ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 17. Dezember 2014
TEILWEISER ABSCHIED UND BONUSTHEMEN
Hallo zusammen,
über 5 Jahre – über ein halbes Jahrzehnt gibt es nun das AAF! Zuerst das „Original-AAF“ und dann den „AAF-Kurier“.
Ein halbes Jahrzehnt im Lichte der Aufklärung im Internet gegen die ganzen konstruierten Lügengeschichten, Hypes und Geldmache der sogenannten Pseudogurus und selbsternannten Erleuchteten. Aufgetreten gegen die ganzen Weltuntergangsgeschichten und den Verschwörungsbullshit von Personen, die entweder ein ungesundes Geltungsbedürfnis im Netz entwickelten, das sie im realen Leben nie umsetzen könnten oder einfach nur die Abkassierer aus eigenen Gnaden, die mit raffiniert erfundenen und erstrickten Hypes ihr Schärflein ins Trockene bringen wollten.
Aufrund des Feedbacks aus 5 Jahren weiß ich, daß es Sinn machte und gut war. Jetzt nach über 5 Jahren habe ich wieder ein Zeitproblem um wie bisher regelmäßig meine Analysen und Aufdeckungen oder auch nur Erwähnenswertes zu schreiben.
Allerdings will ich keinen endgültigen Abschied formulieren, vielmehr habe ich mir eine Hintertür überlegt, die es mir ermöglicht bei Bedarf und Anlaß trotzdem noch im Netz präsent zu sein. Ich weiß, daß es dem Teil der überschaubaren Stammleser, aber wohl auch dem Teil der sporadischen Gastleser wichtig ist zu wissen, daß wenn wieder ein Hype im Internet enstehen sollte – ein neuer Hype, weil die meisten alten Hypes kann man hier in Ihrer Aufklärung im AAF nachlesen – der alte MdR schon noch seinen Senf der Analyse draufgeben wird!
Allerdings nicht mehr in wie bisher recht regelmäßigen Abständen, sondern wirklich im Bedarfsfall bzw. in einem von mir eingeschätzten Grad einer wirklichen Wichtigkeit. Das wird dann eben unregelmäßig stattfinden.
Und zwar hier im „BONUSTHEMEN-THREAD“! Weiters werde ich vorläufig noch den „DEFCON-Thread“ weiter betreuen. Jedoch wird das alles nur mehr auf ruhiger Analyse bzw. Erklärung basieren! Es gibt genug selbsternannte Newsseiten, die die Geschwindigkeit von Nachrichten pushen, die am nächsten Tag schon wieder veraltet sind. Im Gegensatz dazu haben die Themen des AAF langlebigere Aktualität, da sie auf Erklärung und Aufdeckung fußen.
So richte ich vor allem an die Stammleser, aber auch an die gelegentlichen Gastleser einen schönen Gruß und schaut weiter hier mal ab und zu rein – sei es um die alten Erklärungen oder aber etwaige neue Bonusthemen zu lesen – allerdings nicht mehr regelmäßig sondern eher selten. Wir werden sehen....
nun kommt hier doch das erste Posting im Bonusthemen-Thread!
Anlaß war, daß ich seit langem wieder mal in meine Mails hier geschaut habe und vor einiger Zeit eine Mail bzgl. Zweitsonnen von einem scheinbar neuen Gastleser gekommen ist.
Ich habe gerade ein Zeitfenster und dachte mir, obwohl ich das im Laufe der ganzen 5 Jahre AAF schon 100erte Male erklärt habe - ich schmeiß´ das nochmal in Eckpunkten in die Bonusthemen – auch weil die Anfrage recht ernsthaft gerichtet war.
Dennoch möchte ich bemerken, daß eine gewiße Trägheit bei manchen Lesern herrscht, weil eigentlich all diese Fragen bereits im gesamten AAF beantwortet wurden. Nur muß man sich halt auch dazu überwinden das AAF zu durchforsten nach den Antworten, die ja bereits formuliert sind!
Deshalb also ein Schnelldurchlauf der Materie – den Kontext zu den jeweiligen Bildern und Erklärungen habe ich beim jeweiligen Bild eingefügt - - zum Nachlesen.
Also:
Wir unterscheiden bei diesem Zweitsonnen-Phänomen grundsätzlich zwei Varianten von Spiegelungen!
1.) Die technische Spiegelung
2.) Die atmosphärische Spiegelung
DIE TECHNISCHE SPIEGELUNG:
Hierbei handelt es sich um einen Linsenspiegelungseffekt der sich in der Optik der Kamera abspielt. Je nach Bauweise entweder nur auf den Linsen oder aber auch innerhalb der Kamera selbst.
Als Beispiel seien diese Bilder präsentiert:
DIE ATMOSPHÄRISCHE SPIEGELUNG:
Hierbei gibt es in der Atmosphäre einen optischen Effekt, der durch Eiskristallschichten bewirkt wird. Je nach atmosphärischen Bedingungen plus den Bedingungen in der jeweiligen Eisschicht eiines bestimmten Tages können verschiedene Varianten von Zweitsonnen (also optischen Sonnenkopien) auftreten.
Hierzu seien diese Erklärung und Bild präsentiert:
Mein Tipp zum Schluß: geht auf die im Kontext angeführten Seiten und lest das mal in Ruhe durch!
die Hobbyastronomen in aller Welt leisten auch mit ihren im Gegensatz zur Profiastronomie bescheidenen Mitteln oft hervorragende Ergebnisse.
Heute möchte ich in diesem Zusammenhang einen Hobbyastronomen-Kollegen mit dem Nickname „30sec“ löblich erwähnen, der mit seinem 11 Zoll – Teleskop einen Schattenwurf Io´s auf Ganymed dokumentieren konnte. Wieviel Arbeit steckt doch in diesen Filmsequenzen durch den technischen Aufwand und die Ausdauer des Hobbyastronomen im Hintergrund!
Ich weiß was das heißt, da ich ja auch der Hobbyastronomie verfallen bin, jedoch mit bescheideneren Mitteln als der Kollege „30sec“.
Deshalb darf ich in diesem Themenzusammenhang zur Einleitung auch zuerst eines meiner besten Jupitersystemaufnahmen einstellen – um auch den Unterschied der verwendeten Teleskope darzustellen.
Diese eigene Teleskopaufnahme mit meinem 3 Zoll-Teleskop war eine Schwarz/Weiß-Aufnahme vom 16.11.2012 mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen. Zu sehen ist Jupiter mit seinen zwei typischen Äquatorialbändern aus Ammoniak und den galileischen Monden:
(Info: weitere eigene Teleskopaufnahmen sind im Thread „AAF-Skywatch“ zu finden)
Und hier hat der Kollege „30sec“ mit seinem 11-Zoll-Teleskop einen Schattenwurf Io´s auf Ganymed am 12.2.2015 dokumentiert. Eine Meisterleistung des Timings und der Ausschöpfung seiner technischen Möglichkeiten:
Und er hat es auch in einer Filmsequenz dokumentiert, die ich auch nicht vorenthalten möchte:
copyright by 30sec
Der Laie kann sich nicht vorstellen, wieviel Geduld und Arbeit hinter solchen Aufnahmen stecken. Deshalb möchte ich solchen Aufnahmen extra noch meinen Respekt ausdrücken!
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 12. September 2015
BAUT DIE ENTERPRISE ! ES GEHT – ALSO MACHEN WIR ES !
Hallo zusammen,
diese obige Überschrift ging im Jahr 2012 durchs Netz. Was war denn da los?
Eine Gruppe formierte sich in den USA und rechnete und plante um zu analysieren, ob denn mit heutiger Technik ein Raumschiff Enterprise in abgespeckter Form des 21. Jahrhunderts möglich sei.
Man war davon überzeugt es ginge. Heute im Jahr 2015 war nichts mehr davon zu hören oder geschweige denn überhaupt ein Start einer beginnenden Umsetzung zu sehen.
In unserer Zeit sind die Visionen abhanden gekommen. In den 60 igern und 70 igern des 20 Jahrhunderts war eine Aufbruchstimmung in der Raumfahrt zu spüren. Man ging über das beschränkte Alltagstrudeln unserer kleinkarrierten Welt- und Alltagspolitik hinaus und versuchte über das kleine Menschsein hinauszudenken.
Raus ins All war die Devise – schaffen wir uns neue Horizonte. Mittlerweile retten wir lieber ein krankes Finanzsystem und schieben den Banken die Scheinchen in den .... und versuchen die Gesellschaft zu uniformieren – im Westen mit Konsumidioten und im orientalischen Raum mit Religionsfanatismuns/extremismus.
Natürlich haben wir viel Elend auf der Erde und Geld sollte einer Gleichberechtigung der Völker dienen, damit alle ein menschenwürdiges Dasein bekommen, aber so wie es diese Gruppe aus 2012 ausrechnete, hätte man sogar in dem jetzigen gesellschaftspolitischen Zustand eine Möglichkeit gehabt diese Art einer Vision zu verwirklichen. Getan hat sich nichts und die Menschenameisen wühlen weiter im Dreck ihrer Systeme und Denkmuster und unsere Bestimmung da draußen im All bleibt weiterhin auf Eis.
Die Idee dieser Gruppe damals finde ich ergreifend und faszinierend und es hätte wohl vielen Menschen wieder einen Blick über ihren Alltagstrott hinaus zu einer Vision hin ermöglicht. Schade um so eine vertane Chance....
Hier ein Artikel aus damaligem Jahr 2012:
ZitatEnterprise soll sich in 20 Jahren bauen lassen
Eine Gruppe in den USA fordert den Bau eines Raumschiffs nach dem Vorbild der USS Enterprise. Das Projekt lasse sich mit heutiger Technik in nur 20 Jahren und mit geringer Belastung für Staat und Bürger durchführen.
Unsere heutige Technik reiche aus, so glaubt die Gruppe Build The Enterprise (BTE), das Raumschiff Enterprise aus der gleichnamigen Fernsehserie nachzubauen. In 20 Jahren, sind sie überzeugt, könnte das Raumfahrzeug fertig sein.
Zweckmäßige Konstruktion
Das Raumschiff soll aussehen wie die USS Enterprise der ersten Generation (Gen1 Enterprise), deren Aufbau die Gruppe als "ziemlich zweckmäßig" bezeichnet. Das bedeutet, sie soll eine Untertassensektion haben, die als Mannschaftsunterkunft dient. Im Inneren der Struktur wird sich ein rotierendes Rad befinden, in dem irdische Schwerkraftverhältnisse herrschen. In dem Bereich soll eine 1.000 Mann starke Besatzung Platz finden.
Angetrieben wird die Enterprise von drei Ionen-Triebwerken, eine in dem Zylinder unter dem Hauptdeck und zwei an dessen beiden Auslegern. Sie werden elektrisch betrieben - das Haupttriebwerk von einem 1,5-Gigawatt-Atomreaktor. Die beiden anderen Triebwerke sollen jeweils von einem 500-Megawatt-Reaktor versorgt werden.
Keine Warp-Geschwindigkeit
Auf Warp-Geschwindigkeit beschleunigt der Ionen-Antrieb die Enterprise allerdings nicht: Er soll eine konstante Beschleunigung von 0,002 g schaffen. Damit erreiche das Schiff den Mond in drei, den Mars in 90 Tagen, schreiben die Entwickler. Es könnte von Planet zu Planet fliegen, Forschungsroboter hinunterschicken und jeden mit seinen Sensoren abtasten.
Gebaut werden soll die Enterprise im Weltall. Entsprechend muss jedes Teil auch ins Weltall befördert werden. Der Transport werde deshalb allein 35 Prozent der Kosten ausmachen. Insgesamt veranschlagt die Gruppe für das Projekt 1 Billion US-Dollar über einen Zeitraum von 20 Jahren.
Geringe Belastungen
Aufgebracht werden soll das Geld von den USA. Es reiche, wenn jedes Jahr 0,27 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für das Projekt bereitgestellt würden, rechnet Mitglied BTE-Dan vor. Wachse das gleichmäßig um 2,4 Prozent pro Jahr, bleibe die Quote von 0,27 Prozent bis zur Fertigstellung gleich. Das entspricht laut BTE in diesem Jahr rund 41 Milliarden US-Dollar. Bei konstantem Wachstum stünden in 20 Jahren rund 60 Milliarden US-Dollar pro Jahr zur Verfügung. Allerdings ist die Wachstumsprognose etwas optimistisch: Der Internationale Währungsfonds geht davon aus, dass das BIP in den USA 2012 um 1,8 Prozent wächst.
BTE stellt sich vor, dass der Etat zu einer Hälfte durch Kürzungen der Gelder verschiedener Ministerien aufgebracht wird. Der Löwenanteil fiele dabei auf das US-Verteidigungsministerium: Das soll 5 Milliarden US-Dollar seines eigenen Etats sowie 4 Milliarden aus dem für den Krieg gegen den Terror abgeben. Für die andere Hälfte sollen die Steuern geringfügig erhöht werden. "Durch diese Veränderungen der Haushalte und der Steuern wird das Land nicht untergehen. Tatsächlich werden sie kaum auffallen", glaubt BTE-Dan. Es sei fantastisch, dass so ein grandioses Projekt mit so geringen Belastungen durchgeführt werden könnte.
Drei Schiffe im Jahrhundert
Der Baubeginn für das erste Schiff ist laut Zeitplan für 2014 angesetzt. Dann wäre das Schiff 2034 einsatzbereit. Allerdings denkt BTE schon weiter: Im gleichen Jahr soll der Bau des nächsten Raumschiffs begonnen werden. Das soll eine Beschleunigung von 0,02 g haben, was die Flugzeit zum Mars auf 29 Tage verkürzt. Die Gen2 Enterprise könnte mit einer Treibstoffladung sogar bis zum Pluto kommen, also praktisch bis zum Rand des Sonnensystems. Die Bauzeit wird dann allerdings 33 Jahre betragen. Laut BTW sollen pro Jahrhundert drei Raumschiffe gebaut werden.
Die Enterprise wäre Raumschiff, Raumstation und Raumhafen in einem. Damit hätte die Menschheit eine dauerhafte Basis im Weltraum. "Wir haben die technischen Möglichkeiten, um die erste Generation des Raumschiffs, das als USS Enterprise bekannt ist, zu bauen - also lasst uns das machen!", appelliert BTE.
So wäre das Innenleben der Untertassensektion der „abgespeckten“ Enterprise gewesen: eine künstliche Schwerkraft durch Rotation:
Wir bräuchten mehr solcher Gruppen um wieder den Blick aus dem Schlamm des Erdbodens hinauf zu den Sternen des Alls zu bringen. Diesmal ging es wieder mal schief....
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 28. September 2015
Mondfinsternis 2015 mit 3 außergewöhnlichen Ereignissen!
Hallo zusammen,
heute hatten wir also eine Mondfinsternis. Ehrlich zugegeben war ich heute früh zu träge um mein Teleskop plus Fotoequipment aufzubauen – ich beobachtete bequem mit einem Feldstecher das Ereignis!
Aber ein Hobbyastronom-Kollege mit Nickname „Komet98“ hielt das ganze in den einzelnen Erdschatten-Schritten fest:
Wieso 3 Ereignisse zusammen? Nun, folgende Ereignisse kommen bei dieser dadurch in unserer Lebenszeit einzigartigen Mondfinsternis zusammen:
1. VOLLMOND
2. BLUTMOND
3. SUPERMOND
Vollmond ist wohl klar, aber die Punkte 2 und 3 bedürfen eventuell einer Zusatzerklärung:
Somit ein sehenswertes Ereignis an diesem frühen Morgen des heutigen Tages!
Wer es nicht selbst sehen konnte, der hat zumindest die Bilder hier zum Nachschauen!
WEITERE EIGENE TELESKOPAUFNAHMEN IM THREAD:AAF-Skywatch
Ein Spaziergang im Sonnensystem am 3.10.2015 mit MdR
Hallo zusammen,
wie Ihr im obigen Posting zur Mondfinsternis 2015 noch lesen könnt, war ich an diesem frühen Morgen noch zu träge mein Teleskop plus Fotoequipment aufzubauen und schaute das Spektakel bequem mit einem Feldstecher, ABER den letzten Samstagmorgen, den 3.10.2015 hatte ich das Bedürfnis wieder einmal mit totaler technischer Ausrüstung einen Blick ins All zu machen.
Da die Mondfinsternis vom 28.9.2015 auch ein Supermond war (siehe obiges Posting) wollte ich mir wenigstens die Reste des Supermonds im eigenen Teleskop geben, die zwar keine 14 % an Größengewinn mehr hatte, aber dennoch im 2-stelligen Prozentbereich liegen sollte – waren ja keine 5 Tage her seit der Mondfinsternis!
Wozu darf ich Euch hier einladen:
.) Zuerst zu Mondaufnahmen und Beschreibung des zu Sehenden
.) Danach zu Venusaufnahmen mit UV / Infrarot – Filter in schwarzweiß mit Atmosphärenauswertung
Und los geht´s!
1. Terminator-Fokus – Aufnahmen mit einem mindestens 10 % größeren Mond
Falls sich einem Betrachter hier die Frage stellt, warum denn vom Mondäquator die Distanz zum Nordpol größer erscheint als bis zum Südpol, dem sei erklärt, daß die Sonne derzeit den Mond über den Nordpol hinaus bescheint - die Ursache dafür ist die Mondbahn die zur Erde geneigt ist!
2. Venus-Aufnahmen mit UV / IF – Filter in schwarzweiß zur Atmosphärenstruktur-Auswertung:
Eigentlich hatte ich noch Orion-Nebel – Aufnahmen vor hier zu posten, aber leider wurden diese Aufnahmen nicht so gut und darum warte ich mal auf eine neue Gelegenheit dafür. Visuell war der Orion-Nebel ein Genuß.
So, das war´s mal wieder nach längerer Zeit vom eigenen Teleskopausblick – schauen wir welche weiteren Angebote der Sternenhimmel machen wird.
Derzeit großflächige Auffälligkeit in der Neptun-Atmosphäre!
Hobbyastronomen aus Deutschland und Amerika arbeiten zusammen und bestätigen sich gegenseitig im Ergebnis.
Hallo zusammen,
den Beitrag, den die Hobbyastronomen aus aller Welt zum Verständnis des Kosmos beisteuern habe ich schon öfters erwähnt. Nicht nur Neuentdeckungen von Kometen und Asteroiden – auch in der ständigen Beobachtung der Nachbarn im Sonnensystem haben Hobbyastronomen ihren Beitrag in der Astronomie beigesteuert.
Auch weil professionelle Sternwarten und Observatorien meist von den Berufsastronomen oder Studenten und deren Projekten komplett ausgebucht sind (Teleskopzeit) gehen viele kleinere Beobachtungen auf Hobbyastronomen, aber vor allem Amateurastronomen zurück.
Den Unterschied von Hobbyastronomen und Amateurastronomen setze ich persönlich bei der deutlich höheren Preisklasse der technischen Gerätschaften und des fundierteren jeweiligen Themenwissens in Nischenbereichen bei Amateurastronomen an.
Zurück zum Neptun! Hier waren es wohl eher Hobbyastronomen mit einem Quäntchen Wegstrecke zum Amateurastronomen.
Es wurden Teleskope ab einem C11 eingesetzt und spezielle Software und Kameratechnik.
Amerikanische Hobbyastronomen begannen mit der Entdeckung und arbeiteten mit einem deutschen Hobbyastronom zusammen und konnten sich gegenseitig in deren Beobachtung bestätigen.
Ich poste hier mal die Aufnahmen des deutschen Hobbyastronomen, dessen Aufnahmen das von den amerikanischen Kollegen Entdeckte bestätigt.
Auf Neptun existiert derzeit ein heller Fleck in der oberen Atmosphärenschicht, bei dem es sich wohl um eine riesige Wolkenformation handeln dürfte, die um den Planeten rotiert. (oberhalb links von Neptun sieht man den Mond Triton seine Bahn ziehen):
Copyright by Torsten Hansen
Wir kennen Neptuns Ansicht hauptsächlich von den Voyager-Aufnahmen und von einigen Hubble-Bildern. Da sehen wir Neptun mit ein paar wenigen schleierartigen Wolkenformationen vor einem blauen Planetenscheibenhintergrund.
Interessant wäre es nun, wenn man Hubble mal auf den Neptun ausrichten würde um die Beobachtung der Hobbyastronomen mal in einem größeren Kontext zu sehen, aber Hubble ist von den Berufsastronomen total überbucht und so fürchte ich, wird es weiter an den Hobbyastronomen liegen für weitere eventuelle Beobachtungsberichte zu sorgen.
Der angesprochene deutsche Hobbyastronom fischt die eindeutig größeren Fische im Teich des Sonnensystems – alleine schon mit seiner Ausrüstung und Fachwissen in der Planetenfotografie – ich hingegen versuche mit meiner bescheidenen Ausrüstung aber vom gleichen Grundgedanken geleitet gelegentlich dasselbe mit Mikrofischen im Teich.
Siehe obiges Posting, wo ich versuche mit einem Spezialfilter vorm Teleskop, der Venus einen Hauch von Atmosphärenstruktur abzuringen – allerdings ohne Gegenprüfung von Kollegen wie in diesem Neptun-Fall.
Trotzdem arbeiten wir alle an Beobachtungsberichten des Alls aus einem Hobby heraus. Und oft bemerken die kleineren Teleskopnutzer Auffälligkeiten, die dann die mit den größeren Teleskopen erst deuten bzw. deutlicher machen können.
So möchte ich am Schluß dieses Postings noch meinen Respekt und Anerkennung den an dem Neptun-Fleck beteiligten Hobbyastronomen aussprechen. Eine immense Leistung und Können im Einsatz ihrer Ausrüstung.
5. NOVEMBER 2015: JAGD AUF GEISTERPLANET VOR SONNENSCHEIBE! Hobby- und Amateurastronomen arbeiten intensiv zusammen an Erklärung.
Hallo zusammen,
heute eine Story, die ich eigentlich schon kurz nach dem Vorfall schreiben wollte, aber erst heute Zeit dafür fand! Ich war als das Thema in Hobby- und Amateurastronomenkreisen diskutiert wurde live dabei und machte im Hintergrund meine eigenen Analysen dazu.
Aber von Anfang an!
Am 5.11.2015 beobachtete ein Hobbyastronom mit Topausrüstung die Sonne. Er verwendete eine eigenes Sonnenbeobachtungsteleskop mit 9 Zoll und speziellem H-Alpha-Sonnenfilter.
Dieser Filter hat folgende Wirkung:
ZitatAls H-alpha oder H? wird in der Astronomie und Physik die hellste Spektrallinie des angeregten Wasserstoffs (chemisches Symbol: H) im sichtbaren Licht bezeichnet. Sie liegt im roten Licht bei einer Wellenlänge von 656,28 Nanometer und ist von besonderer Bedeutung für die Sonnenbeobachtung. Spezielle Interferenzfilter (Fabry-Pérot-Interferometer) lassen das Sonnenlicht nur in diesem Bereich passieren, wodurch die genaue Struktur der obersten Sonnenschicht (Chromosphäre) mit den Sonnenfackeln und Filamenten sichtbar wird.
Zusammengefasst kann man sagen: hier werkelte ein erprobter Hobbyastronom mit speziellem Hang zur Sonnenbeobachtung mit Topausrüstung dafür.
Um 12.38 Uhr UT zog in wenigen Sekunden ein rundes Objekt über die Sonnenscheibe und verblüffte den Hobbyastronomen.
Da soetwas nicht alle Tage passiert und vor allem wie auch oben an der Position der Planeten im Sonnensystem zu sehen ist, kein Planet dafür in Frage kommt – abgesehen davon, daß kein Planet in Sekunden (sondern in Stunden!) an der Sonne vorbeizieht – stellte er dieses Rätsel der Hobby- und Amateurastronomen-Community zur Diskussion.
Sofort diskutierte man das Objekt als Wetterballon. Da man den Standort des Beobachters kannte ging es nun an den Beweis für diese Vermutung. Welche Radiosondenstation war in der Nähe des beobachtenden Hobbyastronomen?
Da der Hobbyastronom von um der Gegend um Weißenfels war, kam nur die Radiosondenstation in Meiningen (DWD-Autolauncher) in Frage. Startzeit des Radiosondengespannes (12 UTC) ist immer 10.45 UTC.
Nun mußte man noch die Höhenströmung an diesem Tag für diese Gegend nachprüfen und es herrschte dort an diesem Tag eine südwestliche Höhenströmung, die den Wetterballon zum Aufnahmezeitpunkt schon bis in eine Höhe von 30 km brachte und in die Gegend von Weißenfels getrieben hatte.
Weiters wurde nachgerechnet, daß in dieser Höhe ein Luftdruck von ca. 10 hPa herrscht und den Wetterballon aufgrund dieses geringen Drucks auf die Größe eines Einfamilienhauses ausdehnt (vergrößert).
Das wäre somit klar – es war ein Wetterballon! Aber wieso konnte man auf der Aufnahme nicht die Nutzlast in Form der Meßgeräte sehen? Ganz einfach – auch das wurde recherchiert: Diese Meßgeräte hängen an einer dünnen Schnur ca. 20 – 30 Meter unterhalb des Ballons und die Meßgeräte bei denen es sich um eine Vaisala RS92-SGP Radiosonde handelt, haben die Größe von ca. 2 zusammengeklebten Zigarettenschachteln. Diese abzubilden wäre rekordverdächtig in einer Höhe von 30 km! (Man bedenke, daß der Wetterballon aufgrund des geringen Luftdrucks auf die Größe eines Einfamilienhauses ausgedehnt wurde)
Das nenne ich eine fabelhafte, vorbildhafte Analyse dieses Zufallsphänomens! Aber auch in meiner Schnellanalyse die ich im Hintergrund dieser ganzen Recherchen machte, war es klar, daß es sich um ein inneratmosphärisches Objekt handeln mußte.
Ein schönes Lehrbeispiel, daß man den Dingen seriös auf den Grund gehen kann!
Zum Abschluß noch ein Bild von besagtem Hobbyastronomen, der am 8.11.2015 auch noch ein spektakuläres Bild von der Sonne im H-Alpha Bereich machte, worauf eine Sonnenprotuberanz zu sehen ist:
Ist schon toll, was man als Hobbyastronom so alles mit heutiger Technik machen kann. Leider sind diese Teleskope und auch die Filter sehr teuer. Ich muß da mit bescheideneren Mitteln arbeiten, aber dafür ist die Hobby- und Amateurastronomie-Szene vernetzt und tauscht die Bilder aus.
MATHEMATISCHE INDIZIEN AUF EINEN WISSENSCHAFTLICHEN PLANET X
Teile des Netzes kennen noch immer nicht den Unterschied zwischen einem unmöglichen Planet Nibiru und einem möglichen wissenschaftlichen Planet X !
Hallo zusammen,
seit der Meldung vergangenen Mittwoch sind so manche Reaktionen im Netz zum Teil wieder einmal „unter aller Sau“!
Diesmal aber von beiden Seiten – sowohl von den üblichen Eso-VT-Spinnern, die ihren Nixbiru (Nibiru-Wahn) wieder mal aufkochen wollen, als auch leider von Journalisten der normalen Medien, die noch immer nicht die Begrifflichkeit kennen, die den Unterschied eines Fabel-Nibiru zu einem wissenschaftlich-theoretischen Planet X ausmacht. Gut, es ist ja auch nur ein kleiner überschaubarer Teil des Netzes, der den Namen Nibiru in einem ganz anderen Kontext benutzt, aber trotzdem.
AAF-Leser wissen wie immer mehr, da diese Thematik mehr als ausführlich hier seit 2009 erklärt wurde. Trotzdem möchte ich auch zu dieser letzten Schlagzeile, die seriös als „Planet IX“ geführt wird mit einer AAF-Sachverhaltsanalyse eingehen.
Zuerst einmal an jene die Grundbotschaft der Meldung, die sie vielleicht noch nicht kennen. Dazu habe ich einen sehr gut zusammengefassten und seriösen Artikel im Netz anzubieten – die Wortwahl macht den Unterschied:
Zitat Ein dicker Planet weit draußen im Sonnensystem?
Noch niemand hat ihn gesehen, es ist noch nicht einmal sicher, dass ihn in den kommenden Jahrzehnten irgendein Instrument würde finden können, aber zumindest wird seine Existenz nicht von bisherigen Himmelsdurchmusterungen ausgeschlossen: ein heute postulierter hypothetischer Planet mit rund zehn Erdmassen weit draußen im Sonnensystem, der sich allein durch seine Schwerkraftwirkung auf andere Körper weit jenseits des Neptuns verrät. Dort gibt es den Kuiper-Gürtel mit zahllosen großen und kleinen Eiskörpern (darunter mindestens vier Zwergplaneten wie den Pluto), die alle unter Kontrolle des Neptun als sonnenfernstem Planeten stehen. Manches Kuiper-Objekt wagt sich auf seiner Bahn noch in weit größere Sonnendistanz, eine Handvoll jedoch bleiben immer der Sonne so fern, dass sie auch mit Neptun nichts mehr zu tun haben. Die große Sedna war 2003 die erste Entdeckung dieser Art gewesen, und der Fund der „zweiten Sedna“ 2012 VP113 vor zwei Jahren hatte die Theoretiker in neue Aufregung versetzt: Die Bahnen aller bis dahin bekannten Himmelskörper dieser Klasse waren nämlich im Raum höchst ungleichmäßig verteilt, was auf eine unsichtbare steuernde Kraft hinzu weisen schien.
Heute nun haben zwei Astronomen des Caltech in Kalifornien eine theoretische Arbeit vorgelegt, die das Muster der Bahnen nahezu perfekt erklären kann – indem ein neunter Planet in 700 Astronomischen Einheiten (100 Mrd. km) Entfernung mit 10 Erdmassen auf einer elliptischen Bahn (e=0,6) angenommen wird, ein eisiger Neptun auf Abwegen sozusagen. Seine Schwerkraftwirkung würde mit einem Schlag eine ganze Reihe mysteriöser Eigenschaften des äußeren Kuipergürtels erklären und auch, wie Sedna, 2012 VP113 und Co. überhaupt auf ihre Umlaufbahnen jenseits des Neptun gelangten. Der Planet würde so wenig Sonnenlicht zurück werfen oder eigene Strahlung absondern, dass er in keiner der zahlreichen tiefen Himmelsdurchmusterungen des äußeren Sonnensystems aufgetaucht wäre. Allerdings stellt sich die Frage, wo denn seinerseits dieser massereiche Planet quasi im Nirgendwo hergekommen wäre: Dort gebildet haben kann er sich nicht, die Materiedichte der Scheibe um die Ursonne war viel zu gering. Also kommt nur eine Entstehung weiter innen im Sonnensystem in Betracht, mit anschließendem Kick nach draußen. Da der hypothetische Planet selbst auf absehbare Zeit unbeobachtbar bleiben dürfte, sind weitere Erkenntnisse über seine Eigenschaften – oder auch nur Existenz – alleine aus der intensiven Beobachtung von möglichst vielen anderen Objekten zu gewinnen: ein unbefriedigender Zustand.
Seit diese Schlagzeile das Netz durchflutet, gab es die üblichen unseriösen Seiten und die eben seriösen, die dieses Thema aufgriffen!
Ich, der ich mich zu den interessierten Hobbyastronomen zähle, fühlte mich auf den diversen Plattformen, wo sich Hobby- und Amateurastronomen tummeln am Wohlsten. Dort wurde diese Meldung relativ kritisch aufgenommen – nicht aufgrund der Theorie selbst, sondern aufgrund des undifferenzierten Umgangs so mancher Medien (normale Medien – die schwindligen Eso/VT-Blubberseiten natürlich außen vor) mit der Botschaft einer mathematischen Theorie und keiner Beweisführung des Themas!
Da draußen - in sicherer Entfernung zu den „innerneptunischen Planeten“ – könnte es einen weiteren Planeten in der Größen-und Massenordnung zwischen Erde und Neptun geben. Das wurde auch schon länger in Fachkreisen diskutiert und ist wissenschaftlich auch faszinierend. Wieso gab es aber nicht schon das gleiche Echo an Euphorie als Sedna gefunden wurde? Ja, fasziniert war man schon damals auch, aber jetzt diese künstliche Euphorie?! In Wissenschaftskreisen fast ein alter Hut, diese Möglichkeit einer Theorie.
Auch wurde in den letzten Tagen oft von einem Eisplaneten gesprochen – wo das wohl wieder herkam. Wir wissen derzeit keine konkreten Anhaltspunkte ob sich dieser Planet IX – falls er existiert – überhaupt in die Kategorie Felsplanet oder Gasplanet einordnet!
Und dort weit draußen kann er auch nicht entstanden sein. Entweder er entstand im inneren Sonnensystem als noch Chaos herrschte und wurde von den innerneptunischen Planeten rausgekickt, oder er war einst ein Wanderplanet aus einem entfernten Sonnensystem. Wahrscheinlicher ist wohl die Entstehung in unserem Sonnensystem!
Aufgrund der Selbstordnung des Sonnensystems (siehe dazu den Thread „zuletzt gemachte Analysen“ im Anfangsbereich) hat sich das Sonnensystem stabilisiert! Kein größeres Objekt in Planetengröße bricht da plötzlich aus und käme ins innere Sonnensystem oder auch nur in Neptunnähe!! Es gibt Naturgesetze die das unumstößlich vorgeben; Stichwort Gravitationwirkung!
Leider betrifft das nicht Asteroiden und Kometen, die sich in der Oortschen Wolke und im Kuiper Gürtel befinden – das ist aber eine völlig andere Sache und hat bei diesem Thema nichts zu suchen!
Zurück zum Planet IX:
Wie können wir ihn finden, falls er da draußen wäre? Auf der eigenen Webseite eines der Wissenschaftler, die das „mathematische Indiz“ letzten Mittwoch vorstellten, schreibt dazu:
ZitatThe biggest unexplored territory is where, statistically, it is most likely to be: near aphelion. Sadly, aphelion is also very close to the Milky Way galaxy. Ugh.
So where is it? Probably distant. 500 AU+. Probably fainter than 22nd magnitude. Very possibly in the middle of the Milky Way galaxy.
Das ist gar nicht so einfach – seine Aufforderung ihn zu finden. Es kommt eben darauf an ob er derzeit am sonnenfernsten oder am sonnennächsten Punkt seines Orbits steht!
Dazu eine Skizze:
Wie man sieht handelt es sich um eine theoretische Umlaufbahn vom sonnennächsten Punkt bei 90 AE (Astronomische Einheiten) bis sonnenfernsten Punkt bei 700 AE. Das ist das theoretische Ergebnis dieser mathematischen Indizien.
In obiger Skizze hätte derzeit nur das Subaru-Teleskop eine gute Chance bei 700 AE etwas zu erspähen - falls er sich nicht am sonnenfernsten Punkt befindet, dann könnte man vom Keck-Teleskop auf Hawai schon was ewarten bis hinunter die jeweiligen Größenöffnungenn anderer Telskope je mehr Planet IX am Weg zum sonnennächsten Punkt bei 90 AE wäre.
Das blaue Dreieck symbolisiert den Abschnitt des Orbits, wo vielleicht auch Amateurastronomen mit Topausrüstung über einen langfristigen Zeitraum etwas mitkriegen könnten. Aber wie gesagt, falls er überhaupt existiert!
Das Problem prinzipiell bei dieser Orbitentfernung ist, daß sich das Objekt wie eingefroren verhält in seiner Umlaufbahn. Erst über Jahre- wenn nicht jahrzehntelange Beobachtungsaufnahmen könnte man da eine Bewegung sehen.
Darum werden Astronomen wohl derzeit eher ihre Archivaufnahmen über Jahrzehnte durchforsten, als aktiv große Anstrengungen zu unternehmen! In den Archivaufnahmen könnte er schlummern.
Soweit mal die AAF-Sachverhaltsanalyse zum wissenschaftlichen Thema. Die Schlagzeile ist zwar interessant, hat aber keinerlei Neuigkeiten in größerer Dimension beinhaltet.
Die dunkle Seite des Themas – nämlich im Sinne des Nibiru-Wahns in Eso- und VT-Kreisen ist die lernresistente Variante wie Fanatismus und Verbohrtheit im Netz überleben. Ein Trauerspiel für die Vernunft!
Selbst Florian Freistetter, Berufsastronom und Blogger darf sich dieser Tage wieder mit den Dumpfbacken der VT´s herumschlagen. Aber er meistert das wieder mal exzellent.
Und für die wieder einmal sinnlos Besorgten schreibt er gleich mal vorweg:
ZitatIst so ein Planet gefährlich?
Die Frage muss man leider auch immer beantworten, wenn es um dieses Thema geht. Aber zum Glück ist die Antwort einfach: Nein! Egal wie viele noch unentdeckte Planeten sich in den äußeren Bereichen unseres Sonnensystems herumtreiben: Sie stellen keine Gefahr für die Erde dar. Sie können keine Gefahr darstellen! Denn wenn sie in der Lage wären, irgendeinen Einfluss auszuüben, hätte wir das schon längst gemerkt. Alle noch unentdeckten Planeten müssen also zwangsläufig enorm weit entfernt sein und dürfen sich auf ihrer Umlaufbahn der Erde auch nie annähern. Es gibt absolut keinen Grund, angesichts solcher wissenschaftlichen Untersuchungen besorgt zu sein.
Kann man so einen Planeten irgendwann wirklich entdecken?
Ein einwandfreier Nachweis, also eine konkrete Beobachtung so eines Planeten wird schwierig. Er ist weit weg; er reflektiert nur wenig Sonnenlicht und ist dunkel und er bewegt sich nur sehr, sehr langsam um die Sonne herum. All das macht die Suche derzeit fast aussichtslos. Zukünftige Beobachtungsprogramme (zum Beispiel die des Weltraumteleskops GAIA) könnten mit etwas Glück entsprechende Ergebnisse liefern. Aber mit einer konkreten Entdeckung in naher Zukunft rechnet eigentlich kaum ein Astronom.
Ich darf hier auch gleich nochmal nachschießen und den Sitchin-Jüngern, die sich wieder mal wie Zombies aus der Gruft erheben diesen Link empfehlen:
Damit diese Märchenstunde mit Sitchin mal endlich ruht!!
Selbst in Kommentaren sind normale Internet-User schon angefressen, wenn diese Nibiru-Jünger nur mit einem Pieps auftauchen!
Siehe dazu diesen köstlichen Kommentar eines Users:
Zitat
ZitatNibiru könnte da draußen wirklich existieren?
Na, wie ich sehe, sitzt dein Alu-Hut immer noch fest auf dem hohlen Schädel.
Somit sei alles dazu gesagt und erwähnt und ich schließe hier ebenfalls zu den aktuellen Schlagzeilen dieser letzten Tage.
Empfehlen darf ich noch die diversen Analysen und Erklärungen, die im gesamten AAF dazu schon geschrieben wurden. Einfach mal stöbern und schmökern – es wird sich bestimmt lohnen!
JUPITER-EINSCHLAG AM 17.3.2016 Hobbyastronomen sind bisher die Einzigen die das dokumentierten!
Hallo zusammen,
ein Hobbyastronom aus Deutschland hat einen seltenen Glückstreffer in der Himmelbeobachtung dokumentieren können. Ein energiereicher Impact eines Asteroiden auf dem Jupiter. Erst bei der Durchsichtung der damaligen Aufnahmen hat er es jetzt erst entdeckt.
Gut, daß ich es nicht gestern schon gepostet hatte, weil man da noch keine weitere Sichtung bestätigt bekam. Der Hobbyastronom „Gerry“ bekam in der Hobbyastronomen-Community den Tip die ESA und die NASA anzuschreiben – zwecks Bestätigung der Entdeckung.
Das braucht man ab heute nicht mehr, da die vernetzte Community bereits eifrig zusammenarbeitete und weitere Bestätigungen folgten.
Überall auf der Welt sitzen sie unterm Sternenhimmel, die Hobbyastronomen. Dennoch ist so eine dokumentierte Aufnahme echt eine Seltenheit, da es eben nur am 17.3.2016 um 0.16 Uhr ging, das zu beobachten!
Falls die obigen YT-Links einmal nicht mehr gehen sollten, habe ich zur Archivierung versucht die Hauptsequenz zu sichern – leider wieder mal nur sehr grobkörnig geworden – im Gegensatz zur Originalaufnahme - - sorry – aber besser als gar nichts!
Mal sehen, ob wie bei Shoemaker-Levy damals – es diesmal auch atmosphärische Spuren hinterlassen hat. Leider habe ich es bewölkt, sonst wäre ich auch schon draußen unterm Teleskop....
Weitere Info zur mathematischen Theorie „Planet 9“: Kann es auch nur ein 2. Kuiper Gürtel sein, der die erklärende Masse liefert?
Hallo zusammen,
im vorletzten Posting hier schrieb ich über die Theorie eines wissenschaftlichen Planeten 9. Wegen der Bewegung von bisher 6 Stück Kuiper-Belt –Objekten wurde die mathematische Theorie eines möglichen verursachenden Einflußes eines Planeten dort weit draußen angerissen.
Jetzt rechneten Wissenschaftler nach und kamen zur Auffassung, daß die fehlende Masse, die möglicherweise die Bahnen dieser 6 Kuiper-Gürtel-Objekte beeinflussen kann – auch von einem 2. Kuiper-Gürtel her rührt.
Mathematisch ist es genauso stimmig, wie wenn es ein Planet 9 verursachen würde! Die beiden Wissenschaftler die die Planet 9 – Theorie rechneten, favoritisieren weiterhin ihren Planeten, meinen aber – es sei verrückt, daß auch die verteilte Masse eines 2. Kuiper-Gürtels das Phänomen erklären könnten.
Ich halte die 2. Kuiper-Gürtel – Theorie zwar auch für mehr unwahrscheinlich als die Theorie des wissenschaftlichen Planet 9 – allerdings mathematisch ließe sich beides untermauern. Spannende Sache!
Den dazugehörigen Artikel habe ich für die AAF-Leser als kleines Service mal zumindest in den ersten Absätzen salopp übersetzt – wer mehr lesen will muß sich ans Englische halten.
ÜBERSETZUNG DER ERSTEN ABSÄTZE:
ZitatDie Ankündigung eines möglichen große neunten Planeten in unserem Sonnensystem weit über Neptun hinaus, letzten Monat verursachte eine Menge Aufregung, unnötig zu sagen. Wenn er bestätigt wird, kann es einem "Super-Erde" Typ der Exoplaneten ähneln die reichlich sind um andere Sterne, obwohl keine, um unsere Sonne gefunden wurden. An dieser Stelle ist es jedoch noch ein gepflegtes Theorie. Jetzt gibt es eine andere Möglichkeit, die angeboten wurde um die seltsamen Bahnen einiger kleiner Kuipergürtel-Objekte zu erklären:
kein großer Planet, sondern ein zweiter Kuiper-Gürtel , bestehend aus vielen kleineren Objekten.
Die neuen Erkenntnisse wurden von den Forschern Ann-Marie Madigan und Michael McCourt an der Harvard University, die behaupten, das 'Planet 9' wirklich 'ein neuer Kuiper-Gürtel sein kann, der weit massiver ist als der altbekannte Kuiper-Gürtel, in größerem Abstand, und bevorzugt aus der Ebene der großen Planeten gehoben ', wie in „New Universe täglich“ berichtet wurde. Die Theorie wird in den Monthly Notices der Royal Astronomical Society bald veröffentlicht.
Die Hypothese ist vergleichbar mit der des neunten Planeten, insofern muß es mehr Masse weiter draussen im Sonnensystem geben um die ungeraden Bahnen einiger der Kuipergürtel-Objekte zu erklären. Aber ob diese Masse einen größeren Planeten, oder mehrere, oder mehrere, kleinere Objekte eines 2. Kuiper Gürtels benötigt ist noch nicht bekannt. Die neue Theorie besagt, dass mehrere kleinere Objekte, wie in dem bekannten Kuiper-Gürtel eher passen als ein größerer Planet.
Wir brauchen mehr Masse im äußeren Sonnensystem', sagte Madigan. 'So kann es entweder daher kommen, dass wir mehr Kleinplaneten haben und ihre Eigengravitation wird dies natürlich für sich selbst tun, oder es könnte in Form eines einzigen massiven Planeten sein - ein Planet Nine. So ist es eine wirklich aufregende Zeit, und wir werden das eine oder andere entdecken. '
Hier geht´s weiter zum Originalartikel:
Zitat The announcement of a possible large ninth planet in our Solar System way beyond Neptune last month caused a lot of excitement, needless to say. If confirmed, it may be similar to “super-Earth” type exoplanets which have been found to be plentiful around other stars, although none, that we knew of, around ours. At this point, however, it is still a well-presented theory. Now, there’s another possibility which has been offered to explain the weird orbits of some of the small Kuiper Belt objects: not a large planet, but rather a second Kuiper Belt consisting of many smaller objects.
The new findings have been presented by researchers Ann-Marie Madigan and Michael McCourt at Harvard University, who suggest that “Planet 9” may really be “a new Kuiper Belt that’s far more massive than the current-day Kuiper Belt, at larger distances, and preferentially lifted off the plane of the major planets,” as noted in New Universe Daily. The theory will be published soon in the Monthly Notices of the Royal Astronomical Society.
The hypothesis is similar to the ninth planet one in that it says there must be more mass farther out in the Solar System to account for the odd orbits of some of the Kuiper Belt objects. But whether that mass is one larger planet or several, or more, smaller ones, isn’t known yet. The new theory says that multiple smaller objects, like those found in the known Kuiper Belt, are more likely than one larger planet.
“We need more mass in the outer Solar System,” Madigan said. “So it can either come from having more minor planets, and their self-gravity will do this to themselves naturally, or it could be in the form of one single massive planet – a Planet Nine. So it’s a really exciting time, and we’re going to discover one or the other.”
The theorized Planet 9 hasn’t actually been seen yet; it’s existence was inferred from the data about the strange orbits of six Kuiper Belt objects. As Madigan noted in Space.com, the “argument of perihelion” of those objects, the ratio of how much they pitch (wobble forward or backward) to how much they roll (move left or right) as they orbit the Sun, should be random, but in this case, they’re not. She compared them to several boats moving across San Francisco Bay, all pitching and rolling in the same direction at the same time.
“That would be really strange,” she said. “And so this is why it’s so strange that these minor planets in the outer Solar System are doing this.”
Since the movements are not as random as they should be, something must be gravitationally influencing them. That’s where the two different theories come in.
Madigan and McCourt suggest that the objects in the second theorized Kuiper Belt could “self-organize” by pushing and pulling on each other. The resulting odd orbits would have been shaped within the first 600 million years of the Solar System’s birth, if there was at least the equivalent of the Earth’s mass among the separate objects.
“So we really need that much mass in minor planets for this to happen in the Solar System,” Madigan said. “If there was much less mass, this wouldn’t occur [with]in the age of the Solar System.”
If this model is accurate, it would imply the existence of a second Kuiper Belt, farther out and more massive than the one we already know about.
“We should have a new Kuiper Belt that’s far more massive than the current-day Kuiper Belt, at larger distances, and preferentially lifted off the plane of the major planets,” Madigan said.
Konstantin Batygin and Mike Brown at Caltech, who announced the possible Planet 9 discovery last month, say they considered this possibility of additional small objects, but still favor the larger planet hypothesis.
As they mentioned in Space.com: “To this end, it is worth noting that although the primordial planetesimal disk of the Solar System likely comprised tens of Earth masses, the vast majority of this material was ejected from the system by close encounters with the giant planets during, and immediately following, the transient dynamical instability that shaped the Kuiper Belt in the first place.”
“The characteristic timescale for depletion of the primordial disk is likely to be short compared with the timescale for the onset of the inclination, calling into question whether the inclination instability could have actually proceeded in the outer solar system,” they added.
Basically, they propose, there aren’t enough smaller bodies left from the Solar System’s formation to account for the findings.
“We need more mass in the outer Solar System,” Madigan said. “So it can either come from having more minor planets, and their self-gravity will do this to themselves naturally, or it could be in the form of one single massive planet – a Planet Nine. So it’s a really exciting time, and we’re going to discover one or the other.”
In the meantime, Batygin and Brown are still confident in their Planet 9 interpretation.
“Although we were initially quite skeptical that this planet could exist, as we continued to investigate its orbit and what it would mean for the outer solar system, we become increasingly convinced that it is out there,” said Batygin, an assistant professor of planetary science. “For the first time in over 150 years, there is solid evidence that the Solar System’s planetary census is incomplete.”
As Brown had also surmised in Nature: “If I read this paper out of the blue, my first reaction would be that it was crazy. But if you look at the evidence and statistics, it’s very hard to come away with any other conclusion.”
If Planet 9 actually does exist, it would impact how astronomers view our Solar System. The Caltech study suggests it is about 10 times more massive than Earth, making it larger than Earth but smaller than Uranus or Neptune, and orbits about 20 times farther from the Sun than Neptune. Many such worlds, so-called “super-Earths,” are being found orbiting other stars, which has led to the question of why our Solar System doesn’t have one also. Or does it, after all? Is our Solar System more similar to those other ones than previously thought, or is it just weirdly different? Discovering the true nature of Planet 9—whether a planet or a large collection of much smaller worlds—will help astronomers understand this question better. Of course, many people still consider Pluto to be the ninth planet, but that is an entire debate in itself.
The New Horizons spacecraft is presently in the Kuiper Belt, having long passed Pluto and now en route to its next destination, the much smaller Kuiper Belt object called 2014 MU69, which it is due to reach on Jan. 1, 2019. Even then, it is still a very long way from either the second Kuiper Belt or ninth planet.
Astronomers will now be using large telescopes such as the Subaru Telescope in Hawaii to try to actually image Planet 9, and should be able to, if it’s there. Conversely, other surveys will search for the putative second Kuiper Belt. Whichever theory turns out to be the correct one, with a current lack of other possibilities, it will be a very interesting discovery. There have been various searches and claims before which never panned out, but the evidence for something else out there this time around is compelling.
Welche Ursache auch immer die 6 Kuiper-Gürtel-Objekte beeinflußt – es hat nichts mit dem innerneptunischen Gebiet zu tun! Ausgenommen die Asteroiden und Kometen, die aus diesem Gebiet sporadisch unser Sonnensystem besuchen. Aber das erklärte ich bereits an anderer Stelle hier im AAF.
(Hinweis: weitere Teleskopaufnahmen aus dem AAF-Archiv findet Ihr im Thread „AAF-Skywatch“ ! )
DAS ASTRONOMISCHE HIGHLIGHT 2016:
Merkur – Transit am 9. Mai 2016
Eine Dokumentation trotz technischer und meteorologischer Schwierigkeiten!
Hallo zusammen,
spät – aber doch mein Bericht zum Merkur – Transit am Montag, den 9.5.2016. Ich schaufelte mir an diesem Tag 2 Stunden frei, um mit meinem Newton 3 – Teleskop das zu dokumentieren.
Immerhin schon eine Tradition, nach dem Venustransit im Juni 2012.
Allerdings hatte ich diesmal nur einen kurzen Zeitraum von einer halben Stunde das zu dokumentieren, da eine Häuserfront mir danach die Sicht für mein Teleskop nahm. Zusätzlich hatte ich zuerst technische Schwierigkeiten mit meiner Astrokamera und danach einen zähen Kampf mit immer wieder durchziehenden Wolken und Sturmböen.
Dennoch wurde es etwas – und da ich die Aufnahmen etwas überbelichtete war die direkte visuelle Beobachtung unterm Teleskop viel besser als letztendlich die hier gezeigten Aufnahmen. Aber immerhin!
Diese Aufnahme war noch die passabelste, die ich nach Durchsicht meiner 8 verschoßenen Videoaufnahmen fand.
Zum direkten Vergleich darf ich hier die Gegenüberstellung meiner Aufnahmen des Venustransits aus 2012 mit dem Merkurtransit aus 2016 anbieten. So wäre also die Beobachtung von der Erde aus mit den (erdbezogenen) Größenverhältnissen der Objekte:
Interessant das so gegenübergestellt zu sehen! (Die Flecken im Venus-Transit Bild sind übrigens Sonnenflecken)
Zu guter Letzt zeige ich hier noch eine andere Aufnahme nämlich eine Videosequenz von diesem Merkurtransit 2016, wo man sieht wie schnell ein Kampf mit den Wolken gehen kann!
Innerhalb eines Jahrhunderts hat man durchschnittlich 13 Merkurtransits. Dennoch ist das ein seltenes Ereignis für ein Menschenleben. Die nächsten Merkur – Transits wären am 11. November 2019 und dann erst wieder am 13. November 2032! Also, im Kalender notieren.
8 – fache Lichtgeschwindigkeit empirisch bestätigt! Auszug aus dem Vortrag: „Moderne Physik und Science Fiction“
Hallo zusammen,
aufgrund glücklicher Umstände konnte ich vor Kurzem einem Vortrag von Physiker Werner Gruber (in Österreich sehr bekannt) beiwohnen.
Zu Werner Gruber hier ein kurzer Steckbrief:
Das Thema war „Moderne Physik und Schience Fiction“. Ein 1,5 Stunden dauernder Vortrag über Warp-Antrieb, Licht- und Überlichtgeschwindigkeit, Wurmlöcher, Beamen und vieles mehr – im Licht moderner Physik.
Es war ein äußerst interessanter Vortrag und am Schluß konnte ich noch ein paar Minuten mit Werner Gruber plaudern.
Soviel zum Umfeld der Entstehung dieses Posting-Beitrages von mir.
Jetzt speziell zum Thema: Überlichtgeschwindigkeit!
Es fällt – richtig vermutet – in den Themenbereich der Quantenphysik. Ich bin zwar kein besonderer Fan der Quantenphysik, dennoch hier könnte ich mich erwärmen.
Dazu habe ich aus einem Gedächtnisprotokoll einer Grafik, die im Vortrag präsentiert wurde eine vereinfachte Skizze angefertigt, um das Erwähnte zu veranschaulichen:
In dieser Skizze ist zu sehen, daß Laserlicht in einem Lichtteiler (Spiegelanordnung um das Licht auf zwei definierte Wege zu schicken) aufgesplittet wird und Lichtstrahl 1 auf eine Tunnelanordnung trifft, dessen Öffnung und Durchmesser kleiner als die Größe eines Lichtteilchens ist und Lichtstrahl 2 kein solches Hindernis auf seinem Weg vorfindet.
Trotz des Hindernisses für Lichtstrahl 1 überbrücken manche Lichtteilchen diesen Tunnel und sind dadurch an der Messlinie schneller als Lichtstrahl 2 der kein solches Hindernis auf seinem Weg hatte. Auf meiner Skizze wird der erste Nachweis solch eines Experiments dargestellt. (von mir wurden die Lichtteilchen der Skizze einmal grün und dann rot eingefärbt – das ist nur zur besseren Unterscheidung – natürlich handelt es sich um „gleichwertige“ Lichtteilchen!)
Das Faszinierende ist: man hat das Experiment weitergeführt und konnte mit „verschärften“ Bedingungen bisher die 8 – fache Lichtgeschwindigkeit nachweisen. D. h., daß Lichtstrahl 1 acht mal schneller an der Messlinie zu messen war als Lichtstrahl 2!!
Mit unserem heutigen Stand der Technik können wir hier natürlich nichts in punkto Raumfahrt praktisch umsetzen, dennoch ist das ein Meilenstein der Forschung, da wir nun davon ausgehen dürfen, daß Lichtteilchen unter bestimmten Bedingungen sehr wohl schneller als Lichtgeschwindigkeit sein können.
Laut Gruber rauchen sich Quantenphysiker rund um den Globus derzeit die Köpfe heiß und berechnen Formeln etc. um das alles in einen geordneten Rahmen zu bringen.
Ich möchte es anders formulieren: scheint sich doch um keine Platzverschwendung da draußen zu handeln, wenn wir bisher die 8 – fache Lichtgeschwindigkeit nachweisen können - - besteht ja noch die Chance in langfristiger Zukunft diesen Platz und gewaltigen Raum zu durchqueren und zwar in überschaubaren Zeiträumen und Umkreisen! Nicht in unseren Lebzeiten, aber das Wissen es geht naturwissenschaftlich in der Theorie und auch Praxis - - derzeit halt nur Lichtteilchen-Praxis!
Um den sogenannten freundschaftlichen Handshake zwischen Relativitätstheorie und Quantenphysik bemühen sich ja derzeit viele Physiker und es besteht Aussicht auf Erfolg.
Soviel mal von mir zu diesem erfreulichen Thema und diesem hervorragenden Vortrag, der viel mehr Themen beinhaltete, aber die anderen Präsentationen und Grafiken kann ich nicht in der gleichen Weise anschaulich wiedergeben wie zum Thema 8-fache Lichtgeschwindigkeit.
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 17. September 2016
AMATEURASTRONOMEN SCHAFFEN IMMER NEUE HÖCHSTLEISTUNGEN! PLUTOATMOSPHÄRE VON ERDE AUS NACHGEWIESEN!
Aufnahme Plutoatmosphäre der NASA-Plutosonde „New Horizons“
Hallo zusammen,
komme erst heute dazu eine Spitzenleistung von Hobby- und Amateurastronomen vom 19.7.2016 zu erwähnen.
Es gab am 19.7.2016 eine Sternbedeckung durch den Zwergplaneten Pluto der durch deutschsprachige Hobby- und Amateurastronomen in Teamarbeit und gegenseitigem Datenabgleich dazu benutzt werden konnte um die Plutoatmosphäre nachzuweisen.
Eine Sternstunde der Hobbyastronomie. Wir haben derzeit einen technischen Quantensprung in der Ausrüstung der Laienastronomie. Deshalb greifen auch Berufsastronomen gerne auf Daten, Fotos und Aufzeichnungen der Hobby-Amateurszene zurück.
Deshalb ist äußerste Genauigkeit und wissenschaftliches Datensammeln sowie die Nachvollziehbarkeit des Einsatzes von technischem Equipment oberste Plicht!
Zum Ereignis:
Bernd Gaerken ein leidenschaftlicher Hobbyastronom, den ich aber in die Amateurastronomenabteilung einordne, da er Equipment benutzt, daß schon beachtlich ist und fundiertes Können im Umgang erfordert, hat eine vorausberechnete Sternbedeckung – also Pluto schiebt sich auf seiner Bahn vor einen Stern – dazu genutzt um Plutos Atmosphäre zu bestätigen. Das Zeitfenster war nur kurz offen:
Ein immenser Aufwand, da es „empirisch nachvollziehbar“ sein mußte!
Er hatte die Möglichkeit am 80 cm Spiegelteleskop der VSW-München als Gastbeobachter das Instrument einzusetzen. Zeitgleich wurde von einem Freund ein 32 cm Spiegelteleskop als Referenzwert eingesetzt und schlußendlich arbeitete man noch mit einem Hobbyastronom aus Kärnten zusammen, der dort das Ereignis dokumentierte!
Hier einmal eine vorhergehende Testaufnahme visuell, damit man sehen kann wie klein und lichtschwach Pluto selbst in einem 80 cm Teleskop aussieht:
Und jetzt der Hammer der Lichtmessung bei besagter Bedeckung am 19.7.2016:
Wenn Pluto keine Atmosphäre hätte, dann wäre nur ein Messpunkt sowohl bei Eintritt wie Austritt zu messen. Hat Pluto eine Atmosphäre, dann wären jeweils 5 Messpunkte bei Eintritt wie Austritt zu messen!!
Und so war es – jeweils 5 Messpunkte:
Die Hobby- und Amateurastronomen sind die 2. Reihe der „Wächter des Sonnensystems“ geworden. Sie beobachten ja rastern förmlich den Nachthimmel nach neuen Asteroiden und Kometen ab, sie dokumetieren Einschläge am Jupiter oder wie hier – bestätigen die Atmosphäre des Pluto und und und ....
Selbst ich, der ich auch der Hobbyastronomie fröhne, konnte mit relativ kleinem technischen Equipment den Black Drop-Effekt beim Venustransit 2012 und ansatzweise die Venusatmosphäre dokumentieren, konnte die Veränderlichkeit der beiden Jupiterbänder und sogar eine besondere Bodenbeschaffenheit eines Teils der Regenbogenbucht am Mond nachweisen. (nachzulesen im Thread „AAF-Skywatch“)
Die treue Leserschaft der Anfangszeit des AAF weiß bestimmt noch wie im Vorfeld von 2012 die ganzen Hyper- und Leichtgläubigen auf die diversen Bullshit-Nibiru-YouTube-Videos abgefahren sind und diese zum Teil mit Handykameras oder – wie eine Internetsekte durch CD´s gegen die Sonne gehaltene Aufnahmen – nur Mist produzierten – sei es durch Lichtreflexionen an den Kameras bzw. Linsen oder schlicht durch gezielte Fälschungen allerlei Phantome im Sonnensystem orteten.
Dagegengehalten sei die wissenschaftliche, seriöse Arbeit der Hobby- und Amateurastronomie zusätzlich zu den Arbeiten der Berufsastronomen, die stetig bemüht sind uns das Weltall näherzubringen durch Forschung und schöne Bilder.
Zum Schluß möchte ich den interessierten Lesern noch die Internetseite des Amateurastronomen, der die Plutoatmosphäre nachwies, nahelegen. Damit man sehen kann wie technisch aufwendig, wie schwierig und wie genau und seriös man arbeiten muß, um solche Ergebnisse zu erzielen:
Somit bleiben wir interessiert am Weltall und all den Dokumentationen von Ereignissen, die Hobby/Amateur- und Berufsastronomen liefern und legen wir Wert auf Seriosität der Arbeiten selbst.
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 23. November 2016
HOBBYASTRONOMIE - STETIG WACHE AUGEN AM HIMMEL
Hallo zusammen,
rund um den Globus existieren sie - und sie arbeiten in großer Zahl auch vernetzt. Die Hobbyastronomen!
Heute darf ich zwei Kollegen vorstellen, die jeder auf seine Art faszinierende Bilder geschossen haben.
Manchmal passieren Aufnahmen einfach durch Kommissar Zufall, oder aber sind das Resultat von genauer Analyse und Vorbereitung.
Grüße und Kompliment an einen Hobbyastronom aus Taipeh in Taiwan - er schoß eine 20 Sekunden lange Belichtungsaufnahme der chinesischen Raumstation und war sehr überrascht, daß er genau in dieser 20 sekündlichen Aufnahme die Abkopplung der Raumkapsel von der Raumstation am 17.11.2016 aufnehmen konnte:
Es gibt unterschiedliche Interessensecken für Hobbyastronomen - die Gattung, die sich auch vermehrt um die nahe Erdumlaufbahn interessieren, liefern sich oft Jagdgesellschaften um die ISS, Satelliten oder auch Spionagesatelliten aufzunehmen.
Eine wahre Treibjagd fand seinerzeit um den militärischen Nachfolger des Shuttle statt - der Boing X37B, die im Auftrag der US-Air Force militärische Einsätze im Erdorbit fliegt. Da ging die Post ab bei der besagten Kategorie Hobbyastronomen, weil die Flugbahn/höhe ja geheim war und genau deshalb mit Teleskopen verfolgt wurde.
Habe das Treiben damals nur am Rande mitverfolgt, aber diese Jagd war heftig! Es zeigte aber, daß auch hier Teile der Hobbyastronomenszene aktiv ist.
Eine weitere Aufnahme - diesmal nur mit Fotokamera - darf ich von einem deutschen Hobbyastronomen vorstellen - er hatte ein sogenanntes „Halo“ beim Supermondereignis am 14.11.2016 aufgenommen. Dieses Phänomen in der Atmosphäre passiert dann, wenn Eiskristalle in der Luft im richtigen Winkel zum Mondlicht schweben.
Er erklärte, daß das Supermond-Halo relativ bald verschwunden war. Also ein Schnappschuß zur richtigen Zeit.
Übrigens: hier sieht man einen Linsenspiegelungseffekt vom Feinsten. Mit solchen Aufnahmen, aber von der Sonne gingen ein paar Nibiru-Fanatiker damals 2012 hausieren und schwabulierten über einen Fabelplaneten neben der Sonne - oh Mann was war das für ein Bullshit!
Hier im Thread „Bonusthemen“ bin ich im 2. Posting (siehe Seitenanfang) auch nochmals über solche speziellen Effekte eingegangen.
Übrigens sieht man z.B. im Südwesten derzeit den Planet Venus als Abendstern bei Sonnenuntergang stehen, ich will gar nicht wissen wieviele Menschen glauben deswegen ein UFO oder sonstwas zu sehen - wenn Venus so hell am Abendhimmel steht gibt´s immer wieder Anrufe bei Polizeistationen oder Zeitungen das ist fast schon Tradition.
Warum legt sich Otto Normalverbraucher kein Astroprogramm (gibt´s kostenlos im Netz) zu, dann könnte er selbst nachprüfen worum es sich handelt!? Immer das gleiche....
um den Antrieb dieser Hobbyastronomen zu verstehen, sollte man das ältere Posting hier weiter oben vom 5. Dezember 2015 gelesen haben mit der Überschrift „Jagd auf Geisterplaneten“.
Hierdurch entstand eine kleine Gruppe unter Hobbyastronomen, die sich auf die Jagd nach Wetterballons macht.
Einem ist eine spektakuläre Dokumentation gelungen, die zeigt, wozu die Ausrüstung von Hobbyastronomen fähig ist.
Dieser dokumentierte Wetterballon ist ausgestattet mit einer GRAW-DSM09-Radiomess-Sonde.
Das ist deshalb wichtig zu erwähnen, um die auf Foto festgehaltenen Details zu verstehen.
Im Gegensatz zu dem Vorfall, der im Posting hier vom 5.12.2015 geschildert wurde, verfügt diese Art von Wetterballon über eine Radiomess-Sonde der Größe 20x6x4cm - ist also größer als die im anderen Posting erwähnte und zusätzlich noch in einem weißen Styroporkasten untergebracht.
Der Hobbyastronom hat sich selbst übetroffen, da er diesmal unter Ausreizung seines 10er-Newton und komplizierter technischer Einstellungen an Kamera wie Teleskop den Ausleger für Temperatur und Feuchtigkeit unter der Radiomess-Sonde und durch den günstigen Sonnenlichtwinkel sogar das reflektierende Seil des Wetterballons ablichten konnte.
Hier eine Einzelbildaufnahme in einer Höhe von ca. 19 Kilometer:
Weiters konnte er in dieser Gegenüberstellung von Einzelbildaufnahme und Summenbild die Wirksamkeit der technischen Möglichkeiten darstellen.
In dem Video sieht man sogar das Aufblitzen des technischen Auslegers unter der eigentlichen Mess-Sonde:
Das ging deswegen, weil bei diesem Modell einer Mess-Sonde der Ausleger einen Winkel hat und deshalb so das Sonnenlicht besser reflektiert:
Aber die Krönung dieser Dokumentation ist in ca. 25 Kilometer Höhe das Platzen des Wetterballons:
Der Hobbyastronom hat sich seit dem Vorfall im Jahr 2015 intensiv mit Wetterballons auseinandergesetzt und kennt sich mittlerweile mit den einzelnen Modellen bestens aus.
Wie man sehen kann ist weder das Sonnensystem, der tiefe Raum, die Erdumlaufbahn, noch die obere Atmosphäre vor den Teleskopen der Hobbyastronomen sicher....
DISKUSSION UNTER HOBBYASTRONOMEN ZUR VENUS-ANOMALIE:
Konnte die Venus-Anomalie - Aufnahme der japanischen Raumsonde „Akatsuki“ aus dem Jahr 2015 erneut durch eine Hobbyastronomen-Aufnahme bestätigt werden?
Raumsondenaufnahme
Hallo zusammen,
im Jahr 2015 bildete sich in der unteren Venusatmosphäre eine seltsame Anomalie, die zufällig von der japanischen Raumsonde „Akatsuki“ abgelichtet werden konnte.
Raumsondenfoto im Infrarot und UV
Ein riesiger Wolkenbogen spannte sich vom Nord- zum Südpol der Venus und widerstand den globalen Stürmen des Venussystems. Eine Länge von 10000 km hat diese Wolkenanomalie und blieb felsenfest an seinem Standort stehen - obwohl sie dort Stürmen von 100 Metern in der Sekunde ausgesetzt war!
Der Standort befindet sich über der höchsten Erhebung der Venus - des Hochplateaus der „Aphrodite Terra“. Dieses Hochland erstreckt sich über 1/4 des Venusäuquators.
Wie konnte dieser Wolkenbogen dort entstehen und Stürmen von 100m pro Sekunde trotzen?
Dazu folgender Auszug aus einem Bericht:
Zitat Rätselhafte Riesenwelle auf der Venus
Gewaltiger Gasbogen reicht von einem Pol zum anderen Mysteriöser Bogen: Im Jahr 2015 bildete sich in der Atmosphäre der Venus eine ungewöhnliche und riesige Struktur. Der symmetrische Bogen aus wärmerem, hellerem Gas reichte von einem Pol des Planeten zum anderen, wie UV- und Infrarotdaten enthüllten. Das Seltsame daran: Obwohl in dieser Wolkenzone schnelle Winde wehen, blieb der Riesenbogen tagelang an fast der gleichen Stelle stehen. Über das Phänomen und seine möglichen Ursachen berichten Forscher nun im Fachmagazin "Nature Geoscience".
Die Venus ist ein geheimnisvoller Planet, denn ihre gesamte Oberfläche liegt unter einem dichten Wolkenschleier verborgen. Erst Radar- und Infrarotmessungen zeigen Landschaftsformen wie Hochplateaus und Vulkane auf unserem glutheißen Schwesterplaneten. Aber auch die Venusatmosphäre gibt Rätsel auf. Denn die vermeintliche Einförmigkeit der Wolkenhülle wird manchmal von seltsamen Musterngestört.
Ein Bogen von einem Pol zum anderen
Ein geradezu gigantisches Wolkenmuster haben nun Forscher in den Daten der japanischen Venussonde Akatsuki entdeckt. Im Infrarot- und UV-Licht wird ein gigantischer Bogen sichtbar: "Die bogenförmige Struktur reicht von der Nordpolarregion über den Äquator bis in die Südpolarregion", berichten Tetsuya Fukuhara von der Rikkyo Universität in Tokyo. "Von einem Ende zum anderen ist dieser Bogen länger als 10.000 Kilometer."
Wie die Messungen enthüllten, besteht der symmetrische Bogen aus einer Zone ungewöhnlich warmer Gase. Sie manifestiert sich auf Höhe der obersten Wolkenschichten des Planeten, wie die Forscher erklären. Die Raumsonde Akatsuki beobachtete den Bogen während der gesamten vier Tage, in denen sie die Venusatmosphäre vermaß. Als sie dann jedoch sechs Wochen später erneut nachschaute, war die Gasstruktur verschwunden.
Statisch über dem Hang des Hochlands
Und noch etwas Seltsames fiel an dem Riesenbogen auf: Er blieb über mehrere Tage fast bewegungslos an der gleichen Stelle der Venus stehen – obwohl starke Winde die restlichen Wolken in dieser Atmosphärenregion mit rund 100 Metern pro Sekunde vorantreiben. "Die bogenförmige Struktur aber blieb trotz dieser atmosphärischen Superrotation über mehrere Tage relativ fest an einer geografischen Position stehen", berichten Fukuhara und seine Kollegen.
Das Zentrum des Bogens lag demnach über den Westhang des Hochplateaus von Aphrodite Terra. Dieses Hochland erstreckt sich über ein Viertel des Venusäquators und bildet die größte und ausgedehnteste Erhebung des Planeten. Nach Angaben der Forscher liegt das Zentrum des Atmosphärenbogens rund 15 Grad westlich der höchsten Erhebung dieses Hochlands.
Ausbreitung eigentlich unmöglich
Wie aber ist dieser Riesenbogen entstanden? Die quasi statische Lage des Wolkenbogens könnte dafür den entscheidenden Hinweis liefern, wie die Forscher berichten. Denn sie vermuten, dass starke Aufwinde am Hang des Hochlands Gase nach oben transportieren. Dieser Aufstrom wiederum erzeugt eine atmosphärische Schwerewelle – eine Zone dichterer Gase, wie sie auch in der Erdatmosphäre über Gebirgen entstehen kann.
Dass es solche Schwerewellen auf der Venus gibt, hatten bereits die letzten Daten der ESA-Raumsonde Venus Express im Jahr 2016 enthüllt. Aufgrund der sehr speziellen Windbedingungen in der unteren Atmosphäre des Planeten hielt man es bisher aber für eher unmöglich, dass Berge solche Schwerewellen verursachen können.
"Die Konvektion in den statischen Schichten zwischen den unteren Wolken und der Oberfläche verhindert normalerweise die Ausbreitung der Schwerewellen", erklären Fukuhara und seine Kollegen. "Wir vermuten daher, dass die Winde in der niedrigeren Atmosphäre räumlich oder zeitlich variabler sind als man bisher angenommen hat." Weitere Beobachtungen und Atmosphärenmodellierungen müssen nun zeigen, wie genau der rätselhafte Riesenbogen entstanden sein kann. (Nature Geoscience, 2017; doi: 10.1038/ngeo2873)
Am 17.1.2017 nahm ein Hobbyastronom die Venus mit seinem „Newton-11er“ in 100 Filmen zu 15 Sekunden auf. Er machte per Software Summenbilder daraus und erstellte daraus einen kleinen Film, der die Gesamtaufnahmezeit von 30 Minuten dokumentiert.
Jetzt entbrannte eine Diskussion, ob der Wolkenbogen nicht der Anomalie ähnlich wäre. Andere Hobbyastronomen nahmen Tage später die Venus ins Visier - jedoch, der Wolkenbogen war nicht mehr da.
Auch der Hobbyastronom „30sec“ schoß erneut eine Aufnahme am 19.1.2017, aber der Bogen war eben weg!
Es wird wohl offen bleiben, da die Raumsondenaufnahme aus dem Jahr 2015 erst nach 6 Wochen die Venus wieder aufnahm und da war die Wolkenanomalie ebenfalls weg! Wie lange sie aber bestanden hat ist dadurch eben nicht klar.
Solche Venusaufnahmen durch Hobbyastronomen erfordern einen großen Einsatz an Equipment und Erfahrung. Je nach Ausrüstung ist die Qualität der Bilder.
Ich selbst mit bescheidener Ausrüstung habe mich aber auch schon an UV-Filteraufnahmen mit meinem Teleskop (Newton-3er) an der Venus gewagt und damals diese Aufnahme geschossen:
Das Posting vom 4.10.2015 mit einer eigenen Venusatmosphären-Analyse/Auswertung ist in diesem Thread weiter oben nachzulesen!
Die digitale Bildanalyse klärt 32 Jahre später dieses Rätsel auf!
Hallo zusammen,
heute mal wieder zum Thema UFO-Analyse! Allerdings ließ dieses Rätsel aus 1972 mit der Aufklärung satte 32 Jahre auf sich warten, da man sich erst 2004 mit dem neuesten Stand der digitalen Bildanalyse wieder dem Rätsel annahm.
Wie oben schon zu sehen, machte man diese Art von Aufnahmen in der Mondumlaufbahn:
Hier scheint eine typische fliegende Untertasse in unmittelbarer Nähe des Kommandomoduls „Casper“ zu schweben.
Der routinierte Weltraumveteran und Kommandant der Apollo-16 Mission John Young gab später dann in einem Interview auf die Frage nach der Erscheinung an, daß er dieses laut Foto große Ding sicherlich bemerkt hätte, wenn es denn da real geschwebt wäre - er könne sich dieses Ding auf der Aufnahme nicht erklären....
Das Rätsel sollte 32 Jahre lang eines bleiben und wanderte ins Archiv! Die Computermöglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung ließ 2004 einen Mitarbeiter der NASA sich wieder an die alte Anomalie erinnern und er begann die „digitale Bildanalyse“ daran einzusetzen.
Er nutzte die Möglichkeiten der Software eines „Summenbildes“, welche auch Hobbyastronomen heutzutage für ihre Aufnahmen anwenden.
Dabei werden die Einzelbilder einer Filmaufnahme sozusagen gestapelt. Es werden die einzelnen Bilder aufeinander hochgerechnet - um die Aufnahme schärfer und präziser darzustellen.
Dadurch wird dann im Summenbild dieser Haltearm neben dem vermeintlichen UFO sichtbar:
Erst jetzt und dadurch kann man das Rätsel aufklären: Es handelt sich bei dieser Aufnahme um das Außenflutlicht der Kommandokapsel „Casper“:
Dieses Außenflutlicht war notwendig, da man nach der Mondlandung einen Außenbordeinsatz ausführen mußte, um das Filmmaterial aus dem Geräteteil von „Casper“ zu bergen.
Hierzu eine nette Anektode aus dem Missionsablauf:
Zitat Der Rückflug selbst ging ohne Probleme vonstatten. Ken Mattingly führte während des Rückfluges noch einen Außenbordeinsatz aus, um Filmmaterial aus dem Geräteteil zu bergen. Insgesamt befand er sich 1 h 24 min außerhalb der Kapsel. Während des Außenbordeinsatzes tauchte nach Angaben des Astronauten Charles Duke auf kuriose Art und Weise der Ehering wieder auf, den Ken Mattingly Tage zuvor in der Kommandokapsel verloren hatte: Er trieb durch die geöffnete Luke der Kommandokapsel nach draußen, prallte von Ken Mattingly selbst an der Außenseite der Kommandokapsel ab und flog zur Luke zurück, wo ihn der in der Luke stehende Charles Duke auffangen konnte.
Die hier im Posting verwendeten oberen Screenshots stammen aus der TV-Dokuserie „geheime Akten der NASA“.
An dieser Stelle möchte ich das Thema Summenbild auch anhand von Summenbildern erklären, die ebenfalls von Hobbyastronomen angewendet wird:
Zuerst anhand eines Beispiels wo reine Infrarotaufnahmen des Saturn mit eher mäßiger Auflösung hochgerechnet und dann mit RGB-Farbaufnahmen zusammengerechnet werden:
Wenn man eine reine Farbkamera benutzt werden nur die Einzelbilder bester Qualität bzw. größter Ausbeute zu einem Summenbild hochgerechnet:
So ich hoffe ich konnte anhand der technischen Erklärung von Summenbildern - sowie der Anwendungsbeispiele eine Hilfestellung auch bei anderen UFO-Phänomenen liefern.
Einigen wird man sicherlich so auf die Spur kommen können. Andere wird man vielleicht nie aufklären können....
ALLE 26 MILLIONEN JAHRE MASSENSTERBEN - INTERVALL?
Hallo zusammen,
heute zum Thema Massensterben auf der Erde im 26 Millionen bzw. 62 Millionen Jahre Rythmus.
Den Dinosauriern ging es zuletzt an den Kragen - ein Asteroid mit mindestens 10 Kilometer Durchmesser ist der Favorit unter den Wissenschaftstheorien. Als 2. Möglichkeit vermutet die Wissenschaft eine erhöhte Vulkanaktivität in dieser Zeitperiode.
Bleiben wir bei der Favoritenvariante bei den Überlegungen zu diesem Thema: Asteroid oder Komet.
Hierbei gelten folgende Möglichkeiten als Ursache:
der Tyche-Effekt
ein größerer Planet weit draußen im Sonnensystem, der an einer bestimmten Stelle seines Orbits in engen Kontakt zu Trümmerteilen der Oortschen Wolke gerät und dadurch Asteroiden und Kometen aus der Bahn schlägt und diese ins innere Sonnensystem katapultiert.
(Info: dazu habe ich im AAF schon genug geschrieben und man kann es nachlesen - z.B. im Thementhread „Erwähnenswertes“ Seite 2 das Posting vom 30. März 2014 / die wissenschaftliche Theorie eines Tyche hat übrigens nichts mit den wahnsinnigen Behauptungen eines Nibiru mit seinen sinnbefreiten angedichteten Eigenschaften zu tun.)
der Nemesis-Effekt
ein Zwillingsstern unserer Sonne könnte mit seiner Schwerkraft ebenfalls die Fähigkeit haben Brocken aus der Oortschen Wolke zu katapultieren. Allerdings ist Nemesis als Stern bereits tot, da man ihn längst in Teleskopen gesichtet hätte, allerdings bleib da noch die Möglichkeit eines braunen Zwergs in 1-2 Lichtjahren.
Ein brauner Zwerg wäre größer als Jupiter, aber viel kleiner als ein Stern. Er hätte seinen Wasserstoff nicht zünden können und würde als eher dunklerer großer Gaskoloss existieren. Allerdings dürfte nach der Himmelsdurchmusterung des WISE Satelliten vorerst kein brauner Zwerg näher als 4,2 Lichtjahre sein (siehe dazu das AAF-Posting im Thread „Erwähnenswertes“ Seite 1 vom 22. Juni 2012!
der galaktische Äquator - Effekt
das Sonnensystem bewegt sich in Wellenform immer wieder über den galaktischen Äquator bzw. die galaktische Scheibe. Dazu bauen Wissenschaftler eine neue Theorie, daß entweder bei Auftreffen auf die galaktische Ebene erhöhte Strahlung unser Sonnensystem und damit auch die Erde treffen und vulkanische Höchstaktivitäten aktivieren oder aber um beim Thema der periodischen Einschläge zu bleiben - in der galaktischen Ebene erhöhte Ansammlung von dunkler Materie existiert und ihre Gravitationsauswirkung eben Asteroiden bzw. Kometen in der Oortschen Wolke durcheinanderbringt.
(persönliche Anmerkung: von dieser Theorie halte ich eher weniger)
(Info: zur Wellenbewegung des Sonnensystems kann man im Thementhread „Zuletzt gemachte Analysen“ das Posting vom 18. Februar 2012 durchlesen)
UND HIER WÄREN WIR BEI DER RELATIV AKTUELLSTEN THEORIE:
„DIE OORTSCHEN WOLKEN“
hierbei geht man davon aus, daß nicht nur unser Sonnensystem über eine Oortsche Wolke verfügt, die auf halbem Weg zum nächsten Sonnensystem „Alpha Centauri“ - also 2 Lichtjahre reicht, sondern auch „Proxima Centauri“ ein Stern von 3en im Alpha Centauri Verbund über eine Oortsche Wolke verfügt, die ebenfalls die Hälfte zu unserem Sonnensystem reicht.
Sie würden sich eben an bestimmten Stellen treffen und durcheinanderbringen:
Mittlerweile geht man davon aus, daß unsere Sonne eine zu große Masse an Kometen und Asteroiden in der Oortschen Wolke haben dürfte - aufgrund der zu erwartenden Masse bei der Entstehung des Sonnensystems - kurz gesagt: unsere Sonne muß bei anderen Sternen Masse aus deren Oortscher Wolke geklaut haben um unsere Oortsche Wolke so massig zu haben! Man geht auch davon aus, daß eigentlich eine Oortsche Wolke ein Normalfall bei anderen Sternen ist - eben fast jedes Sonnensystem so eine Wolke um sich haben müßte.
Hierbei würde das Aufeinandertreffen bestimmter Regionen der 2 Wolken dann für das Herauskatapultieren verantwortlich zeichnen. Klingt als fundierte neue Theorie zu den periodischen Massensterben auf der Erde alle 27 bzw. 62 Milionen Jahre.
Dazu noch ein allgemeiner Artikel zum Thema Massensterben auf der Erde:
Zitat Seit das Leben aufblühte, in der „kambrischen Explosion“ vor 542 Millionen Jahren, schwankt seine Vielfalt mit frappierender Regelmäßigkeit, bemerkt hat es in den 80er-Jahren Paläontologe Jack Sepkoski. Er sah – im Archiv der Meeresfossilien – eine Periodizität von 26 Millionen Jahren. 2005 kamen die Physiker Robert Rohde und Richard Muller (beide Berkeley) mit einer anderen Zahl: Alle 62 Millionen Jahre („plus/minus drei“) habe es einen Schwund gegeben, bisweilen dramatisch: Massensterben. Ebenso regelmäßig sei das Leben wiedergekehrt.
Beides wird nun von Bruce Liebermann (Geologe, University of Kansas) und Adrian Melott (Astronom, auch Kansas) bestätigt: „Die Evidenz für eine Periodizität von 62 Millionen (plus/minus drei Millionen) Jahren ist robust, jene für eine Periodizität von ungefähr 27 Millionen zeigt sich auch, aber weniger eindeutig“ (PLoS ONE, 22.8.). Das gilt für den Schwund und das neue Gedeihen, der Erste geht rasch, das Zweite folgt langsam und 20 Millionen Jahre später. Der Abstand passt zu Hypothesen über die Neubesiedelung ökologischer Nischen. Aber wozu passt das Ganze, wer schlägt den Rhythmus?
Vulkane, Einschläge, Strahlen
Die Ursachen können im Himmel liegen oder hausgemacht sein, Zyklen der Geologie. Rohde tendiert zur Annahme periodischer Megavulkanausbrüche, Muller vermutet ein Himmelsgeschehen und nennt es „Nemesis“, nach der Göttin des gerechten Zorns: Demnach umrundet ein Himmelskörper unsere Sonne in einem Abstand von 1,5 Lichtjahren und sorgt immer wieder für Kometenschauer.
Die Hypothese hat den Nachteil, dass „Nemesis“ – man müsste sie laut Muller mit einem „kleinen Fernrohr, gar mit einem Fernglas“ sichten können – bisher nicht gefunden wurde.
Melott, Mitautor der jetzigen Arbeit, hat einen anderen astronomischen Vorschlag: Die Sonne steht nicht still, sie schwankt auf und ab (gegenüber der Ebene der Milchstraße) und gerät just alle 62 Millionen Jahre in die Nähe einer Quelle kosmischer Strahlen.
Diese Strahlen sind extrem lebensfeindlich, sie können auch das Klima beeinflussen (Astrophysical Journal, 1.8.). Dagegen spricht, dass das letzte große Sterben, das der Saurier, wohl von einem Einschlag kam. Es war vor 65 Millionen Jahren. Und der Untergang kommt alle 62 plus/minus drei? Unsicherheitsbereich, steh uns bei!
Jedenfalls hat keine dieser Theorien auch nur im Leisesten eine Berechtigung für Endzeitjunkies oder Weltuntergangspropheten des Netzes, die seit Jahren versuchen den Internetusern irgendwelchen Müll als akute Gefahr zu verkaufen.
(Hinweis: weitere Teleskopaufnahmen aus dem AAF-Archiv findet Ihr im Thread „AAF-Skywatch“ ! )
Nahe der großen Marsopposition 2018 und ein Erdsatellit vor dem Mond
Hallo zusammen,
am 2.7.2018 konnte ich endlich wieder Zeit finden mein Teleskop plus Equipment aufzubauen um die seit 15 Jahren herbeigesehnte große Marsopposition 2018 zu beobachten. Die letzte 2003 habe ich leider nicht nutzen können.
Und da ich ja seit 2011 auch eine CCD-Teleskopkamera mein Eigen nenne, freute ich mich besonders auf diesen Event.
Tja, leider sieht es so aus als würde diese große Mars-Opposition 2018 ins Wasser fallen. Rund um den Globus singen alle Hobbyastronomen das gleiche Jammerlied und ich stimme in diesen Chor ein: Auf dem Mars tobt derzeit ein „globaler Sandsturm“ und dieser Sand „tränkt“ die Marsatmosphäre und außer Sand nichts gewesen!
Aber wie entstand dieser Sandsturm mit Planetenauswirkungen?
Hier eine History des Geschehens von Hobbyastronomen dokumentiert!
Am 31. Mai 2018 dokumentierte der Amateurastronom John Boudreau den Beginn des Sandsturms. Leider gab er keine weiteren Teleskopdaten an.
Der beginnende Sturm ist mit den beiden Balken markiert:
Zwischendurch noch eine Aufnahme von NASA´s Marssatelliten „MRO“, der das Operationsgebiet des Rovers Opportunity am 6. Juni 2018 ablichtete und den Rover inmitten des größer gewordenen Sandsturms zeigt. Opportunity ist derzeit im Schlafmodus, damit er den Sandsturm übersteht!
Weiter mit Hobbyastronomenaufnahmen:
AndiL machte am 21.6.2018 um 1.25 Uhr diese Aufnahme des Mars - noch kann man Oberflächendetails erkennen (Norden ist hier normal oben):
Schon eine Woche später berichtete er, daß die Sicht abgrundtief schlecht geworden sei, weil der Sandsturm seine Ausdehnung erheblich vergrößerte und Oberflächendetails nur mehr erahnbar waren - wenn überhaupt!
Hobbyastronom Bücke berichtet am 27.6.18 diese Verschlechterung der Sicht mit seinem C8 Teleskop (zum Vergleich später - ich benutze ein C3)
Zur Info: Calsky ist ein Astrosimulatorprogramm, daß zur jeweiligen Datum und Uhrzeit, die Oberflächenansicht von Planeten darstellen kann, damit man Vergleichspunkte in den eigenen Teleskopaufnahmen finden kann.
Der italienische Hobbyastronom Raffaello Lena machte mit seinem „7“ er Teleskop am 1.7.2018 dieses traurige Bild des Mars worin eigentlich nur mehr Sand vorkommt. Seine eigene Vergleichsaufnahme aus 2016 spricht Bände zur Situation am Mars derzeit:
Somit nun auch meine Mars-Aufnahme mit meinem C3-Newton, dessen Ergebnis wohl aus Sandkörnern besteht:
Bleibt wohl nur als Trost, daß auf der Erde keine globalen Sandstürme möglich sind....
Aber 2020 wäre die nächste Chance auf Mars - mal sehen....
Nachdem ich ein gewisses Frusterlebnis nicht verleugnen kann, dachte ich mir in dieser Nacht des 2.7.2018 - jetzt gehe ich halt mal zum Mond und schaue nur visuell - ohne Kamera.
Und da bekam ich eine Entschädigung für den Sandmars! Der Mond stand nahe des Südpunktes und war sehr nahe am Horizont - zumindest für Mondverhältnisse.
An dieser Mondposition schaue ich nie mit dem Teleskop, da die Regel gilt: je tiefer am Horizont, desto mehr Luftschichten muß das Licht des Himmelskörpers durchdringen bis es auf den Teleskopspiegel trifft - also extreme Luftunruhe.
Aber genau an dieser Position dürfte eine „Satellitenautobahn“ - ich weiß, sehr salopp formuliert - aber das trifft es noch am ehesten - verlaufen!
Ich hatte während meiner relativ kurzen Beobachtungsphase des Mondes insgesamt 3 Erdsatelliten in unterschiedlichen Orbits - sprich Größen, die vor dem Mond vorbüberflogen!
Ich war begeistert, da ich die geometrische Form der Satelliten und sogar die Solarpanele erkennen konnte!!
Jetzt bekam ich „Biss“ und montierte nochmal die Teleskopkamera um vielleicht das Glück herausfordernd eventuell einen Satelliten auch auf Video zu bannen!
Ich machte insgesamt 5 Videos des Mondes und erkannte vorerst nichts. Aber bei der Nachanalyse der Videos gestern, konnte ich es nicht fassen: ich hatte am letzten Video doch einen Erdsatelliten erwischt!! Welch Freude!
Allerdings mit Haken: Gerade beim letzten Video kam ich mit dem Teleskop etwas aus dem Fokus - das heißt ich kam aus dem Schärfepunkt. Gerade bei diesem Video verstellte ich den Okularauszug um die Schärfeeinstellung zu verändern und kam etwas aus dem erwähnten Fokus.
Dadurch sieht man den Erdsatelliten nicht in der Schärfe wie ich es „visuell“ genießen durfte. Aber was solls, so eine seltene Gelegenheit auf Video: Spitze! (Süden ist oben - kann das bei Videos nicht anders!)
Hier das Ergebnis:
Und zum Schluß der doch noch geretten Teleskopnachtarbeit stelle ich noch ein Mondfoto aus einem anderen Mondvideo dieser Nacht ein, weil die Tag/Nacht-Grenze am Mond so schön anzusehen ist - diesmal Norden korrekt oben:
es ist immer wieder schön, wenn Hobbyastronomen sachlich, aber fasziniert über Anomalien am Sternenhimmel berichten und analysieren.
Diesmal auf dem guten alten Mond. Ich werde selbst mal bei Gelegenheit versuchen die angesprochenen Regionen am Mond mit meinem Teleskop zu beobachten.
Es handelt sich bei den Regionen um 2 Stellen, wo einerseits ein „linearer Schatten“ über ein relativ großes Gebiet aufscheint und andererseits eine Stelle, wo ein rechteckig anmutender Schatten heraussticht.
Es ist wohl klar, daß es sich in Wahrheit hier um ein riesiges Gebiet handelt und künstliche Strukturen allein schon deshalb ausscheiden können - zumal es zumindest vorerst für den ersten linearen Schatten eine vernünftige Erklärung gibt. Und die Schatten nur bei einem seltenen Lichteinfall auftauchen - sonst ist da „Njente“!
Ich habe die Analysebeiträge der engagierten Hobbyastronomen zur Mitverfolgung auch hereinkopiert, weil es ein Genuß ist das mitzulesen.
Zitat Hallo Beisammen,
Zur Entspannung am Abend wollte ich ein wenig auf die schicke Mondsichel gucken, das Erdlicht geniessen und ggf. ein Foto machen. Nichts Aufwendiges, halt nur single-shot unlucky-imaging mit der Canon DSLR.
Visuell ist mir da ein linearer Schatten aufgefallen. Hinterher war der auch auf den Fotos zu sehen. Ein interessanter Schattenwurf von den sich berührenden Kraterrändern von Metius und Fabricius. Sagt zumindest der Virtual Moon Atlas, von selbst würde ich sowas nie wissen.
Der Auge-Gehirn Computer ist ja darauf getrimmt überall Strukturen zu finden. Beim Blick ins Okular ist die schwarze Linie einem förmlich ins Gesicht gesprungen. Auf den Fotos nicht so doll, aber wenn man sie markiert findet man sie.
-------------------- Hallo Gert, ich habe mal zu deinem Schattenfoto etwas Literatur gewälzt. Dabei kam folgendes heraus: Der Ruekl zeigt an der Stelle zu wenig Detail. Aussagekräftiger sind der Moonhopper und der Reiseatlas Mond (beide oculum Verlag) Zwischen Metius und Fabricius beginnt eine kleine Böschung ,die sich in nordwestlicher (sel.) Richtung bis etwas noerdlich von Brenner R hinzieht. Sie geht südlich an Brenner A vorbei. Aufgrund der Flachheit der Böschung dürfte sie nur wenige Stunden lang bei entsprechender Beleuchtung zu sehen sein. Ein ganz aehnliches Objekt ist das "Miyamori Tal" bei Lohrmann. Auch das ist kein Tal, sondern eine flache Böschung. Man kann auf dem Mond also viel überraschendes entdecken! Literatur: Ruekl S. 68 Moonhopper S. 113 Reiseatlas Mond Tour 14 Viele Gruesse Andreas
---------------------
Hallo Gert,
ich kann auch noch einen linearen, rechteckigen Schatten beitragen, etwas südöstlich vom Mare Nectaris. Sicherlich kein "Alien HQ"!
FH 150/1200mm, afokal mit Canon SX-130is und 40mm Photo-Okular, voller 12x Zoom, April 23, 2015.
Grüße, Gerd
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Hallo Andreas, hallo Gerd,
Danke fuer die interessante Recherche. Bei den unterschiedlichen Librationen und Lichtverhältnissen muss es noch eine irre Menge undokumentierter transienter Features wie die gezeigten geben. Dazu ist (wie oben geschrieben) die Auge/Gehirn Kombination darauf programmiert überall 'Strukturen' zu finden. Gibt ja genug optische Illusionen die das belegen. Wenn wir an den Himmel gucken sehen wir in den Wolken einen Pudel, Im Wald in knorrigen Bäumen sehen wir Gnome.
Clear Skies, Gert
Jedenfalls werde ich mir´s vormerken, das selbst zu beobachten, allerdings ist es wie immer eine Zeitfrage und die muß mit den Wetterverhältnissen zusammenspielen um zu klappen - also nur ein kleines Fenster des Gelingens....
Wenn ich es irgendwann schaffe, informiere ich natürlich hier im AAF!
KURZANALYSE DES OBIGEN POSTINGS ZU „SONDERBARE MONDSCHATTEN“
Hallo zusammen,
im obigen Posting diskutieren Hobbyastronomen über sonderbare Mondschatten. Und kommen zu dem Schluß, daß in dieser Gegend der beiden Mondkrater Metius und Fabricius eine flache Böschung beginnt sich in nordwestlicher Richtung auszubreiten und daß diese eben ihrer Flachheit geschuldet nur bei bestimmtem Lichteinfall diesen Schatten wirft.
Gert Gottschalk´s Bild ist vom 13.10.2018. Jetzt sah ich, daß ich ein Bild vom 2.7.2018 geschossen hatte, daß ebenfalls diese Region zeigt.
Wie es zu vermuten war, ist bei meiner Teleskopaufnahme mit diesem Lichteinstrahlwinkel und Terminatorlinie des Mondes kein solcher Schattenwurf zu erkennen.
Seht selbst:
Das deckt sich mit mehreren Stellungnahmen zu Gottschalk´s Bild in Hobbyastronomenkreisen, die diesen Schattenwurf nicht bestätigen konnten.
Wäre jetzt natürlich interessant, ob dieser Schattenwurf ein 2. Mal nachweisbar ist. Allerdings müßte man die genau selbe Mondphase - sprich Terminatorlinie und Lichteinfallswinkel abpassen.
Das genau zu erwischen und dann noch die Zeit und das passende Wetter zu finden wird wohl ein eher langfristiges Projekt.
Nun gut - zumindest habe ich mal ein eigenes Referenzbild zu der Örtlichkeit gegenübergestellt.
Hobbyastronomen beweisen wieder einmal ihre Lösungskompetenz!
Copyright by TomR
Hallo zusammen!
Heute wieder einmal, sieht man den Unterschied von Qualitätsrecherche von seriösen Zeitgenossen zu „Copy and Paste-Orgien“ von sogenannten Pseudoerleuchteten wie z.B. Verschwörungstheoretikern, die - wie des Öfteren zu sehen - im Netz ihren Müll ablassen.
Diesmal haben Hobbyastronomen etwas nicht gleich Einordenbares bei einer ihrer Aufnahmen unterm Teleskop wahrgenommen und eine lebendige Analyse begonnen.
Hier ein Standbild aus dem Video:
Was sie an Daten hatten haben sie in den Topf der anwesenden Hobbyastronomen geworfen und es war wieder einmal ein Genuß das mitzuverfolgen.
Ich habe an der Analyse nicht teilgenommen, da ich den dortigen Analyseprozess einerseits verfolgen wollte und andererseits bildete ich mir meine Einschätzung aufgrund meiner Erfahrung und des vorhandenen Teleskopvideofilms selbst.
Die Wetterballon-Erklärung ergab sich für mich durch Beobachtung des Videos und der darin auffallenden Verbindungsschnur zwischen Ballon und Last. Obwohl man die Last in Form von Messgeräten zwar nicht erkennen kann, ergibt sich ein zusammenhängendes Schattenmuster eines Verbindungsseils - vor allem am Mitte Jupiter bis Austritt.
Aber zum Analyseverlauf. Eine gute Analyse beginnt mit einem guten Datenfundament und das kam vom Videoersteller selbst:
Zitat Die Höhe des Jupiters zum Aufnahmezeitpunkt betrug etwa 25 Grad. Wenn man nun mal annimmt, dass es sich bei dem Objekt um einen Stratosphärenballon in 30 km Höhe gehandelt hat, dann betrug seine Entfernung etwa 71 km. Bei 5 Bogensekunden Objektdurchmesser ergibt dies eine Ballongröße von etwa 1,7 m. In großer Höhe werden die Ballons sehr groß, d.h. in meinem Fall hat es sich dann wohl um ein eher kleines Exemplar gehandelt.
Sehr gut - die Wetterballontheorie beginnt schon hier mit fundierten Berechnungen.
Und ein Beitrag mit Erfahrung lautet:
Zitat Hallo Tom, ähnliche Effekte hab ich, wenn die Nachführung nicht perfekt ist und sich ein Staubkorn auf dem Kamerachip befindet. Dann läuft so ein schwarzer Fleck genau wie in Deiner Animation durchs Bild. Das mit der Nachführung vermute ich bei Dir nicht. Das mit dem Staubkorn kann aber auch anders pasieren. Es könnte so ein Staubkorn auch in Bewegung kommen und durchs Bild rutschen. Es kann natürlich auch ein treibender Wetterballon sein.. Ich habe heute um 0:11:29 Ein Video von 90 s aus dem Raum FFB (Bayern) aufgenommen. Bei mir ist zur fraglichen Zeit nichts zu sehen. Es ist jedenfalls nichts, was Jupiternah vorbeigeflogen ist.
Der Staubkorntheorie wird sobald widersprochen:
Zitat danke für Eure Hinweise und den Vergleich mit den eigenen Aufnahmen.
Das Bild stellt einen fixen Ausschnitt aus der Mitte des Kamerasensors dar, d.h. das Objekt hat sich real relativ zum Sensor während der Aufnahme bewegt. Wenn es ein Staubkorn wäre, würde es nach unten fallen und da Jupiter zum Zeitpunkt der Aufnahme in der Nähe des Meridians stand, wäre dies auch im Bildausschnitt von oben nach unten und nicht von rechts nach links. Wenn es tatsächlich ein Effekt auf der Oberfläche des Kamerasensors sein sollte, müsste es wohl eine Art von Insekt gewesen sein, das da herumgekrabbelt ist. Der Durchmesser des Objekts misst etwa 20 Pixel, was 0,05 mm entspricht.
Das Objekt bewegt sich zwar augenscheinlich parallel zu den Jupiterbändern, dies tut es jedoch viel zu schnell um in Jupiterentfernung sein zu können. Mein erster Gedanke war daher, dass es sich um ein Objekt in der Erdatmosphäre oder einen erdnahen Satelliten handeln würde, vielleicht auch ganz einfach nur um einen Heliumballon für Kinder.
Gruß Thomas
Ein weiteres Argument für ein in der Erdamtmosphäre befindliches Objekt spricht dieser Hobbyastronom aus:
Zitat Moin,
da es sich mit den Schlieren zu bewegen scheint tippe ich auf ein in der Atmosphäre befindliches Objekt -> Ballon
Endlich bringt einer die von mir gleich festgestellte Lastschnur ins Spiel:
Zitat Hallo Thomas,
Ich meine eine mitlaufende strichförmige Struktur zu sehen, die sich unter dem Objekt bist zum NEB zieht. Darunter lässt sie sich eher unsicher verfolgen. Das könnte die Schnur vom Ballon zu eigentlichen Sonde sein, die dann unterhalb der Planetenscheibe vorbei geflogen wäre. Ich tippe also auch auf einen Wetterballon. Aber vielleicht kann Hartwig wirklich noch etwas heraus finden, er kennt sich bei Ballonen und den Aufzeichnungen besser aus.
Auf jeden Fall ein toller Zufallstreffer. Herzlichen Glückwunsch. Marcus
Dann hat der Videoersteller einen Geistesblitz
Zitat die Sache mit der hypothetischen Schnur ist ein guter Hinweis, danke sehr. Vielleicht könnte ich das Stacking so bewerkstelligen, dass ich zunächst mal ein gestacktes Bild der restlichen Frames (ohne Objekt) erstelle und dann bei jedem Frame mit Objekt die Differenz aus Summenbild und Einzelframe erstelle. Dann müsste das Objekt hell und Jupiter dunkel sein, so dass ich das Objekt evtl. konventionell stacken kann. Ich denke, das werde ich mal probieren.
Das hat Hobbyastronom Tom auch gemacht und dieses Stacking-Foto (also Summenbild) aber aus dem Negativ heraus erstellt.
Worum es sich bei einem Stacking-Prozess oder auch Summenbild genannt handelt, habe ich auf dieser Seite weiter oben bereits einmal erklärt.
Zurück zum Analyseprozess:
Jetzt meldet sich ein Hobbyastronom, der bereits selbst schon Wetterballons aufsteigen hat lassen und gibt folgende Hinweise:
Zitat Hallo zusammen,
nachdem ich einige Stratosphärenballons habe aufsteigen lassen ein paar Infos:
Tropfenförmig ist der Ballon nur ganz am Anfang (Luftdruck ~1.000 hPa) bereits in 5.600m beträgt der Druck nur noch 500 hPa. Um eine große Höhe zu erreichen füllt man den Ballon "sparsam" (daher tropfenförmig), in Abhängigkeit von der Zuladung.
Ein 200g Ballon (Gewicht der Hülle) plus 400g Sonde hat anfangs 1,2m Durchmesser und platzt bei 3,0m Durchmesser in 20.000m Höhe. Ein 1.600g Ballon plus 1.000g Sonde hat anfangs 1,8m Durchmesser und platzt bei 10,5m Durchmesser in 38.000m Höhe.
Jetzt könnt ihr rechnen ...
Wunderbarer Analyseprozess! So soll das sein.
Also ein noch tropfenförmiger Wetterballon (aufgrund des Negativstackings eindeutig) - spricht für noch nicht so große Höhe und der Kreis schließt sich zu Tom´s Berechnung vom Anfang.
Solche Analyseprozesse sind nachvollziehbar und auch rechnerisch einordenbar. Da könnten sich die VT´ler ein Scheibchen abschneiden, wenn sie über Phänomene im Netz schwurbeln und keinerlei Ahnung über die sachlichen Hintergründe haben. Quer durch die meisten VT-Themen.
Bleiben wir beim Thema Astronomie: da haben die meisten VT´ler noch nicht mal durch ein Teleskop geguckt, geschweige denn Astrofotografie betrieben.
Und der geringe Teil, der ein Teleskop sein eigen nennt, der hat sich vielleicht mal den Mond angesehen, dann wurde es denen wohl aber zu langweilig und kompliziert. Da widmet man sich doch lieber Fantasieausritten kruder Verschwörung und hypt sich weg, bevor man z.B. erkennt, daß Astrofotografie viel schwerer ist als gedacht und handgeführte Nachführung an Teleskopen schweißtreibend sein kann.
Wenn diese Herrschaften nämlich am Ball blieben, dann würden sie ihre Verschwörungstheorien schnell kübeln, weil sie Dinge durchs Teleskop erkennen würden, die ins Bild der Naturwissenschaft paßt und selbst erlebbar ist. (spreche jetzt vorwiegend nur von den Wissenschaftsskeptikern unter den VT´lern)
Aber was soll ich schon wieder ausreiten in solche Abgründe - besser daran erfreuen wie Hobbyastronomen arbeiten!
DROHT DER LINKE SCHULTERSTERN DES STERNBILDS ORION ZUR SUPERNOVA ZU WERDEN ?
Betelgeuze (oder auch Beteigeuse genannt) hat 60 % seiner Helligkeit verloren.
Hallo zusammen,
seit Herbst 2019 nimmt die Helligkeit von Betelgeuze rapide ab. Da ich des Abends gerne Richtung Sternenhimmel schaue - falls es die Wolken zulassen - fiel mir Ende des Jahres auf, daß Betelgeuze aber ziemlich an Lichtintensität eingebüßt haben müßte - tat es aber als mögliche Einbildung ab und wollte es schon für mich zu den Akten legen.
Dann gab ich aber doch Interessehalber mal im Internet Betelgeuze ein und ich wurde von Meldungen fast erschlagen, daß ich mich doch nicht täuschte und Betelgeuze tatsächlich bis zu 60 % seiner Intensität eingebüßt hat!
Leider waren hier seriöse und vielmehr unseriöse Links zu finden - - eben wieder einmal ein Superhype für Weltuntergangsjunkies der üblichen Sorte!
Den seriösen Seiten brauche ich nichts hinzuzufügen, ABER den Untergangsjunkies gemischter Coleur darf ich mitteilen, daß sie nur wieder alte Hypes aufwärmen, die schon vor fast einem Jahrzehnt von mir entkräftet wurden!
Hier ein altes, mit meinem eigenen Teleskop plus CCD-Astrokamera geschossenem Bild aus 2011 von Betelgeuze:
Damals habe ich schon erklärt, daß eine Supernova noch diese Nacht oder erst in 1000 Jahren stattfinden könnte, da Betelgeuze ein sogenannter veränderlicher Stern ist und schon mehrmals in seiner Helligkeit geschwankt hat. Zwar gab es seit den 1920igern keinen so rapiden Lichtverlust wie jetzt die 60 % , aber es gibt noch andere Erklärungen als das es ein Zeichen für eine kurz bevorstehende Supernova wäre - und zwar:
1.) Der Stern könnte aufgrund seines Alters immense Staubwolken absondern, die logischerweise sein Licht abdimmen würden.
2.) Bei so großen roten Riesen, wie es Betelgeuze ist, könnten sich die Gase bzw. das Plasma im Inneren des Sterns soweit verdichten (Dichteschwankungen), daß ebenfalls eine Abnahme der Lichtintensität stattfinden würde!
Diese Helligkeitsschwankungen bei Betelgeuze sind ein alter Hut, allerdings haben wir wie gesagt jetzt 60 % und eine zusätzliche Temperaturabnahme von 100 Grad.
Wenn ich einschätzen müßte, dann würde ich mich an die Statistik von Betelgeuze halten und die sagt eindeutig, daß er in bestimmten Rythmen Helligkeitsschwankungen unterliegt.
Das einzig neue sind die 60 % ! Jedoch haben sich meine Ausführungen von 2011 nicht verändert - er kann schon heute hochgehen - oder erst in 1000 Jahren.
Da er aber fast 700 Lichtjahre entfernt ist - könnte er schon hochgegangen sein und das Licht braucht eben 700 Jahre zu uns bis wir es sehen.
Dennoch bestünde keine Gefahr, wenn er zu unseren Lebzeiten hochginge - sprich zur Supernova wird - weil seine Rotationsachse nicht zu uns zeigt - und vor allem weil nur Supernovas in einem Radius zur Erde von 50-60 Lichtjahren eine Gefahr darstellen können.
Also - wäre ein schönes Himmelsschauspiel - sozusagen 1. Reihe, fußfrei!
Die Aufnahme am Anfang des Postings habe ich übrigens im Jahr 2009 mit dem BRT internetferngesteuert zu einem ganz anderen Vorfall gemacht, das könnt Ihr hier nachlesen:
Leider sind auf der BRT-Aufnahme aus 2009 die beiden leuchtstärksten Sterne des Orion nämlich Betelgeuze und Rigel etwas überbelichtet worden, da beide sehr lichtintensiv sind. Jedoch könnt Ihr sehen, daß beide gleich lichtintensiv waren und wenn Ihr jetzt hoch seht - kein Vergleich!
Somit schaut jetzt im Jänner 2020 ruhig mal hoch zum Sternenhimmel. Orion steht günstig im Süden und so ca. ab 21.30 Uhr auch für Städter hoch genug zum Beobachten.