Derzeitige Annäherung von ca. 14 Millionen Kilometern und seine Beobachtung
Hallo zusammen,
kurze Zusammenfassung zur aktuellen Beobachtung von Apophis:
Wie angekündigt, ist der Asteroid Apophis derzeit in einer Entfernung von 14 Millionen Kilometern von Profis mit Top-Ausrüstung relativ gut zu beobachten.
Wenn man von heute Samstag, den 12.1.2013 um 2.16 Uhr ausgeht, dann kann man via CALSKY seine Position folgendermaßen ausmachen:
Mit dem Astroprogramm eingegrenzt ergibt sich folgender Beobachtungsraum:
Zusammenfassend kann man sagen, daß Apophis größer ist als zuvor angenommen. Vorher dachte man an eine Größe von 270 Metern +/- 60 Metern und jetzt geht man von einer Größe von 325 Metern mit +/- 15 Metern aus. Da aber seine Masse im Gegensatz zu Planeten und Sonne verschwindend gering ist und er aber von den Massen von Sonne und Planeten beeinflusst wird, bedeutet seine größere Form keinen relevanten Unterschied.
Bedeutender ist da die Erkenntis, daß er viel dunkler ist als angenommen und seine Lichtreflektion bei nur 23 % liegt.
Seine Aufheizung durch das Sonnenlicht ist daher insofern relevant, da die Wärmeabstrahlung an einer Stelle die Flugbahn durchaus um ein paar Meter verändern kann - - und das hat auf längere Sicht schon einen gewissen Einfluß auf die Flugbahn.
Allerdings sprach ich im letzten Posting über Apophis darüber, daß er 2029 ein 600 Meter Fenster passieren könnte, welches dann auf seinen 2. Besuch 2036 schon Einfluß nehmen kann.
Die gute Nachricht ist – salopp gesprochen, daß aufgrund der größeren Masse, die man nun feststellen konnte, er auch viel träger ist auf dieses Fenster zu reagieren!
Jedenfalls beobachten die Astronomen noch bis 17. Jänner 2013 Apophis und rechnen noch herum. Trotzdem wird aufgrund der neuesten Daten die kleine Möglichkeit von den bisher angenommenen 0,0004 % eines Kollisionskurses im Jahr 2036 noch geringer werden. Die Turiner Skala wird nach wie vor auf „0“ bleiben!
Hier noch ein paar gesammelte Links zum Beobachtungsevent 2013:
Ging ein Stern im Sternbild Orion verloren? Eine interessante Antwort!
Hallo zusammen,
können Sterne verloren gehen? Nun, so einfach ist das nun nicht.
Ein Hobbyastronom machte am 7.1.2013 ein Foto vom Sternbild Orion und verglich diese Aufnahme mit einer alten Aufnahme aus 2009 und stellte folgendes Verblüffendes fest: ein Stern war verschwunden!
Hier die GIF-Animation des Fotovergleichs der Aufnahmen 2009 und 2013 vom Hobbyastronom mit dem Nicknamen „Astro-W“:
Eindeutig ein „verlorengegangener“ Stern. Weitere Hobby- und Amateurastronomen nahmen sich dieses Rätsels an und verglichen wiederum diese Bilder mit den eigenen alten Aufnahmen des Orionsternbilds und hatten eindeutig den Stern auf ihren Aufnahmen drauf. Und jetzt sollte er weg sein – so ohne schlichte Supernova oder sonstiges Aufbäumen eines Endes? Vor allem die Kürze der Zeit war interessant, mit der er nicht mehr da war!
Nun wurde analysiert und spekuliert bis man den vermeintlichen verlorenen Stern identifizierte als „AZ Ori“. Nach weiteren Recherchen stellte man fest, daß es sich um einen sogenannten „veränderlichen“ Stern handelt!
Dieser Stern wird aktuell von den „Veränderlichenbeobachtern der AAVSO“ nicht mehr besonders im Fokus gehalten (wird seit 1999 nicht mehr überwacht), allerdings kann man ihn aufgrund der alten Beobachtungen als veränderlichen Stern mit 0,85 Sonnenmassen und Helligkeitsschwankungen zwischen 10,5 und 14,5 Mag einstufen!
Was aber sind denn veränderliche Sterne? Nun hier eine Kurzzusammenfassung:
Zitat:
ZitatVeränderliche Sterne gibt es viele und die Bandbreite ihrer Verschiedenheit ist Legion. Trotz dieser Vielfalt kann man die Veränderlichen schon grob in zwei Klassen unterteilen: einmal die Bedeckungssterne, deren Lichtschwankungen nicht durch physikalische Veränderungen in den Sternen selbst zustande kommen. Sie resultieren vielmehr aus der gegenseitigen Bedeckung der Sternpartner in einem Doppelsternsystem, dessen Rotationsebene zufällig direkt auf die Erde zeigt. Anders die physischen Veränderlichen, sie zeigen Veränderungen in ihrer Helligkeit, da in ihnen die Materie arbeitet, pulsiert, explodiert oder noch weitere Auswirkungen am Stern zeigt
Also, was dürfen wir daraus ableiten? Es können ganze Sterne für eine gewisse Zeitdauer für bestimmte Teleskopklassen relativ „verschwinden“ (unter „“!), wenn sie zu der Gruppe der extremen Veränderlichen gehören und – selbst wenn die darauf spezialisierten Beobachter einen Stern auch in der Überwachung einstellen, dann gibt´s noch immer die Hobbyastronomen, die da mit wachem Blick drauf schauen!
Vielleicht gebe ich mir mal bei besserem Wetter selber diese Sternenregion mit meinem Teleskop und berichte mit eigenen Fotos von diesem Ereignis!
Über den Datenaustausch zwischen den Hobby- und Amateurastronomen in dieser Causa könnt Ihr hier nachlesen:
ZUSAMMENFASSUNG DER EREIGNISSE DES METEORITENEINTRITTS ÜBER RUSSLAND VOM 15. Februar 2013:
Hallo zusammen,
am 15.2.2013 gab es über Russland einen Meteoriteneintritt, der mit 18 km/s Geschwindigkeit flog und in einer Höhe zwischen 15 und 25 km durch den Reibungswiderstand der Atmosphäre und die daraus resultierende Hitze explodierte. Die daraufhin stattgefunde Druckwelle lies in verschiedenen Städten (1800 km von Moskau entfernt) diverse Schäden an Gebäuden entstehen und über 1500 Menschen wurden verletzt. Ein Gesteinsregen aus der erwähnten Explosion ging im Umkreis der Region nieder. Beispiel: bei einem 6 Meter Loch in einem See, fand man im Umfeld 53 Gesteinsstücke (bestehend für meteoritentypische Zusammensetzung: einfacher Chondrit und 10% Eisen) unter 1 cm Größe (das 6 Meter Loch im Eis konnte bis dato noch nicht sicher als meteoritenverursacht bestätigt werden – gilt aber als wahrscheinlich).
Es wurde seit diesem Ereignis an so manchen Orten des Netzes die Frage aufgeworfen: Wieso wurde dieser Asteroid übersehen. Nun – es gibt immer ein gewisses Restrisiko bei Asteroiden die eine gewisse Größe unterschreiten.
Bis hinunter zu 50 Metern sollte man sie in der Regel problemslos sichten. Wenn es unter die magische Grenze der 50 Meter geht, dann muß man mehr differenzieren - - Umstände der Flugbahn wie z.B. aus Richtung der Sonne kommend und ein paar weitere Umstände können hier eventuell nur kurzfristige Frühwarnungen ergeben.
Geht es in den unter 15 Meter-Bereich mit ein paar – nennen wir es zusätzlich noch vielleicht „das berühmte Timing - Momenten“ , wo unterschiedliche Erschwernisse zusammenwirken, dann haben wir so etwas wie im russischen Fall vom 15.2.2013.
Ansonsten kann man in der Regel davon ausgehen, daß bei den Asteroiden über der 50m Marke, die man noch nicht katalogisiert hat, eine Früherkennung sehr gut machbar ist und diese auch rechtzeitig erkannt werden. Darunter gilt bei den unter 50m Dingern und den bereits oben genannten speziellen Umständen ein gewisses Restrisiko, welches aber weit unter Vorkommnissen wie z.B. Naturkatastrophen oder Erdbeben liegt.
Im Falle des russischen Meteoriten vom 15.2.2013 bestand erstens mal keinerlei Zusammenhang zum am selben Tag vorbeifliegenden Asteroiden 2012 DA14, da beide Objekte klar unterschiedlichen Flugbahnen hatten und weiters ist es im Nachhinein immer schwer die Größe und Masse eines solchen Objekts zu bestimmen. Das zeigten auch die unterschiedlichen Angaben von russischer Raumfahrtagentur und NASA, die zwischen 10 Tonnen und 7000-10000 Tonnen bestand.
Letztlich gilt nun die NASA-Angabe als Basis für Rechenmodelle. Allerdings wäre es im Nachhinein schon interessant wieso die Russen auf nur diese 10 Tonnen kamen und es eine zeitlang aufrechterhielten.
Hier wurde auch diese Diskrepanz aufgezeigt:
Jedenfalls dokumentierte ein Meteosat-9 Wettersatellit den Eintritt des Meteors am 15.2.2013 in einer Aufnahme:
Letztendlich arbeiten gerade im Bereich der Asteroidensuche auch zigtausende Hobby- und Amateurastronomen mit und helfen den Berufsastronomen und Regierungseinrichtungen sehr mit ihren Daten.
Allerdings bleiben so „unter 50m Events“ wie ich sie mal salopp nenne (manche Wissenschaftler ziehen die Grenze bei 50-100m), mit den bereits oben erwähnten bestimmten Umständen immer ein Restrisiko und reihen sich in die Kette von Naturereignissen wie Erdbeben, Tsunamis und Überschwemmungen etc. ein, allerdings weit dahinter auf den letzten Plätzen.
Alle größeren Objekte als diese „unter 50m-Brocken“ haben wir soweit im Griff, daß keinerlei Überraschungsmoment (in Bezug auf Erdkurs) in der Regel stattfinden sollte – dafür sorgen die großen Einrichtungen der Astronomie genauso, wie die vielen Roboterteleskope die tagtäglich aufzeichnen und wie die vielen kleinen Hobby- und Amateurastronomen, die sich gut vernetzt austauschen.
WINTERWETTER-EXTREME IM FRÜHLING - - WIE IST DAS MÖGLICH?
Hallo zusammen,
die letzten Tage durften wir in Mitteleuropa ein relativ seltenes Ereignis mitverfolgen: einen Spätwintereinbruch Ende März 2013!
Laut Statistik der Wetterdienste gab es in z.B. Österreich einen derartig späten Wintereinbruch zuletzt im Jahr 1958 und davor erst wieder 1883!
Wie ist es möglich, daß solche Wetterkapriolen enstehen? Hier eine kurze Bilderklärung dazu – das Phänomen hängt mit der „Nordatlantischen Oszillation“ zusammen:
Wollen wir hoffen, daß wir dieses Sauwetter bald hinter uns gebracht haben.
DER MOND PASST NICHT IMMER EXAKT VOR DIE SONNE oder DER UNTERSCHIED ZWISCHEN TOTALER UND RINGFÖRMIGER SONNENFINSTERNIS
Hallo zusammen,
heute morgen (10.5.13) konnte man über Australien eine schöne „ringförmige Sonnenfinsternis“ betrachten. Diese ringförmigen Sonnenfinsternisse können sogar bis über 12 Minuten dauern – ganz im Gegensatz zu den Totalen die durchschnittlich nur ein paar Minuten betragen.
Wir sind so daran gewöhnt bei Sonnenfinsternissen an totale oder partielle zu denken, daß die ringförmige oft unter den Tisch fällt.
Dabei kann man hier erkennen, daß der Mond nicht wie genau für uns plaziert am Himmel erscheint, wenn er eine genaue Abdeckung der Sonnenscheibe bei einer Totalen verursacht.
Nein, hier ist nichts genau plaziert, weil man bei einer ringförmigen Sonnenfinsternis genau erkennen kann, daß die Mondscheibe zu klein ist und die Sonne eben nicht ganz abdecken kann! Das hängt mit der Umlaufbahn des Mondes mit der Erde zusammen. Die Umlaufbahn hat einen erdnächsten und einen erdfernsten Punkt!
Und je nachdem wie die Konstellation Sonne-Mond die Umlaufbahn des Mondes trifft erscheint der Mond größer oder kleiner!
Es bleibt also alles relativ im Universum – je nach Standpunkt der Beobachtung. Die Himmelsmechanik läßt freundlich grüßen, die die Dinge erklärt.
So, daß diese Erklärung nun auch noch hier im AAF erwähnt ist.
Das Besondere an unserer Erde und unseres Sonnensystems muß auf philosophischer Auseinandersetzung stattfinden und diskutiert werden und nicht auf pseudophysikalischen Scheinauslegungen zwangsabsolutistischer Kreise. Abgesehen davon, daß der Mond sich sowieso in kleinen Schritten stetig, aber durchaus meßbar von der Erde wegbewegt. Die Mondentfernung ist demnach nur eine Momentaufnahme in den Jahrtausenden....
400 Millionen Jahre alte Maschine in Kamtschatka gefunden? ALLES NUR EIN HOAX bzw. gezielte Lüge von Freaks!
Schon seit über einem Jahr wird in den Untiefen des Netzes immer wieder das ungenießbare Süppchen eines Fundes einer angeblich 400 Millionen Jahre alten Maschine mit angeblich vielen versteinerten Zahnrädern transportiert!
Im Grunde ist die Idee ja recht nett und wäre auch faszinierend, ABER es ist wieder mal alles nur Internetbullshit produziert von einigen Spaßvögeln oder Fanatikern.
Leider ist es in den Weiten des Netzes so, daß die Wahrheit vielen zu langweilig erscheint und deshalb werden im Netz da auch so viele Fantasie-Ergüsse produziert und meist auch von Verschwörungstheoretikerseiten gierig aufgesogen, da es in das fanatische Konzept der VT´ler passt, die zwar behaupten kritisch zu sein, aber hauptsächlich Lichtjahre davon entfernt sind, da sie nur einseitig kritisch – Nein: falsches Wort, besser unter einem einseitigen, fast zwanghaften Verfolgungsweltbild leiden und dadurch jedes Bullshit-Thema daß in ihr Konzept passt sang – und klanglos übernehmen.
Bitte nicht falsch verstehen, in der Politik und Wirtschaft läuft einiges schwer schief und gesunde, vernünftige Kritik ist angebracht, aber die VT-Szene des Internets ist absolut so schwindlig unterwegs, das ist erschütternd, weil Volksverblödung.
Einerseits haben wir die Massenmedien, die manches Thema gerne unter den Teppich kehrt oder verharmlost und dann gibt es die schwindlige VT-Szene, die aber so etwas von stumpfsinnigen Ideen und Ideologien getrieben wird, das es indiskutabel ist. Die gesunde durch Vernunft und Analyse motivierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen ist der einzig gangbare Weg!
ZURÜCK ZUR ÜBERSCHRIFT DIESES POSTINGS.
Diese angeblich in Kamtschatka, Russland von einem Professor Yuri Golubev gefundene versteinerte 400 Millionen alte Maschine ist nur ein HOAX!
Erstens gibt es keinen Professor Yuri Golubev auf der Liste der Professoren der St. Petersburger Universitätswebseite und
Zweitens ist die angeblich versteinerte Maschine aus Kamtschatka eine versteinerte Ablagerung von Meeresbewohnern, den sogenannten „CRINOIDEN“ und diese Gesteinsablagerung ist nicht einmal aus Russland sondern wurde in Frankreich gefunden und wird im Naturhistorischen Museum in Lille in Nordfrankreich ausgestellt! Unter der Bezeichnung: „Laudonomphalus regularis“
Eine Untergruppe der Crinoiden besteht aus den Trochiten – einer Seelilienart:
Somit wird aus einer gehypten 400 Millionen Jahre alten Maschine eine urzeitliche Ablagerung von Schalentieren und Seepflanzen, die versteinerten. Wie immer – viel Lärm um Nichts!
ANALYSE UND UFO´S – Mißinterpretation von geostationären Satelliten
Hallo zusammen,
das UFO-Thema! Ein im Grunde interessantes Thema, das schon im Original-AAF sowie auch im AAF-Kurier-Blog behandelt und wo Fälschungen und Mißinterpretationen aufgeklärt wurden!
Bevor ich ab 2009 mitbekam, was da im Internet so alles durchgängig an Mist präsentiert wurde, war ich dem Thema viel aufgeschlossener gegenüber. Das soll nun nicht heißen, daß die eingeschränkten Möglichkeiten der Echtheit von UFO´s für mich abgenommen hätte, sondern nur, daß entweder einerseits fanatisierte UFO-Fans gierig jeden Lichtfurz als großartige Entdeckung hochstilisierten oder schlicht andererseits Fälscher aus „Spaß an der Freud“ einen Fake nach dem anderen produzierten – sei es in Bildchen, Filmchen oder Berichten. Es ist traurig wie die Gutgläubigkeit von Internetusern mißbraucht wird.
Ich persönlich gebe von all den angeblichen UFO-Fällen die mir im Netz in all den Jahren unterkamen nur höchstens 3 % überhaupt einen Stempel „Ja – könnte zutreffen“! Der Rest ist entweder Mißinterpretation von normalen Phänomenen oder schlicht und einfach Fake.
Bevor ich zum Überschrift-Thema komme, sei hier auch der Abschuß von Ablenkungs- und Täuschkörpern gegen Anti-Jet-Raketen erwähnt, die vielmehr im Training als im realen Abwehreinsatz vom Militär gebraucht werden. Diese können bei nächtlichem Himmel sehr wohl auch falsch interpretiert werden:
Zum eigentlichen Thema dieses Postings:
Ein oft unterschätztes Himmelsphänomen können geostationäre Satelliten verursachen, wenn sie das Sonnenlicht für einen bestimmten Beobachtungspunkt auf der Erde reflektieren. Hierzu hat ein schweizer Hobbyfotograf und Hobbyastronom einen Zeitrafferfilm gemacht, um dieses Phänomen mit irdischem Background bekannt und bewußt zu machen. Diese Lichtpunkte die der Drehung des nächtlichen Sternenhimmels zu trotzen scheinen, können bei manchem Beobachter einen unnötigen UFO-Alarm auslösen. Dabei handelt es sich nur um geostationäre Satelliten, die sich am Himmelsäquator befinden.
Hier die Originalseite des schweizer Hobbyfotografen/astronomen:
Ich habe, falls dieser obige Link einmal nicht mehr aufrufbar ist, diesen Film in ein GIF-Video (mit leider schlechterer Qualität als das Original) umgewandelt und stelle es hier rein, damit es dann wenigstens hier noch als Lehrbeispiel angesehen werden kann:
Was ich fast schon seit Anbeginn des AAF predige ist die Ausschlußregel „Was ist es nicht“! Diese ist viel besser anwendbar als das umgekehrte Beispiel, da man anders – mehr mit bodenständiger Vernunft - an die Sache herangehen muß.
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 25. September 2013
Begleitet Komet ISON ein Asteroid?
Hallo zusammen,
nun nähern wir uns dem Zeitpunkt des Jahres 2013 wo Komet ISON schön langsam auch in den Teleskopen der Amateur und Hobbyastronomen etwas mehr von seinem Glanz zeigen sollte....
Amateurastronomen mit entsprechender HighTech-Ausrüstung stellten ja schon seit seiniger Zeit ihre Aufnahmen dem Netz zur Beobachtung bereit.
Allerdings bleibt Komet ISON hinter den Erwartungen zurück. Seine Helligkeit und seine Ausgasung sind bei Weitem nicht so, wie so manche Optimisten in der Astronomieszene vermuteten bzw. erhofften. Manche hatten sogar die rosarote Brille auf was die Einschätzung mit dem Titel eines Jahrhunderkometen anbelangte.
Möglicherweise wird ISON sogar ein Beobachtungsflop, weil er entweder schneller ausgast als angenommen, oder er von der Sonne zerrissen wird – PUFF und das war´s.
Ich hielt mich persönlich sehr zurück bzgl. der optimistischen Aussagen diverser Stimmen der Astronomieszene, die da eine Helligkeit mit der des Vollmondes verglichen, da es mir zu früh erschien solch gewagte Prognosen zum damaligen Zeitpunkt zu geben. Möglich ja – wahrscheinlich, na ja!
Viele Astroaufnahmen von Amateur- und Hobbyastronomen gab es seit August 2013 im Netz zu finden, aber ein Amateurastronom mit dem Namen Bruce Gary hat meine besondere Aufmerksamkeit und Respekt bekommen.
Er bemühte sich wirklich penibel im Bereich seiner Möglichkeiten auch dem allgemeinen Aufruf der NASA an Amateur- und Hobbyastronomen zu folgen eben Daten und Aufnahmen über ISON zu sammeln. Diese stellte er sorgfältig auf seine Webseite und erklärte auch, daß er früher mal selbst im Bereich der Radioastronomie arbeitete, dann aber sich beruflich veränderte.
Die Faszination blieb ihm aber und er machte privat weiter. Allerdings hatte sich bis dato nur ein Profiastronom bei ihm gemeldet um seine Datensammlung mit ihm zu diskutieren. Er meinte auch, es sei gegenüber den 60iger Jahren in dem Bereich viel egoistischer geworden, daß nämlich viele Berufsastronomen ihre aktuellen Daten und Aufnahmen erst bei Veröffentlichung eines Artikels einsehbar stellen. Bis dahin kochen viele ihr Süppchen eigenständig.
Da lobt er wiederum die Amateur- und Hobbyastronomen, die untereinander die Daten und Bilder sofort austauschen.
Jedenfalls stellte also Bruce Gary gestern eine Aufnahme seines Amateurkollegen Whitmer auf seine Seite und dieser hatte eben am 24.9.2013 eine - wie ich finde - sehr interessante Aufnahme geschossen. Es handelt sich dabei um drei Aufnahmen die er zu einem Film zusammenstellte und man erkennt links des Kometen ISON einen Punkt in die fast selbe Richtung fliegen.
Hierbei (obwohl es mir ziemlich überdeutlich erscheint für eine Astroaufnahme – also viel zu hell) muß man zugestehen, daß da ein Objekt logisch kontinuierlich im Aufnahmenrythmus seine Bahn zieht. Es müßte sich also um einen Asteroiden handeln, der eine relativ ähnliche Flugbahn zu haben scheint wie der Komet ISON.
Allerdings muß man da sehr aufpassen: wir reden hier von Aufnahmen aus dem 3 dimensionalen Weltraum!! Hier können solche Aufnahmen nicht so einfach über die Tiefe der Flugbahn der Objekte im Raum aussagen. Auch die Entfernung zwischen den Beiden ist so nicht zu bestimmen.
Ich werde die nächsten Wochen mal versuchen etwas über andere Sichtungen dieses Asteroiden herauszufinden. Mal sehen, ob der eh bekannt war oder ein verirrtes Bröckchen, das ohne größeren wissenschaftlichen Belang ist. Es könnte ja auch sein, daß er wirklich einen Zusammenhang zum Kometen ISON hat – mitgerissen aus der Oortschen Wolke oder ein Vagabund der über längere Zeit von ISON beeinflusst wurde.
Allerdings sagte ich bereits, daß diese Asteroidenaufnahme sehr hell wäre – ohne 2. Bestätigung dieses Objekts würde ich einen CCD-Fehler (wenn auch unwahrscheinlich) nicht endgültig ausschließen können. Im Übrigen hat ISON eine Größe von 5 km und aufgrund der fehlenden Abstandsdaten des vermeintlichen Asteroiden zu ISON bleibt seine Größe vorerst unbestimmbar.
Nun zurück zu ISON selbst:
So schaut die Flugbahn aus, die er die nächsten Monate im Sonnensystem nehmen wird:
Hier sieht man die Flugbahn von ISON in der 3 dimensionalen Darstellung – vereinfacht gesagt: kommt von unten – geht nach oben
Und so sieht die Entfernung aus, wenn er an der Erde weit entfernt vorbeifliegt:
Da sich ISON zum jetztigen Zeitpunkt in der Nähe des Mars aufhält, wollte ich heute selber mal wieder mit meinem Teleskop beobachten, aber die Wolkendecke über meinem Standort verhinderte es! Leider sagt der Wetterbericht für die nächste Woche auch keine guten Beobachtungsbedingungen voraus und der Versuch den ISON selbst abzulichten und eigene Beobachtungsversuche an diesem angeblichen Asteroidenbegleiter zu probieren muß ich mal aufschieben.
Jedenfalls scheint sich ISON nicht zu dem Jahrhunderkometen zu entwickeln wie vielfach vorausgesagt. Aber eine kleine Hoffnung darf ja bleiben, man sagt ja: it´s over, when it´s over!
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 26. September 2013
Komet ISON wird am 24.9.2013 von Asteroid EROS auf Aufnahmen begleitet!
Hallo zusammen,
nach kurzer Recherche hat sich eine 2. Bestätigung des vermeintlichen Asteroiden bei Komet ISON ergeben! Eigentlich sollte das ja in den Analyse-Thread, aber da hier schon erwähnt, gebe ich es auch hier dazu!
Das „Canary Island Observatory“ hat am gleichen Tag wie der Amateurkollege von Bruce Gary (im obigen Posting) auf den Kometen ISON gehalten und ebenfalls den Asteroiden aufgenommen.
Es handelt sich dabei um den 2. größten „Near Earth Asteroiden“ mit dem Namen EROS, der aber logischerweise eine andere Umlaufbahn als Komet ISON hat und nur an diesem Tag sozusagen den Kometen scheinbar begleitete.
Somit haben Amateurastronomen und Profiastronomen parallel gut das gleiche Ergebnis erzielt.
Auch erklärt sich dadurch, die von mir seltsam empfundene starke Helligkeit des Objekts auf den Aufnahmen vom Amateurastronomen. Der Komet Eros hat nämlich eine relativ helle silikathaltige Oberfläche und enthält große Mengen an Aluminium und ähnliche Mengen an Gold und Platin sowie andere in der Erdkruste seltene Metalle.
EROS wurde auch von der Raumsonde NEAR von Februar 2000 bis Februar 2001 untersucht und landete auch auf dem Asteroiden. Deshalb weiß man so viel über seine Zusammensetzung. Sein mittlerer Durchmesser ist 33x13x13 km!
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 20. November 2013
1. UPDATE ZUM KOMET „ISON“! – Wird er es packen? Derzeit ist „Absplittern“ angesagt!
Hallo zusammen,
Komet ISON droht ein Schicksal wie z.B. dem Kometen LINEAR (C/1999 S4) als auch er damals im Jahr 2000 begann Brocken abzusplittern und letztendlich zu zerbrechen.
Gemeinsamkeiten in der Natur des bisherigen Verhaltens der beiden Kometen ISON und LINEAR sind nicht von der Hand zu weisen, meinen derzeit manche Berufsastronomen.
In den frühen Morgenstunden des 14. Novembers 2013 gab es bei ISON einen Helligkeitsausbruch, den auch ein Amateurastronom per Aufnahmen dokumentieren konnte.
Die Sache ist die: ISON hat nun scheinbar mindestens 2 Brocken in mehrstöckiger Gebaudegröße verloren und zwar vom Kometenkern abgebrochen. Das ist ja in der 2. obigen Aufnahme schön zu sehen! Er hat jetzt 2 Flügelschweife zum eigentlichen Kometenschweif dazubekommen!
Die eigentliche Frage lautet nun: Wird er überhaupt den Sonnenvorbeiflug am 28.11.2013 überleben, oder einfach zerbrechen!?
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 30. November 2013
2. Update zu Komet ISON AUS IS-ON WIRD SCHEINBAR DOCH KEIN IS-OFF!
Hallo zusammen,
Komet ISON macht es spannend! Seit seinem Sonnenvorbeiflug am 28.11.2013 rätseln die Wissenschaftler wie es denn nun um ihn bestellt ist.
Verfrühte Meldungen im Netz haben ihn schon abgeschrieben und sich auflösen gesehen. Jedoch, obwohl er viel von seiner Masse einbüßen mußte, hat ein verkleinerter Kometenkern scheinbar überlebt und auch wieder begonnen einen Schweif auszubilden.
Jahrhundertkomet ist das zwar keiner – bei Weitem nicht – aber zumindest scheint uns ISON als extrem abgeschwächtes Objekt am Himmel erhalten zu bleiben. Jetzt heißt´s also mal abwarten.
Hier sieht man wie ein sehr heller Komet ISON auf die Sonne zufliegt um danach beim Abflug extrem lichtschwächer und kleiner doch weiterzufliegen. Eine immense Staubspur ziert seinen Weg – da hat er ordentlich Masse verloren:
Und hier scheint sich ein verkleinerter Kometenkern wieder auf die Beine zu stellen:
Mal sehen wie er es weiter packt, dieser Sonnensystem-Tourist.
heute kann ich mal meinen ""mobilen Account"" zum ersten Mal einsetzen, den ich mir für kurzfristige wichtige Meldungen - eben mobil - eingerichtet habe.
Ison ist wohl dabei sich aufzulösen - man sieht eine Staubwolke mit wahrscheinlich diversen Bröckchen von der Sonne wegfliegen:
Denke das war's punkto Komet Ison und dessen freiäugiger Beobachtung! Somit: Is-off!
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 15. Dezember 2013
CHINA IST DIE 3. NATION AM MOND
Hallo zusammen,
seit 14.12.2013 ist nun eine 3. Nation am Mond sanft gelandet. Nach den USA und der damaligen UDSSR hat nun auch China Gerätschaft auf dem Mond sanft gelandet.
Eine bemannte Mondlandung kann zwar bisher nur die USA aufweisen, aber Mondsonden und Mondrover haben nun 3 Nationen geschafft!
Die Landefähre Chang´e 3 setzte am 14.12.2013 um 14.11 Uhr MEZ auf dem Mondboden im Mare Imbrium auf. Am 15.12.2013 rollte nun auch der Mondrover „Jadehase“ auf den Mondboden.
Die Landefähre Chang´e 3 soll ein Jahr lang funktionieren und Messungen auf dem Mond vornehmen. Der Mondrover „Jadehase“ soll 3 Monate über die Mondoberfläche rollen und auf seine Weise Beobachtung und Messungen vornehmen und das mit 200m pro Stunde Geschwindigkeit.
Hier eine Zusammenfassung der Ereignisse in Bildern:
Endlich wieder aktive Vorort-Aktivitäten am Mondboden. Das wurde aber auch Zeit nach 37 Jahren der lunaren Landungs-Siesta von diesem Planeten!
WELTUNTERGANG AM 5. Februar 2040 - DURCH ASTEROID 2011 AG5?
Bullshit! Die Endzeitfans und Dramaturgiegurus des Internets hypen nur mal wieder!
Hallo zusammen zum 1. Posting im neuen Jahr 2014!
Seit 6. Jänner 2014 ist die einschlägige Internetgemeinde, die solche Themen aufsaugt wieder einmal in Aufruhr. Die Webseite „Stimme Russlands“ postete eine Meldung, nachdem die NASA für 2040 ein Ausgehen der Lichter der Menschheit verkünden solle.
Diese Seite hat sich schon durch viele unseriöse Meldungen nicht gerade ausgezeichnet und ist in vielen Fällen eher eine Zitatquelle von Endzeitfans und VT´lern geworden.
Viele Seiten im Netz übernehmen das in gewohnter Manier des Copy and Paste ohne den jeweiligen Themen auf den Grund zu gehen. Eben auch um die einschlägige Hypeszene zu füttern.
Nun, bereits Anfang 2013 gab es dazu bereits konkrete Berechnungen und ich darf aus diesem Link zitieren:
ZitatASTEROIDEN 2011 AG5 kollidiert 2040 nicht mit der Erde von Stefan Deiters astronews.com 2. Januar 2013
Beruhigendes von der NASA zum Jahreswechsel: Kurz vor Weihnachten vorgestellte Auswertungen neuer Beobachtungen des Asteroiden 2011 AG5 haben ergeben, dass der rund 140 Meter durchmessende Brocken die Erde im Jahr 2040 sicher verfehlen wird. Bislang bestand für Februar 2040 ein Einschlagrisiko von 0,2 Prozent.
Der im Jahr 2011 entdeckte Asteroid 2011 AG5 wird im Februar 2040 nicht mit der Erde kollidieren. Das ergab eine Auswertung von Beobachtungen, die kurz vor Weihnachten von den Experten der amerikanischen Weltraumbehörde NASA vorgestellt worden war. Bisherige Bahnberechnungen hatten für den Asteroiden im Jahr 2040 eine Kollisionswahrscheinlichkeit von 0,2 Prozent ergeben. Schon im Sommer war allerdings erwartet worden, dass sich diese Wahrscheinlichkeit auf Null reduzieren wird, wenn weitere Beobachtungen zur Verfügung stehen . Das ist nun geschehen.
Astronomen hatten im Oktober 2012 den lichtschwachen, rund 140 Meter durchmessenden Brocken mithilfe des 8-Meter-Gemini-Teleskops auf Hawaii aufgespürt und an insgesamt drei Tagen beobachtet. Dadurch standen nun neue Daten zur Berechnung der Umlaufbahn des Asteroiden zur Verfügung.
Die Beobachtungen ergaben außerdem, dass die Helligkeit des Asteroiden schwankt. Dies könnte auf eine längliche Form des Brockens hindeuten. Diese könnte nämlich wegen der Eigendrehung von 2011 AG5 diese Helligkeitsschwankungen erklären. Weitere Beobachtungen wurden zudem mit einem kleineren Teleskop auf Hawaii durchgeführt.
An der Near-Earth Object Program Office der NASA am Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena wurden die neuen Daten dann genau analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass nunmehr keine Gefahr einer Kollision im Februar 2040 mehr besteht. Zwar unterscheidet sich die neu errechnete Bahn nur minimal vom früheren Orbit, doch konnten die Unsicherheiten um einen Faktor von mehr als 60 reduziert werden. Die Erde liegt dadurch nicht mehr im Verlauf einer der noch theoretisch möglichen Bahnen.
Nach den neuen Berechnungen wird der Asteroid im Februar 2040 einen Abstand von mindestens 890.000 Kilometern wahren und damit mehr als doppelt so weit von der Erde entfernt sein wie der Mond. Die NASA-Experten hatten erwartet, dass neue Beobachtungen im Verlauf des Jahres 2012 oder 2013 das Kollisionsrisiko mit großer Wahrscheinlichkeit eliminieren werden. Wäre dies allerdings nicht geschehen, wäre das Risiko eines Treffers dann sehr wahrscheinlich noch deutlich größer geworden. Mit den jetzt vorgestellten Analysen sollte das Interesse an dem 2011 AG5 nun erst einmal deutlich abnehmen. Die Wissenschaftler haben jedoch durch die Beschäftigung mit dieser potentiellen Gefahr viel für zukünftige ähnliche Fälle gelernt, von denen einer irgendwann auch einmal zur tatsächlichen Gefahr für die Erde werden könnte.
Also, schon eine abgestandene Brühe von vor 2013, wenn man von einem Einschlag spekuliert – geschweige denn jetzt am 6. Jänner 2014 wie die Stimme Russlands diese Brühe wieder ohne Änderung der Fakten aufzuwärmen. Sinnlosigkeitsjournalismus, wie ich das nenne!
Außerdem wird immer wieder gerne im Netz die Turiner Skala genannt. Und wie in diesem Fall wird es als Wahnsinns-Meldung postuliert – es wäre auf der Turiner Skala die 1 mit der der jeweilige Asteroid eingestuft wurde.
Herrschaften, die ihr das so gerne hinausposaunt: es gibt 11 Stufen auf der Turiner Skala! Und zwar von 0-10!
Eine 1 auf der Turiner bedeutet nicht mal irgendwas über einen Furz!
Ich darf die Bedeutung der Turiner Skala, Stufe 1 zitieren:
Zitat“Eine Routineentdeckung, bei der ein naher Vorbeiflug an der Erde vorhergesagt wird, der keine außergewöhnliche Gefahr darstellt. Die aktuellen Berechnungen zeigen, dass die Möglichkeit einer Kollision extrem unwahrscheinlich ist. Es besteht kein Grund für öffentliche Aufmerksamkeit oder Sorge. Zukünftige Beobachtungen werden aller Wahrscheinlichkeit nach dazu führen, dass der Asteroid mit “0? auf der Turiner Skala klassifiziert wird.”
Also, liebe Leser und Gäste des AAF: wie immer an die Vernunft und Analyse denken, wenn gerade wieder eine sogenannte „Sensationsmeldung“ über Eure Bildschirme flimmert. (und vielleicht an den alten MdR zurückdenken)
Hier hat sogar die Berliner Zeitung auf diesen Bullshit-Link von Stimme Russlands reagiert und sich sehr befremdet gefühlt, daß die Stimme Russlands dort so eine Meldung schieben:
Und wenn wir gleich dabei sind, möchte ich den guten alten Berufsastronomen Florian Freistetter nicht außen vor lassen, der sich auch schon vor diesem Aufwärmen der alten Brühe mit diversen Bullshit-Meldungen diesbezüglich herumschlagen mußte und in ausgezeichnetem Zynismus über diese ganze Angelegenheit schreibt:
Ihr seht also, es handelt sich bei dieser Pseudo-Weltuntergangsmeldung mal wieder um den üblichen Stuss an Verdrehungen und Falschinterpretationen der einschlägigen Endzeit- und Hyperszene einerseits und andererseits um schlichten Sensationsjournalismus zwecks der Quote.
Es werden in Zukunft immer wieder neue Asteroiden entdeckt werden. Alleine weil auch aus dem Asteroidengürtel durch Zufallskollisionen der darin befindlichen Objekte immer wieder welche zusammenstossen und dann eine neue Flugbahn bekommen.
Ein regelrechtes Netzwerk aus Profis und Amateuren setzt sich bei sowas dann in Bewegung und es dauert seriöserweise meistens ein paar Jahre der Beobachtung um eine relativ punktgenaue Prognose abgeben zu können.
Beim Asteroiden 2011 AG 5 war die Chance nie sehr groß und hat sich mittlerweile als ungefährlich herausgestellt.
Die Asteroiden muß man generell im Auge behalten, aber was da im Netz immer für Hypestuss auftaucht ist wie immer unter aller Sau.
Hier noch ein paar Infos zum Thema allgemein.
Hier einmal eine Asteroiden-Bestandsaufnahme nach dem WISE-Einsatz:
Und hier einmal eine Statistik, die auch zeigt warum man mehr Asteroiden entdecken konnte: weil die Zahl der Beobachtungseinrichtungen zugenommen hat:
Außerdem haben auch eine Menge von Amateur- und auch Hobbyastronomen zu so manchen Entdeckungen geführt, weil die eingesetzte Technik für so manchen begeisterten Amateur auch in den Privatgebrauch Einzug gefunden hat.
in den Weiten des Netzes – genauer gesagt in den üblichen einschlägigen Ecken, wird wieder einmal das Süppchen der Lichtstrahlen aus Pyramidenspitzen aufgewärmt.
Sobald die neuesten Fantasiegschichterln im Netz widerlegt sind, kommen die Aufwärmaktionen alter Gschichterln wieder in den Fokus. Die Szene soll halt wieder einmal bedient werden!
Deshalb möchte ich diesen alten Hype aus dem Jahre 2012 wieder in Erinnerung rufen. Damals ging´s auch um einen angeblichen Lichtstrahl aus einer Maya-Pyramide.
Allerdings hat der Tourist, der das Foto 2009 mit seinem Handy aufnahm, es erst 2012 vermarktet – eben zum Zeitpunkt wo der Maya-Hype am Höhepunkt war.
Niemand konnte den Lichtstrahl live sehen und auch die dortigen Touristenführer kannten so etwas nicht. Obwohl der Tourist mehrere Fotos geschossen hat, war dieses Phänomen nur auf einem Foto zu sehen.
Die Erklärung resultiert in einem Gewitter und einem Blitz der in diesem Moment einen sogenannten Blooming-Effekt (oder auch Ausblut-Effekt) auf den CCD-Chip der Handykamera ausübte und so dieses Phänomen hervorrief!
Und auf dem Foto der Pyramide ist der Blitz in diesem Moment klar auszumachen!
Hier mal eine Zusammenfassung der Erklärung aus 2012:
ZitatWirbel um Touristenfoto: Den Maya geht ein Licht auf
Erst haben die Maya angeblich für dieses Jahr den Weltuntergang vorhergesagt - leuchten sie uns nun den Ausweg? Derzeit geht ein erstaunliches Foto um die Welt: Es zeigt einen rosa Lichtstrahl, der aus einem Maya-Tempel in den Himmel ragt. Donnerstag, 01.03.2012 – 18:41 Uhr
Die Welt geht am 21. Dezember 2012 unter - das zumindest sollen die Maya vor gut tausend Jahren prophezeit haben, wie manche selbsternannte Propheten behaupten. Bislang jedoch sieht die Menschheit ihrem Ende ziemlich gelassen entgegen. Vielleicht muss sie noch aufgerüttelt werden? Ein leuchtendes Zeichen könnte helfen. Und tatsächlich geht nun ein Foto um die Welt, das einen rosa Lichtstrahl zeigt, der aus einem Maya-Tempel in den Himmel zu ragen scheint.
In zahlreichen Blogs wird die Erscheinung aufgeregt diskutiert: Einem Volk, das den Weltuntergang Jahrhunderte voraussehen konnte, wäre es ja schließlich auch zuzutrauen, der Welt den Ausweg zu leuchten. Wissenschaftler sind anderer Meinung: Sie halten den Strahl für einen Bildfehler auf dem Foto, das mit einer Handykamera geschossen worden sein soll.
Ein gewisser Hector Siliezar aus Los Angeles soll der Urheber der Aufnahme sein. Er habe sie bereits am 24. Juli 2009 auf seiner Mexikoreise aufgenommen, berichtet das Internetportal Earthfiles.com. Drei Bilder habe er von der Kukulkán-Pyramide auf der Halbinsel Yucatán geschossen, wird Siliezar zitiert. Und, oh Wunder: Mit bloßem Auge sei die Leuchtfackel gar nicht zu sehen gewesen. Erst eines der Fotos hätte das Licht gezeigt.
"Es ist eine tolle Aufnahme"
Es ist durchaus eine beeindruckende Aufnahme: Senkrecht wie ein Monument sticht die rosa Säule in den Himmel über dem Tempel; dunkle Wolken verstärken die Dramatik. "Es war beeindruckend", schwärmte Siliezar laut Earthfiles.com. "Niemand, auch kein Touristenführer, hatte so etwas je gesehen."
Auch Nasa-Forscher Jonathan Hill, der Fotoaufnahmen fremder Planeten auswertet, zeigte sich laut einem Bericht des Wissenschaftsportals "Livescience.com" angetan. Das rosa Licht habe aber wohl eine technische Ursache: Es sei vermutlich durch ein Gewitter entstanden. Ein Blitz habe mit seinem grellen Licht die Sensorik der Handykamera gestört und ein Artefakt erzeugt.
Dass der Strahl in der Realität nicht existiert habe, zeige sich auch, wenn man ihn isoliere: Er verlaufe perfekt senkrecht. Es sei allzu zufällig, dass der Fotograf seine Kamera perfekt senkrecht zum Lichtstrahl gehalten haben soll. Dennoch, sagt Hill: "Es ist eine wirklich tolle Aufnahme".
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels war von mehreren Fotos die Rede, auf denen der Lichtstrahl zu sehen gewesen sein soll. Das ist falsch. Er ist offenbar lediglich auf einem der Bilder zu erkennen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Und falls sich hier wieder Parade-VT´ler aufregen, dieser Jonathan Hill arbeitet für die Arizona State University und ist auch Spezialist für Fotografie.
ZitatAccording to Jonathon Hill, a research technician and mission planner at the Mars Space Flight Facility at Arizona State University, which operates many of the cameras used during NASA's Mars missions, it is almost definitely the latter. Hill works with images of the Martian surface taken by rovers and satellites, as well as data from Earth-orbiting NASA instruments, and is fully versed in the wide range of potential image artifacts and equipment errors.
He says the "light beam" in the Mayan temple photo is a classic case of such an artifact — a distortion in an image that arises from the way cameras bounce around incoming light.
It is no mere coincidence, Hill said, that "of the three images, the 'light beam' only occurs in the image with a lightning bolt in the background. The intensity of the lightning flash likely caused the camera's CCD sensor to behave in an unusual way, either causing an entire column of pixels to offset their values or causing an internal reflection [off the] camera lens that was recorded by the sensor." In either case, extra brightness would have been added to the pixels in that column in addition to the light hitting them directly from the scene.
Evidence in favor of this explanation is the fact that the beam, when isolated in Photoshop or other image analysis software, runs perfectly vertical in the image. "That's a little suspicious since it's very unlikely that the gentleman who took this picture would have his handheld iPhone camera positioned exactly parallel to the 'light beam' down to the pixel level," Hill told Life's Little Mysteries.
It's more likely that the "light beam" corresponds to a set of columns of pixels in the camera sensor that are electronically connected to each other, but not to other columns in the sensor, and that this set of connected pixels became oversaturated in the manner described above.
Die einschlägige Szene, die solche Berichte über Lichtstrahlen aus Pyramiden so aufsaugt hat nach dem ganzen 2012-Hype noch immer nicht zu unterscheiden gelernt, wo deren Wunschdenken aufhört und die Realität beginnt!
Weiters möchte ich noch auf Florian Freistetter hinweisen, der sich dieser Sache damals auch angenommen hat:
Was sind Gravitationswellen? Und wie könnte man sie sich optisch vorstellen?
Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen machte die Entdeckung von Gravitationswelleneffekten im Mikrowellenhintergrund des Alls Schlagzeilen.
Astronomen haben erstmalig einen direkten Beleg für das blitzartige Ausdehnen des Universums unmittelbar nach dem Urknall gefunden.
Wie könnte man sich aber diese Gravitationswellen optisch vorstellen und was steht dahinter?
Nun, ich habe mal versucht das ganze ein bißchen schnell und einfach darzustellen!
Wenn sich unvorstellbar viel Masse mit unvorstellbar hoher Geschwindigkeit ausbreitet entstehen im soeben ausgedehnten Raum sogenannte Gravitationswellen.
In vereinfachten Worten würde ich diese Gravitationswellen salopp als „Raumbeben“ bezeichnen!
Und in fokusierterem Blick würde das so aussehen:
Und um es noch simpler darzustellen möchte ich zu diesem Beispiel für Gravitationswellen auf schwarze Löcher zurückgreifen:
Wenn man 2 masseschwere schwarze Löcher im All hernimmt und diese miteinander kollidieren läßt, dann entstehen durch diesen Zusammenstoss diese „Raumbeben“ – eben Gravitationswellen!
In diesem von mir zusammengeschnittenen Kurzfilm kann man das ganz gut nachvollziehen:
Wenn man sich den Raum mit einem Trampolin vergleicht auf dem 2 schwere Sumoringer eine Einbuchtung aufgrund ihrer großen Masse hervorrufen (die 2 Sumoringer wären symbolhaft für die schwarzen Löcher) und diese beiden Sumoringer auf dem Trampolin zusammenstossen läßt, dann würde das auf dem Trampolin Beben hervorrufen!
Ich hoffe ich konnte das verständlich zusammenstellen!
Hier noch die Verwirbelungen aus der Mikrowellenhintergrundstrahlung die den Effekt der Gravitationswellen darstellen:
Zuletzt noch die Meldung vom ersten direkten Beleg von Gravitationswellen:
Zitat„Signal aus der Dämmerung der Zeit“
Astronomen haben nach eigenen Angaben erstmals einen direkten Beleg für das blitzartige Ausdehnen des Universums unmittelbar nach dem Urknall gefunden. Mit dem Teleskop „Bicep2“ am Südpol spürten sie die Signatur von Gravitationswellen in der kosmischen Hintergrundstrahlung auf, wie die US-amerikanische Harvard-Universität am Montag in Cambridge (US-Staat Massachusetts) mitteilte.
Die Entdeckung belegt der Mitteilung zufolge einen bereits vor mehr als 30 Jahren postulierten entscheidenden Entwicklungsschritt des ganz jungen Universums. „Die Entdeckung dieses Signals ist eines der wichtigsten Ziele der heutigen Kosmologie“, betonte der wissenschaftliche Leiter von „Bicep2“, John Kovac vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik, in der Mitteilung.
Auf den Spuren von Gravitationswellen Die Wissenschaftler hatten die kosmische Hintergrundstrahlung untersucht, die als Nachglimmen des Urknalls bis heute durchs All schimmert. In dieser allgegenwärtigen Strahlung fahndeten sie nach Spuren von Gravitationswellen. Gravitations- oder Schwerewellen entstehen nach Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie stets, wenn Massen bewegt werden, und dehnen und stauchen den Raum. Zwar gibt es kaum ernsthafte Zweifel an ihrer Existenz, direkt beobachtet hat man dieses Phänomen aber noch nicht.
In der kosmischen Hintergrundstrahlung stießen die Astronomen nun auf charakteristische Muster von Gravitationswellen, die während der Phase der Inflation vor rund 13,8 Milliarden Jahren entstanden sein müssen. Das ist zwar kein direkter Nachweis von Gravitationswellen, den Forschern zufolge aber der erste direkte Beleg für die kosmische Inflation, also einer Phase extrem rascher Ausbreitung des Universums unmittelbar nach dem Urknall.
„Wie Nadel im Heuhaufen“ „Wir messen ein Signal, das aus der Dämmerung der Zeit kommt", unterstrich Koautor Jamie Bock vom California Institute of Technology. Und dieses Signal war deutlich stärker als erwartet. „Es war wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. An deren Stelle haben wir aber eine Brechstange gefunden“, erläuterte Clem Pryke von der Universität von Minnesota. Die Ergebnisse sind noch nicht in einem wissenschaftlichen Fachjournal veröffentlicht.
Sollte sich die Interpretation der Daten als richtig herausstellen, hätten die beteiligten Forscher wohl gute Chancen auf einen Nobelpreis. Mancher vergleicht die Entdeckung auch mit der des Higgs-Teilchens, die 2013 mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet wurde. Die Daten würden auch eine Verbindung zwischen Quantenmechanik und Allgemeiner Relativitätstheorie herstellen.
„Großartige Nachrichten“ Vorausgesetzt, dass die Beobachtungen durch andere Experimente bestätigt würden, seien die „Bicep2“-Entdeckungen „großartige Nachrichten“, betonte der deutsche Gravitationswellenforscher Karsten Danzmann, Direktor am Hannoveraner Albert-Einstein-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, der nicht an der Arbeit beteiligt war. „Diese Beobachtungen zeigen, dass Gravitationswellen Aspekte des Universums enthüllen, die wir auf keinem anderen Weg herausfinden können.“ Quelle Originalquelle
2012 VP113 - Neuentdeckter Zwergplanet in 80 AE bei der Oortschen Wolke!
Hallo zusammen,
heute mal wieder mit meinem mobilen Account geschrieben. Kann im Moment aus Zeitmangel nur eine Kurzmitteilung schreiben, werde aber in den nächsten Tagen mich dieser Meldung mal aus analytischer Sicht annehmen, da sie den Hypern und deren Pseudobehauptungen im Netz vergangener Tage wieder so manche alten Süppchen aufstossen lassen wird.
Im Grunde enthält diese Meldung wenig Überraschendes, da es eigentlich nur um die Theorie von "Tyche" geht (habe im AAF bereits berichtet).
Jedenfalls gleich vorweg: an den Gesetzen der "Selbstordnung des Sonnensystems" ändert sich rein gar nichts! (Siehe dazu im Thread "zuletzt gemachte Analysen" das 5. Posting von oben!!
So und hier mal die Meldung darüber des heutigen Tages:
ZitatMittwoch, 26. März 2014 Neuentdeckter Zwergplanet außerhalb der bislang bekannten Grenze des Sonnensystems stellt bisherige Vorstellungen unseres Sonnensystems in Frage. Existenz weiterer felsplanetengroße Objekte und eines riesigen Felsplaneten möglich.
Washington (USA) - US-Astronomen haben einen neuen Zwergplaneten entdeckt, der unsere Sonne umkreist. Allerdings tut er dies nicht innerhalb sondern unmittelbar außerhalb der bislang bekannten Grenzen unseres Sonnensystems. Es handelt sich zudem wahrscheinlich um nur eines von annähernd tausend weiteren Objekten, die die sogenannte Oortsche Wolke und damit die bislang lediglich postulierte Heimstätte einiger Kometen bilden. Einige dieser Objekte könnten so groß wie unsere erde sein. Darüber hinaus sprechen die Beobachtungsdaten des neuentdeckten Zwergplaneten auch für die Existenz eines noch unbekannten gewaltigen Planeten von der bis zu 10-fachen Größe der Erde, der die Umlaufbahn der Objekte innerhalb der Oortschen Wolke beeinflusst.
Das uns bekannte Sonnensystem ist in drei Haupteile gegliedert: Das innere Sonnensystem mit den kleinen Felsplaneten, die Region der großen Gasplaneten und jene der eisigen Objekte des sogenannten Kuipergürtels, der das Sonnensystem jenseits der Umlaufbahn des Neptuns umgibt. Noch außerhalb dieser Region wurden bislang zwar zahlreiche Objekte vermutet, bislang war jedoch nur ein einziges bekannt: Der Zwergplanet Sedna.
Wie die Forscher um Scott Sheppard, Chadwick Trujillo und Linda Elkins-Tanton von der Carnegie Institution of Washington aktuell im Fachjournal "Nature" (DOI: 10.1038/nature13156) berichten, umkreist das nun entdeckte Objekt mit der Bezeichnung "2012 VP113" die Sonne allerdings noch weiter entfernt als Sedna und ist damit das äußerste bislang bekannte Objekt unseres Planetensystems. "Diese außergewöhnliche Entdeckung definiert unsere Vorstellungen über unser Sonnensystem neu", zeigt sich Elkins-Tanton begeistert.
Seine Umlaufbahn führt"2012 VP113" an seinem sonnennächsten Punkt auf rund 80 Astronomische Einheiten an die Sonne heran. Zum Vergleich: Eine Astronomische Einheit (AU) beschreibt den Abstand zwischen Sonne und Erde (149.597.870 Kilometer). Während das innere Sonnensystem bei etwa 4,2 AU endet, reicht die Region der Gasplaneten bis zu 50 AU ins All. Sedna umkreist die Sonne deutlich jenseits von 76 AU.
Die Umlaufbahnen von Sedna und "2012 VP113". | Copyright: Scott S Sheppard/Carnegie Institution for Science
Entdeckt wurde der neue Zwergplanet mit Hilfe der neuen "Dark Energy Kamera" (DECam) am NOAO-Telescop in Chile und konnte danach vom Magellan 6,5-meter Telescope der Carnegie Institution bestätigt und seine Umlaufbahn analysiert werden.
Anhand des abgesuchten Himmelsausschnitts vermuten die Astronomen, dass es noch weitere bis zu 900 Objekte auf Umlaufbahnen ähnlich wie Sedna und "2012 VP113" gibt, die allesamt mehr als 1.000 Kilometer groß sind. Damit wäre die Anzahl an Objekten dieser inneren Oortschen Wolke größer als die im Kuipergürtel und im Hauptgürtel des Asteroidengürtels.
"Einige dieser Objekte könnten sogar die Größe der inneren Felsplaneten Mars und Erde erreichen. Allerdings sind diese derart weit entfernt, dass wir sie mit der uns zur Verfügung stehenden Technologie nicht entdecken können", erläutert Sheppard. Darüber hinaus deuten die extrem exzentrischen Umlaufbahnen von Sedna und "2012 VP113" auf die Existenz eines noch deutlichen größeren Himmelskörpers bzw. Planeten deutlich mehr als 100 AU von der Sonne entfernt hin. Hierbei könne es sich um eine sogenannte Super-Erde, also um einen Felsplaneten von der etwa bis zu 15-fachen Größe der Erde oder sogar um ein noch größeres Objekt handeln.
Für die Entstehung der Oortschen Wolke werden derzeit verschiedene Theorien diskutiert. Je mehr Objekte nun also in dieser Region gefunden und charakterisiert werden, desto einfacher wird es, diese Theorien gegeneinander abzuwiegen und zu überprüfen.
Eine Theorie vermutet, dass ein Planet aus der Region der Gasriesen herausgeschleudert wurde, dabei die Bahnen einiger Objekte des Kuipergürtels und der inneren Oortschen Wolke verzerrt hatte und noch heute fernab die Sonne umkreist. Eine andere Theorie sieht in den Objekten der inneren Oortschen Wolke sogar Planeten und Körper, die einst andere Sterne umkreisten und von unserer Sonne eingefangen wurden, als die Sonne diesen Sternen und ihren Planeten im gemeinsamen damals noch jungen Sternhaufen noch deutlich näher war.
Über Möglichkeiten von Zwergplaneten, einem theoretischen Tyche und gegenübergestellt - der Stabilität unseres Sonnensystems!
Hallo zusammen,
wie im oberen Posting zu lesen, haben Astronomen einen weiteren Zwergplaneten am Rand des Sonnensystems entdeckt.
Nun, aus der Erfahrung seit Jahren, wie so manche Ecken des Internets auf solche Meldungen reagieren und ihre herbeigesehnten Endzeitfantasien ergießen, möchte ich hier (mal wieder ) die reinen Tatsachen und Zusammenhänge aufschlüsseln. Der geübte AAF-Leser weiß natürlich aufgrund vorangegangener Postings wie der Hase läuft!
Zunächst sei einmal auf den Herausgeber von „Grenzwissenschaft“ eingegangen. Obwohl viele Artikel ok geschrieben sind hat es der gute Mann bis heute nicht geschafft die einzelnen Unterschiede zwischen den gängigen Themen zu möglichen und unmöglichen Objekten am Rande unseres Sonnensystems zu unterscheiden!
Er würfelt einen Planet X genauso wie einen Nibiru, einen Tyche oder sogar einen Nemesis wild durcheinander und unterscheidet auch nicht zu Wanderplaneten! Hier ist aber der Angelpunkt der Unterscheidung gefordert und das wird überhaupt nicht berücksichtigt.
Obwohl schon im alten AAF erklärt und auch im AAF-Kurier ebenfalls thematisiert will ich in aller versuchten Kürze, das alles nochmal erklären:
Planet X:
Ein Planet X bezeichnet einen wissenschaftlich möglichen weiteren Planeten am Rande unseres Sonnensystems, der sowohl ein Felsplanet oder auch ein Gasplanet sein könnte und der eine mögliche Erklärung für bestimmte Asteroiden und Kometenbahnen aus der Oortschen Wolke ins innere Sonnensystem in bestimmten Zeitabschnitten (durchschnittlich ca. so über 60 Millionen Jahre, nach anderen Theorien alle 26 Millionen Jahre und nach der neuesten Veröffentlichung vom Geologen Dr. Kevin Pope alle 100 Millionen Jahre) verantwortlich zeichnen könnte.
Natürlich hätte dieser Planet X eine stabile Umlaufbahn, die aufgrund der „Selbstordnung des Sonnensystems“ erkämpft wurde!
Tyche:
Auch Tyche ist eine wissenschaftliche Theorie, die einen bis zu jupitergroßen Gasplaneten weit am Rande der Oortschen Wolke für möglich erachtet. Manche Astronomen lehnen sich in ihrer Theorie so weit hinaus, daß sogar eine Größenordnung über der Größe von Jupiter möglich wäre – ist aber die Minderheit.
Punkto Umlaufbahn gilt die gleiche Stabilität wie für die Planet X – Theorie!
Nibiru:
Hierbei handelt es sich um einen reinen Fabel- und Märchenplaneten, den einige Buchautor-Gurus und Internetpseudoerleuchtete hofieren. Hierbei ist nichts wissenschaftlich und meistens wild mit diversen letztklassigen Verschwörungstheorien und New Age – Bullshit vermischt.
Ein solcher Nibiru (von mir immer als Nixbiru bezeichnet) hält sich eigentlich an nichts, taucht aus Wurmlöchern plötzlich auf, schießt durchs innere Sonnensystem, pfeift auf eine der Hauptkräfte des Universums, die Gravitation und hat auch sonst nichts mit den empirischen, physikalischen Gesetzen zu tun. Nibiru ist reiner Humbug dessen Pseudotheorien meistens aufgebläht von diversen selbsternannten Gurus mit Teilwahrheiten großartig in die Weiten des Internets erbrochen wird.
Da unser Sonnensystem über 4 Milliarden Jahre brauchte um eine sogenannte Selbstordnung des Sonnensystems zu vollziehen, kann da kein periodisch auftretender Planetentourist immer wieder auftauchen und so mir nichts dir nichts einfach durchs innere Sonnensystem spazieren. Hier wäre längst eine Ordnungskorrektur durch Sonne und Planeten geschehen, wodurch solch ein Planetentourist schnell entweder eingegliedert worden wäre ins System oder einfach rauskatapultiert worden wäre.
Nemesis:
Hierbei handelt es sich um die wissenschaftliche Theorie einer Zwillingssonne zu unserer Sonne. Diese müßte laut wissenschaftlicher Theorie eher – wenn existent – schon weit außerhalb der Oortschen Wolke sein, mehr noch fast schon auf halbem Weg zum nächsten Nachbarsonnensystem. Diese wissenschaftliche Theorie ist mehr als umstritten, dennoch zu erwähnen.
Wanderplaneten:
Diese Zeitgenossen sind eine ganz andere Kategorie als die erwähnten Vorgänger! Ja, sie sind wissenschaftlich sogar schon bewiesen, jedoch weit entfernt von unserem Sonnensystem. Es handelt sich um einsame Planetenwanderer, die entweder aufgrund der schon erwähnten „Selbstordnung von Sonnensystemen“ aus deren Systemen hinauskatapultiert wurden und eine Reise ins All angetreten haben oder nach neuesten Studien von Astronomen überhaupt ohne Sonnen aus einer bestimmten Form von Gasnebeln entstanden sind.
Allerdings möchte ich hierbei auf die Größenordnungen in unserer Galaxie hinweisen und die Abstände zwischen den einzelnen Systemen. Diese Wanderer sind Zeitspannen unterwegs, die der Otto Normalbürger sich nicht mal vorstellen kann!
Und diese Wanderer würden, wenn man diesen unwahrscheinlichen Fall auch nur kurz andenken würde, nur einmalige Besucher sein und keine periodischen – eben aus bereits erwähnten Gesetzmäßigkeiten! Weiters würde man mit bereits heutiger Technik solche Wanderer weit vor der Neptunumlaufbahn im Schnitt 10 Jahre vorher entdecken. So ein Planetchen kündigt sich schon vor der visuellen Sichtbarkeit durch viele Merkmale an. Also, kann man eigentlich schubladisieren.
Über all diese Formen von Theorien habe ich bereits ausführlicher und anhand von Beispielen berichtet! Ich empfehle bei näherem Interesse sich mal den Thementhread „Zuletzt gemachte Analysen“ im AAF-Kurier von Anfang an durchzulesen und auch im AAF-Backup den Planet X - Thementhread!
Zur jetzigen Entdeckung eines weiteren Zwergplaneten bleibt nur zu sagen:
Nachdem man Eris im Kuipergürtel und Sedna an der Oortschen Wolke gefunden hat, war es klar, daß da noch einige Zwergplaneten zu entdecken sein würden. Eine große Überraschung sieht anders aus. Und dieser kolportierte erdgroße Felsplanet ist in dieser Form auch nur ein Steckenpferd dieses einen - im Artikel aus obigem Posting – Astronomen. Weil es sich auch um einen Gasplaneten handeln könnte und da wären wir wieder bei der Tyche-Theorie!
Weiters hatte das Weltrauminfrarotteleskop WISE erst vor Kurzem von der NASA berichtet keine größeren Objekte im Umkreis von 10.000 AE in der Größe von Saturn und keine Objekte im Umkreis von 26.000 AE für einen jupitergroßen Planeten bestätigt.
Einige Meldungen bzgl. auch einer Größe bis hinunter zu Neptun wurden ausgeschlossen. Allerdings gebe ich zu bedenken, daß aufgrund der Exoplaneten-Forschung des letzten Jahrzehnts auch Gasplaneten in der Größe zwischen Erdgröße und Neptungröße möglich sind.
Deshalb ist der erwähnte Astronom nur mit seiner Privatmeinung unterwegs, wenn er jetzt einen erdgroßen Felsplaneten hofiert. Es könnte genauso ein kleiner Gasplanet in der Zwischengröße Erde/Neptun sein, aber immer unter Beachtung der Gesetze der stabilen Selbstordnung des Sonnensystems aus über 4 Milliarden Jahren!
Letztendlich nichts wirklich Überraschendes für Jemanden der sich intensiver mit der Materie Astronomie beschäftigt, da auch die kleinen Zwergplaneten durchaus mit dem Entstehungsmodell des Sonnensystems übereinstimmen. Kleine Nebenschauplätze könnten neu definiert werden, aber im Großen und Ganzen paßt es!
Anlaß für meine Kurzanalyse waren folgende Artikel:
DIE TRANSNEPTUNISCHEN! Nichts Überraschendes, sondern Erwartetes im Ordnungsprinzip.
Hallo zusammen,
Nach meiner obigen Erklärung zu den Unterschieden der einzelnen Themen, kam gestern ein weiterer Zwergplanet diesmal ein Nachbar von ERIS in den Club der Transneptunischen dazu.
Es handelt sich um einen ca. 900 km großen Zwergplaneten mit der Bezeichnung „2013 FY27“! Er wurde von den gleichen Astronomen die schon „2012 VP113“ entdeckten, vorgestellt.
Wobei „2012 VP113“ wohl eher noch unter Asteroiden laufen sollte, da er nur einen Durchmesser von ca. zwischen 400 und 500 km hat und somit nicht einmal eine Kugelform besitzen wird, da nach den physikalischen Gesetzen erst ab einer Größe von 800 km die physikalischen Gesetze eine Kugelform erlauben! (Ausnahmen bestätigen die Regel wie z.B. bei reinen Wasserwelten etc.)
Aber im Grunde rühren diese Astronomen eigentlich derzeit eine Werbetrommel für mehr finanziellen Etat in die Transneptunischen-Forschung.
Denn Überraschendes birgt die Thematik „Transneptunische“ nicht. Da bereits schon länger mehrere dieser Kategorie Zwergplaneten bekannt sind. Oder kann sich wer noch erinnern an Namen wie „Quaoar“ oder „Makemake“ Alle in stabilen Umlaufbahnen außerhalb Neptuns!
Das „2013 FY27“ aber ein reines Kuipergürtel-Objekt ist und somit ein Kumpel von ERIS ist, wird oft vergessen! „2013 FY27“ ist derzeit nämlich am sonnenentferntesten Punkt seiner stabilen Umlaufbahn und endet dort wo „2012 VP113“ mit seiner Umlaufbahn überhaupt erst seinen sonnennächsten Punkt hat! Dadurch ist „2012 VP113“ ein Zwergplanet (oder besser aufgrund der Größe eher ein Asteroid) an der Oortschen Wolke. Diese Unterschiede sollte man kennen!
Wer noch ein paar zusätzliche Infos zum Ablauf der Entdeckung braucht, kann mal hier noch ein wenig weiter stöbern:
Jedenfalls sieht man an der ganzen Thematik sehr schön, wie die Selbstordnung des Sonnensystems funktioniert: unsere Planeten des Sonnensystems haben sozusagen die Straße freigeräumt.
LG
MdR (PS: ein weiterer Kandidat der Transneptunischen ist bereits in Vorbereitung zur Veröffentlichung mit dem Namen „2013 FZ27“ – da kommen wohl noch einige)
heute mal aus der faszinierenden Welt der unterschiedlichen Sonnen!
Wir alle wissen, daß unsere Sonne je nach Status des Sonnenzyklus einmal mehr und einmal weniger Sonnenflecken produziert. Der letzte Zyklus bot ein eher armseliges Angebot an wirklich sehenswerten Sonnenflecken an unserer Sonne. Eigentlich gab es nur 2 größere, die herausstachen!
Anders verhält es sich da bei Exosonnen. Also Sternen in unserer Galaxienachbarschaft! Da existieren nicht nur wahre Monstersonnenflecken auf den Sternscheiben anderer Sonnen, sondern es werden dadurch auch gewaltige Sonnenflares erzeugt. Explosionsartige Eruptionen die bis zum 10.000-fachen der Energie von unserer Heimatsonne bekannten Intensitäten!
Aus den Momentaufnahmen des Lichts fremder Sterne konnten Forscher simultan die Temperatur- und Magnetfeldverteilungen auf der Oberfläche der Sterne rekonstruieren. So stellten sie beim Stern V410 Tauri, einer nur wenige Millionen Jahre alten und damit sehr jungen Sonne fest, daß sich über einem ganzen Sonnenpol ein solches starkes Magnetfeld eines Sonnenflecks befindet. Ein gigantischer Sternenfleck muß das sein!
Unter anderem auch mit dem Weltraumteleskop Kepler untersuchten Wissenschaftler rund 83.000 sonnenähnliche Sterne in der Milchstraße und entdeckten dabei 365 Superflares an 148 Sternen.
Von diesen "Superflares" fanden sich nur 101 auf langsam rotierenden sonnenähnlichen Sternen. Diese Beobachtung legt für die Forscher den Schluss nahe, dass solche Sterne, zu denen auch unsere Sonne zählt, deutlich seltener Superflares entwickeln als schnell rotierende Sterne, da letztere wahrscheinlich stärkere magnetische Aktivitäten entwickeln.
Also dürfte das bei unserer Heimatsonne eher gemächlicher ablaufen, da sie langsamer rotiert und auch z.B. keinerlei historische Aufzeichnungen existieren, daß die Sonne in den vergangenen 2000 Jahren so etwas produziert hätte. Weiters deuten weitere Untersuchungsdaten darauf hin, daß es wahrscheinlich auch in den vergangenen Milliarden Jahren keine Superflares unserer Sonne gegeben hat.
Nur mal so zum Vergleich habe ich eine Gegenüberstellung gemacht, wo man links die Monstersonnenflecken an einer Exosonne sieht und rechts daneben eine eigene Teleskopaufnahme aus 2012 von unserer Sonne gestellt, wo der 2. größte Sonnenfleck aus dem vergangenen Zylus zu sehen ist. Und der läuft unter Peanuts gegen diese Exosonnenflecken.
INFO: Mehr eigene Teleskopaufnahmen auch zum Sonnenfleck vom 11.5.2012 im Thread: „AAF-Skywatch“
Ein faszinierendes Thema wie ich finde, weil es die unterschiedlichen Möglichkeiten in unserer Galaxie an Sternen (in dem Fall sonnenähnlichen Sternen) aufzeigt – ganz zu schweigen von den anderen Sternen die eine große Vielfalt bilden!
Hier noch ein Artikelzitat zum Thema:
ZitatSuperflares, deren Kraft die der stärksten bislang bekannten Sonneneruptionen um das 10 bis 10.000-Fache übertrifft, wurden schon auf einer Vielzahl von Sternentypen nachgewiesen. Ob und wie oft sich solche Megaausbrüche auch auf sonnenähnlichen Sternen ereignen können, war bislang jedoch noch unklar.
Wie Astronomen um Hiroyuki Maehara von der japanischen Kyoto University aktuell im Fachmagazin "Nature" berichtet, konnten bislang nur wenige Superflares auf sonnenähnlichen Sternen entdeckt werden – ein Umstand, der detaillierten Analysen bislang im Wege stand. Mit dem NASA-Weltraumteleskop "Kepler" steht Wissenschaftlern nun jedoch ein Instrument zur Verfügung, mit dem zahlreiche sonnenähnliche Sterne zugleich beobachtet werden können.
120 Tage lang, so berichtet "Space.com", überwachten die Forscher 83.000 sonnenähnliche Sterne und entdeckten dabei 365 Superflares von 148 Sternen mit einer Dauer von einer bis 12 Stunden.
Von diesen "Superflares" fanden sich nur 101 auf langsam rotierenden sonnenähnlichen Sternen. Diese Beobachtung legt für die Forscher den Schluss nahe, dass solche Sterne, zu denen auch unsere Sonne zählt, deutlich seltener Superflares entwickeln als schnell rotierende Sterne, da letztere wahrscheinlich stärkere magnetische Aktivitäten entwickeln. Zugleich widerlegt die Studie die bisherige Vorstellung, dass Interaktionen zwischen sonnenähnlichen Sternen und Planeten der sogenannten Heiße-Jupiter-Kategorie für die Superflares verantwortlich sein könnten, da um keinen der Sterne mit Superflares solche "Hot Jupiter" gefunden werden konnten.
Durchschnittlich scheinen sonneähnliche Sterne Superflares von der 100-fachen Stärke bislang bekannter Sonneneruptionen alle 800 Jahre von sich zu geben - Eruptionen von der 1.000-fachen Stärke etwa einmal alle 5.000 Jahre.
In ihrer im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie erläutern die Wissenschaftler, dass es bislang keine historischen Aufzeichnungen gibt, die auf einen Superflare der Sonne in den vergangenen 2.000 Jahren hindeuten. Zudem deuten weitere Daten daraufhin, dass es wahrscheinlich auch in den vergangenen Milliarden Jahren keine Superflares der Sonne gegeben habe.
Zudem weisen die meisten Superflare-Sterne auffallend große Sonnenflecken auf, wie sie die Sonne zumindest in der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart derzeit nicht kenne, so Maehara. Nun seien weitere Untersuchungen notwendig, um zu verstehen, wie sich derart große Sonnenflecken (s. Abb.) auf sonnenähnlichen Sternen bilden können, "und ob auch unsere Sonne derartige Superflares hervorbringen kann".
Schon mittelschwere bis starke Sonnenausbrüche der Kategorien M bis X stellen eine Bedrohung für eine Vielzahl Grundbausteinen unserer technologisierten Gesellschaft dar, wenn Astronauten, Raumschiffe und Satelliten im All (Kommunikation und Navigation) bis hin zu Kommunikations- und Energienetzwerke auf der Erdoberfläche gestört und geschädigt werden können. Im schlimmsten Fall könnte dies zu langfristigen Ausfällen der besagten Systeme führen, vor deren Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Finanzen nicht nur die NASA schon seit spätestens 2009 in einer eigenen Studie warnt. Vor diesem Hintergrund wäre ein in Richtung Erde gerichteter Superflare der Sonne zu einem buchstäbliche Horrorszenario werden.
das heutige Posting soll eigentlich nur das Auge erfreuen! Spezielle optische Eindrücke fern unseres Planeten – teils auf unseren Planeten oder unsere Sonne – sollen die Kleinheit unserer Existenz zum großen Raum da draußen verdeutlichen.
VON „TRANSNEPTUNISCHEN OBJEKTEN“ UND DER PHYSIKALISCHEN GRENZE DER KUGELFORM
Hallo zusammen,
da derzeit die „Transneptunischen“ in bestimmten Themenkreisen sehr gerne bemüht werden, möchte ich zusätzlich zu meinen weiter oben vorangegangenen Postings darüber, noch über das Weltraumteleskop Herschel berichten.
Doch zuerst möchte ich die „Transneptunischen“ in 2 Kategorien einteilen:
Die Transneptunischen beim Kuipergürtel (TNO-K) Die Transneptunischen bei der Oortschen Wolke (TNO-O)
Generell sind derzeit 1400 TNO´s allgemein bekannt.
Mit Herschel wurden nun rund 109 von den TNO-K´s näher untersucht. Hierzu möchte ich gleich mal eine Grafik einstellen, die uns das Ergebnis der Infrarotauswertungen zeigen soll:
zu obigem Bild:
Zitat
ZitatMit dem europäischen Weltraumteleskop Herschel wurden mehr als 100 transneptunische Objekte (TNO) beobachtet, die jenseits des äußersten Planeten Neptun ihre Bahnen ziehen. Bei der Beobachtung im Infraroten zeigt sich, dass sich die TNOs in zwei Gruppen mit unterschiedlicher Helligkeit und Farbe gliedern. Eine von ihnen wirft nur rund fünf Prozent des auftreffenden infraroten Sonnenlichts zurück und erscheint in ihren Spektren neutral. Sie sind hier als weiße Kugeln dargestellt. Die große Mehrzahl der untersuchten Objekte wirft dagegen um die 15 Prozent des Sonnenlichts zurück und zeigt sich im Spektrum deutlich rot betont. Sie sind hier in rötlichen, braunen und orangfarbenen Tönen wiedergegeben. Die Durchmesser der TNOs variieren von rund 2400 Kilometern (Zwergplanet Eris) bis hinunter zu 50 Kilometer. Quelle
Es gibt 2 spektral unterschiedliche Gruppen bei diesen TNO´s! Eine Gruppe wirft im Infraroten rund 15 Prozent des auftreffenden Sonnenlichts zurück und ihre Spektren erscheinen rötlich betont. Dagegen wirft die andere Gruppe nur etwa fünf Prozent zurück und erscheint im Spektrum neutral beziehungsweise weiß. Die rötlichen Oberflächen gehen vermutlich auf Ablagerungen organischer Verbindungen zurück, während die neutralen Oberflächen mehr oder weniger aus reinem Eis, vor allem Wassereis bestehen
Wobei „organische Verbindungen“ folgende Beschaffenheit bedeutet:
Zitat
Zitatorganische Chemie, Teilgebiet der Chemie, das alle Verbindungen des Kohlenstoffs umfaßt (Ausnahmen sind die Wasserstoff-freien Chalkogenide CO, CO2, CS2 usw. und deren Derivate wie H2CO3 sowie die Carbide und Metallcarbonyle). Es sind bereits über sieben Millionen natürliche und synthetische Kohlenstoffverbindungen bekannt, von denen etwa 90% lediglich aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen. Daneben kommt in organischen Verbindungen Stickstoff häufiger vor als Schwefel, Phosphor und Halogene. Quelle
Bei der obigen Grafik sind die TNO´s jedoch aus Vereinfachungsgründen alle als Kugel dargestellt, jedoch berichtete ich schon mal, daß aufgrund der Gravitationswirkung im allgemeinen erst Objekte ab der Größe von ungefähr 800 km soviel Masse ergeben, daß die Schwerkraft die Kugelform annimmt.
Ab einer bestimmten Größe werden alle Massen intensiv zum Mittelpunkt des Körpers gezogen - dadurch bildet sich eine Kugelform.
Als Grenzbeispiel der Kugelform gelten die Asteroidengürtelobjekte „Ceres und Vesta“
Allerdings spielen viele Dinge mit, die die Entstehung der Kugelform beeinflussen:
Einerseits wird die Form eines Körpers durch die Wechselwirkung zwischen seiner Schwerkraft und seiner Festigkeit verursacht.
Andererseits spielt für die Form von Himmelskörpern auch die Rotation eine wichtige Rolle. Je schneller ein Planet rotiert, desto breiter wird er am Äquator und desto platter an den Polen. Bei der Erde ist der Durchmesser zwischen den Polen um fast 43 km kleiner als am Äquator!
Aber nicht nur bei Planeten – auch bei Sonnen gilt die Kugelform. Hierbei gelten aber andere physikalische Dimensionen. Nehmen wir z.B. einen Neutronenstern, der nur 20 km Durchmesser hat! Obwohl er nur 20 km misst, so hat er doch etwa eine Masse von etwa 1,44 – 3 Sonnenmassen. Da geht´s dann „ruckizucki“ in die Kugelform.
Bei Festkörpern, die andere Massemaßstäbe aufweisen gilt im Normalfall die oben angeführte Grenze von ungefähr 800 km (z.B. reine Wasserwelten hätten aber wieder andere Bedingungen usw.).
Zum Schluß noch 2 Artikelauszüge zum jeweiligen Thema:
Zuerst zu den Herschel-Ergebnissen:
Zitat
ZitatTransneptunische Objekte ordnen sich in zwei Gruppen
Mit dem Weltraumteleskop Herschel wurden 109 transneptunische Objekte beobachtet. Es zeigte sich, dass sie sich in zwei unterschiedliche Gruppen gliedern.
von Tilmann Althaus
Jenseits der Umlaufbahn des äußersten Planeten Neptun tummelt sich eine Vielzahl kleinerer Himmelskörper, die Transneptunobjekte oder kurz TNO. Von ihnen sind derzeit mehr als 1400 bekannt. Mit dem europäischen Weltraumteleskop Herschel wurden nun 109 von ihnen näher untersucht. Dabei stellten die Forscher fest, dass sich die Oberflächen der TNOs in zwei spektral unterschiedliche Gruppen gliedern: Eine Gruppe wirft im Infraroten rund 15 Prozent des auftreffenden Sonnenlichts zurück und ihre Spektren erscheinen rötlich betont. Dagegen wirft die andere Gruppe nur etwa fünf Prozent zurück und erscheint im Spektrum neutral beziehungsweise weiß. Die rötlichen Oberflächen gehen vermutlich auf Ablagerungen organischer Verbindungen zurück, während die neutralen Oberflächen mehr oder weniger aus reinem Eis, vor allem Wassereis bestehen.
Dies ist das Ergebnis einer internationalen Forschergruppe um Pedro Lacerda am Max-Planck Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Sie verwendeten Messdaten, die der Infrarotsatellit Herschel in den vier Jahren seiner aktiven Beobachtungszeit zwischen 2009 und 2013 gesammelt hatte. Dabei beschränkten sich die Forscher auf TNOs, die sich im so genannten klassischen Kuipergürtel aufhalten. Sie umlaufen die Sonne mit geringen Neigungen zur Erdbahnebene in Abständen zwischen der 39-fachen und der 47-fachen Distanz von der Erde zur Sonne. Ihre Bahnen sind auch über Zeiträume von Milliarden Jahren hinweg stabil, so dass sich die Transneptunobjekte seit Langem auf ihren derzeitigen Orbits befinden. Somit erlauben Untersuchungen ihrer Oberflächeneigenschaften Rückschlüsse auf ihre Entstehung und die Entwicklung des äußeren Sonnensystems.
Unter den 109 beobachteten Objekten befanden sich auch die offiziell von der Internationalen Astronomischen Union anerkannten Zwergplaneten Eris, Pluto, Haumea und Makemake. Sie gehören alle der Gruppe mit den dunklen und weißen Oberflächen an. Die Größe der untersuchten Himmelskörper erstreckt sich von rund 2400 Kilometer bei Eris bis hinab zu Objekten mit Durchmessern um 50 Kilometer. In der beigestellen Grafik sind die TNOs nach Größe sortiert als Kugeln oder Ellipsoide abgebildet. Weiß steht hier für die Objekte mit im Infraroten dunklen und neutralen Oberflächen, die rötlichen Kugeln repräsentieren die hellen und roten Objekte. Es fällt auf, dass nur fünf der Objekte zur erstgenannten Kategorie gehören, darunter aber alle Zwergplaneten des äußeren Sonnensystems. Derzeit steht die Auswertung der Daten von Herschel noch ganz am Anfang und ist als vorläufig zu betrachten. Im Fall des Zwergplaneten Pluto werden wir gegen Mitte 2015 sehr viel detaillierte Informationen erhalten, wenn die US-Raumsonde New Horizons dicht an Pluto und seinen fünf Monden vorbeifliegt. Quelle
Und über die Kugelform bei Himmelsobjekten:
Zitat
ZitatWarum sind nicht alle Himmelskörper kugelrund?
Für die Menschen in der Antike war der Himmel göttlichen Ursprungs und musste folglich in Aufbau und Form perfekt sein: Die Astronomen versuchten daher, in Himmelskörpern und ihren Bewegungen die perfekte geometrische Form zu entdecken: Kugel und Kreis. Sterne, Planeten und deren Monde sind uns auch heute als kugelförmige Körper bekannt. Kleinere Himmelskörper wie Asteroiden und Kometen sind jedoch oft unregelmäßig geformt und ihre Gestalt erinnert eher an die von Kartoffeln. Wie kommt es dazu?
Die Form eines Körpers wird durch die Wechselwirkung zwischen seiner Schwerkraft und seiner Festigkeit verursacht. Kleine Asteroiden und Kometen haben eine geringe Schwerkraft, die nicht ausreicht, ihre größeren Felsen in eine kugelförmige Verteilung zu zwingen. Die Schwerkraft der deutlich größeren Monde und Planeten ist hingegen so stark, dass sie diese Himmelskörper zu Kugeln formt. Zwar gibt es auf der Oberfläche von Planeten immer noch Unebenheiten wie Berge und Täler – die werden aber mit zunehmender Gravitation immer kleiner. Abhängig von der jeweiligen materiellen Zusammensetzung des Himmelskörpers können schon einige hundert Kilometer Durchmesser ausreichen, damit er eine Kugelform erreicht – die größten Asteroiden Ceres und Vesta haben bereits eine ausgeprägte Kugelgestalt.
Die Form der Himmelskörper – nicht perfekt
Auch die Rotation, also die Drehung um die eigene Achse, spielt für die Form von Himmelskörpern eine wichtige Rolle. Der Asteroid Kleopatra beispielsweise dreht sich in nur 5,3 Stunden einmal um sich selbst und hat deshalb die in die Länge gezogene Form einer Hantel: Er ist 217 Kilometer lang, während sein Durchmesser nur bei rund 90 Kilometern liegt. Auch die großen Planeten werden durch ihre Rotation verformt. Je schneller ein Planet rotiert, desto breiter wird er am Äquator und desto platter an den Polen. Auch unsere Erde ist keine perfekte Kugel. Ihr Durchmesser ist zwischen den Polen 42,7 Kilometer kleiner als am Äquator.
Und als weiterer Hinweis zum Thema der „Transneptunischen“:
Wie bereits bekannt sein dürfte wird die Sonde „New Horizons“ im Jahr 2015 am Pluto vorbeifliegen und endlich eine Naherforschung des Pluto samt Monden ermöglichen! Darüberhinaus ist geplant die Sonde nach dem Pluto-Vorbeiflug an einen kleineren TNO heranzubringen.
Zu diesem Zweck soll sogar das Hubble-Teleskop einen geeigneten Kandidaten ausfindig machen. Hier ein Bericht zu diesem Event:
Zitat
ZitatHUBBLE Zielsuche für New Horizons im Kuipergürtel von Stefan Deiters astronews.com 17. Juni 2014
Beobachtungszeit mit dem Weltraumteleskop Hubble ist begehrt: Umso größer dürfte jetzt die Freude bei den Astronomen der Mission New Horizons sein. Hubble wird ihnen nämlich bei der Suche nach einem Objekt im Kuipergürtel helfen, das von der Sonde nach dem Vorüberflug an Pluto angesteuert werden könnte. Den Zwergplaneten soll New Horizons im Juli des kommenden Jahres erreichen. Das Weltraumteleskop Hubble zählt zu einem der begehrtesten Instrumente für beobachtende Astronomen. Hoch über der störenden Erdatmosphäre sind damit Beobachtungen möglich, die nicht nur Wissenschaftler, sondern auch die allgemeine Öffentlichkeit immer wieder begeistern.
Entsprechend schwierig ist es, Zeit für Beobachtungen mit Hubble zu erhalten: Es müssen Anträge geschrieben werden, in denen die Notwendigkeit für die Nutzung von Hubble dargestellt und der erwartete wissenschaftliche Ertrag beschrieben wird. Alle Anträge werden dann von einem Gutachtergremium bewertet und nur die besten Vorschläge erhalten schließlich Beobachtungszeit zugeteilt.
Entsprechend groß dürfte die Freude beim Team der Plutomission New Horizons sein: Die Sonde wird im Juli des kommenden Jahres an dem Zwergplaneten vorüberfliegen und soll ihre Reise dann in den Kuipergürtel fortsetzen. Idealerweise würde New Horizons dort auch an einem Kuipergürtel-Objekt vorüberfliegen, doch kennt man bislang keines, das sich für einen solchen Vorüberflug anbieten würde.
Das Komitee zur Bewilligung von Beobachtungszeit hat nun eine Verwendung von Hubble bei der Suche nach einem Ziel für New Horizons im Kuipergürtel empfohlen. Bei der geplanten Suche soll ein kleiner infrage kommender Himmelsbereich gründlich erfasst und nach Kuipergürtel-Objekten abgesucht werden. Das dafür ins Auge gefasste Verfahren muss zuvor allerdings noch bei einem Probelauf getestet werden. Dafür hat Matt Mountain, der Direktor des Space Telescope Science Instituts (STScI), Beobachtungszeit bereitgestellt, die er in seiner Funktion zur freien Verfügung hat.
"Ich freue mich sehr, dass unser wissenschaftlicher Gutachter-Prozess zu einem Ergebnis geführt hat, das es erlaubt, Hubbles einmalige Fähigkeiten effektiv zur Unterstützung der wissenschaftlichen Ziele der Mission New Horizions einzusetzen", so Mountain.
Während des Probelaufs soll von Hubble ein Himmelsbereich in Richtung des Sternbilds Schütze anvisiert werden. Um nun Objekte des Kuipergürtels erkennen zu können, wird Hubble dabei mit genau der Geschwindigkeit nachgeführt, die man für die Objekte in dieser Region erwartet. Weiter entfernte Sterne im Hintergrund sollten - wegen der langen Beobachtungszeit - dadurch als Striche erscheinen, während Kuipergürtel-Objekte punktförmig bleiben.
Werden auf diese Weise tatsächlich mindestens zwei Kuipergürtel-Objekte einer festgelegten Helligkeit gefunden, ist statistisch nachgewiesen, dass Hubble eine ausreichende Chance hätte, ein geeignetes Zielobjekt im Kuipergürtel für New Horizons aufzuspüren. Dann wird die Suche mit zusätzlicher Beobachtungszeit fortgesetzt und dabei ein Gesamtbereich abgesucht, der etwa dem Durchmesser des Vollmonds am Himmel entspricht. Eine solche Suche ist auch für Hubble nicht einfach, da ein geeignetes Objekt in dieser über sechs Milliarden Kilometer entfernten Region vielleicht nur einen Durchmesser von wenigen Kilometern hat und gleichzeitig extrem dunkel ist.
Hubble hatte schon zuvor wichtige Daten für die Planung der Mission New Horizons geliefert: So wurden mit dem Weltraumteleskop vier weitere Monde des Zwergplaneten entdeckt und auch eine intensive Suche nach einem Staubring um Pluto durchgeführt, der die Sonde bei einem Vorüberflug gefährden könnte. "Die geplante Suche nach einem geeigneten Ziel für New Horizons zeigt einmal mehr, wie Hubble die erste Erkundung des Sonnensystems durch die Menschheit unterstützt", so Mountain.
DIE HIEROGLYPHEN VON ABYDOS oder Tauchen in alten Hieroglyphen der Ägypter Hubschrauber und Fluggeräte auf?
Hallo zusammen,
heute gehen wir mal vom Weltall auf die gute alte Erde zurück und zwar ins alte Ägypten!
Anlaß für dieses Posting ist diesmal das Aufwärmen eines Berichts von einem Verlag im Internet, der gerne über die Stränge schlägt um seine Bücher zu pushen. (um es mal milde auszudrücken)
Aber auch ohne dieses Ereignis wurde bereits in der Vergangenheit dieses Thema zu den Hieroglyphen in Abydos schon zu oft gehypt und gepusht und die dafür empfängliche dankbare Fangemeinde im Internet tränzte freudig aus allen Mundwinkeln.
Ich gebe zu, der Gedanke wäre faszinierend über eine technisch fortgeschrittene Kultur in der Antike, jedoch ist die Wahrheit nie so spektakulär angehaucht wie in den Wunschvorstellungen so mancher verbissener Köpfe!
Worum geht´s im Detail?
Nun, im Jahre 1990 besuchte eine einseitig orientierte Gruppe der „Ancient Astronaut Society“ den Totentempel des Sethos I. Und glaubte über einem Türstock in Hieroglyphen das Ei des Kolumbus entdeckt zu haben – nämlich moderne Fahrzeuge in Form von Hubschraubern, Panzern und Fluggeräten.
Wie aus dem Häuschen verkündete und verbreitete dieses Grüppchen nun fortan diese Pseudoentdeckung und die dafür kritiklos überschwengliche Fangemeinde plus diverse VT-Grüppchen klopften sich nach dem Motto wir waren schon immer erleuchtet genug das zu wissen auf die Schultern.
Leider verfügen diese Zeitgenossen nicht über ein Fachwissen über alte Hieroglyphen bzw. sind im Überschwang scheinbar nicht fähig zuerstmal kritisch zu analysieren!
Die Hintergründe über diese Hieroglyphen waren nämlich in der Fachwelt schon längst bekannt und schubladisiert!
Der ursprüngliche Text bezog sich nämlich auf Sethos I und später wurde für dessen Sohn Ramses II einfach dieser Originaltext überputzt! Das ging auch deswegen problemlos, weil die Original-Inschriften bunt angemalt waren und so der Untergrund nicht sichtbar war. Hervorstechend ist nur, daß aus Platzmangel die drübergeputzten Zeichen sehr klein geschrieben werden mussten.
Da später die Farben verschwanden und sich der Putz vom Stein löste, kamen die heute sichtbaren Hieroglyphen zum Vorschein.
Eine wunderbare Kombination aus originalen- und überputzten Hieroglyphen kam zum Vorschein.
Und so sieht´s im Detail aus:
Da in der benutzten Quelle scheinbar bequemlichkeitshalber die Zeichenerklärung der Hieroglyphen nicht konform zu den Fotos dargestellt wurden, habe ich zur besseren Gegenüberstellung der Zeichen diese logischerweise gespiegelt!
Was lernen wir aus diesem Vorfall? Zuerst sind die rationalen Aspekte zu bemühen und alles Gehype und Sensationslüsterne im Internet kritisch zu hinterfragen. Nur weil es so schön toll klingt und vielleicht ins eigene Konzept paßt, heißt das noch lange nichts!
Nicht falsch verstehen – ich bin offen für Funde, die eine technisch ausgebildete alte Kultur vielleicht hatte, jedoch ist das Internet voll von Bullshit und falschen Verkündern von Ideologien, die meistens den Verkündern selbst großen Nutzen bringen. Leider ist für viele Zeitgenossen auch die Wahrheit oft viel zu langweilig und deshalb stürzen sie sich von einem Hype schon gleich in den nächsten.
Und das egal welches Thema, sei es Politik auf der Erde, oder böse Verschwörung im Weltall.
Somit wünsche ich allen AAF-Lesern wie immer Vernunft und Analyse im Gepäck auf den Wegen des Lebens! Da liegt man nie falsch oder besser gesprochen: da hat man immer das richtige Werkzeug mit dabei!
WAS PASSIERTE NUN MIT DER KOMETENBEGEGNUNG BEIM MARS AM 19.10.2014 ?
Hallo zusammen,
es war groß angekündigt in den Medien und im Internet, diese Kometenbegegnung beim Mars am 19.10.2014.
Zuerst wurde gar spekuliert es gäbe einen Einschlag am Mars, dann errechneten die Astronomen den knappen Vorbeiflug in einem astronomisch geringen Abstand von nur ca. 140.000 km.
Und dann? Kaum eine weitere Berichterstattung! Obwohl der Mars an diesem 19.10.2014 auch für Hobbyastronomen im Gespräch war, wußten wir doch ob der Schwierigkeiten wegen der geringen Himmelshöhe des Mars an diesem Tag – sprich der relativ niedrigen Position am Himmel.
Je niedriger die Position eines Himmelsobjekts am Nachthimmel desto mehr Erdatmosphäre gilt es mit dem Teleskop zu durchqueren und umso schlechter die Bildqualität!
Auch ich war in den Startlöchern an diesem Tag, aber eine dicke Nebeldecke verhinderte jeglichen Versuch hier auch nur mein Teleskop aufzubauen. Schade.
Aber, da ich nun die offizielle Foto-Ausbeute der Profis sah, muß ich feststellen, daß der Kometenschweif viel weniger spektakulär war als vermutet und die Aufnahmen des Marsrovers Opportunity sind mehr als dürftig – zumindest wenn man von den künstlerischen Darstellungen so mancher Computeranimation ausging.
Das Hubble-Teleskop verrät die Kometenschweifsichtbarkeit aus der Erdumlaufbahn und der MRO-Satellit in der Marsumlaufbahn macht zumindest das erste Foto des Kerns eines langperiodischen Kometen.
Trotzdem es nicht so spektakulär wie vielfach angepriesen wurde war, sind es doch recht nette Aufnahmen, die ich doch wert finde auch gezeigt zu werden:
Jedoch muß ich anmerken, obwohl der Siding Spring – Komet nun doch nur ca. 500m groß war, sind viele Aufnahmen von anderen Kometen, die von Hobbyastronomen von kleineren Kometen in Erdnähe machten spektakulärer gewesen. Tja – die Nähe zur Sonne bei uns macht´s besser möglich....
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 16. November 2014
NÜCHTERN – ZYNISCHE BETRACHTUNG DER ROSETTA MISSION UND PHILAE´S LANDESTOLPERN AUF KOMET TSCHURI !
Hallo zusammen,
Eigentlich wollte ich wegen der „Halbpfusch-Landung“ der Landesonde Philae gar nichts zur Rosetta-Mission erwähnen, aber das wäre ungerecht gewesen.
Die über 10 Jahre dauernde Reise der Hauptsonde Rosetta war eine mathematische Berechnungsmeisterleistung und dafür gehört der ESA Respekt ausgesprochen. Die Flugmanöver die Rosetta in diesen 10 Jahren vollführen mußte sind aus dem mathematischen Bilderbuch entsprungen!
Schließlich geht es um die Erforschung des Kometen „Tschuri“ der uns die Anfangszusammensetzung des frühen Sonnensystems verraten sollte.
Hier eine 3D-Simulation des Kometen:
Die Auswertung der Rosetta-Daten wird noch Jahre in Anspruch nehmen - umso mehr sollte uns die Landeeinheit Philae bis dahin mit schönen Bildern versorgen.
Allerdings ging da vieles schief bei dieser Landung und ich finde man hätte diese Probleme zumindest zum Teil vermeiden können.
Das Problem das vermieden hätte werden können war der Auslösemechanismus der Harpunenhaken, die durch einen simplen Federmechanismus in den Landebeinen hätte ausgelöst werden sollen um Philae am Boden zu halten. Allerdings dürfte der erste Landekontakt der Beine von Philae keinen Federkontakt ausgelöst haben. Das kann daran liegen, daß dieser Oberflächenbereich wohl am Ähnlichsten der Konsistenz von Zuckerwatte glich.
Kein Spaß, die NASA hat verschiedene Zusammensetzungen von Kometen in einem Beschußapparat zu einer Kometenabwehrstudie verwendet. Und da hat man sich unter anderem auf ein Zuckerwattemodell (mit Staub und Kieselsteinen) einer Kometenzusammensetzung geeinigt, daß dann mit einer Stahlkugel beschossen wurde.
Also, wenn dieser Oberflächenteil von Tschuri nun wirklich den Eigenschaften einer Zuckerwatte ähnlich war, dann kann man sich natürlich mit Federmechanismen in den Landebeinen brausen gehen!
Beim Marsrover Curiosity wurde bei der Landung Radar eingesetzt um den Abstand zum Boden zu wissen. Und dann den Rover in einer bestimmten Höhe abzuseilen. Das war ebenfalls automatisch gesteuert, da zwischen Erde und Mars je nach Abstand der Planeten zwischen 12 und 20 Minuten Funkkontaktverzögerung besteht.
Beim Kometen Tschuri, der sich derzeit zwischen Mars und Jupiter befindet ist der Funkkontakt 28 Minuten verzögert – also mußte Philae ebenfalls automatisch autonom landen. Warum also verließ sich die ESA auf einfache Federmechanismen statt auf Radartechnik zum Bodenkontakt zu setzen. Das ist für mich ein Pfusch vom Feinsten und einfach nur ärgerlich!
Zusätzlich funktionierte eine Düse an der Oberseite von Philae nicht, dessen Aufgabe gewesen wäre beim Auslösen der Harpunenhaken das Gefährt als Gegensteuerung am Boden zu halten. Aber da ja wie beschrieben nicht einmal die Harpunenhaken zündeten brauchte man diese Düse eh nicht. Die Düse wäre einfach nur Pech gewesen, aber der Federmechanismus in den Landebeinen ist einfach nur Pfusch, wenn man die unterschiedlichen Arten von Kometenzusammensetzung bedenkt.
Jedenfalls setzte Philae erst beim 3. Versuch am Boden auf und auch das nur weil er sich mit einem Landebein scheinbar zwischen Felsen eingeklemmt hat. Davor hüpfte er in Zeitlupe 2x wieder davon wobei der erste Hüpfer ihn in 1 km Höhe brachte und das 2 Stunden dauerte. Wenn etwas soviel kostet wie diese Mission, dann sollte man doch nicht bei der Landung sparen und nur auf Federmechanismen setzen.
Nun sitzt Philae also woanders als geplant und das in einer zerklüfteten Gegend, wo nur 1,5 Stunden höchstens die Sonne für seine Solarzellen hinkommt und ursprünglich geplant war mindestens 6 Stunden Sonnenschein am 1. Landepunkt!
Da er aber vielmehr halb liegt mit einem Landebein eingeklemmt zwischen Felsen und ein Landebein überhaupt in der Luft hängt, kann man wohl auch die Bodenbohrungen vergessen – da er gar nicht zum Boden vorkommt – so wie er da hängt. Nun, da er seine Solarbatterien eben nicht laden kann wie es vorgesehen war und seine Primärbatterie nach 60 Stunden den Geist aufgibt, war´s das dann wohl.
Wollen wir hoffen, daß bei der Hauptsonde Rosetta mehr rauskommt als beim Halbpfusch-Philae-Lander!
________________ EDIT:Nachtrag - Scheinbar hatte die ESA jetzt noch kurz vor dem Strommangel Philae´s Glück und es konnten doch noch ein paar Experimente durchgeführt werden – mal sehen was dabei rauskommt!
ZitatMit dem letzten Rest Energie übermittelte die abgeschaltete Raumsonde "Philae" Analyseergebnisse von Bodenproben und maß dem Kometen 67P sogar noch die Temperatur. Die Esa-Forscher sind zuversichtlich, den erschöpften Lander wiederbeleben zu können.
Philaes letzte Nacht war für alle Beteiligten sehr arbeitsreich und aufregend. Die Wissenschaftler im Darmstädter Kontrollzentrum fieberten nicht nur mit, ob die Batterie noch für die letzten Aufgaben reichen würde, sie haben dem Lander auch zukunftweisende Befehle übermittelt. Er sollte seinen Körper um einige Zentimeter anheben und um 35 Grad drehen, damit seine Solarzellen die Strahlen der Sonne etwas besser einfangen können, wenn diese mal wieder in Richtung der Sonde fallen.
Philae bekommt zurzeit nur anderthalb Stunden Sonne pro Tag. Zu wenig, um die Batterie schnell wieder zu laden. Erst in zwei Monaten, erwarten die Esa-Leute, dürfte sich der Komet der Sonne so weit genähert haben, dass sich die Situation verbessert. "Wir hoffen noch, dass wir in einer späteren Phase der Mission den Lander aufwecken und die Kommunikation wieder herstellen können", sagte Stephan Ulamec, der für Philae verantwortliche Manager des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. In der Zwischenzeit wird das Mutterschiff den Lander zweimal am Tag anrufen, aber hier auf der Erde erwartet niemand, dass Philae antworten kann.
Seit elf Uhr am Freitagmorgen hatte der Lander nicht mehr mit dem Mutterschiff Rosetta kommunizieren können. Erst um 23.19 Uhr deutscher Zeit bekamen die beiden wieder Kontakt, berichtet die Esa, erst stockend, dann aber stabil, bis sich Philae um 1.36 Uhr in der Nacht zum Samstag selbst in den Ruhezustand versetzte.
Hinweise auf Herkunft und Alter des Kometen
Vorher hatte die Sonde noch alle vorgesehenen Daten via Rosetta zur Erde übertragen. Darunter waren auch Messergebnisse von Bodenproben. Philae hatte den Bohrer SD2 eingesetzt, um den Untergrund zu untersuchen. Das Material wurde dann in Öfen erhitzt, und zwei Instrumente suchten im so erzeugten Gas einerseits nach Spuren komplexer organischer Moleküle und analysierten andererseits die genaue Verteilung der Atome auf verschieden schwere Varianten, sogenannte Isotope. Anhand solcher Profile lassen sich Herkunft und Alter des Kometen abschätzen.
Philae hat außerdem die Zeit, in der es keinen Funkkontakt mit Rosetta hatte, genutzt, dem Mutterschiff Funksignale zu senden. Das klingt zwar widersinnig, ist aber der Versuch, mithilfe der Radiosignale den Kometen quasi zu durchleuchten. Und schließlich hat Philae das Thermometer Mupus in den Untergrund gesteckt, um seinem neuen Heimatort die Temperatur zu messen. Die Wissenschaftler haben all diese Daten empfangen und werden noch lange Zeit brauchen, um sie auszuwerten. "Die Ergebnisse von Philae und Rosetta sind dabei, diese Mission zu einem Wendepunkt in der Erforschung von Kometen zu machen", sagte Matt Taylor, der für Rosetta zuständige Projektleiter der Esa.
Suche nach dem genauen Landeort von Philae
Vorläufige Ergebnisse der Bohrung und Bodenanalyse wollen die Forscher verwenden, um den genauen Landeort von Philae zu bestimmen. Die Sonde hatte zwar genau die angepeilte Stelle erreicht, war dann aber zwei Mal in unbekannte Richtung gehüpft, bevor sie zur Ruhe kam. Bei Philaes exakter Standortbestimmung sollen auch hochauslösende Fotos helfen, die Rosetta aus der Umlaufbahn geschossen hat. "Nach einer sehr aufregenden und erfolgreichen Woche nimmt sich Philae jetzt die Zeit, sich auszuruhen - und auch das Team kann jetzt wieder Atem schöpfen", sagte der technische Leiter des Landerteams des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Koen Geurts.
Rätsel um "Philae" Minilabor steht vermutlich gekippt auf dem Kometen
Erste Bilder lassen darauf schließen, dass ein Bein des Minilabors "Philae" ins All ragt. Das Forscherteam zeigt sich dennoch zuversichtlich.
Philae war am Mittwochnachmittag auf dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenk, kurz Tschuri, gelandet. Die Batterie war für eine Energielieferung von etwa 60 Stunden programmiert, danach sollten Solarbatterien einspringen. Allerdings landete Philae an einer anderen Stelle als geplant, nämlich in einer Schrägstellung und womöglich an einem Kraterrand. Deshalb bekam er wesentlich weniger Sonnenlicht ab als geplant - und entsprechend weniger Energie liefern auch die Sonnensegel. Der Roboter könnte in den kommenden Wochen aber wieder erwachen, wenn sich der Komet der Sonne nähert