem sie nach 1000 Ladegängen ihren Dienst versehen haben.
Ziel ist es mit einem Preis von 20 Euro bei uns, es den betroffenen Menschen vor Ort um derzeit einmal vorgesehen 10 Euro zukommen zu lassen. Weiteres Ziel ist es sie später noch günstiger abzugeben – kommt auf den Erfolg des Projektes an – je mehr da mitmachen in der 1. Welt umso eher kann man es noch günstiger abgeben in den armen Ländern.
Lest selbst:
ZitatEine Puddingform mit Licht 1,6 Milliarden Menschen leben laut Weltbank ohne Strom - ein Umstand, der den isländisch-dänischen Künstler Olafur Eliasson, normalerweise mit seiner Werkstatt Meister im Schaffen großer Kunstinstallationen, auf eine kleine Idee gebracht hat. Er entwickelte mit seinem Team eine kleine Solarlampe namens Little Sun in der Größe einer Puddingform, die für wenig Geld in jenen Gegenden leuchten soll, wo es keinen Strom gibt. Verbreiten soll sich die Lampe durch Eliassons Bekanntheit - und die Funktionalität des kleinen, gelben Lichts.
Eine kleine Sonne für jeden Der isländisch-dänische Künstler Olafur Eliasson ist besessen vom Thema Licht. 2003 bestrahlte er die Tate Modern in London mit einer großen Sonne. Jetzt erschließt er mit einem kleinen Licht die neu eröffneten Tanks am selben Ort. Little Sun heißt das Projekt, das um die Welt gehen und Licht in Regionen ohne Strom bringen soll. Die Arbeit von Eliasson lässt sich am besten als Konzeptkunst bezeichnen. Zuordenbar ist sie keinem Genre mehr. Sie erstreckt sich von Landart über Architektur bis zum Industriedesign.
Ein Steve Jobs der Kunst? Schaut man auf die Ambition des in Kopenhagen geborenen Isländers, dann hat er den Hang, eine Art neuer Steve Jobs zu werden - nur einer, den die Welt nicht als Genie mit sozialem Ekelfaktor bewundern, sondern als Erfinder wahrnehmen soll, der Kunst und nachhaltige Entwicklungen über alle Grenzen vereint - und Licht ins Dunkel abgelegener Regionen bringt, wo es keinen Strom gibt. Little Sun heißt eine kleine Lampe, die Eliasson gemeinsam mit Frederik Ottesen in ihrer mittlerweile legendären Großwerkstatt am Berliner Pfefferberg entwickelt hat. Licht ist ohnedies das vielleicht zentrale Thema in der Arbeit des Künstlers. In Wien hatte er etwa 2008 die Lichtinstallation „Yellow Fog“ vor dem Haus der Österreichischen Elektriziätswirtschaft am Hof geschaffen, in der ständig aus dem Boden entweichender Nebel zu einer Art Trägermaterial für die weitere Verbreitung und Sichtbarmachung der Lichtpartikel wurde.
Eine Taschenlampe zum Blackout Bis zum 23. September wiederum läuft in der Tate Modern zwischen 22.15 und 24.00 Uhr die Aktion „Tate Blackout“, zu der das Licht in der gesamten Galerie ausgeschaltet wird und das Museum der zeitgenössischen Kunst samt neu eröffneten Gastanks mit der Taschenlampe erkundet werden kann - und die Taschenlampe ist in diesem Fall das Modell Little Sun.
Im Prinzip sind die Kunst und die Bekanntheit des Namens Olafur Eliasson das Trägermedium für die Verbreitung dieser Lampe. Über Little Sun und die Idee dahinter diskutiert man durch die Bekanntheit ihres Urhebers, aber auch über Installationskunstwerke, die mit ihr geschaffen werden. Der Radfahrer in einer Großstadt soll sie ebenso verwenden können wie jemand, der in einer Gegend ohne Strom wohnt.
Licht für Millionen? 1,6 Milliarden Menschen haben immer noch keinen Zugang zu Elektrizität. Eliasson war in Äthiopien, um dort zu recherchieren, ob seine Nachhaltigkeitsidee auch in den Regionen, in denen der Zugang zu Strom meist fehlt, ankommen kann. Seine Erfahrung fasst er in einer Anekdote zusammen, die zeige, wie sehr die Ursprungsidee je nach Bestimmungsort abgewandelt werde. Einen Marktstandbetreiber in Addis Abeba habe er überzeugen wollen, die Lampe zu verwenden, weil er damit seinen Stand länger offen halten könne. Doch für den Standbetreiber war die Lampe aus einem anderen Grund attraktiv: Am Abend, nach dem Markttag, könnte er andere Standbetreiber zu sich einladen und sich mit ihnen bei Licht zusammensetzen - das würde nicht zuletzt seinen Status innerhalb der Gruppe erhöhen. Für Eliasson ist diese Erfahrung eine ähnliche, wie sie zwischen Kunstschaffendem und Aufnahme des Werks beim Publikum anzutreffen sei.
Ein simples Produkt Eigentlich ist die Idee der Lampe simpel: Sie sieht aus wie eine Puddingform in Gestalt einer kleinen Sonne: Umgedreht kann die Lampe Sonnenlicht tanken - bei Finsternis leuchtet sie dann fünf Stunden.
Lampe soll vieles aushalten können In der Ausarbeitung der Lampe hat man neben dem Design vor allem auf die Funktionalität geschaut. Langlebigkeit ist ein zentraler Bestandteil des Lichts, auch dass sie UV- und hitzebeständig ist. Die abstrahierte Sonnenform soll dazu dienen, dass die Lampe leicht gehalten und über verschiedene Bänder leicht befestigt werden kann.
In Europa kann man die Lampe zum Preis von 20 Euro erwerben. Quersubventioniert wird damit der Preis für Entwicklungsländer, wo das Licht nicht mehr als zehn Dollar kosten soll. Ein eigenes Kraftwerk in der Hand, so stellt Eliasson seine Idee vor, das einen unabhängig mache. Sicher ist Eliasson nicht der Erste, der eine mit Solarenergie betriebene Leuchte unter die Menschen bringen möchte. Was ihn reizt, ist, mit einer Idee mehr als nur die Kunstwelt zu elektrisieren.
Produktanpassungen der Konzerne in den Regalen läßt gewisse Aussichten für Europa ableiten
Hallo zusammen,
auch anhand der Marktstrategie von Unternehmen, kann man eine gewisse Einschätzung über den gesellschaftspolitischen Ausblick der nächsten Zeit ableiten.
Meldungen wie hier über einen großen Konsumgüterkonzern und dessen Umstellung im Angebot sind ein Indikator für längerfristige Entwicklungen, da solche Umstellungen in Großunternehmen auch viel Geld kosten, machen das Unternehmen nicht mal nur so nebenbei.
Zitat
Konzern passt Produktpalette an
Mit bemerkenswerten Worten hat der Europachef des Konsumgüterkonzerns Unilever, Zijderveld, aufhorchen lassen. Er erwartet, dass die Armut nach Europa zurückkehrt. Deshalb sei sein Konzern dabei, die Produktpalette entsprechend zu adaptieren, sagte er in einem Interview. Man werde ähnliche Strategien wie in Entwicklungsländern anwenden. Das bedeutet: Abschied von teuren Premiumprodukten und hin zu kleinen, aber billigen Packungen.
Strategie wie in Schwellenländern
Der Konsumgüterkonzern Unilever stemmt sich mit Strategien aus den Schwellenländern gegen die Krise auf dem europäischen Markt. Das Unternehmen umwirbt aggressiv Konsumenten mit geringem Einkommen. „Die Armut kehrt nach Europa zurück“, sagte Europachef Jan Zijderveld der „Financial Times Deutschland“ (Montag-Ausgabe). „Wenn ein Spanier nur noch durchschnittlich 17 Euro pro Einkauf ausgibt, dann kann ich ihm kein Waschmittel für die Hälfte seines Budgets verkaufen“, so Zijderveld. Deshalb will der drittgrößte Konsumgüterhersteller der Welt nun Erfahrungen aus dem Asiengeschäft auf Europa anwenden.
Kleinere Packungen
„In Indonesien verkaufen wir Einzelpackungen Shampoo für zwei bis drei Cent und verdienen trotzdem ordentliches Geld“, sagte Zijderveld. „Wir wissen, wie das geht, aber in Europa haben wir es in den Jahren vor der Krise verlernt.“ Unilever ist für Marken wie etwa Knorr und Eskimo bekannt. Unilever sieht die Wirtschaftskrise offenbar nicht als kurzfristige Phase. Unilever in Spanien verkauft laut der Zeitung sein Waschmittel Surf bereits in Packungen, die lediglich für fünf Waschgänge reichen. In Griechenland bietet der Konzern Erdapfelpüree und Mayonnaise in Kleinpackungen an. Auch in Großbritannien hat der Konzern die Strategie übernommen.
Premiummarken und Ökoprodukte Vergangenheit?
Bisher hatten Konsumgüterunternehmen versucht, Wachstum auf den reifen westlichen Märkten etwa durch teurere Ökoprodukte und Premiummarken zu erreichen - um sich von den günstigen Handelsmarken der Diskonter abzuheben.
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 28. September 2012
DER TÄGLICHE WAHNSINN IM NETZ - Verschwörungstheorien vereinfachen die Welt und kommen von Überforderung und Ängsten ___________________________________________________________________________________________
Hallo zusammen,
im Zeitalter des Internets kann jeder Fanatiker, Vereinfachungsakrobat und Verschwörungstheoretiker seine persönliche Überforderung mit unserer kompliziert gewordenen Welt in einfachste Scheinantworten gießen und dadurch auf Opferfang im Internet gehen – und Opfer können auch Kunden sein, wie diverse Internetgurus und Buchautoren ja mit klingelnder Kasse bestätigen könnten. Dabei bezieht sich die Vereinfachung auf den Ursprungsgrund (schwarzweiß-Denken) und nicht darauf, daß die diversen Verschwörungstheorien in sich kompliziert verstrickt und widersprüchlich sein können.
Da es meist gilt viele Zusammenhänge auf unterschiedlichsten Ebenen zu berücksichtigen, ist das dem eingefleischten Verschwörungstheoretiker zu unspektakulär und als letzte Ursache zu wenig Schuldzuweisung an andere und er braucht einfache Schuldige und Antworten am Ende des Gedankenausritts (schwarzweiß-Denken) – außerdem sollen diese „Gschichterln“ auch noch den triesten Alltag etwas befeuern und somit kommen bei den Verschwörungstheorien die wildesten Ausritte zusammen, die oft noch von Hollywoodfilmen und TV-Serien abgeschöpft und für das hungernde Verschwörungspublikum internetangepasst neu aufbereitet wird.
Letztendlich gibt es Studien warum bestimmte Personen so auf VT´s abfahren. In vielen Fällen geht es mit persönlichem Kontrollverlust und einer immer komplexer werdenden Welt einher. Man will einfache Antworten finden (in schwarzweiß-Denken) und wenn man es ganz bequem haben will, dann noch gewürzt mit Fabeleien, die die persönlichen Vorurteile unterstützen. So können sie im Wunschdenken gefangen bleiben und obendrein noch glauben den anderen überlegen zu sein, weil sie ja angeblich den Durchblick hätten.
Hier mal ein paar Ausführungen über den Mechanismus von Verschwörungstheorien:
ZitatVerschwörungstheorien vereinfachen die Welt
Verschwörungstheorien haben immer wieder Konjunktur. Doch was macht den Glauben an Geheimbünde und Komplotte, an geheime Masterpläne und böse Mächte im Hintergrund so reizvoll? Ein US-Soziologe etwa kam zu dem Schluss, dass vor allem unzufriedene Menschen selbst absurdesten Verschwörungstheorien Glauben schenken. Aber auch ihre meist eindimensionale Sichtweise mag attraktiv sein: Denn statt Mehrdeutigkeiten wird die Welt dadurch vereinfacht und verständlicher.
Steckte die US-Regierung selbst hinter den Anschlägen vom 11. September 2001, und hatte das britische Königshaus beim Tod von Lady Diana 1997 die Finger im Spiel?
Wurde US-Präsident John F. Kennedy 1963 Opfer eines Komplotts der Central Intelligence Agency (CIA), und war die Mondlandung 1969 eine Inszenierung?
Neue "Erklärungen" besonderer Ereignisse
Auch bei besonderen Ereignissen, die faktisch ziemlich gesichert erscheinen, pflegen nach einiger Zeit neue Erklärungen aufzutauchen - Verschwörungstheorien, die in vielen Fällen kaum weniger Aufmerksamkeit finden als das Ereignis selbst und für den Autor oft sehr lukrativ sind. Unverständlich ist, dass sie vielfach auch geglaubt werden.
Das Magazin "Gehirn & Geist" geht in einem Beitrag der Frage nach, welcher Logik Verschwörungstheorien folgen und warum sie so viele Anhänger finden.
Japanische Verschwörung gegen die USA
Der Soziologe Ted Goertzel von der Rutgers University in Camden (US-Bundesstaat New Jersey) las Versuchspersonen zehn Verschwörungslegenden vor und fragte dann, welche sie für glaubwürdig hielten.
Das Ergebnis: Die Mehrzahl der Befragten hielt mindestens eine der vorgestellten Verschwörungen für zutreffend, viele aber auch mehrere. Jeder Zweite stimmte beispielsweise der Behauptung zu, die Japaner hätten sich verschworen, um die amerikanische Wirtschaft zu ruinieren.
Je unzufriedener, desto "gläubiger"
Die Studie des Amerikaners ergab außerdem, dass unzufriedene Menschen eher an Verschwörungen glauben als zufriedene.
Wer dafür besonders anfällig war, neigte zu einem gesteigerten Misstrauen gegenüber Politikern und Behörden - was gerade für die Mitglieder sozialer oder ethnischer Minderheiten galt. So zeigten sich viele der befragten Afroamerikaner überzeugt, dass die US-Regierung das AIDS-Virus in geheimen Labors erzeugt und Schwarze damit absichtlich infiziert hätte.
Vorurteile als Basis
Der Glaube an eine Verschwörung basiert also oft auf Vorurteilen. Charakteristisch für viele Theorien ist die Botschaft, dass hinter dem Ereignis eine böse Macht steht.
Für mehr Ordnung im Chaos
Der Professor für Psychologie an der Universität Bamberg, Dietrich Dörner, stellte wiederum bei seinen Forschungen fest, dass Menschen dazu neigen, komplizierte Sachverhalte stark zu vereinfachen und möglichst auf eine einzige Ursache zu reduzieren. Das bringt Ordnung ins Chaos und macht die Welt verständlich.
Linearität statt Mehrdeutigkeiten
Der Glaube an eine Verschwörung, den geheimen Masterplan einer mächtigen Organisation, beruht meist auf einer eindimensionalen Sichtweise. Ursache und Wirkungen bilden eine lineare Kette. Mehrdeutigkeiten haben darin keinen Platz.
Minderheiten im Blickpunkt: Beispiel Juden
Als Objekte für Verschwörungstheorien ohne reales Ereignis eignen sich besonders Minderheiten, denen gegenüber Vorurteile bestehen. Ein symptomatisches Beispiel sind die Juden.
Die vermutlich vom zaristischen Geheimdienst Ende des 19. Jahrhunderts in Russland in Umlauf gebrachte und dann weit in der Welt verbreitete angebliche Niederschrift einer jüdischen Geheimtagung, "Protokolle der Weisen von Zion", sollte eine Weltverschwörung der Juden und Freimaurer beweisen.
Aber auch die Opfer der Verschwörungstheorien, die dann eventuell selbst zu Tätern werden ist im folgenden Artikel ganz gut dargestellt. Es gibt da so etwas wie einen psychologischen Effekt, der natürlich genauso in politischen Wahlkampfzeiten wie auch von VT-Gurus ausgenutzt wird:
? Suggerieren, daß man die Kontrolle über eine Situation verloren hat ? Danach werden einfachste Lösungen und Erklärungen als Halt im Chaos angeboten ? Schwarzweiß-Denken als Basis beginnt
ZitatKontrollverlust lässt Verschwörungstheorien gedeihen
Suggeriert man Menschen, die Kontrolle über eine Situation verloren zu haben, suchen sie auch im scheinbaren Chaos nach Halt. Das führt nicht nur dazu, dass in wirren Mustern Bilder erkannt werden, die gar nicht vorhanden sind, sondern auch zu vermehrt abergläubischen und verschwörungstheoretisch unterfütterten Interpretationen.
Die Wirtschaftswissenschaftler Jennifer Whitson und Adam Galinsky haben anhand von sechs Experimenten überprüft, inwieweit das starke Bedürfnis des Menschen nach Kontrolle seine Wahrnehmung verfremdet.
Die Ergebnisse zeigen: Offenbar gibt es kaum etwas Schlimmeres, als einer verwirrenden Situation ausgeliefert zu sein. Das Gefühl von Sicherheit muss erzeugt werden - auch um den Preis von Sinnestäuschungen.
Wahlkampfrezept individuell überprüft
Es klingt wie das Rezept für einen erfolgreichen Wahlkampf: zuerst viel Verwirrung stiften, drohendes Unheil beschreiben und den Menschen das Gefühl geben, dass sie dem Bevorstehenden hilflos ausgeliefert sind; und dann scheinbare Ordnung im Chaos anbieten, indem einfache Zusammenhänge suggeriert und Lösungen angeboten werden.
Dass diese Anleitung nicht nur in der Politik zu manch freudigem Gesicht am Wahlabend geführt hat, sondern auch auf der ganz individuellen Ebene funktioniert, haben nun Jennifer Whitson von der Universität Texas in Austin und Adam Galinsky von der Northwestern University in Evanston nachgewiesen.
Situation beeinflusst Wahrnehmung
Prinzipiell sei schon lange bekannt gewesen, dass die individuelle Situation die Wahrnehmung massiv beeinflusst. So nehmen Kinder aus armen Familien Geldmünzen größer wahr als besser gestellte Gleichaltrige. Und hungrige Menschen sehen Essen auch in verschwommenen Bildern.
Whitson und Galinsky wandten sich einem allgemeineren Phänomen zu und wollten die Frage klären, ob das Gefühl von Kontrollverlust die Tendenz verstärkt, in chaotischen Situationen "Muster" wahrzunehmen.
Sechs Experimente
Dazu führten sie sechs Experimente durch, bei denen sowohl visuelle als auch inhaltliche Täuschungen auf der Suche nach Ordnung untersucht wurden. Beispielsweise zeigten sie den Versuchspersonen Bilder, deren eine Hälfte aus zufällig angeordneten Punkten bestand, in der anderen Hälfte aber ein konkretes Sujet wie ein Boot oder ein Sessel hinter den Punkten erkennbar war.
Bilder, wo keine sind
95 Prozent erkannten die versteckten Objekte - soweit, so wenig überraschend. Wenn die Forscher aber nur ungeordnete Punkte zeigten, erkannten die Menschen, denen zuvor kein Kontrollverlust suggeriert wurde, dass nur Chaos zu sehen war. 43 Prozent der Verunsicherten hingegen glaubten, Bilder in der Punkte-Wüste zu erkennen.
Aberglaube und Verschwörungstheorien ...
Auch die Neigung zu Aberglauben nahm stark zu, wenn die Versuchspersonen von einem Gefühl von Kontrollverlust geleitet wurden. Dazu musste eine Hälfte sich an eine Situation erinnern, in der ihnen eine Situation entglitten war, etwa bei einem Verkehrsunfall oder einer Erkrankung in der Familie.
Danach lasen die verunsicherten und die selbstsicheren Menschen eine Kurzgeschichte, in der etwa von einer erfolgreichen Besprechung in der Arbeit erzählt wurde. Vor dem Meeting wurde ein scheinbar nicht zusammenhängendes Detail erwähnt, etwa dass der erfolgreiche Teilnehmer dreimal mit dem Fuß aufgestampft habe.
... sorgen für Ordnung im Chaos
Die verunsicherten Versuchspersonen stellten zwischen diesem Detail und dem Erfolg der Besprechung sofort einen abergläubischen Zusammenhang her: "Dreimal aufstampfen bedeutet erfolgreiches Meeting."
In eine Geschichte von einem Mitarbeiter, der nicht befördert wurde, interpretierten sie Verschwörungen verschiedenster Art, etwa, dass der Chef wohl mit dem Beförderten essen war.
Auch "Umpolung" möglich
Nun könnte man auch annehmen, dass es sich bei den eher zu Aberglauben und Verschwörung neigenden Personen generell um eher ängstliche bzw. verunsicherte Menschen handelt, die unabhängig vom Kontext ordnende Strukturen suchen.
Um das auszuschließen, baten Whitson und Galinsky diese Gruppe, sich an Situationen zu erinnern, in denen sie den Ablauf bestimmen konnten. Das Ergebnis: Ihre Testergebnisse unterschieden sich nicht mehr von jenen der Versuchspersonen, die vom Gefühl des Kontrollverlusts unbeeinflusst geblieben waren.
"Mentale Gymnastik"
"Die Kontrolle zu verlieren, ist offenbar so furchterregend, dass mit Hilfe von 'mentaler Gymnastik' alles unternommen wird, um wieder Ordnung herzustellen", interpretiert Adam Galinsky die Studie.
Sich dessen bewusst zu sein, könnte dabei helfen, möglichen Manipulationen weniger hilflos ausgeliefert zu sein - im nächsten Wahlkampf etwa. *
*(Oder beim nächsten Marktschreier eines neuen Verschwörungshypes!)
Wie ich immer sage: Vernunft und Analyse sind die einzigen Werkzeuge, die verhindern, daß man irgendwelchen Gurus auf den Leim geht. Und die, die am Lautesten schreien, sind sowieso die Rattenfänger im Dienste ihrer eigenen Interessen.
US-Geheimdienste greifen auf Internetdatenverkehr zu
Hallo zusammen,
in den Weiten des Netzes ist jeder mündige Internetnutzer gefordert, den Datenmüll verschiedener Verschwörungsseiten auszumisten und fokusiert den seriös, fundierten – im realen Leben stehenden und existierenden Nachrichtenseiten (die auch öffentlich kritisierbar sind!) Aufmerksamkeit zu schenken – aber auch hier nur mit dem gesunden Menschenverstand gefiltert!
Die ganzen NWO-Schwindligen und Endzeitjunkies die da im Internet ihre geistigen Erbrechungsorgien veranstalten sind indiskutabel und entbehrlich.
Allerdings soll der vernunftbegabte Internetuser, der sich auch auf Besonnenheit und Analyse versteht, diese folgende Art von Meldung, die auf realen Begebenheiten fußt, da es auch von den verschiedenen betroffenen Stellen bestätigt wurden, bewußt stellen und abspeichern!
Die folgende Aufdeckung sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
Der US-Geheimdienst NSA hat direkten Zugang zu den Computersystemen von neun der führenden Internetkonzerne des Landes wie Facebook, Apple und Microsoft und damit Zugang auf massenweise E-Mails, Fotos, Videos, Dokumente und Audiodateien. Entsprechende Medienberichte wurden vom US-Geheimdienst bestätigt.
Wie der „Guardian“ und die „Washington Post“ unter Berufung auf ihnen zugespielten Dokumenten und Präsentationen berichteten, arbeiten Microsoft, Yahoo, Google, Facebook, PalTalk, AOL, Skype, YouTube und Apple als Teil des „Prism“-Programms mit dem Nachrichtendienst NSA und der Bundespolizei FBI zusammen.
Sammlung laufend ausgeweitet
Die beiden Zeitung veröffentlichten unter anderem mehrere Seiten mit Grafiken aus einer Präsentation, die den Fluss an Informationen an die NSA im Rahmen eines Programms mit dem Namen „Prism“ zeigt. Aus der Präsentation geht hervor, dass die Datensammlung Schritt für Schritt auf immer mehr Internetunternehmen ausgeweitet wurde. Die Informationen seien den Zeitungen von einem Geheimdienstmitarbeiter zugespielt worden, der über die nach seiner Sicht grobe Verletzung der Privatsphäre der Nutzer entsetzt gewesen sei. „Die können im wahrsten Sinne des Wortes sehen, wie Sie beim Tippen Ihre Gedanken ausformulieren“, zitiert die „Washington Post“ einen Insider. Wer als Kongressabgeordneter von dem Programm wisse, unterliege einer Schweigepflicht.
Gezielt für Nicht-US-Bürger
US-Gemeindienstkoordinator James Clapper, sprach zwar von „zahlreichen Ungenauigkeiten“ in den Berichten von „Washington Post“ und „Guardian“, dementierte aber das Sammeln von Informationen an sich nicht. Die Daten gehörten zu den wichtigsten und wertvollsten Informationen, die die US-Geheimdienste sammeln, und würden die USA vor einer Reihe von Gefahren schützen, sagte Clapper laut „New York Times“ („NYT“) weiter.
Das System könne nicht zum absichtlichen Ausspionieren von US-Bürgern eingesetzt werden, sagte Clapper. Es soll vor allem zum Ausspionieren ausländischer Kommunikation eingesetzt werden, die schließlich auch über zahlreiche US-Server läuft, berichtet die „Washington Post“. Der Kongress habe das Programm jüngst „nach ausführlichen Anhörungen und Debatten“ verlängert, so die „NYT“.
Nutzung hat extrem zugenommen
Den Berichten zufolge wurde „Prism“ im September 2007 auf Basis des im August 2007 verabschiedeten „Protect America Act“ unter dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush ins Leben gerufen und seitdem kontinuierlich ausgebaut. Davor waren andere Befugnisse durch Gerichtsbeschlüsse und auch Medienberichte eingeschränkt worden.
In den vergangenen sechs Jahren sei die Nutzung exponentiell gewachsen und inzwischen die Grundlage für jeden siebenten Geheimdienstbericht. „Die Berichte der NSA stützen sich zunehmend auf Prism“, zitiert die „Washington Post“ aus den Unterlagen. Der Zugang zu den Servern stelle heute die umfangreichste Quelle für die täglichen Berichte des Präsidenten dar. Diese hätten im vergangenen Jahr in 1.477 Einträgen „Prism“-Erkenntnisse zitiert. Den teilnehmenden Firmen soll durch ein weiteres Gesetz („Foreign Intelligence Surveillance Act“, FISA) Immunität für ihre Mitarbeit zugesichert worden sein, so die „Washington Post“.
Microsoft war erster Partner
Microsoft nahm 2007 als erster „Partner im Privatsektor“ am Programm teil, hieß es weiter. Apple soll die Mitarbeit fünf Jahre lang verweigert haben, sei aber 2012 schließlich auch beigetreten. PalTalk ist im Vergleich zu anderen IT-Firmen zwar deutlich kleiner, sei jedoch während des „arabischen Frühlings“ und des Bürgerkriegs in Syrien rege genutzt worden, hieß es weiter. Der Onlinespeicherdienst DropBox soll demnach „in Kürze“ dazustoßen. Twitter war auf der publizierten Liste nicht vertreten. Firmen pochen auf gesetzliche Grundlagen
In ersten Reaktionen erklärten Microsoft, Google, Apple, Facebook und Yahoo, keiner offiziellen Stelle einen direkten Zugang zu ihren Servern zu gewähren. Man habe der Regierung nie „eine Hintertür geöffnet“, sagte Google, man übergebe Daten nur in Einklang mit den Gesetzen. Microsoft erklärte, man folge nur Anweisungen, die sich auf „spezifische Nutzer oder identifizierende Merkmale“ bezögen. Auch Facebook gab an, Daten nur auf Basis gesetzlicher Vorgaben weiterzugeben. Die „Washington Post“ schreibt dazu, dass es möglicherweise auch eine technische Zwischenstufe gibt, über die die Daten dann weitergespielt werden. „Wir haben noch nie von Prism gehört“, sagte ein Apple-Sprecher. Wenn eine Regierungsstelle Zugang zu Nutzerdaten erhalten wolle, müsse sie eine richterliche Anordnung vorlegen. Auf die direkte Frage, ob man am NSA-FBI-Programm teilnehme, lehnte Apple eine weitergehende Stellungnahme ab.
Verizon liefert alle Telefondaten an NSA
Der Bericht über das „Prism“-Programm wurde nur Stunden nach der Enthüllung einer großangelegten Sammlung von Telefonverbindungsdaten durch die US-Geheimdienste veröffentlicht. Laut dem „Guardian“ gingen vom Telekomkonzern Verizon detaillierte Informationen über alle inneramerikanischen und internationalen Gespräche an die NSA. US-Geheimdienstkoordinator Clapper verurteilte die Veröffentlichung der geheimen Gerichtsdokumente, die die Telefondatensammlung belegen. Die unerlaubte Publikation des streng geheimen Dokuments drohe, die Fähigkeit der Sicherheitsdienste zur Identifizierung von Bedrohungen „langanhaltend und unumkehrbar zu gefährden“, sagte Clapper am Donnerstag.
Auch Journalisten werden abgehört
Die Berichte über den Umgang der US-Regierung mit dem Datenschutz kommen für Kritiker nicht überraschend: Präsident Barack Obama wurde schon vorher kritisiert, weil sich seine Regierung heimlich Telefondaten von Journalisten der Nachrichtenagentur AP und zu E-Mails eines Fox-Fernsehreporters verschafft hatte. Im Dezember 2012 hatten zwei US-Sentoren vor den „umfassenden“ Abhörmöglichkeiten der US-Regierung durch FISA gewarnt, als Teil eines damit befassten Senatsausschusses waren sie aber an die Schweigepflicht gebunden.
Es braucht nicht die schwindlige VT-Junkie-Szene, die aus Langeweile ihre Fantasmaorgien produziert, die Realität ist viel leiser und fundiert nachvollziehbar und das zwar nicht so spektakulär wie die Wichtigtuer-Hyperszene, dafür aber einordenbar!
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 20. November 2013
DAS ANTIBIOTIKA-PROBLEM!
Hallo zusammen,
Antibiotika haben schon so manches Leben gerettet und Leiden beendet, jedoch geht unsere Gesellschaft sehr unverantwortlich mit dieser im Notfall sehr wichtigen Waffe gegen bestimmte Erkrankungen um.
Die einfache Formel wäre: Wenn es notwendig ist Antibiotika einzusetzen, dann muß man sie auch lange genug nehmen und nicht gleich bei Besserung der Symptome es absetzen um Resistenzen zu vermeiden. Und weiters schon davor eine genaue Analyse des Patienten selbst, ob es wirklich notwendig ist diese zu nehmen. Eben Handeln in Verantwortung!
Doch leider geht man ziemlich sorglos mit den Antibiotikas um – siehe auch die ständige Antibiotikagabe an Geflügel und Schweinefarmen etc., wo der dauerhafte Einsatz von Antibiotika förmlich Resistenzen bei den diversen Errregern heraufbeschwört. Abgesehen davon, daß wir die ganzen Substanzen auch mit der Nahrung mit aufnehmen.
Nun hat das Fachmagazin „The Lancet“ einen Artikel veröffentlicht, worin sich Fachmediziner über diesen Umstand fast ausweinen:
Zitat:
ZitatRückfall in Vor-Penizillin-Ära droht
Zunehmende Antibiotika-Resistenzen sind aus der Sicht von Spitzenmedizinern, die sich nun im britischen Fachmagazin „The Lancet“ zu Wort melden, ein grob unterschätztes Problem. Schon innerhalb einer Generation könnten Routineeingriffe in Spitälern durch „superresistente Keime“ zur „tödlichen Gefahr“ werden, heißt es in einer Sonderausgabe des Fachjournals zum Welt-Antibiotika-Tag am Montag.
„Noch kaum je ist die moderne Medizin vor einer solchen Herausforderung gestanden“, schreibt etwa die britische Gesundheitsbeauftragte Sally Davies in ihrem Beitrag. Ohne Antibiotika würden „Behandlungen von kleinen Operationen bis zu großen Transplantationen unmöglich werden, und die Kosten der Gesundheitsversorgung werden sich wohl in ungeahnte Höhen schrauben, weil wir auf neue, teurere Antibiotika zurückgreifen und mit längeren Spitalsaufenthalten rechnen müssen“.
„Ich mache mir Sorgen“
Ohne Gegenmaßnahmen, so sind sich die Mediziner in ihren Beiträgen einig, werden die Todesraten aufgrund von Infektionen wieder auf das Niveau von vor hundert Jahren zurückfallen, also in die Vor-Penizillin-Ära. Die zu erwartenden „Superkeime“ würden sich zudem nicht an Landesgrenzen halten, globales Handeln sei also nötig. Dabei seien wiederum nicht nur die Gesundheitsbehörden und Mediziner gefordert, sondern noch viel mehr die Landwirtschaft, die Antibiotika weiterhin flächendeckend in der Tierhaltung einsetzt. „Ich mache mir Sorgen, dass ich, wenn ich in 20 Jahren für eine Hüftoperation ins Spital gehe, eine Infektion bekomme, die zu schwerwiegenden Komplikationen und meinem möglichen Tod führt“, schreibt der britische Vizegesundheitsdirektor John Watson in seinem Beitrag, „einfach, weil Antibiotika dann nicht mehr so funktionieren, wie sie es jetzt tun.“ Jedes Jahr werden neue resistente Bakterienstämme entdeckt, das letzte neue Antibiotikum datiert dagegen aus dem Jahr 1987 - auch weil Antibiotika für Pharmafirmen kein gutes Geschäft sind.
Der kleine Johnny, seine Entzündung und die Folgen
Die Mediziner weisen die Schuld von sich. Gegenüber dem britischen „Independent“ fordert der Ärztevertreter Peter Swinyard vielmehr ein Umdenken aufseiten der Patienten. „Wir brauchen Öffentlichkeitsarbeit - dass nicht gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen sein muss.“ Antibiotika nicht zu verschreiben sei „im Alltag schwer“. Der Patient sei unzufrieden und gehe einfach zu einem Arzt, der ihm die geforderten „Hämmer“ verschreibt.
„Die Leute müssen den Zusammenhang zu verstehen beginnen. Wenn Du die Ohrenentzündung vom kleinen Johnny mit Antibiotika behandelst, könnte seine Mama an Lungenentzündung sterben“, so Swinyard gegenüber der Zeitung. Die Gesundheitsökonomin Joanna Coast vergleicht das Problem in der „Lancet“ mit dem Klimawandel - genauso bedeutsam und mit aus heutiger Sicht genauso unklaren Auswirkungen für die Zukunft.
Lage in Österreich ambivalent
In Österreich ist die Situation ambivalent: Zwar ist laut dem aktuellen Resistenzbericht „die Höhe des Antibiotikaverbrauchs in Verordnungen pro 10.000 Einwohner seit 1998 von 19,6 Verordnungen auf 17,7 Verordnungen im Jahr 2012 gesunken“, womit Österreich „im europäischen Vergleich bei den moderaten Verbrauchsländern“ liege. Zugleich ist der Verbrauch von Antibiotika in der Landwirtschaft konstant hoch: Jedes Jahr werden in Österreich über 53 Tonnen Antibiotika an Tiere verfüttert.
Ich möchte an dieser Stelle gerne einen Buchtipp anbieten, den ich nur Wärmstens empfehlen kann:
Gegen viele Symptome und Krankheiten helfen uns die Planzen aus der Natur. Wer sich nicht gerade in einem lebensbedrohenden Zustand bzw. in starkem Leiden befindet, wo eventuell wirkliche Antibiotika genommen werden müssen, der sollte mal aus der Schatztruhe der Natur schöpfen und zuerst diese einsetzen, weil zur Hardcore-Variante kann man noch immer greifen, falls es die Alternative alleine nicht schaffen sollte! Dann aber auch mit Vernunft und Verantwortung genommen!
die Frage nach alternativen Enegrieerzeugern ist in diesen Zeiten eine brennende Frage der Zukunft. Neben den bekannten Alternativen wie Solar-, Windkraftwerke etc. wird auf allen Ebenen nach neuen Möglichkeiten gesucht.
Es wird wohl eine Mischung und Zusammenarbeit mehrerer neuer Formen von Energiegewinnung mittelfristig stattfinden, da noch keine Hauptalternative gefunden wurde und die Kernfusion wohl noch einige Zeit auf sich warten läßt.
Auf eine weitere „kleine“ Alternative bin ich durch Zufall gestolpert: die thermoelektrische Energie.
Um gleich ein einfaches wirksames Beispiel vorzustellen, sei hier diese Leselampe mit mehreren LED´s genannt, die nur durch ein Teelicht die benötigte elektrische Energie erzeugt:
Das Geheimnis hinter dieser faszinierenden Methode ist der Temperaturunterschied zwischen Metallen, wodurch Elektronen mit hoher Energie und Elektronen mit geringer Energie einen Stromfluß erzeugen.
Kleine Anwendungen funktionieren bereits hervorragend, allerdings forscht man noch an der Effizienz für größere Anlagen. Versuche mit verschiedenen Metallen laufen noch. Jedoch ist das erste Einsatzgebiet in größerem Maße wohl in Form von thermoelektrischen Generatoren in Müllverbrennungsanlagen, Abwasseranalgen etc. zu finden.
Hier noch eine Erklärung zur „thermoelektrischen Energie“:
ZitatGemäß dem Seebeck-Effekt, benannt nach Thomas Johann Seebeck, entsteht in einem Stromkreis aus zwei verschiedenen elektrischen Leitern bei einer Temperaturdifferenz zwischen den Kontaktstellen eine elektrische Spannung.
Der Seebeck-Effekt beschreibt ausschließlich die Entstehung dieser Spannung. Ein durch äußere Beschaltung entstehender Stromfluss ist nicht Teil dieses Effektes und folgt lediglich aus dem Ohmschen Gesetz.
Thomas Johann Seebeck entdeckte zufällig, dass in einem Stromkreis aus zwei unterschiedlichen Metallen (z. B. in Stangenform) eine elektrische Spannung entsteht, wenn zwischen den Stangen jeweils ein Temperaturunterschied herrscht. Nach dem Verbinden der Enden floss ein elektrischer Strom, dessen Magnetfeld er mit einer Kompassnadel nachwies. Seebeck nutzte diesen Effekt 1821 in einem ersten Thermoelement aus.
Erklärung
Die Spannung entsteht durch Thermodiffusionsströme in einem Material. Die Betrachtung nur eines Materials mit Temperaturgradienten liefert also eine hinreichende Erklärung. Für Messzwecke braucht man zwei verschiedene Metalle. Am heißen Ende des Leiters gibt es mehr Elektronen mit hoher Energie und weniger Elektronen mit geringer Energie (unterhalb des chemischen Potentials). Durch Diffusion bewegen sich entsprechend energiereiche Elektronen zum kalten Ende und Elektronen mit wenig Energie in die entgegengesetzte Richtung. Dies beschreibt die Wärmeleitung durch Elektronen.
Ein eventuelles Ungleichgewicht der Ströme wird durch ein elektrisches Feld ausgeglichen, da im offenen Stromkreis kein Strom fließen kann. Die entstehende Spannung (Integral des elektrischen Feldes) ist die Seebeck-Spannung.
Sie wird durch die Abhängigkeit der Beweglichkeit und Zahl (Zustandsdichte) der Elektronen von der Energie bestimmt. Die Abhängigkeit der Beweglichkeit von der Energie hängt empfindlich von der Art der Streuung der Elektronen ab. Entsprechend können auch relativ kleine Verunreinigungen die Thermokraft recht stark beeinflussen.
Zurzeit strebt man danach, solche thermoelektrischen Generatoren verstärkt auch zur Nutzung von Abwärme, z. B. in KFZ, Blockheizkraftwerken, Abwasseranlagen oder Müllverbrennungsanlagen, einzusetzen.
Eine einfache wie faszinierende Methode, die eventuell auch die kleineren Lücken zwischen Solar- und Windkraft schließen kann. Frei nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist.
heute ist mir wieder einmal danach auf die Verschwörungstheorien-Manipulationsgefahren im Netz hinzuweisen.
Inspiriert auch durch einen gelesenen Artikel der Frankfurter Rundschau und meinen eigenen Erfahrungen seit einigen Jahren im Netz, möchte ich mal so ein paar Zeilen dazu fallen lassen.
So sehr das Internet eine Bereicherung für unser aller Leben war und ist, so birgt es doch für so manche „Extremisten“ eigener verzerrter Weltbilder eine Plattform um ihre abstrusen Theorien zu hofieren.
Es schwappte eigentlich aus den USA zu uns nach Europa hinüber und fand auch da leider fruchtbaren Boden. Im Grunde leben so manche VT´s von mit ¼ und Halbwahrheiten gespickten extremen Weltanschauungen, schlichten Lügenfantasien und Verfolgungsängsten (von auch so manch krankhafter Struktur).
Rechtsextreme und Rechtslastige Ecken, unzufriedene Zeitgenossen mit Hang zu leichter Erklärung der Welt, sowie auch religiöse Fanatikeransammlungen bis zu esoterischen Wolkenformationen finden sich im schreibfreudigen Gemeinschaftsgeist über die ach so bösen Strippenzieher und Machtzirkel der Weltgeschichte. Aber auch viele vom Leben enttäuschte Seelen suchen in so manchen VT-Anschauungen ihre innere Erklärung für Schuldzuweisungen.
Ich konnte besonders im Bereich der Astronomiethemen in so manchen Winkeln des Netzes vor ein paar Jahren beginnend bis heute einen immensen Informationsmangel über das physikalische Weltbild empirischer Forschung feststellen. Wem das zu überschriftsmäßig formuliert ist, der möge mal im AAF etwas stöbern, was da über die Jahre richtiggestellt werden mußte.
Besonders der 2012-Hype und der Nibiru-Wahnsinn hatten es in sich.
Das Traurige ist, das über das Astronomie-Thema hinaus auch in die kleinsten Verwerfungen der Weltgeschichte von besonderen Kreisen und unterschiedlicher Motivation heraus, Urängste, Ideologien und Sehnsüchte nach einfachen Erklärungen oder besser Schuldzuweisungen geschürt wurden.
Da oft durch die immense Imformationsflut, die im Internet zu Themen zu finden ist, der normale Internetuser überfordert wird - falls er nicht in einem Themenbereich schon zuvor ein gewisses Vorwissen besitzt – können sogenannte Rattenfänger von Verschwörungstheorien durch gezielte Angst und Sehnsuchtsschürung die nächsten Opfer einfangen indem sie einerseits einfache Schuldige liefern oder andererseits Fantasiekonstruktionen (oft schon krankhaft) erzeugen, die den langweiligen Alltag durch abstruse Abenteuerzusammenhänge versüssen.
Das soll nicht heißen, daß man nicht in Frage stellen soll, sondern sehr wohl unter dem Lichte der Vernunft und Analyse jeden Tag aufs neue Fragen stellen soll, aber bitte nicht aufgrund des Fundaments von Verfolgungswahn, Pseudowissenschaften selbsternannter Gurus oder Aufgewachten oder Schuldigensuche aufgrund einer komplizierter und oft leider auch schlechter werdenden Weltsituation.
Es gab schon immer Interessensgruppen, die versuchten andere zu manipulieren – schon im alten Rom. Es gibt Staaten die Interessensgruppen bilden sowie es auch in einer Schrebergartensiedlung Interessensgemeinschaften geben kann, die auf ihren Vorteil aus sind.
Manipulation und Vorteilssuche gibt es zwischen Brüdern, wie in Familien und anderen Gemeinschaften des Lebens. Natürlich haben wir in einer so komplexen globalisierten Welt wie heute viele Interessensgruppen, von der Wirtschaft über Staatsinteressen etc.
Aber was die Verschwörungstheorien dazu beisteuern, die da im Netz zu NWO oder sonstigen apokalyptischen menschenfeindlichen Theorien auftreten, haben nur wieder eine eigene Manipulation von anderen oft extremen Randgruppen formuliert – sei es von rechts oder links oder gar anarchistisch – mit dem Ziel den modernen Rechtsstaat und die Idee der Demokratie zu zerstören und auf Jahrzehnte gesehen einen Nährboden für diktatorische oft vielleicht sogar faschistisch angehauchte Systeme zu schaffen und das mit dem Gedankengut von Zwietracht, Unsicherheit, Mißtrauen und raffiniert konstruierten Geschichten über ach so böse Weltenlenker im Verborgenen, bis sie durch die Verschwörungsmanipulation selbst über die Jahre solch ein System etabliert haben – über die Meinungsmanipulation der Verschwörungstheorien!
Soweit mal meine Ausführung zu dem Thema und hier jetzt ein Artikel der Frankfurter Rundschau, der meiner Ansicht sehr gut formuliert ist:
ZitatZitat
Sie fantasieren von der Herrschaft des jüdischen Finanzkapitals, kommen von rechts oder links – und werden immer mehr. Denn für antiwestliche Verschwörungstheorien und Demokratieverachtung sind viele Menschen empfänglich.
Das Wort Spinner wird dem Phänomen nicht ganz gerecht. Die Spinner mit den Alu-Hüten, mit denen sie sich vor Strahlen aus dem All oder vor der NSA schützen wollen, scheinen unter dem Stichwort Querfront längst eine Platz in der gesellschaftlichen Mitte eingenommen zu haben.
Querfront, das bedeutet die neue Allianz von rechts und links. Sie bestreitet jegliche Handlungsmöglichkeit des Volkes, weil fremde Mächte alles steuern. Und sie ist antisemitisch. Dabei geht es gar nicht um den Antisemitismus selbst, sondern um ein Denksystem, das Demokratie für Betrug hält. Wenn das „Weltjudentum“ und das amerikanische Zentralbanksystem FED es vermögen, selbst aus Ikea-Möbeln Strahlenwaffen zu basteln, weshalb sollten sie dann nicht auch verantwortlich sein für alle Kriege dieser Welt?
Die Allianz der Querfront ist ein eher westliches Phänomen, doch es speist sich aus Verschwörungstheorien, die überall großen Zulauf haben. Ob im Hohen Norden, im Nahen oder im Fernen Osten: Sie entwickeln sich gradlinig und paradox zugleich. Je mehr Informationen weltweit zugänglich sind, desto bizarrer werden sie interpretiert. Die Anti-Aufklärung hat mit Kenntnis und Wissen so wenig zu tun wie der Antisemitismus, aus dem sie gemacht ist.
Widersinnig und gefährlich
Aus ihren verschiedenen Ecken kommen nun immer montags die Querfrontler zusammen, um unter dem Banner der Friedensliebe für Russland ihren Hass zu verbreiten. Russland sei kein Aggressor, sagen sie, sondern der Westen. Die Staaten, besonders aber Deutschland, seien nicht souverän, sondern Vasallen der USA. Wie die „Reichsbürger“, für die das Deutsche Reich nie aufgehört hat zu existieren, sehen sie Deutschland als besetztes Gebiet. Die USA werden von der FED beherrscht, also den reichen Juden, denen ja Staaten sowieso egal sind, denn die kennen keine Heimat. Und in Israel befinde sich das Herz des Bösen, weswegen die palästinensische Fatah schließlich mit der Hamas fusionieren werde, um sich die Israelis vom Hals zu schaffen.
Der Querfront sind alle willkommen: ob NPD, AfD oder Leute aus dem grünen Milieu. Hauptsache sie applaudieren auf der neuen Montagsdemo den Verschwörungsdemagogen mit ihren unsichtbaren Alu-Hüten. Ein Mischmasch aus Klassenkampf, Euroskepsis, Nationalismus, Paranoia und Verschwörungsideen über 9/11, Islamhass und Antisemitismus ist dabei, die Straße zu erobern.
Jede dieser Gruppen für sich genommen ist meschugge, und wie alle Verrückten haben sie ihre Fans. Doch zusammen bilden sie die Ideologie eines modernen antisemitischen Pessimismus, der so widersinnig wie gefährlich ist. Denn für antiwestliche Verschwörungstheorien und Demokratieverachtung sind weit mehr Menschen empfänglich als die Summe der Irren, die hinter den Querfrontlern wie Jürgen Elsässer und Ken Jebsen hinterherlaufen.
In den letzten zehn Jahren haben sich die Szenen der antiwestlichen Verschwörungsgläubigen und Friedensesoteriker enorm vermehrt. Zwischen völkischen Ökosiedlern, Infokriegern und Antiimperialisten gibt es immer mehr Verbindungslinien. Wenn diese Bewegungen die „Alternative für Deutschland“ werden, hat alle Urteilskraft ein Ende. Wenn sie sich ernsthaft sammeln, haben wir ein Problem. Gegen den Wahnsinn unter den Alu-Hüten hilft nur gesteigerte Aufmerksamkeit, Realitätssinn und Vernunft.
Anetta Kahane ist Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung.
Niemals dürfen wir die Vernunft und Analyse eintauschen gegen einfache Antworten von fanatisierten und von krankhaftem Mißtrauen zerfressenen Ideologienanbietern, deren einziges Ziel es ist Zwietracht zu säen!
Die exakte Beschreibung der Natur von Verschwörungstheorien
Hallo zusammen,
in Anlehnung an mein obiges Posting "Die Verschwörungstheorie-Manipulation“ darf ich heute eine wie ich finde sehr exakte Begriffserfassung dieses Themas zum Nachlesen anbieten:
ZitatAls Verschwörungstheorie bezeichnet man im weitesten Sinne jeden Versuch, ein Ereignis, einen Zustand oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken von Personen zu einem illegalen oder illegitimen Zweck. Der Begriff Verschwörungstheorie wird zumeist kritisch oder abwertend verwendet.
Prinzipiell unterscheiden lassen sich Zentralsteuerungshypothesen, die im Grundsatz rationale und überprüfbare Aussagen über angenommene Verschwörungen machen, und Verschwörungsideologien, die Vorstellungen über Verschwörungen in quasi wahnhafter Weise gegen kritische Revision immunisieren.
Der Begriff „Verschwörungstheorie“ ist – insofern er, wie in den allermeisten Fällen, für Verschwörungsideologien verwendet wird – aufgrund seiner beiden Bestandteile problematisch. „Verschwörung“ ist ein negativ konnotiertes Wort, welches im angelsächsischen Rechtsbereich sogar strafrechtliche Aspekte umfasst; Aber auch der Wortteil Theorie ist irreführend: „Theorie“ bezeichnet eine modellhafte, korrekturfähige Vereinfachung der Wirklichkeit, die von Einzelereignissen oder Umständen abstrahiert, um übergreifende Zusammenhänge zu beschreiben. Genau das leistet eine Verschwörungstheorie aber nicht, da sie zwar vereinfachende Muster anbietet, aber kein Modell: Verschwörungstheorien leisten keine Abstraktion, sondern nehmen im Gegenteil eine Konkretisierung vor, die unzulässigerweise verallgemeinert wird.
Während die Abstraktion Komplexität erhält und nur die Beobachtungsebene verändert, ist die unzulässige Konkretisierung verlustbehaftet. Die nachgelagerte Verallgemeinerung basiert auf einer Vereinfachung bzw. Vereindeutigung (Disambiguierung). Verschwörungstheorien vermengen bei ihrer Simplifikation zudem die Kategorien Sein und Sollen. Wenn Begriffe unterschiedlicher Kategorien durch Konjunktionen verknüpft werden, spricht man aber von einem Kategorienfehler. Kurz gesagt: Verschwörungstheorien sind nicht neutral, sondern selbst interessengeleitet. Dieses Interesse verzerrt die „Theorie“ schon im Ansatz (s. auch Kognitive Verzerrung, vor allem Illusorische Korrelation). Ein wesentliches Merkmal ist somit das Vorhandensein eines normativen Maßstabes. Die als „Verschwörung“ bezeichneten Vorgänge werden nicht wertneutral konstatiert, sondern von einem normativen Standpunkt aus kritisiert. Verschwörungstheorien beschränken sich also nicht auf eine Diagnose, sie enthalten immer auch eine mitlaufende, aber nicht explizierte, meist weltanschauliche Beurteilung von Ereignissen. Abweichungen werden als absichtliche Manipulationen verstanden, die ihrerseits manipulativ verändert werden müssen.
Vertreter von Verschwörungstheorien weigern sich – anders als Wissenschaftler, die Modelle vertreten –, ihre Hypothesen zu explizieren und überprüfbare Bedingungen zu nennen, bei deren Nachweis sie ihre Hypothesen für widerlegt betrachten. Es ist gerade das Charakteristikum von Verschwörungstheorien, dass sie von Gegenständen handeln, die sich tatsächlich oder vermeintlich jeder Nachprüfbarkeit entziehen. In diesem Sinne sind Verschwörungstheorien nicht deskriptiv, sondern präskriptiv, wobei ihnen das Ziel der empirischen Verifizierung fehlt. Das unterscheidet Verschwörungstheorien von wissenschaftlichen Hypothesen. Aufgrund der hochgradig stereotypen und festgefügten Struktur sind Verschwörungstheorien in der Theorie von erklärungsbezogenen Deutungsmustern abgrenzbar. Die Deutungsmuster einer Verschwörungstheorie sind nämlich nicht auf korrekturbasierte Weiterentwicklung hin angelegt.
Grundlage vieler Verschwörungstheorien ist ein dezidiertes und vereinfachendes Welt- und Geschichtsbild, das auf der Grundannahme basiert, dass Strukturen der sozialen Wirklichkeit durch Handlungen von Personen direkt steuernd beeinflusst werden können. Vor dem Hintergrund der gegenseitigen strukturellen Abhängigkeiten und hochgradigen Vernetzungen komplexer sozialer Systeme gilt diese Voraussetzung heute jedoch allgemein als unplausibel. Sozialwissenschaftliche Modelle zeigen, dass sich weitreichende Ereignisse in Gesellschaft, Wirtschaft oder Staat nicht allein durch das zielgerichtete Handeln von Personen oder Personengruppen verursachen lassen. Man geht hier vielmehr vom Zusammenwirken vieler verschiedener subjektiver Gründe und objektiver Bedingungen aus, die aus Strukturen, Konjunkturen, Absichten, Gegenabsichten, Irrtümern und schlichten Zufällen bestehen und sich zudem gegenseitig beeinflussen. Die Auffassung, eine relativ kleine Personengruppe könne wichtige gesellschaftliche Ereignisse zentral steuern, gilt daher als unterkomplex.
Für die Anwendung einer solchen Hypothese auf größere Zeiträume und die stereotype Vermutung, hinter verschiedensten Erscheinungen steckten Verschwörungen als Lenkungsursachen, schlug der Historiker Richard Hofstadter in den 1960er Jahren die Bezeichnung „paranoider Stil“ der Welterklärung vor. Der US-amerikanische Journalist Frank P. Mintz prägte dafür den Begriff „conspiracism“, im Deutschen haben sich die Begriffe „Verschwörungsmythos“, „Verschwörungsideologie“ oder „Verschwörungsdenken“ eingebürgert.
Das Bestreben von VT´s eine immer komplizierter werdende Welt schlicht und ergreifend nur zu vereinfachen, indem man Schuldige anbietet, die für alles die Verantwortung zeichnen sollen, ist nur auf den ersten Blick vielleicht schlüssig – in Wahrheit versperrt man aber den Weg um diese globalisierte und immer komplexer werdende Welt in Schritten zu verstehen – ganz wird man nie alle Zusammenhänge abdecken können, jedoch wird jeder redliche Beobachter auf diesem Weg das Komplexe der Welt verstehen zu wollen - erkennen, daß es keine einfachen Antworten gibt, sondern alles relativ, aber in Vernunft eingeordnet werden muß! Und die „Rattenfänger der Moderne“ in Form von Vertretern von VT´s nur Verfolgungsängste, fanatische Weltbilder ohne Realitätsbezug oder wirtschaftliche Interessen im Netz kolportieren.
Die Realität der komplizierten Zusammenhänge ist traurig genug!
als Fortsetzung des Themenschwerpunkts über Verschwörungstheorien in diesem Thread, möchte ich heute einen Artikel zitieren und verlinken, der mir nebenbei beim Netzsurfen sehr positiv auffiel.
Er stammt von einer ehrenamtlichen Seite, die sich mit den Irrwegen von Verschwörungstheorien auseinandergesetzt hat.
Da ich schon im weiter oben stehenden eigenen Artikel mit dem Titel „Die Verschwörungstheorie-Manipulation“ etwas darauf eingegangen war, freue ich mich natürlich, wenn sich andere Zeitgenossen ebenfalls dieser Zeitgeistranderscheinung des Internets angenommen haben!
Das Grundproblem dieser Verschwörungsgläubigen ist die banale Vereinfachung einer komplexen Welt, die mehr einem Glaubensdogma entspricht als einer Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen Zusammenwirken von Ereignissen.
Die Grundmotivation von für Verschwörungstheorien anfällige Personen ist aus unterschiedlichen Ecken geprägt. Einerseits aus einem Ohnmachtsgefühl in einer komplizierten Welt, die sie vereinfachen wollen, oder aus religiös motivierten Gründen in einer aufgeklärten Welt um sich Dogmas zu bewahren, oder schlicht und ergreifend als Schuldigensuche für das eigene Schicksal nach dem Motto „da muß doch wer Schuld dran haben“!
Das diese Zeit eine schwierige Zeit darstellt, wo die gesamte Menschheit an der Klippe zur eigenen Zerstörung aufgrund des aus den Fugen geratenen Wirtschaftssystems und den endenden Resourcen steht, treibt so manchen im Internet surfenden Leser in die Hände der „einfachen Welt der Verschwörungstheorien“ und einfachen Pseudoantworten.
Der nun folgende Artikel ist exzellent geschrieben und trifft voll ins Schwarze und ist wert der AAF-Leserschaft bekanntgemacht zu werden! Auch deshalb, da darin auch einige der gängigen Pseudoaufgewachten-Seiten erwähnt werden. Und auch die übliche Verhaltensschiene von VT´lern in Auseinandersetzungen vorgeführt wird! Mögen in Zukunft weniger Internetuser diesen VT-Rattenfängern auf den Leim gehen!
Zitat GEDANKEN EINES NACHBARN ÜBER VERSCHWÖRUNGSTHEORETIKER von Bernd Merling
In meinen Augen sind Verschwörungstheorien IMMER falsch. Ein seriöser Zweifler und Kritiker versucht immer eines: nämlich mit denen, die andere Sichtweisen zu einem Zustand oder Ereignis haben, zu diskutieren. Wenn er seriös ist, wird er seine gegenteilige Theorie nur so aufstellen, dass er gleichzeitig versucht, die Argumente seiner Gegner möglichst stark zu machen und dann zeigen, dass seine Argumente auch stark sind oder stärker. Wenn sie stark sind, dann wird sich meist die ganze Öffentlichkeit damit beschäftigen.
Verschwörungstheoretiker dagegen verkünden stets mit großer Geste (statt gutem Argument) die Wahrheit und mitnichten sind sie bereit zu einem öffentlichen Diskurs.
Der nächste Punkt ist, dass sie unbeschreiblich arrogant sind: Sie halten es für möglich, dass Menschen ganzer Berufsgruppen oder Institutionen sämtlich korrumpieren, dass z.B. alle (seriösen) Journalisten die Wahrheit verschwiegen, dass alle (seriösen) Politiker einen heimlichen Kastenschwur geleistet hätten, usw. Die Verschwörungstheoretiker (die oft keine Erfahrungen in den jeweiligen kritisierten Bereichen haben) urteilen ab und stilisieren sich nach dem Modell "einsamer Robin-Hood" oder "erleuchteter Aufklärer" und sie treten immer als Streiter für die Wahrheit auf (kein ernster Mensch würde so dreist sein Wahrheit für sich zu beanspruchen. Vernunft ja, aber Wahrheit ... Wahrheit ist immer eine Sache eines Gesprächs, in die viele Perspektiven einfließen – so wie in einer Gerichtsverhandlung. Die Voraussetzung ist eine gewisse Vernünftigkeit. Aber Verschwörungstheoretiker lieben meist die isolierte Wahrheit – daran kann man sie übrigens auch meistens sicher und schnell erkennen).
Dass solche Theorien immer wieder gern geglaubt werden, hat m.E. viele Gründe. Erstens ist es schick, entweder "denen da oben" oder "den Amerikanern" oder "dem politisch-industriellen Komplex" oder wem auch immer alles zuzutrauen. Es scheint einen fast natürlichen Hang zum Extremismus zu geben. Außerdem ist die Realität kompliziert und viele möchten sie dennoch insgesamt beurteilen und erklären können. Gleichzeitig wollen sie sich aber nicht in den mühsamen Diskurs mit verschiedenen Meinungen und Perspektiven begeben, denn das ist ermüdend, langwierig und langweilig. Verschwörungstheorien haben wenigstens was Prickelndes – jedenfalls für nicht wenige. Außerdem, wer sich selbst außerordentlich ohnmächtig fühlt, wird anderen außerordentlich viel Macht zutrauen, und damit Verschwörungstheorien immer gern bereitwillig aufnehmen. Denn das ist ein wunderbar bequemer Weg, selbst eine Form von Macht zu empfinden: dass man selbst wenigstens nicht zu den bösen Mächtigen gehört; das heißt, dass man selbst wenigstens nicht "verschmutzt" ist, dass man selbst "gut" ist (Ohnmacht-Macht). Immer wenn man was von der "Schmutzigkeit" in den Machtsphären der wirklichen Welt erfährt, nimmt man es dankbar auf, weil man darüber froh sein kann, selbst davon unverdorben zu sein. Diese "heimliche Macht durch heimliches Gutsein", diese Ohnmachts- oder Gutsein-Macht ist furchtbar, weil verantwortungslos, verbissen und selbstunsicher. Sie entzieht sich auch dem öffentlichen Gespräch.
Die Verschwörungstheoretiker selbst treten freilich nicht so auf; aber ich habe immer wieder den Eindruck, dass die Anhänger diese Züge haben.
Ich finde, man braucht nur einen flüchtigen Blick auf die Thesen von Jones oder Icke zu werfen, um zu sehen, dass das alles nur eines ist: dumm. Nirgends ein sachliches, überzeugendes Argumentieren, überall nur Aufgeregtheit. Aber das ist auch typisch. Wenn man ein aufgescheuchtes Huhn um sich hat, kann man selber kaum ruhig bleiben und die Unruhe hat dann auch Realität. Die Gründe für das Aufgescheuchtsein sind dann ziemlich egal.
Nebenbei, in ganz seltenen Fällen kommt es vor, dass eine vernünftige Einschätzung der Dinge fehl geht. Das einzige dramatische Beispiel, das ich kenne, ist das Bekanntwerden der Vernichtungslager der Nazis. Als die ersten Berichte darüber kursierten, hätte man vernünftigerweise (ohne weitere Belege) annehmen müssen, dass solche Berichte eine "Verschwörungstheorie" sind, denn vernünftigerweise sprach alles dagegen: Die Nazis hatten bereits einen Krieg an verschiedenen Fronten eröffnet, sie brauchten alle Kräfte für den Krieg. Wie konnten sie parallel auch noch dieses extrem aufwändige und monströse Programm verfolgen? Dass sie die Menschen in Arbeitslager bringen, wo sie unter schlimmen Bedingungen Kriegsgerät produzieren würden – das wäre vernünftig gewesen für möglich oder auch wahrscheinlich gehalten zu werden. Aber nicht die Vernichtung. – Man muss also durchaus vorsichtig sein und mit Dingen rechnen, die man selbst vernünftigerweise nicht für möglich hält. Allerdings waren die ersten Berichterstatter im Falle der Vernichtungslager keine posaunenden Verschwörungstheoretiker, sondern einfache, stille Beobachter und Opfer. Sie hatten also schon als Personen Aufmerksamkeit verdient. "
Verschwörunstheorien gibt es wie Sand am Meer. Auf dieser Website werden die verschiedensten Verschwörungstheorien besprochen von 9/11, Pearl Harbor, John F. Kennedy, Chemtrails, Zwangsimpfung, Reichsideologen bis hin zur Mondlandung. Was eine Verschwörungstheorie ist und was nicht haben wir ja bereits in unserem Artikel hier besprochen.
Und dass es Verschwörungstheorien schon immer gab, darauf haben wir auch schon hingewiesen. Eine der ältesten immer noch aktuellen Verschwörungstheorien dürfte wohl die über die Illuminaten sein.
Hier wollen wir uns nun mit den Unterschieden zwischen wissenschaftlicher Theoriebildung und Beweisführung einerseits und Verschwörungstheorien andererseits befassen.
Verschwörungstheorien sind keine Theorien
Und da machen wir schon selbst einen Fehler. Wir fallen auf den Sprachgebrauch der Verschwörungstheoretiker herein. Denn das, was gemeinhin als Verschwörungstheorie bezeichnet wird, ist - im wissenschaftlichen Sinne - gar keine Theorie. Eher ist es eine Hypothese. Hypothesen sind in der Wissenschaft unterhalb der Theorie angesiedelt. Die überwiegende Zahl der "Verschwörungstheorien" kann man wohl als "Zentralsteuerungshypothesen" bezeichnen, weil sie auf die Grundannahme zurück gehen, dass dahinter ein "großer Plan" mit "geheimen Drahtziehern" steht, welche mit Hilfe der in den Verschwörungstheorien beschriebenen Vorgänge bestimmte dunkle Absichten und Ziele verfolgen.
Teilweise werden "Verschwörungstheorien" auch als "Verschwörungsideologien" bezeichnet. Auch auf unserer Website gebrauchen wir gelegentlich diesen Begriff synonym zum Begriff Verschwörungstheorie. Doch auch das ist streng genommen nicht korrekt. Denn das, was gemeinhin so bezeichnet wird, ist auch nicht wirklich eine Ideologie. Das Dilemma besteht einfach in der Divergenz zwischen Umgangssprache und wissenschaftlichem Sprachgebrauch. Um uns allgemein verständlich und den volkstümlichen Konventionen entsprechend auszudrücken, verwenden eben auch wir diese im Grunde falschen Begriffe im vollen Bewusstsein ihrer falschen Anwendung.
Was ist eine wissenschaftliche Theorie?
Eine wissenschaftliche Theorie beruht auf Annahmen, die man mit objektiven, wissenschaftlich gesicherten Kriterien nachvollziehbar und wiederholbar belegen kann. Eine Theorie muss so beschrieben sein, dass auch ein anderer Forscher sie unter vergleichbaren Bedingungen nachvollziehen und zu einem vergleichbaren Ergebnis kommen oder sie widerlegen kann. Eine Theorie gilt daher so lange als gesichert, bis sie mit objektiven Beweisen aufgrund wissenschaftlicher Kriterien widerlegt ist.
Zur Erklärung eines bestimmten Phänomens gilt in der Wissenschaft das Prinzip der Eindeutigkeit. Dies bedeutet, dass ein Phänomen nur dann erklärt und bewiesen ist, wenn es eine klare und eindeutige Theorie gibt, die anderen konkurrierenden Theorien aufgrund ihrer nachvollziehbaren, nachprüfbaren, reproduzierbaren Beweisführung überlegen ist. Es könnte ja auch sein, dass eine andere Theorie das selbe Phänomen auf andere Weise auf anderem Weg mit ebensolchen oder besseren Beweisen erklären kann. In der wissenschaftlichen Forschung kommt es freilich auch vor, dass bestimmte Phänomene von konkurrierenden sich möglicherweise auch widersprechenden Theorien erklärt werden. Wobei jede dieser beiden Theorien das Phänomen gleich gut und hinreichend aber auf verschiedenen Wegen beschreiben. Im Falle solcher konkurrierender gleich plausibler Theorien wird ein seriöser Wissenschaftler dies auch so darstellen und weiter forschen, um herauszufinden, ob die eine oder die andere Theorie die richtige ist. Er verhält sich also agnostisch.
Einen derartigen Fall haben wir in der Physik beim Licht. Licht kann Eigenschaften einer Welle oder eines Teilchens annehmen. Zur Beschreibung des Photoeffekts eignet sich die Annahme Licht wäre ein Teilchen (Photonen). Hingegen zeigt Licht in der Optik eindeutig einen Wellencharakter. Bis heute müssen wir mit diesem sogenannten Wellen-Teilchen-Dualismus leben, wenngleich dieser Dualismus in der Quantenmechanik durch De Broglie und seine Theorie über die Wellenfunktion von Teilchen aufgelöst ist. Man könnte also sagen, dass wir es in diesem Zusammenhang mit einem permanenten Agnostizismus zu tun haben. Keine der beiden Theorien kann für sich alleine als die einzig richtige angesehen werden.
Verschwörungstheorien als Opposition zu den Herrschenden
Im Gegensatz dazu stehen die Verschwörungstheorien.
Sie genügen den oben formulierten wissenschaftlichen Kriterien kenesfalls wie noch zu zeigen sein wird. Ja, häufig wird von ihren Protagonisten diese Wissenschaftlichkeit abgelehnt, weil die Verschwörungstheorien ja gerade aus einer Systemfeindlichkeit heraus entstehen und die Wissenschaft eben Teil des bestehenden herrschenden Systems ist.
Die Verschwörungstheorien bilden stets ein oppositionelles Gebäude. Sie bauen nicht auf eigenen Forschungen und Erkenntnissen auf, sondern entstehen aus einem diffusen Gefühl des Unwohlseins mit den Erklärungen der "Büttel des Systems": der System- (Mainstream-) Medien und der herrschenden Wissenschaft. Dahinter wiederum steckt in der Regel die Unfähigkeit die komplexen Verhältnisse in Staat, Gesellschaft und Wissenschaft zu durchschauen und zu verstehen. Einfache Erklärungsmuster werden gesucht. Und so fehlen den Verschwörungstheorien eben auch die Beweise um im wissenschaftlichen Sinne als Theorie anerkannt zu werden.
Ein Misstrauen gegenüber Herrschenden ist ja erstmal nicht negativ zu werten. Herrschaft braucht Kontrolle und so müssen sich Herrschende eben von den Beherrschten auch fragen lassen, ob das, was sie da erzählen, richtig ist.
Aber nicht nur demokratische Gesellschaft ist auf kritische Fragen angewiesen, sondern auch Wissenschaft und Forschung können nur voran kommen, wenn bestehende Theoreme immer wieder in Frage gestellt und weiter entwickelt werden.
Doch Verschwörungstheoretiker üben keine sinnvolle und angebrachte konstruktive Kritik. Sie dienen eben gerade nicht der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Weiterentwicklung. Sie entwickeln nicht nur Gedankengebäude, die keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten - die sie ja auch ablehnen - sondern sie akzeptieren auch keine anderen Theorien neben ihren. Sie verhalten sich dogmatisch, nicht agnostisch, wie dies ein Wissenschaftler tut. Viele Verschwörungstheorien sind darüber hinaus romantisierend-rückwärtsgewandt und fortschrittsfeindlich. Die etablierte Wissenschaft wird dämonisiert und als Instrument der Herrschenden diffamiert.
Häufig wird sogar schon die Kenntnisnahme gegenteiliger Theorien und Erklärungsmuster abgelehnt mit dem Argument, das stammt ja eh von den Herrschenden. Wer Verschwörungstheorien analysiert und deren Schwächen, Entstehung und Hintergründe aufzeigt, wird selbst zum Teil der Verschwörung. Er ist entweder gehirngewaschen, vom System gekauft, wird von der NWO (Neue Weltordnung) bezahlt, ist Agent von CIA oder Mossad, und will nur die "Truther"-Bewegung diskreditieren, um die bestehende Herrschaft zu zementieren.
Während wir bei der Prüfung der auf unserer Website besprochenen Verschwörungstheorien stets von diesen ausgehen und diese erst einmal als gegeben voraussetzen, bevor wir nach Belegen für oder gegen diese Theorien suchen, diese dann einander gegenüberstellen, um die jeweilige Plausibiligät zu prüfen, werden bei den Verschwörungstheoretikern nur deren eigene Gedankengebäude herangezogen. So finden sich hier, wie auch z.B. auf den 9/11-Debunk-Sites stets auch die Argumentationen und Belege (Fotos, Videos) der Verschwörungstheoretiker, die dann besprochen und anderen Belegen gegenübergestellt werden. Auf den Sites der "Infokrieger" und der sogenannten Truther-Bewegung kann man nur deren eigene "Belege" finden. Belege, die deren Annahmen in Zweifel ziehen könnten, werden nicht nur nicht dargestellt und besprochen, sondern nicht einmal zur Kenntnis genommen.
Dabei sind häufig einzelne Hypothesen in sich betrachtet durchaus schlüssig, wenn - und das ist dann in der Regel der Mangel - man die der Hypothese zugrundeliegende Grundannahme als richtig voraussetzt.
Für den Außenstehenden ist es oft schwierig, die von den Verschwörungstheoretikern behaupteten Annahmen und Grundlagen auf ihre Richtigkeit zu prüfen. So legen sie auch keinen Wert auf die Eindeutigkeit ihrer "Theorien" sondern sie setzen darauf, dass der Rezipient von der schieren Zahl ihrer Theorien erschlagen wird und ihre Belege und Grundannahmen als richtig akzeptiert, ohne sie zu überprüfen. Selbst wenn einige dieser Theorien eindeutig widerlegt werden, so gibt es ja immer noch genügend in Reserve, die man dann herauskramt, um das Gesamtgebäude scheinbar retten zu können.
Quantität soll Qualität schlagen
Praktisch alle Verschwörungstheorien bestehen aus einer Unzahl an scheinbaren "Beweisen". Eine wissenschaftliche Theorie braucht das nicht. Sie erschlägt nicht die Rezipienten mit der schieren Zahl an Beweisen. Wisschenscchaftliche Theorie belegt einen Sachverhalt dadurch, dass sie ein Phänomen ausreichend plausibel so beschreibt, dass es eine andere anderslautende nicht kann. Das ist das Prinzip der Eindeutigkeit.
Wenn ein Phänomen durch entsprechende Belege ausreichend plausibel beschrieben und dargestellt ist und es keine konkurrierende Theorie gibt, die das selbe Phänomen auf anderem Weg ebenso plausibel beschreiben kann, dann ist das Phänomen durch die Theorie bewiesen.
Ein Wissenschaftler hält jedoch an den von ihm entwickelten Theorien nicht fest, wenn sich andere Indizien für mögliche Fehler in seiner Theorie zeigen. Im Gegenteil es ist sein Bestreben, die eigene Theorie durch weitere Beweise zu verifizieren oder durch Gegenbeweise zu falsifizieren, um daraus eine neue Theorie zu entwickeln. Auch dies tun Verschwörungstheoretiker nicht.
Selbst wenn einzelne Theorien ihres Gedankengebäudes selbst nach eigenem Eingeständnis widerlegt sind, so gilt für sie die Theorie insgesamt nicht als widerlegt, wie dies ein Wissenschaftler sähe, sondern sie graben dann schnell aus ihrem unerschöpflichen Fundus an scheinbaren Beweisen den nächsten aus und präsentieren diesen, um die eben zusammengebrochene Theorie erneut aufzurichten. Sie verhalten sich nicht agnostisch, sondern dogmatisch.
Wie kann man eine "Verschwörungstheorie" zur "seriösen Theorie" machen? Dafür braucht es nicht Hunderte von alternativen Darstellungen von Sachverhalten. Eine einzige eindeutige, durch keine andere Theorie erklärbare Darstellung eines Sachverhaltes macht aus dem "Verschwörungstheoretiker" einen Entdecker.
Den so genannten "Beweisen" von Verschwörungstheoretikern fehlt die Eindeutigkeit. Häufig widersprechen sie sich gar.
Die schiere Flut der Anzahl der uneindeutigen Theorien soll den Rezipienten überzeugen. Bei wissenschaftlich-analytischer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass gerade durch die hohe Anzahl der alternativen Theorien ohne Eindeutigkeit die Darstellung und Erklärung des Phänomens immer unwahrscheinlicher wird. Die Erklärungsansätze werden dadurch nicht eindeutiger, sondern mehrdeutiger, schließen sich teilweise gegenseitig aus und können kein eindeutiges Theorem bilden.
der eigentliche Anlaß für dieses Posting ist einer Form der gewissen Erheiterung entsprungen. Diese Meldung war dieses Wochenende zu lesen :
Zitat Deutscher Geheimdienst hörte Hillary Clinton ab
Der deutsche Nachrichtendienst (BND) hat einem Medienbericht zufolge die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton abgehört. Zudem habe die deutsche Regierung angeordnet, einen NATO-Partner auszuspionieren, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ heute nach gemeinsamen Recherchen mit NDR und WDR.
Die Medien beriefen sich auf Unterlagen, die der im Juli verhaftete mutmaßliche Spion im BND an die USA übergeben haben soll. Regierungsinsider hätten dazu erklärt, das Clinton-Gespräch sei nur zufällig aufgefangen worden. Dass die Aufzeichnung nicht sofort vernichtet worden sei, sei eine „Idiotie“ gewesen.
Berlin lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme unter Hinweis auf das laufende Verfahren gegen den aufgedeckten Spion Markus R. ab. Dieser hat dem Zeitungsbericht zufolge dem US-Geheimdienst CIA auch das Auftragsprofil der Bundesregierung (APB) für den deutschen Geheimdienst übergeben. Darin sei festgelegt, welche Themen für den BND Vorrang haben und welche Länder er ausspionieren soll. Zwar sollen sich die USA nicht darunter befinden, wohl aber ein anderer Nato-Verbündeter.
Als weitere Info zu obigem Artikelzitat sei noch nachgeschossen, daß auch US-Außenminister Kerry vom BND abgehört wurde und der im Artikel zitierte ausspionierte NATO-Partner die Türkei war!
NUN,
in allgemeiner Betrachtungsweise von Ereignissen der Zeitgeschichte und der Wechselwirkung auf so manche Personenkreise im Internet aus einschlägigen Ecken, die in einer Mischung aus Westhass und Russlandverherrlichung einerseits und selbst gewählter Naivität andererseits ihre aufgeschreckten Ergüße künstlicher Betroffenheit ins Netz ergießen, muß die Stimme der Vernunft zuerst einmal in eine Art traurige Amüsiertheit fallen, dann aber wieder zurück zur Analyse schreiten!
Es wurde in bestimmten Ecken des Netzes eine Art Zwangsvorstellung, daß der „böse“ Ami die ganze Welt kontrolliert bzw. am Wege dazu ist geboren. Und nur das „gute“ Rußland sich mit anderen Regimen dagegenstemmen wird. In diesem verzerrten Weltbild, daß aus verschiedensten VT-Ergüßen gespeist wurde und wird ging jeder Realitätssinn verloren und man hat sich auf das berühmte Schwarz/Weiß – Denken reduziert.
Warum ein Wiki-Leaks nur im Westen hat entstehen können und warum die aufgedeckten Themen hauptsächlich nur West-Länder betroffen hat, hinterfragt dieser Personentyp des Internets aus diversen Ecken nicht. Die Lösungsformel heißt nicht nur die Westländer haben Dreck am Stecken, sondern in Regimen wie in Rußland oder China ist so eine Form der Aufeckung gar nicht möglich! Dennoch haben diese Länder genauso viel Dreck am Stecken. Es ist leider das „Business as usual“ der Zeitgeschichte!
Darum ist Schwarz/Weiß – Denken vielleicht bequemer, aber sicher nicht realitätsverbunden.
Hier habe ich noch ein paar Meldungen unter Vielen gesammelt, die zum Thema Spionage mal ein bißchen an der Oberfläche kratzen.
Zitat Russische Spionage im Fokus der Politik
Er habe vor kurzem einen Mitarbeiter in den wohlverdienten Ruhestand versetzt, erzählte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen am Donnerstag auf einem Symposium seiner Behörde in Berlin. Der inzwischen pensionierte Verfassungsschützer hatte jahrzehntelang für die Spionageabwehr des Inlandsdienstes gearbeitet.
Maaßen war neugierig. Er fragte den erfahrenen Beamten, „was sich denn seiner Meinung nach in diesem Bereich in den letzten Jahren geändert habe.“ Der antwortete trocken: „Eigentlich nichts.“ Froh sei er allerdings darüber, dass die Spionageabwehr jetzt in der öffentlichen Debatte wieder einen höheren Stellenwert einnehme.
Maaßen sagte dazu, das Thema Spionage habe lange Zeit nicht auf der Agenda der Politik gestanden. Nach dem Ende des Kalten Krieges hätten die Machenschaften fremder Geheimdienste in Deutschland kaum noch Beachtung gefunden. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sei dann die Bekämpfung des islamistische Extremismus in den Vordergrund gerückt.
Russische Agenten? Chinesische Spione? Das interessierte kaum noch jemand.
Damit ist es nun vorbei. Spionageabwehr wird plötzlich wieder groß geschrieben. Ein Grund dafür ist nicht zuletzt die NSA-Affäre. Sie hat dramatisch vor Augen geführt, wie leicht scheinbar sichere Daten in die Hände von Dritten geraten können.
Das beunruhigt natürlich auch die Wirtschaft. Deshalb war das diesjährige Symposium des Verfassungsschutz auch dem Thema „Spionageabwehr und Wirtschaftsschutz“ gewidmet.
Das Fazit der Veranstaltung: Ausländische Geheimdienste sind in der Bundesrepublik so aktiv wie zu Zeiten des Kalten Krieges. Sie spähen die Wirtschaft, das Militär, die Politik und die Verwaltungen aus. Am aktivsten dabei: Russlands Spione.
Bereits im April hatten wir in der „Welt am Sonntag“ über das Treiben der russischen Geheimdienste hierzulande berichtet. Der Beitrag beleuchtet die Anwerbung von Personen aus dem Umfeld des Bundestages, handelt von Agenten, die als Diplomaten getarnt auftreten und thematisiert die sogenannten „Illegalen“, eingeschleuste Spione, die teilweise Jahrzehnte unter falscher Identität in der Bundesrepublik leben.
Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele hatte nach unserer Berichterstattung eine Sondersitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) zur russischen Spionage gefordert. Daraufhin mussten am Mittwoch sowohl Verfassungsschutzpräsident Maaßen als auch der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, den Mitgliedern des Gremiums Rede und Antwort stehen.
Wie aus Abgeordnetenkreise berichten, bestätigten sowohl Maaßen als auch Schindler massive Anwerbeversuche Aktivitäten der russischen Dienste in Deutschland. Eine zentrale Rolle dabei spiele die russische Botschaft in Berlin. Allerdings sei die Zahl der erfolgreichen Anwerbungen überschaubar, wurde vorgetragen.
BND-Präsident Schindler betonte, dass die russische Führung derzeit in hohem Maße auf Propagandaarbeit setze, um den öffentlichen Diskurs zur Ukraine-Krise in einer Vielzahl von Ländern zu beeinflussen.
Auf dem Symposium warnte Verfassungsschutzchef Maaßen: „Deutschland ist ein wichtiges Aufklärungsziel.“ Die deutsche Wirtschaft müsse sich besser schützen. Dafür sei auch eine stärkere Kooperation von Unternehmen und Verbänden mit seiner Behörde zum Schutz deutscher Forschung und Innovation wünschenswert. „Informationen sind das digitalen Gold des 21. Jahrhunderts“, sagte Maaßen.
Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) forderte auf der Veranstaltung ein größeres Augenmerk auf feindliche Spionage zu legen. „Sicherheit ist ein Wettbewerbsvorteil“, so der Minister. „Wir werden die Spionageabwehr ausbauen müssen.“
Die Ankündigung des Ministers wurde von Verfassungsschützer positiv aufgenommen. „Wir hoffen auf mehr Personal“, sagte ein Nachrichtendienstler. Allerdings sei noch längst nicht klar, ob das Parlament die Mittel für neue Stellen bewilligen werde.
Minister de Maizière stellte klar, dass sich an der bisherigen Kooperation der deutschen Dienste mit der amerikanischen NSA wenig ändern werde. Trotz Abhörskandal. „Die Vereinigten Staaten von Amerika sind unser wichtigster Verbündeter“, sagte der CDU-Politiker. Man werde die enge Zusammenarbeit beibehalten und sogar intensivieren.
Verfassungsschutzpräsident Maaßen machte wenig Hoffnung auf umfangreiche Aufklärung der amerikanischen Spähaktionen durch den NSA-Untersuchungsausschuss. „Wir wissen nicht wirklich, was die NSA tut“, erklärte Maaßen.
Zitat Jeder gegen jeden: Auch Briten spionieren in Berlin
Europäische Politiker empören sich über die NSA-Sammelwut. Allerdings: Nicht nur die USA spionieren mitten in Europa. Laut "Independent" soll sich in der britischen Botschaft in Berlin ein Horchposten befinden.
Neben den USA soll nach einem Zeitungsbericht möglicherweise auch Großbritannien von seiner Berliner Botschaft aus die deutsche Regierung abgehört haben. Luftbilder und Dokumente des US-Geheimdienstes NSA deuteten auf einen Horchposten auf dem Dach der Botschaft hin, schreibt das britische Blatt "The Independent" am Dienstag in seiner Online-Ausgabe. Die als Horchposten verdächtige Struktur gebe es seit Eröffnung des Botschaftsgebäudes im Jahre 2000. Sie ähnele dem einstigen Horchposten von Briten und Amerikanern auf dem Berliner "Teufelsberg", mit dem vor dem Mauerfall ostdeutsche und sowjetische Kommunikation abgehört worden waren, schreibt das Blatt. Belege wurden vom "Independent" nicht veröffentlicht. Die Dokumente soll der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden beschafft haben. Dass dieser in nächster Zeit nach Deutschland kommt, ist unwahrscheinlich. Die Koalition wehrt sich strikt dagegen, dem Informanten Asyl in Deutschland zu gewähren. Mehr zum Thema ...
USA wirft Europa ebenfalls Spionage vor
Premierminister David Cameron hatte die britische Spionage stets unter dem Hinweis verteidigt, sie diene der Nationalen Sicherheit. Diese These war durch Snowdens Dokumente widerlegt worden, die etwa in Italien Wirtschaftsspionage im Auftrag Londons nahelegten. Cameron verweigerte bisher auch seinen EU-Partnern Auskünfte über die britischen Geheimdienstaktivitäten.
Dass europäische Länder ebenso aktiv andere Staaten ausspionieren, legten zuletzt US-Geheimdienstchef James Clapper und NSA-Chef Keith Alexander nahe. Sie zeigten sich vor einer Woche überzeugt, dass Europa seinerseits die USA und deren Politiker ausspioniere. Auch würden die Europäer massiv Daten eigener Bürger sammeln.
Europäische Gegenoffensive?
Europa rüstet sich in der NSA-Abhöraffäre jedenfalls zum Gegenangriff. Als Konsequenz aus den mutmaßlichen Lausch- und Spähattacken des amerikanischen Geheimdienstes fordern immer mehr prominente Politiker, Europa müsse die technologische Vorherrschaft der USA brechen und sich im IT-Bereich unabhängig machen. Frankreich hat verstärkte Anstrengungen angekündigt, um die USA in der Wirtschaftsspionage zu übertrumpfen. Erst Anfang der Woche hatte EU-Justizkommissarin Viviane Reding den Aufbau eines europäischen Geheimdienstes als Gegengewicht zur NSA gefordert.
Snowden warnt vor Gefahr maßloser Überwachung
Edward Snowden hat unlängst vor unkontrollierter Überwachung gewarnt: Anfangs hätte die internationale Öffentlichkeit den Nutzen seiner Enthüllungen nicht erkannt und den Regierungen vertraut. "Wir haben die moralische Pflicht, dafür zu sorgen, dass unsere Gesetze und Werte Überwachungsprogramme begrenzen und Menschenrechte schützen."
Und hier noch ein etwas zynisch angehauchter Artikel zum Thema, dennoch nett geschrieben:
Zitat China und Russland spionieren in Berlin
Gunnar Schupelius: Senat: China und Russland bespitzeln die Berliner Wirtschaft mit „Innentätern"
Diese Nachricht hat mich überrascht: Wirklich gefährliche Spionage wird in Berlin von Russland und China betrieben. Das teilte die Senatsverwaltung für Inneres auf eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Burkard Dregger mit. Wörtlich heißt es in der Antwort: „Zu den Hauptakteuren auf dem Feld der Wirtschaftsspionage sind vor allem die Volksrepublik China und die Russische Föderation zu zählen.“
Ich wunderte mich, denn ich hatte in den vergangenen Tagen durch die allgemeine Berichterstattung den Eindruck gewonnen, das größte Übel sei der amerikanische Militärgeheimdienst NSA. Dem ist also nicht so, vor allem nicht auf dem Gebiet der Wirtschaftsspionage, mit der uns andere Staaten unseren Vorsprung und unseren Erfolg nehmen wollen.
Diese Wirtschaftsspionage funktioniert so: Das Ministerium für Staatssicherheit in China zum Beispiel führt Buch über alle Studenten, die in Berlin studieren oder in Berlins Firmen promovieren oder nach dem Studium hier arbeiten. Diese Studenten werden angeworben, ermuntert oder erpresst. Sie sollen sich, schreibt der Berliner Senat, Zugang zu den „Kronjuwelen“ verschaffen, sich also den „elementaren“ Bereichen nähern, „die für den Erfolg und Bestand des Unternehmens unabdingbar sind“. Anschließend sollen sie ihr Wissen an das Ministerium verraten, das die Daten an die chinesische Wirtschaft weiterleitet
Im Mittelpunkt der Spionage stehen in Berlin „Branchen wie die Energietechnik, Umwelttechnik oder Biotechnologie“ Russland interessiert sich dazu noch ganz besonders für Militärtechnologie und setzt dabei seinen Auslandsnachrichtendienst SWR ein. Beide Länder unterhalten in Berlin Botschaften. Operieren die Geheimdienste von dort? Beide Länder arbeiten mit dem sogenannten „Social Engineering“, also der sozialen Manipulation: Der Agent baut langfristig ein Vertrauensverhältnis zu einem Kollegen auf und bekommt darüber Informationen, mit denen er einen Hacker-Angriff vorbereiten soll.
Diese „Innentäterinnen und Innentäter“, stellt der Senat fest, sind „die größte Gefahr“. Das habe ich nicht gewusst. Burkard Dregger auch nicht: „Wir sollten besser erkennen, wer uns bedroht und wer uns beschützt“, sagte er dazu.
Stimmt. Es gibt da eben doch zwei Arten der Schnüffelei. Während die USA ihre Daten auch dazu nutzen, die Sicherheit der westlichen Welt aufrechtzuerhalten, spitzeln Russland und China nur, um unser Know-how zu stehlen. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Jeder, wirklich jeder in diesem globalen, kranken Spiel mischt hier mit. Und die großen Spieler können halt mehr, aber im Grunde sind sie untereinander genauso verwundbar wie die kleinen Spieler. Eben ein krankes Spiel. Wir leben halt nun mal in solch einer Welt, aber wir haben keine andere. Deshalb wie immer mit Vernunft und Analyse seinen eigenen Schrebergarten des Lebens versuchen menschenmöglichst abzugrenzen und die Risiken der modernen Welt realistisch bewerten und keinen Rattenfängern des Netzes in ihrem Schwarz/Weiß-Denken aufgescheucht hinterherlaufen!