Tja, scheint so als sollte dieser neue Thementhread entstehen. Ich gab ja eine Kontaktmailadresse an, falls Leser dieser Seite spezielle Fragen rund um die Thematik des Analysearchivs bzw. Astronomie haben sollten.
So ist es auch geschehen und eine Mail flatterte ins Haus mit einer speziellen Frage, was denn am 18. Juli 2011 für ein Objekt auf Stereo-B zu sehen sei, weil es doch keiner der inneren Planeten (Merkur, Venus) sein könnte.
Es ist natürlich Jupiter auf Stereo-B zu sehen. Das habe ich bereits in meiner Antwortmail geschrieben. Aber um das auch visuell gut zu erklären, möchte ich das mit einer Grafik auch hier darstellen. Das geht halt schlecht mit einer Mailantwort und deshalb hier der neue Thread "Userfragen". Allerdings bleibt es ein geschlossener Thementhread, weil mir ein offener Thread wieder mehr Arbeit machen würde, weil es mehr administrativ zu betreuen wäre. Also, wenn Fragen dann per Mail.
Also will ich gleich einmal ein Gespür und den nötigen Background vermitteln, damit jeder Internetuser das auch in Zukunft nicht nur selbst herausfinden kann, sondern es auch im Sinne der Himmelsmechanik versteht!
Der SOHO Satellit steht praktisch vor der Erde in Richtung Sonne und hat diesen Blickwinkel zur Sonne. Stereo-B steht wiederum hinter der Erde in einem etwas nach außen versetzten Erdorbit.
Und für den 18. Juli 2011 sieht das dann so aus:
Um sich immer selbstständig um die jeweilige Planetensichtbarkeit auf den Raumsonden zu informieren, empfehle ich ein eigenes Astroprogramm auf den PC zu laden, um das selbst checken zu können und weiters gibt es diese Seiten um sich parallel zu informieren:
Für die Planetensichtbarkeit auf SOHO für die Aufnahmen von C3 gibt es diese Seite im Netz:
? Wieso kann eine Koma kurzfristig größer und heller werden? ? Kann sich eine Kometenkoma auch gegenläufig in die Sonnenflugrichtung des Kometen bewegen?
Also, hier brauche ich gar nicht allzuviel mit eigenen Worten erklären – weil warum sollte ich das Rad neu erklären – es gibt dazu schon ganz brauchbare Seiten im Netz, die sich dieser Sachen schon angenommen haben.
Nun, wieso wird eine Kometenkoma für eine bestimmte Zeit heller und größer?
Zitat:
ZitatHELLIGKEITSAUSBRUCH KOMETEN zeigen gar nicht so selten plötzliche, nur wenige Stunden oder Tage anhaltende Helligkeitsausbrüche, die durch die Freisetzung größerer Mengen von Gas und Staub verursacht werden. Dies geschieht z.B. auch, wenn sich der Komet AUFLÖST. Unerwartete starke - durchaus um mehrere Größenklassen - Helligkeitsanstiege sind deshalb oftmals das erste Indiz für einen Auflösungsprozess.
Zitat:
ZitatKOMA Wenn ein KOMET sich der Sonne nähert, erwärmt er sich und die gefrorenen Gase sublimieren. Dadurch werden auch die mit Ihnen verbackenen festen Partikel freigesetzt. Um den meist nur wenige Kilometer grossen Eisbrocken, den KOMETENKERN, bildet sich eine bis zu 100000 km und mehr durchmessende Wolke aus Gas und Partikeln, die Koma. Wegen seiner geringen Schwerkraft kann der Komet diese "Atmosphäre" nicht festhalten. Ein beträchtlicher Teil des Materials wird durch den Sonnenwind verdriftet und bildet den KOMETENSCHWEIF. Solange der Komet nahe genug an der Sonne ist, wird aus dem Kern fortlaufend Gas und Staub freigesetzt, so dass sich die Koma ständig regeneriert. Die inneren Bereiche der Koma sind so dicht, dass sie die Sicht auf den Kometenkern vollständig verdecken. Dieser innere Bereich hebt sich durch seine größere Helligkeit oft deutlich von der äußeren Koma ab. In der Fachsprache wird er auch als FALSE NUCLEUS bezeichnet, da der Anblick oft suggeriert, man sähe den Kern des Kometen.
Die Frage wieso auch Gegenrichtungskomaereignisse (gegen die Sonne gerichtet) auftreten können erklärt sich folgendermaßen:
Zitat:
ZitatGEGENSCHWEIF Bei manchen KOMETEN - das wohl bekannteste Beispiel ist der Komet Arend-Roland aus dem Jahr 1957 - zeigt sich ein zusätzlicher SCHWEIF, der nicht von der Sonne weg-, sondern zu ihr hingerichtet ist. Ursache sind Staubpartikel, die so groß sind, dass sie nicht vom Sonnenwind weggedrückt werden, sondern im Orbit hinter dem Kometen zurückbleiben. Wenn wir zufällig von der Seite auf diese Partikelwolke schauen, wird sie als Gegenschweif sichtbar.
Letztendlich möchte ich in eigenen Worten noch ergänzen, daß es natürlich auf die Beschaffenheit eines Kometen ankommt, wie stark ist das Material aus Staub und Gestein zusammengepresst – wie ist das Eis darin eingebunden – wie groß ist die Entfernung zur Sonne und letztendlich wie ist die Eigenbewegung des Kometen (rotiert er langsam um die eigene Achse, sodaß eine Stelle nicht dauernd beschienen wird oder dreht er sich so, daß ein Teil des Kometen ständig von der Sonne anvisiert (bestrahlt) wird) eher langsame oder schnelle Eigenrotation - - das sind alles Faktoren, die keinen Kometen gleich erscheinen lassen – jeder ist ein Individuum.
Wer mehr über die Natur und Erforschungsbegriffe wissen möchte, kann z.B. auf dieser Seite ein paar Dinge dazu nachlesen.
ZitatKOMETEN-LEXIKON Bei der Erstellung unseres Lexikons haben wir die folgenden englischsprachigen Quellen berücksichtigt: Charles S. Morris: Comet Definitions IAU: Glossary of (Comet and) astronomical terms Greg Crinklaw: The Skyhound's Guide to Comets
ABSOLUTE HELLIGKEIT Die Helligkeit eines KOMETEN am Himmel ist nicht nur von seiner physikalischen und chemischen Beschaffenheit, sondern auch von seiner Entfernung zu Sonne und Erde abhängig. So erschienen die Kometen Hyakutake und Hale-Bopp etwa gleich hell. Doch war letztgenannter 10 mal weiter von der Erde und auch etwas weiter von der Sonne entfernt. Hykutake wäre in dieser großen Entfernung kaum mit bloßem Auge sichtbar gewesen. Um die tatsächliche Helligkeit von Kometen miteinander zu vergleichen, versetzt man sie gedanklich in eine Normentfernung von jeweils 1 Astronomischen Einheit von der Erde und von der Sonne. So erhält man die absolute Helligkeit, welche mathematisch als Ho bezeichnet wird.
APHEL Als Aphel bezeichnet man der sonnenfernsten Punkt auf der elliptischen Umlaufbahn eines Himmelskörpers um unser Zentralgestirn. So steht der Komet Halley im Aphel seiner Bahn 5281 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
ASTEROID Auch als Planetoid oder Kleinplanet bezeichnet. Meist unregelmäßig, manchmal auch annähernd kugelig geformte Gesteinsbrocken von einigen dutzend Metern bis zu einigen hundert Kilometern Durchmesser. Sie bewegen sich bisweilen auf stark elliptischen Bahnen um die Sonne; ihre Gesamtzahl dürfte in die hunderttausende oder Millionen gehen. Die meisten sind nur mit Hilfe großer Fernrohre sichtbar.
AUFLÖSUNG KOMETENKERNE sind nicht allzu stabile Gebilde. Insbesondere kleinere Exemplare können durch die Hitze der Sonne binnen weniger Tage komplett sublimieren. In anderen Fällen zerfällt der Kern in mehrere größere Bruchstücke, die bei der nächsten Sonnenannäherung weiter zerlegt werden. Bei KURZPERIODISCHEN KOMETEN lässt sich dieser Prozess gut verfolgen. Ein KOMET, der sich gerade im sukzessiven Zerfall befindet, ist Schwassmann-Wachmann 3, dessen Rückkehr im Jahr 2006 deshalb mit großer Spannung erwartet wurde. Auflösungsprozesse bei Kometen sind oft von einem plötzlichen HELLIGKEITSAUSBRUCH begleitet.
BAHNSTÖRUNGEN Gravitationswirkungen eines Himmelskörpers auf einen anderen beeinflussen dessen Bahn. Man spricht daher von Bahnstörungen. Insbesondere der Planet Jupiter mit seiner riesigen Masse kann die Bahnen von KOMETEN, die in seiner Nähe vorbeiziehen, massiv beeinflussen. Solche Störungen müssen bei Bahnberechnungen berücksichtigt werden.
ASTRONOMISCHE EINHEIT (AE) Die mittleren Entfernung zwischen Erde und Sonne wird als Astronomische Einheit (AE, englisch AU von astronomical unit) bezeichnet. Es gilt: 1 AE = 149597870 km. Entfernungen im Sonnensystem werden häufig in AE ausgedrückt.
DC-WERT Der DC-Wert (von engl. Degree of Condensation) gibt an, wie stark die Helligkeit der KOMA vom Rand zum Zentrum hin zunimmt. Je höher DC ist desto kleiner ist in der Regel der Koma-Durchmesser. Ein total diffuser KOMET ohne Helligkeitszunahme Richtung Zentrum erhält den DC-Wert 0. Bei DC=3 bis DC=5 ist ein deutlicher Helligkeitsgradient zu verzeichnen. Bei DC=7 ist der Gradient bereits sehr steil und bei DC=8 ist die Koma sehr klein, dicht und intensiv leuchtend mit gut erkennbaren Grenzen. Bei DC=9 hat die Koma ein sternartiges Aussehen und erscheint nur in sehr geringem Maß unscharf.
ELONGATION Als Elongation bezeichnet man den Winkelabstand eines Himmelskörpers von der Sonne. Helle KOMETEN haben oft eine geringe Elongation von der Sonne und sind nur in den Dämmerungsphasen, nicht aber am dunklen Nachthimmel zu beobachten. Grund dafür ist, dass erst die große Sonnennähe zur optimalen Entwicklung der Schweifsterne führt.
EPHEMERIDEN Als Ephemeriden bezeichnet man Tabellen, in denen die Positionen von Sonne, Mond, Planeten, KOMETEN und anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems am Himmel verzeichnet sind. Bisweilen werden die Daten nicht für jeden Tag, sondern für jeden 5. oder 10. Tag angegeben. Häufig werden die Tabellen bei Kometen durch Daten zur erwarteten Helligkeit und zum erwarteten scheinbaren Durchmesser der KOMA ergänzt.
FALSE NUCLEUS Englischer Fachbegriff, der für die hell leuchtende, undurchsichtige innere KOMA benutzt wird, die den Eindruck eines KOMETENKERNS erweckt (diesen aber in Wirklichkeit den Blicken entzieht).
GEGENSCHWEIF Bei manchen KOMETEN - das wohl bekannteste Beispiel ist der Komet Arend-Roland aus dem Jahr 1957 - zeigt sich ein zusätzlicher SCHWEIF, der nicht von der Sonne weg-, sondern zu ihr hingerichtet ist. Ursache sind Staubpartikel, die so groß sind, dass sie nicht vom Sonnenwind weggedrückt werden, sondern im Orbit hinter dem Kometen zurückbleiben. Wenn wir zufällig von der Seite auf diese Partikelwolke schauen, wird sie als Gegenschweif sichtbar.
GEOZENTRISCHE ENTFERNUNG Die Entfernung eines Himmelskörpers von der Erde oder genauer: von deren geometrischem Zentrum, angegeben in ASTRONOMISCHEN EINHEITEN. Die mathematische Bezeichnung für die geozentrische Entfernung ist.
HELLIGKEITSAUSBRUCH KOMETEN zeigen gar nicht so selten plötzliche, nur wenige Stunden oder Tage anhaltende Helligkeitsausbrüche, die durch die Freisetzung größerer Mengen von Gas und Staub verursacht werden. Dies geschieht z.B. auch, wenn sich der Komet AUFLÖST. Unerwartete starke - durchaus um mehrere Größenklassen - Helligkeitsanstiege sind deshalb oftmals das erste Indiz für einen Auflösungsprozess.
HELIOZENTRISCHE ENTFERNUNG Die Entfernung eines Himmelskörpers von der Sonne oder genauer: von deren geometrischem Zentrum, angegeben in ASTRONOMISCHEN EINHEITEN. Die mathematische Bezeichnung für die heliozentrische Entfernung ist "r".
KONJUNKTION Wenn sich zwei Himmelskörper (des Sonnensystems) von der Erde aus gesehen in der gleichen Richtung befinden, so stehen sie in Konjunktion zueinander. In seltenen Fällen kann es dabei auch zu einer gegenseitigen Bedeckung kommen. Die Konjunktion eines hellen KOMETEN mit einem Planeten gehört zu den sehenswertesten Himmelsschauspielen. Wenn ein Komet in Konjunktion zur Sonne steht, ist er von der Erde aus in der Regel nicht sichtbar, weil das Tagesgestirn ihn überstrahlt. Seltene Ausnahmen sind die sogenannten SUNGRAZER.
KOMA Wenn ein KOMET sich der Sonne nähert, erwärmt er sich und die gefrorenen Gase sublimieren. Dadurch werden auch die mit Ihnen verbackenen festen Partikel freigesetzt. Um den meist nur wenige Kilometer grossen Eisbrocken, den KOMETENKERN, bildet sich eine bis zu 100000 km und mehr durchmessende Wolke aus Gas und Partikeln, die Koma. Wegen seiner geringen Schwerkraft kann der Komet diese "Atmosphäre" nicht festhalten. Ein beträchtlicher Teil des Materials wird durch den Sonnenwind verdriftet und bildet den KOMETENSCHWEIF. Solange der Komet nahe genug an der Sonne ist, wird aus dem Kern fortlaufend Gas und Staub freigesetzt, so dass sich die Koma ständig regeneriert. Die inneren Bereiche der Koma sind so dicht, dass sie die Sicht auf den Kometenkern vollständig verdecken. Dieser innere Bereich hebt sich durch seine größere Helligkeit oft deutlich von der äußeren Koma ab. In der Fachsprache wird er auch als FALSE NUCLEUS bezeichnet, da der Anblick oft suggeriert, man sähe den Kern des Kometen.
KOMET Kosmische Körper mit Durchmessern von typischerweise unter 50 Kilometern, die die Sonne auf oft extrem elliptischen Bahnen umkreisen. Im Unterschied zu ASTEROIDEN bestehen Kometen überwiegend aus gefrorenen Gasen und Staub. Bei Annäherung an die Sonne sublimieren die Gase und reißen Staubpartikel mit sich. Dadurch bildet sich die KOMA, aus der durch den Einfluss des Sonnenwindes der KOMETENSCHWEIF entsteht.
KOMETENKERN Der Kern eines KOMETEN, bestehend aus gefrorenen Gasen, festen Partikeln und Gesteinsbrocken, ist nur mit Hilfe von Raumsonden, die in die umgebende KOMA fliegen, direkt sichtbar. Die vorliegenden Ergebnisse, vor allem vom Kometen Halley, zeigen, dass der Kern von einer fast schwarzen Kruste überzogen ist, aus der an einzelnen Stellen der sonnenbeschienenen Seite Gase und Staub mit hoher Geschwindigkeit wie aus einer Düse austreten und die Koma und den SCHWEIF bilden. Durch den einseitig wirkenden Rückstoß dieser "Jets" kann die Bahn des Kometen beeinflusst werden.
KOMETENKOPF Der KOMETENKERN und die KOMA bilden zusammen den Kometenkopf.
KOMETENSCHWEIF Durch die Wirkung des Sonnenwindes wird fortlaufend Material aus der KOMA eines KOMETEN gerissen. Dabei kommt es zu einer Trennung von Gas und Staub. Der Sonnenwind besteht aus geladenen Atomen und Molekülen (Ionen), welche die ebenfalls geladenen Gas-Ionen aus dem Kometen mit hoher Geschwindigkeit wegführen. Das Resultat ist ein bläulich leuchtender Gas- oder Ionenschweif, der stets schnurgerade von der Sonne weggerichtet ist. Das Leuchten des Gasschweifs wird durch Anregung und nachfolgende Energieabgabe der Ionen verursacht - ähnlich wie in einer Leuchtstoffröhre. Der Staub dagegen wird durch den Partikeldruck des Sonnenwindes aus der Koma wegbewegt, und zwar deutlich langsamer als das Gas. Dadurch macht sich die Eigenbewegung des Kometen im Vergleich zur Geschwindigkeit der Schweifpartikel bemerkbar: der Staubschweif ist gekrümmt und sein Winkel zur Sonne ist kleiner als 180 Grad. Wenn der Komet Partikel sehr unterschiedlicher Größe freisetzt, kann der Staubschweif auffächern. Die kleinen Partikel bewegen sich schneller als die größeren. Im Unterschied zum Ionenschweif weist der Staubschweif kein Eigenleuchten auf, sondern reflektiert lediglich das Sonnenlicht.
KUIPER-GÜRTEL Ansammlung von Kleinkörpern, die überwiegend aus Eis bestehen. Der Kuiper-Gürtel erstreckt sich jenseits der Bahn des Planeten Neptun in einer Sonnenentfernung von 30 bis 50 AE. Nur die größten Objekte können mit Teleskopen beobachtet werden. Durch gravitative Einflüsse, insbesondere des Planeten Neptun, können solche Eisbrocken auf elliptische Bahnen ins innere Sonnensystem abgelenkt werden, wo sie dann als KURZPERIODISCHE KOMETEN in Erscheinung treten.
KURZPERIODISCHE KOMETEN KOMETEN mit einer Umlaufzeit von unter 200 Jahren werden als kurzperiodisch bezeichnet. Sie werden durch ein "P/" vor dem Namen gekennzeichnet und bekommen zusätzlich eine Nummer. Die korrekte Bezeichnung des Kometen Halley ist z.B. 1P/Halley, Komet de Vico wird als 122P/de Vico geführt. Es wird vermutet, dass die meisten kurzperiodischen Kometen aus dem KUIPER-GÜRTEL stammen.
LANGPRIODISCHE KOMETEN KOMETEN mit einer Umlaufzeit von über 200 Jahren werden als langperiodisch bezeichnet. Manche Kometen brauchen tausende oder zehntausende von Jahren, um einen Umlauf zu absolvieren. Man vermutet, dass solche Objekte zunächst durch die Schwerkraft vorbeiziehender Sterne aus der OORTHSCHEN WOLKE ins innere Sonnensystem abgelenkt werden. Durch den gravitativen Einfluss der großen Planeten, insbesondere des Jupiter, wird der Komet dann auf eine langgestreckte Ellipsenbahn gezwungen, die sich im Prinzip bei jedem Umlauf weiter verändern kann. So verkürzte sich die Umlaufzeit des Kometen Hale-Bopp nach seiner Passage des inneren Sonnensystems im Jahr 1997 von 4200 auf 2500 Jahre.
m1 Als m1 wird die scheinbare Gesamthelligkeit des KOMETENKOPFES bezeichnet. Sie wird üblicherweise bestimmt, in dem man die Helligkeit des KOMETEN mit der eines Sterns bekannter Helligkeit vergleicht, den man im Fernglas oder Teleskop defokussiert, bis er etwa den scheinbaren Durchmesser des Kometenkopfes hat. Da die Helligkeit des Kometen auf eine Fläche verteilt ist, erscheint er bei gleicher Gesamthelligkeit wesentlich unauffälliger als ein punktförmiger Stern.
m2 Als m2 wird die scheinbare Helligkeit der inneren KOMA bezeichnet. Dieser Wert wird hauptsächlich für astrometrische Zwecke bestimmt.
METEOR Ein Objekt, das mit meist sehr hoher Geschwindigkeit (20 - 70 Kilometer pro Sekunde) aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eindringt und dort eine Leuchterscheinung verursacht, wird als Meteor bezeichnet. Täglich dringen zahlreiche Kleinstkörper (sog. Meteoroide) mit Geschwindigkeiten von 10 bis 70 km/s in die Erdatmosphäre ein. Durch die Reibung an den Gasmolekülen erhitzen Sie sich und verglühen. Gleichzeitig wird die Luft entlang der Flugbahn der Teilchen ionisiert. Dadurch (und nicht durch das Verglühen!) entsteht die Leuchterscheinung, die wir als Meteor wahrnehmen. Lediglich größere Brocken erreichen - oftmals bereits fragmentiert - als Meteorite die Erdoberfläche.
METEORSCHAUER Ein Meteorschauer entsteht, wenn die Erde auf einen METEORSTROM trifft. Dann dringt eine große Zahl von Partikeln gleichzeitig in die Erdatmosphäre ein.
METEORSTROM Auflösungsprodukte von KOMETEN, die als Partikelwolken um die Sonne kreisen, bezeichnet man als Meteorstrom.
n In der gängigen Formel zur Berechnung der erwarteten scheinbaren Helligkeit eines KOMETEN [m1 = Ho + 5 log (delta) + 2.5n log (r)] kennzeichnet der Faktor n, wie schnell die Helligkeit des Kometen sich mit der HELIOZENTRISCHEN ENTFERNUNG r ändert.
OORTSCHE WOLKE Aufgrund verschiedener Beobachtungen postulierte der niederländische Astronom Jan Hendrik Oort eine Ansammlung von millionen oder sogar milliarden von KOMETENKERNEN, die das Sonnensytem wie eine Kugelschale in einer Entfernung von etwa 40000 bis 150000 AE (= 0.7 - 2.3 Lichtjahre) umgeben. Durch die Gravitationswirkung naher Sterne werden ab und an einige dieser Objekte in das innere Sonnensystem abgelenkt. Im Unterschied zum KUIPER-GÜRTEL ist die Existenz der Oortschen Wolke nach wie vor eine - wenn auch sehr plausible - Hypothese; noch nie hat jemand einen entsprechenden Himmelskörper beobachtet.
PARALLAXE Als Parallaxe bezeichnet man in der Astronomie die Verschiebung der Position eines Himmelskörpers, wenn man ihn von 2 verschiedenen Standorten aus beobachtet. Je näher ein Objekt der Erde ist, umso größer ist seine Parallaxe und umso geringer ist der Abstand, den 2 Beobachter haben müssen, um die Parallaxe zu messen. So reichen einige hundert Kilometer Distanz aus, um die Parallaxe und damit auch die Entfernung des Mondes zu bestimmen, für die Nachbarplaneten Venus und Mars benötigt man bereits mehrere 1000 Kilometer, selbst wenn Sie wie Mars im August 2003 und Venus im Juni 2004 der Erde sehr nahe kommen. Im Prinzip handelt es sich bei der Parallaxenmessung um eine trigonometrische Peilung.
PERIHEL Als Perihel bezeichnet man der sonnennächsten Punkt auf der elliptischen Umlaufbahn eines Himmelskörpers um unser Zentralgestirn. So steht der Komet Halley im Perihel seiner Bahn 88 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
SUNGRAZER KOMETEN, deren PERIHEL so dicht an der Sonne liegt, dass sie durch deren Korona ziehen, bezeichnet man als Sungrazer. Die meisten Sungrazer überstehen die enge Begegnung mit der Sonne nicht unbeschadet und zerfallen in kleinere Bruchstücke oder lösen sich ganz auf. Größere Kometen können in unmittelbarer Sonnennähe so hell werden, dass sie - stets nur für wenige Stunden oder Tage - am Taghimmel neben dem gleißend hellen Tagesgestirn zu sehen sind.
(PS: Mehr zur Beschaffenheit von Asteroiden und Kometen - und vor allem auch der Mischform beider als sogenannte "Hybridasteroiden bzw. Hybridkometen" könnt Ihr im "Planet X - Thread" auf Seite 10 nachlesen )
Und damit sollte es sich eigentlich erledigt haben, da man aber anhand dieser Richtungsfrage von Elenin sehr gut ein Lehrbeispiel in der Positionsbestimmung im 3 dimensionalen Weltraum bekommt, will ich hier auf die Flugrichtung von Elenin eingehen.
So sieht das Orbitdiagramm für den 1.8.2011 aus:
Daraus sehen wir, daß Stereo-B in der Tat den Kometen Elenin von links nach rechts fliegen sehen müßte.
Allerdings können wir uns am Sternbild Orion orientieren, daß laut Astroprogrammen so in der Nachbarschaft der Sonnenposition zu sehen ist:
Und hier die Position von Elenin zur Sonne:
Jetzt steht aber im Stereo-B Bild das Sternbild Orion auf dem Kopf (Bild vom 3.8.2011 wegen der Orion-Bestimmung):
Weiters können wir lesen, daß Stereo-B ein Rollmanöver (Hindrehen) zu Elenin, weg von der Sonne macht, um ihn im Blickfeld zu haben.
Dadurch ergibt sich dieses Manöver, wobei natürlich jetzt kopfüber stehend, Orion dementsprechend zu sehen ist und Elenin umgekehrt zu fliegen scheint - - was aber natürlich nur vom Standpunkt von Stereo-B so aussieht!
Komet Elenin fliegt also genauso wie er soll und es berechnet wurde!
Ich habe diese „Zwischenanalyse“ nur deshalb jetzt angefertigt, damit der interessierte Leser hier ein Werkzeug für die Zukunft bekommt und bei ähnlichen Fragestellungen sofort selbst seine 3D Raum-Erfahrung anwenden wird können.
Also, wie immer: Vernunft und Analyse! (Und die Hyper des Netzes links liegen lassen)
Der Saturn-Sturm 2011, seine natürliche Ursache von Sonneneinstrahlung und Saturnjahreszeiten und kein Pseudokatastrophenzusammenhang!
Hallo zusammen,
ich wurde nach dem derzeitigen Sturm auf Saturn gefragt. Er wurde von der Raumsonde Cassini am 5. Dezember 2010 entdeckt. Und ist bereits dabei sich um den ganzen Planeten zu ziehen. Natürlich nur wie ein Streifen entlang eines bestimmten Breitengradgürtels!
Das Traurige ist, daß die Weiten des Internets und besonders die Katastrophenabteilung auf Youtube, das wieder einmal ausnutzt, mit der astronomischen Unwissenheit der User und eine übliche Hypesuppe kochen, die entweder den Maya-Kalender 2012, oder einen Nibiru (Nixbiru!) oder Einflüßen von Kometen oder anderem Schwachfug pseudorechtfertigen wollen.
Nibiru ist sowieso unhaltbar und hier im AAF-Backup und AAF-Kurier schon astronomisch bzw. astrophysikalisch ins Reich des Nonsens verabschiedet worden. Kometen oder Asteroiden sind detto nicht verantwortlich für so etwas.
Dieser Sturm auf Saturn wurde sogar schon erwartet von diversen Astronomen. Seit den Voyager-Raumsonden werden größere Stürme auf Saturn in regelmäßigen Abständen registriert.
Ein noch größerer Sturm am Äquator im Jahre 1990 wurde vom Weltraumtelesekop Hubble aufgenommen:
Hierzu ein Kurzfilm der damaligen 1990íger Aufnahmen:
[attachment=0]Saturn Sturm von Hubble 1990.mpg[/attachment]
Dabei fällt der Schatten der Ringe in die Sturmzone.
Dieser jetzige Sturm 2011 hat die Kraft, die Größe des 1990´iger Hubblesturms zu erreichen. Cassini hat seit seiner Ankunft 2004 beim Saturn schon mehrere kleine Stürme registrieren können, aber dieser in der Nordhalbkugel ist der bisher Größte, der unmittelbar vor Ort von einer Raumsonde beobachtet werden konnte.
Ursache für diese Stürme sind die Jahreszeiten auf Saturn, die von der jeweiligen Sonneneinstrahlung abhängen.
Hier eine Aufnahme von Cassini vom Anfang des Jahres 2011:
Dazu gibt es eine Tonaufnahme von Cassini, die die elektrostatischen Entladungen der Blitze aufgenommen hat – und das in einer eher ruhigeren Phase am 15.3.2011 – trotzdem kann aufgrund der Blitzanzahl das Gerät an Bord von Cassini die einzelnen Entladungen gar nicht mehr unterscheiden, weil dieser Sturm 10x mehr Blitze produziert als bereits erforschte Stürme dort.
Hier ein kleiner Ausschnitt der Cassini-Tonaufnahmen der Blitzentladungen des 2011er Sturms:
Das Schöne daran ist, daß nicht nur Universitäten und Forschungsinstitute, sondern auch Hobbyastronomen eingeladen wurden hier mitzuarbeiten.
Zitat:
ZitatDa Cassini die Analyse des Sturms nicht unmittelbar abschließen konnte, hat Fischer weltweit Amateurastronomen gebeten, weitere Bilder vom Verlauf des Unwetters anzufertigen, wobei eine ganze Flut von Amateuraufnahmen die Wissenschaftler halfen, die Entwicklung des Sturms zu verfolgen.
Zum Schluß möchte ich auch noch auf eine interessante Sturmausformung hinweisen, die im Jahr 2006 eine Art Südpol-Hurrican am Saturn entdecken ließ. Ebenfalls von Cassini:
Dazu möchte ich noch zum allgemeinen Verständnis die Wertung von Stürmen auf dem Saturn zu Erde oder Jupiter aus einem Artikel zitieren:
Zitat:
Zitat"Saturn ist nicht wie die Erde oder Jupiter, wo Stürme relativ häufig vorkommen. Das Wetter auf Saturn erscheint über Jahre hinweg friedlich, bevor es heftige Ausbrüche gibt. Es ist sehr aufregend, derart eindrucksvolle Wetterbedingungen beobachtet zu haben."
Andrew Ingersoll, Mitarbeiter bei der Cassini Mission und vom California Institute of Technology
Und ein weiteres Zitat aus einem anderen Artikel:
Zitat:
Zitat"Das faszinierende an diesem Sturm ist, dass er beweist, wie die sich ändernden Jahreszeiten und damit der veränderte Einfall des Sonnenlichts für eine Veränderung des Wetters sorgen können", erläutert Georg Fischer von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz, der Hauptautor des Nature-Artikels.
Die Umlaufzeit des Saturn um die Sonne beträgt übrigens 29,5 Jahre. Also nichts Neues am Saturn. Jedoch war es der erste zu beobachtende Sturm auf der Nordhalbkugel. Alle anderen Sturmbeobachtungen waren entweder auf der Südhalbkugel oder am Äquator.
Wer sich genauer einlesen möchte kann das mit den Links die ich zusätzlich noch aus dem Netz rausgesucht habe:
(PS: Allgemein zu den ganzen Hypes im Netz: eines verstehe ich nicht – wenn diverse Hypes und Pseudobehauptungen im Netz auftauchen, warum man – wenn man schon kein Hobbyastronom ist - nicht selbst sich ein Teleskop anschafft oder wenn das schon zuviel des Guten wäre, warum man nicht manche Angebote im Netz wahrnimmt. Wir haben bereits im alten AAF-Forum 2009 ein Angebot des BRT auf den kanarischen Inseln angenommen und haben die dortige universitäre Sternwarte für Beobachtungen via Fernsteuerung genutzt. Aus Spaß habe ich mich damals dazu hinreißen lassen – mich der damaligen Hypekoordinaten eines Nibiru-Verdachtes anzunehmen und auf die Müllhalde zu befördern! Siehe dazu: Trainingsübung eines theoretischen Ernstfalls - allerdings habe ich damals noch sanft argumentiert, aber nach Einlesung in die Gravitationszusammenhänge in einem sich selbstordnenden System ist die Fabel eines wiederkehrenden Nibiru sowieso ganz auszuschließen gewesen, aber dieses Übungsbeispiel war ja im November 2009!)
Der Vollständigkeit halber muß ich anmerken, daß ich nach weiterem Durchsichten von Voyager 1 + 2 Berichten doch auch einen Wirbelsturm auf der Saturn-Nordhalbkugel übersehen habe. Dieser Norpolwirbelsturm ist sogar der Beständigste überhaupt. Er wurde 1980 und 1981 von den Voyager Sonden bereits beobachtet und konnte auch von der Raumsonde Cassini über ¼ Jahrhundert später immer noch festgestellt werden.
Trotzdem stimmt es, daß ein Sturmsystem, daß auf einem Breitengrad den ganzen Planeten Saturn umzieht – auf der Nordhalbkugel das erste Mal beobachtet wurde. Auf der Südhalbkugel waren kleinere Stürme und auf dem Äquator ein Riesiger schon der Fall.
Beispiel eines Saturn-Südhalbkugelsturms (Foto ist spiegelverkehrt - d.h. Südpol ist oben):
Eine der von Anthony Wesley angefertigten Aufnahmen des Sturmgebietes. Die südliche Hemisphäre des Saturn ist im oberen Bildbereich abgebildet. Das Foto wurde am 22. März 2010 in Murrumbateman/Australien aufgenommen.
Voyager Aufnahme und Cassini Infrarotaufnahme vom Nordpolwirbelsturm:
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 13. September 2011
Fragen um die HOPI-PROPHEZEIUNG
Hallo zusammen,
ich bekam letztes Wochenende eine Mail, wo mir eine etwas ungewöhnliche Frage gestellt wurde. Die Mailschreiberin erlaubte mir auf Rückfrage, daß ich diese Frage hier im Userfragen-Thread thematisieren darf.
Ich wurde gefragt, was ich denn von der Hopi-Prophezeiung halte, im Besonderen von der Prophezeiung des blauen bzw. neuen Sterns. Und ob da irgendwelche ernsthafte Vermutungen im astronomischen Sinne bestünden.
Nun, im alten Original-AAF hatten wir ja einige Themenbereiche – unter anderen auch den Thread „Themen die sich mit Philosophie oder Theologie überschneiden“. Auch wenn ich mich in letzter Zeit vor allem den Astronomie-Themen widme, möchte ich im Gedenken an das alte AAF mit seinen vielschichtigen Themen – heute im AAF-Backup die Ausnahme machen und diese gestellte Frage hier im Userfragen-Thread behandeln.
Die Werkzeuge von Vernunft und Analyse sind überall einzusetzen – also Themenübergreifend. Es mag in der Geschichte der Menschheit Personen gegeben haben, die so eine Art Fenster in die Zukunft erhaschen konnten. Wie so etwas möglich ist und ob man das einmal naturwissenschaftlich erklären wird können, oder nicht – es gelten auch hier die altbekannten Analysemethoden.
Eines ist klar: es gibt mehr Scharlatane und selbsternannte Pseudogurus als ernstzunehmende Vorfälle. Wenn man nun allgemein die ernsthaften Fälle näher untersuchen möchte, dann muß man immer die Frage stellen: wer ist es der empfängt und wer oder was ist es das sendet. Erst nach diesen Fragen kann man sich dem Inhalt des Vorfalles widmen. Aber ich möchte mich jetzt nicht in eine Analyse verstricken, die sich um das Prinzip solcher Begebenheiten dreht.
Bleiben wir bei den Hopi und deren angeblicher Prophezeiung eines neuen Sterns. Wenn man sich seriös damit auseinandersetzen möchte, dann sollte man diverse Esoterikseiten und sonstige Pseudoguruseiten mal tunlichst hinter sich lassen. Es ist nur der übliche Haufen an entweder pseudolichterfüllter Botschaften oder als Gegenpol die Bühne von irgendwelchen Endzeitjunkies, die ihrem eigenen Untergang entgegengeifern.
Was in dieser Frage wirklich zählt sind gut zusammenrecherchierte Fakten und Quellenangaben. Deshalb fand ich einen Artikel im Netz, der relativ vernünftig an diese Sache und auch mit Daten und Fakten aufwarten kann, herangeht ( auch wenn einige Paradehyper und Esojumper wie VT´ler sich an dieser Seite allgemein künstlich echauffieren).
Somit muß ich gar keine eigene Analyse starten, sondern kann auf diesen Artikel verweisen:
Zitat:
ZitatHopi-Prophezeiungen
Die Hopi leben in einer der abgeschiedensten Regionen der Welt, in der Wüste im Südwesten der USA. Die Hopi-Kultur und insbesondere die Spiritualität der Hopi zu verstehen ist sehr schwierig. Die Hopi haben als eigenständige Kultur seit Tausenden von Jahren überlebt, indem sie sich zurückgezogen haben, um Konflikte mit Aussenstehenden zu vermeiden. Dazu gehört auch, die spirituellen Traditionen vor Nicht-Hopi so verborgen wie möglich zu halten. Die Praktiken der Hopi werden so geheim gehalten, dass den Angehörigen des Volkes heute durch Gesetze verboten ist, ihre Religion ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Stammesrates zu diskutieren. Aussenstehenden ist die Teilnahme an Hopi-Zeremonien und der Zugang zu religiösen Stätten nicht erlaubt und es ist Nicht-Hopi ausdrücklich verboten, sich in Angelegenheiten der Hopi einzumischen [1]. Im Jahr 1997 beschloss ein Treffen der religiösen Autoritäten der Hopi, den Zugang zu den Dörfern der Hopi zu begrenzen. Das Treffen missbilligte „New-Age-Interpretationen und Aneignung religiöser Praktiken der Hopi [und] … selbsternannte Führer und Sprecher“[2]. Daher unterliegt jeder Außenstehende, der behauptet, die Hopi zu repräsentieren, Hopi-Traditionen zu lehren oder Hopi-Prophezeiungen auszulegen, entweder der Täuschung oder begeht mit den Äusserungen Betrug oder Täuschung. Einige der Personen, die sich zu Unrecht als Sprecher der Hopi ausgeben, leiden tatsächlich an psychischen Erkrankungen. Der hauptsächliche Grund für diese Zurückhaltung der Hopi liegt darin, dass häufig Lügen und Entstellungen verbreitet und ihre spirituellen Traditionen missbraucht wurden. Ihre Isolation und der Semi-Pazifismus (die meisten Hopi kämpfen nur, wenn sie direkt angegriffen werden) veranlasst viele Aussenstehende dazu, die Traditionen der Hopi zu romantisieren und exotisieren und ihre eigenen Fantasien von einer reineren und besseren Welt auf diese zu übertragen. Spirituelle Ausbeuter und Betrüger nutzen diese Sehnsucht von Suchenden häufig aus und versuchen, sektenartige Strukturen aufzubauen und sich Einfluss und Macht zu sichern, sich Geld anzueignen oder ihre Anhängerinnen sexuell auszubeuten. Im Jahr 2002 gab die Hopi-Nation eine Warnung mit dem Titel „Kultureller Diebstahl und falsche Darstellung“ heraus: „Im Laufe der Jahre haben viele Personen – sowohl Hopi wie auch Nicht-Hopi – vorsätzlich die Spiritualität und die Lebensweise der Hopi entstellt und ausgebeutet, um sie ihren eigenen Zielen anzupassen. Die Gründe für diese Entstellungen variieren dabei so sehr wie die Personen, die diese in Umlauf bringen. Die häufigsten Motive sind jedoch Ruhm, Profit oder politische Manipulationen. Ungeachtet der Absicht bedeutet dieses eine unerwünschte Einmischung in die Lebensweise der Hopi durch Aussenstehende.“ Viele – und vielleicht die meisten – Hopi sind der Ansicht, dass Religion eine private Angelegenheit ist und Nicht-Hopi bereits zu viele Informationen über die Hopi-Spiritualität zugänglich sind. Ein Grossteil dieses Wissens, das vielleicht einmal Gästen aus Höflichkeit oder als Privileg und manchmal in unangebrachtem Vertrauen mitgeteilt wurde, ist später veröffentlicht worden. Diese Publikationen – seien sie akkurat oder irreführend – wurden wiederum dazu missbraucht, die Zeremonien und die Spiritualität aus Profitgründen zu reproduzieren. In vielen Fällen wurden Informationen auf eine Weise verändert, die den spirituellen Kontext und die religiöse Bedeutung ignoriert. Es muss vor jeder Person und Organisation gewarnt werden, die den Namen der Hopi benutzt, um spirituelle Workshops, Seminare oder andere „religiöse“ Aktivitäten zu bewerben. Es gehört nicht zu den kulturellen Werten der Hopi, andere zum Konvertieren zu ihrer Religion zu veranlassen oder zur Annahme ihrer Kultur zu bewegen. Das Lehren religiösen Wissens aus Profitgründen ist für die meisten Hopi inakzeptabel. Die Religion der Hopi ist so komplex, dass es für einen Hopi und sogar eine traditionelle Gruppe oder politische Fraktion innerhalb der Hopi unmöglich ist, sie vollständig zu kennen. Die Kultur und Religion der Hopi als Ganzes ist vielfältig, es gibt aber von Dorf zu Dorf Variationen, und vieles aus dem Zeremonienkreis der Hopi ist selbst innerhalb der Nation geheim. Spezielle Clans oder Societies sind für unterschiedliche Aspekte des Zeremonienkreises verantwortlich, die erst zusammen genommen ein komplementäres Ganzes ergeben. Weiterhin muss ausdrücklich gewarnt werden vor jeder Person, die vorgibt, ein traditioneller Sprecher der Hopi oder auch „traditioneller“ Hopi zu sein. Eine einzige Person kann unmöglich für alle Hopi sprechen. Einige derjenigen, die dieses behaupten, praktizieren die Religion der Hopi selbst nicht und gehören nicht den Priestergemeinschaften an. Auf der folgende Liste sind Nicht-Hopi zusammengefasst, die dafür bekannt sind, dass sie aus der Hopi-Spiritualität und Kultur Profit schlagen. Im Gegensatz zu ihren Behauptungen handelt es sich bei keiner der Personen um Hopi (weder durch Geburt, noch durch Adoption), sie repräsentieren die Hopi nicht und sprechen auch nicht für Hopi-“Älteste“. Es ist dringend anzuraten, diesen Personen kein Geld zu spenden, ihre Literatur nicht zu kaufen und nicht an ihren Veranstaltungen teilzunehmen.[3]
Falsche Propheten
Die Warnung der Hopi-Nation bezieht sich insbesondere auf die folgenden Personen, die zu Unrecht behaupten, Hopi-Prophezeiungen zu kennen und zu lehren: Katherine Cheshire alias Dep See Mana oder Dee See Mana und die Stiftung Touch the Earth: Die Warnung verurteilt ihre Programme und Workshops über indigene Spiritualität. Warren Goodman: Die Warnung missbilligt ihn aufgrund seiner unzutreffenden Behauptung, er sei der Pahana der Hopi-Legenden und im Besitz einer Heiligen Steintafel, die Teil der mündlichen Hopi-Tradition sei. Außerdem verkauft er sogenannte „Armageddon-Versicherungen“ und gibt fälschlicherweise versteinerte Holzstücke als Medizinräder aus, die überhaupt nicht zu den Traditionen der Hopi gehören. Thomas Mails ist katholischer Priester und Autor des „Hopi Survival Kit“ und anderer Werke. Die Warnung der Hopi kritisiert ihn für die falsche Behauptung, der verstorbene Dan Evehema sei ein Ältester der Hopi gewesen. Evehema hatte keine Berechtigung, für bzw. über die Hopi zu sprechen. Die Warnung verurteilt Mails ebenfalls dafür, dass er die Hopi-Traditionen nicht in ihrem Kontext, unvollständig und nicht akkurat darstellte. Die Nation der Hopi forderte Mails auf, damit aufzuhören; Mails verweigert dies. Roy Steevensz alias Roy Little Sun, der Indonesier ist, sich jedoch als Hopi-Ältester ausgibt. Steevensz wurde bereits 1995 auf Lebenszeit der Zutritt zur Hopi-Reservation untersagt, nachdem er die Namen einiger Hopi-Ältester im Rahmen einer betrügerischen Wohltätigkeitsorganisation missbräuchlich benutzt hatte. Seine frühere Ehefrau beschreibt, er leide an einer psychischen Erkrankung, die durch Drogenmissbrauch verstärkt werde. Christopher Walker, der zu Unrecht vorgibt, er habe die Erlaubnis der Hopi zur Durchführung von Zeremonien, von denen viele jedoch gar nicht bei den Hopi praktiziert werden, wie z.B. Sonnentänze und Schwitzhütten. Der verstorbene Craig Carpenter war teils Mohawk, teils weiss und gab vor, ein Hopi-Prophet zu sein. Trotz der Kritik des Stammesrates der Hopi hielt Carpenter häufig Vorträge in Europa. Der mit Carpenter bekannte Gary Morris erläuterte, Carpenter habe bis zu seinem Tod im Jahr 2006 erheblich unter einer psychischen Erkrankung gelitten.[3] Robert Stoup alias Limping Snow Wolf gibt sich abwechselnd als Lenape, als Seneca oder als Hüter der Hopi-Prophezeiungen aus. Die Hopi-Nation hat gegen ihn eine Unterlassungsanordnung erwirkt, aber Stoup fährt mit seiner betrügerischen Darstellung fort.[4] John Kimney ist ein Weißer, der sich selbst Eesawu nennt. Die Hopi-Nation hat ihn aufgefordert, künftig nicht mehr als Hüter der Hopi-Prophezeiungen aufzutreten. Das Tribal Preservation Büro war insbesondere darüber verärgert, dass Kimney mit seinen Behauptungen über Prophezeiungen Geld verdient. Kimney sagte zwar zunächst zu, dies einzustellen, hat seine Zusage jedoch nicht eingehalten.[5] Robert Morning Sky gibt sich als Hopi und Apache aus. Er wurde mit den so genannten „Blue Star-Prophezeiungen“ bekannt. Jedoch räumt Morning Star selbst ein, dass er diese Prophezeiungen erfunden hat und sie nicht Teil der tatsächlichen Hopi-Tradition oder Prophezeiungen sind. In einem „Blue Star-Schwindel“ betitelten Artikel, der im LEADING EDGE Nr. 95 erschien, heisst es unter anderem: „Weiterhin erklärte Morning Sky, ein Hopi, die erdichteten „Blue Stars“ gebe es in den Hopi-Legenden, Prophezeiungen oder der Mythologie nicht. Es handele sich um einen Begriff, den er in den frühen 1970er Jahren erfunden habe und dessen sich seither Personen bemächtigt haben, die zu Unrecht in Anspruch nehmen, bei Hopi-Ältesten die Geheimnisse des Blue Star-Kachina gelernt zu haben (des Kachina, das laut Morning Star nicht existiert) und von Medien und Hellsehern, die vorgeben, von ihren Geistern Offenbarungen dazu erhalten zu haben.“ Trotzdem bewerten viele diese Blue Star-Prophezeiungen als authentisch.[6] Zu diesen gehört Miriam Delicado, die auch eine der führenden Figuren in UFO-Kreisen ist. Sie setzt nicht nur die falsche Blue Star-Prophezeiung ein, sondern gibt auch vor, für Martin Gashweseoma zu sprechen. Gashweseoma ist keine Autorität bei den Hopi und wird insbesondere von tatsächlichen spirituellen Führern der Hopi kritisiert. Delicado wurde vom Stammesrat der Hopi ausdrücklich aufgefordert, sowohl ihre falsche Wiedergabe des Status von Gashweseoma als auch der Hopi-Prophezeiung einzustellen. Sie verweigert dies.[7] Nur in einem Fall wünschten die Hopi-Ältesten, der Welt eine Prophezeiung mitzuteilen und benannten hierfür einen eigenen Sprecher: Thomas Banyacya war Hopi und verweigerte im Zweiten Weltkrieg den Kriegsdienst aus Glaubensgründen. Wegen der Weigerung, in der US-Armee zu dienen, war er mit Amish, Mennoniten, Quäkern und anderen religiösen Pazifisten zusammen im Gefängnis. Als die USA Atombomben über Japan abwarfen, sahen die Ältesten der Hopi dies als Erfüllung der Hopi-Prophezeiung über einen „aschegefüllten Kürbis“, der Gift aus der Luft verteile und damit die Welt zerstören könne. Die Hopi-Prophezeiungen sprechen auch von einem „Gebäude aus Glimmerschiefer an der Ostküste“. Die Hopi-Ältesten waren der Ansicht, diese Prophezeiung beziehe sich auf das damals neue Gebäude der Vereinten Nationen. Banyacya wurde zum Sprecher des Stammes ernannt und bekam den Auftrag, die Welt vor den Gefahren nuklearer Waffen zu warnen und für den Frieden zu wirken. Nach vierzig Jahren, in denen er immer wieder Stellung gegen Krieg, Materialismus und Umweltzerstörung bezog, sprach Banyacya schliesslich vor der Versammlung der Vereinten Nationen. Banyacya sprach auf traditionelle Weise, ohne Notizen und spontan, beschrieb die Prophezeiung und rief zum Frieden in der Welt auf; ausserdem führte er einen Hopi-Segen mit Maispollen in der Allgemeinen Versammlung durch. Seit seine Mission erfüllt ist, hält die Hopi-Nation daran fest, dass die einzige Prophezeiung, die der Welt mitgeteilt werden sollte, erfolgreich war, da ein Desaster für die Menschheit abgewendet werden konnte. Sprecher der Hopi-Nation bestreiten energisch, dass es weitere Prophezeiungen gebe, die Aussenstehenden mitgeteilt werden sollen.[8]
Das es sich also um eine zusammengezimmerte Story rund um diesen neuen Stern handelt und es auch sonst keinerlei Anhaltspunkte gibt, kann man diese Sache wohl ganz gelassen ad acta legen. Leider werden die Hyper, Pusher, Pseudogurus und Esojumper nicht müde in den Untiefen des Netzes ihre Pseudobotschaften zu predigen, aber der neutrale User kann auf eines immer zählen: die Vernunft und Analyse als Werkzeuge. Es mag mehr zwischen Himmel und Erde geben, als unsere Schulweisheit sich erträumt, aber die Vernunft ist ein allgemeingültiger Maßstab und Prüfstein, der in Verbindung mit der Analyse unschlagbar ist.
Die Mystik der indigenen Völker mag manchmal ganz erfrischend sein für uns Europäer, dennoch verbindet unser Kulturkreis zuviel Romantik und Träume um alles was diese Völker darstellen. Und aus Mangel an Wissen über ihre Kultur, wird hier auch fehlinterpretiert bis zum geht nicht mehr.
Über hysterische Polsprung-Gerüchte und physikalische Kreiselbewegungen
Hallo zusammen,
ein interessierter AAF-Leser hat mich um eine Stellungnahme zu einem interessanten Phänomen eines russischen Weltraumexperiments gebeten. Es handelt sich um Kreiselbewegungen verschiedener Objekte in Schwerelosigkeit.
Was diverse Endzeitjunkies und Hardcorehyper erneut daraus fabriziert haben in den unendlichen Weiten des Netzes, ist wieder einmal unter aller Sau.
Trotzdem will ich über das Experiment an sich eingehen, da es doch interessante Aspekte enthält. Allerdings begnüge ich mich diesmal mit einer simplen Bewertung und keiner richtigen Analyse, da ich bei Analysen besondere Maßstäbe der Genauigkeit anlege.
Eine Bewertung sollte genügen, außerdem müßte ich bei einer Analyse dieses Themas in die Materie der mathematischen Formeln von Kreiselbewegungen eintauchen und diese auch noch mundgerecht servieren; dazu habe ich keine Zeit und Bock.
Die Aussagekraft meiner Bewertung soll von Einfachheit und visueller Klarheit geprägt sein. Wenn ich jetzt über mathematische Formeln zu Kreiselbewegungen schreiben würde, lesen es sich eh die Wenigsten durch.
Worum geht´s?
Es geht um Dreh- bzw. Kreiselbewegungen von Objekten in Schwerelosigkeit! Einige dieser Objekte verhalten sich nämlich relativ überraschend auf den ersten Blick in ihren Bewegungen: sie vollziehen nämlich eine „Über Kopf Wende“
Wenn man jedoch alle benutzten Objekte heranzieht, dann kristallisiert sich eine eindeutige anfällige physikalische Unruhe-Masse heraus gegenüber den Objekten die eine physikalische Ruhe aufweisen.
In meiner Bewertung der Natur des Phänomens unterteile ich in diese 2 Gruppen unter Verwendung von 5 verschiedenen Objekten:
Unter den Objekten der „physikalischen Unruhe“ befinden sich:
? eine Achse mit Griff auf der ein starker Querbalken montiert ist ? ein sackähnlicher Beutel mit einem zylindrischen Metall-Aufsatz an einer Seite ? und eine Flügelschraube
Unter den Objekten mit „physikalischer Ruhe" befinden sich:
? ein Drehkreisel ? ein Kreisel mit kleiner durchgehender Achse
Die Objkte mit „physikalischer Unruhe“ vollziehen nach einer kurzen Zeit eine regelmäßige Wende und im Gegensatz dazu, bleiben die Objekte mit „physikalischer Ruhe“ in ihrer präzisen Position (beim Kreisel mit durchgehender Achse bleibt die Lage sogar stabil, obwohl der Kosmonaut mit einem Hammer versucht die Drehbewegung des Kreisels zu beeinflussen).
Ich habe ein wenig gestöbert und konnte 2 Kurzfilme zusammenschneiden, die den Kern der Aussagen belegen!
Da ich aber nicht wie so manche Endzeitjunkies und Hyper auf YouTube die Zeit habe, die besten technischen Spielereien am Computer einzusetzen und jetzt einen brillant geschnittenen Film mit theatralischer Musik und sonstigem Schwachfug zu produzieren, habe ich einfach 2 Kurzfilme zusammengeschnitten und stelle sie hier zum Download bereit.
Falls in mittelfristiger Zukunft die AAF-Leser diese 2 Kurzfilme nicht downloaden können, bitte ich um Mitteilung via Mail, damit ich sie neuerlich uploade, weil die Speicherzeit bei dem Anbieter ist begrenzt und muß erneuert werden.
Doch zuerst die Bewertungsbegründung:
Zuerst einmal sei erwähnt, daß die Objekte mit physikalischer Unruhe aufgrund ihres Aufbaus schon anfällig sind für Ungleichgewichte einer typischen Kreiselbewegung! Da sich die Objekte obendrein nicht im Vakuum des Alls, sondern in Luft bewegen – kommt dieses Ungleichgewicht noch mehr zur Geltung!
Die Flügeln der Schraube, der Querbalken der Achse und der Beutel mit Metallzylinder fordern ein Ungleichgewicht geradezu heraus. Vor allem durch das Drehungleichgewicht der Masse speziell und die auch noch zusätzlich verstärkende Auswirkung des Luftwiderstand in der Schwerelosigkeit ergeben sich diese Wenden der Objekte.
Ganz anders bei den Objekten mit physikalischer Ruhe, dem Drehkreisel und demKreisel mit der kleinen durchgehenden Achse.
Aufgrund des Aufbaus dieser Objekte kann die Kreiselbewegung optimal genutzt werden. Selbst die Störung durch den Hammer des Kosmonauten, kann die Stabilität der Kreiselbewegung nicht beeinflussen. Daß der Kreisel mit kleiner durchgehender Achse sich auch dreht, beweist am Schluß des 2. Kurzfilms der Versuch des Kosmonauten diesen einzufangen: er springt aus seiner Hand!
Was sagt uns das alles? Nun, die Endzeitjunkies und Hardcore-Hyper in den Weiten des Netzes wollen aufgrund der Wenden der Objekte der Variante – 1 weismachen, daß auch die Erde solche Wenden (Polsprünge) macht. Das ist natürlich an den Haaren herbeigezogen, weil das niemals 1:1 auf ein so riesiges Objekt wie die Erde übertragbar ist. Außerdem bewegen sich die Objekte der Variante – 2 vollkommen stabil, selbst bei bewußten Störmanövern wie der Hammeraktion des Kosmonauten.
Weiters: die Erde hat kein physikalisches Ungleichgewicht wie Flügel (Schraube) oder einem Querbalken (auf einer Achse mit Griff) und schon gar keinen einseitigen schweren Metallzylinder (Beutel). Die Erde hat zwar Masseunterschiede (Gebirge weisen mehr Masse auf als ebene Landflächen), jedoch verteilt sich das alles um den Globus. Es ist nie – nennen wir es mal „seitenlastig“! Also extrem ungleich.
Außerdem bewegt sich die Erde im Vakuum des Alls – also nix Luftschichten die es zusätzlich beeinflussen würde. Die Erdatmosphäre ist auch kein Argument, weil diese Atmosphäre im Verhältnis der Schale einer Orange zur Orange ist. Also Nonsens!
Dieses Schwerelosigkeitsexperiment ist zwar ganz unterhaltsam, hat aber weder mit der Erde, noch mit irgendwelchen Polsprüngen zu tun! Es ist auf die Erde absolut nicht anwendbar. Abgesehen von den bereits erwähnten Argumenten käme noch der stabilisiernde Einfluß des Mondes dazu und die Fakten, daß die magnetischen nachweisbaren Polsprünge sich oft sehr in ihrem Eintritt zeitlich unterschieden. Keine absolute Regelmäßigkeit der Zeitschnittstellen (die Objekte der Variante – 1 im Experiment weisen präzise Regelmäßigkeit bei Wenden auf; die Objekte der Variante – 2 sprechen eine andere Sprache – nämlich die der Stabilität).
Somit nur wieder ein weiteres Kapitel der Marke „Internetschwachfug“ und diese Hyper lassen wirklich nichts aus um sich aufzugeilen.
Wenn ich mal mittelfristig Laune habe, werde ich vielleicht auch noch mal zu den realistischen magnetischen Polsprüngen etwas schreiben – wir werden sehen. Für den Moment sollte dies aber mal reichen.
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 22. November 2011
Besuch vom Asteroid 2011 WP4 am 24.11.2011
Hallo zusammen,
weil ich kurz zuvor darauf hingewiesen wurde, daß ein Asteroid, der in den nächsten Tagen nahe der Erde vorbeifliegt, nicht bei Spaceweather aufgelistet ist – und was das bedeuten könnte!
Bei YouTube haben diesbezüglich sowieso wieder die Hyper ihre Schwachfug-Filmchen gepostet, aber recherchieren tun die ja aus Prinzip nicht.
Ohh, wie schrecklich: hat Spaceweather einen Asteroiden vergessen aufzulisten, was könnte das bedeuten fragen sich diverse Endzeitjunkies derzeit bei YT.
Immer der selbe Bullshit: es wird spekuliert, ob denn ein Einschlag bevorstünde und das keine Größenangabe des Asteroiden im Netz zu finden sei! Die übliche geistlose Brühe, die da im Netz hochgewürgt wird.
Nun denn – da dieser Asteroid in einer wiederkehrenden Umlaufbahn um die Sonne sich befindet, sei hier mal für die Zukunft festgehalten, daß es sich um ein Bröckchen zwischen 12 und 27 Metern handelt - - also Peanuts! Außerdem fliegt er in 1,5 Lunar Distances an der Erde vorbei!
Für die Zukunft sollte man vielleicht vorher auf diese Seite schauen, bevor man herumhyped:
Da könnte man viel auflisten bei Spaceweather, wenn man alle Kieselsteine auflisten würde. Aber auch sonst wäre der Platz zu groß alle aufzulisten, deshalb gibt es ja diese oben verlinkte Seite!
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 30. November 2011
Orion-Fake-Koordinaten einer Nibiru - Fabelei
Hallo zusammen,
per Mail bekam ich Koordinaten eines Himmelsausschnitts, der angeblich bei Google-Sky ausgeblendet sein soll.
Oh Mann – bei näherem Hinschauen entpuppen sich diese Koordinaten als abgestandene Brühe aus dem Jahr 2009. Das hatten wir doch alles schon durchgekaut! Es ist ja ok wenn Leser Fragen und Hinweise an mich senden, aber bitte könntet Ihr nicht zuerst im AAF-Backup und AAF-Kurier lesen und schauen, ob das nicht eh schon abgehandelt wurde?
Ich habe das schon 2009 im Thementhread Trainingsübung eines theoretischen Ernstfalls abgehandelt – es waren damals fast identische Koordinaten. Das ist der Himmelsabschnitt nahe des Orion-Sternbildes und ich konnte 2009 das bei Google Sky noch normal einsehen. Da bei Google Sky zum Teil Jahrzehntealte Himmelsaufnahmen mit Neuen kombiniert werden und entweder technisch oder Rechtemäßig bestimmte Regionen ausgenommen sind, schaut man dann halt bei Alternativen wie Wikisky und da erkennt man in dieser Region einfach einen Stern.
Und da z.B. Betelgeuze (ein Stern von Orion) ca. 700 Lichtjahre entfernt ist und z.B. Rigel (ein anderer Stern des Orion) ca. 900 Lichtjahre entfernt sind – ist dieses Objekt USNOA2 0825-01741238 wohl noch weiter entfernt, da es ja erst in einer Deep Sky-Aufnahme abgelichtet wurde. Also auf gut deutsch würde dieses Objekt mit Lichtgeschwindigeit fliegen, dann würde es mindestens 900 Jahre reisen. Aber es ist ein simpler stationärer Stern und nichts weiter.
Bei der Analyse 2009 im Thread Trainingsübung eines theoretischen Ernstfalls habe ich sogar beim Bradford Robotic Telescope (BRT) über´s Internet, Teleskopzeit geordert und diesen Bereich des Nachthimmels aufgenommen. Für das BRT war dieses Objekt USNOA2 0825-01741238 viel zu weit entfernt um es abzulichten - - da war nur dunkler Raum. Erst die Deep Sky Aufahmen die z.B.in Wikisky dargestellt werden, konnten diesen Stern zeigen.
Von einem Nibiru zu halluzinieren wie es 2009 getan wurde, ist echt schon vollkommen verblödet und wenn diese alten Fake-Koordinaten jetzt wieder hochgewürgt werden, dann ist das nur mehr lernresistenter Bullshit.
Wer noch etwas zum linken Schulterstern des Orion, Betelgeuze lesen möchte, kann dies im Posting hier im AAF-Skywatch-Thread nachlesen, da habe ich auch eigene Teleskopaufnahmen gemacht. Wenn sich der derzeitig vorhandene Hochnebel mal wieder lichtet,dann werde ich vielleicht auch nochmal zum Spaß diese Region um den Orion aufnehmen.
Der Nibiru (Nixbiru) – Hype wurde hier schon von allen Ecken gegenargumentiert und als absoluter Nonsens entlarvt - - Ihr müßt Euch dazu nur hier einlesen. Laßt Euch da draußen im Netz nicht veralbern! Schön langsam sollte verstanden werden, daß die Nibiru - Fabeleien im Netz eben astrophysikalisch unmöglich sind!
scheint wieder mal was in der Luft des Internets zu liegen, da ich die letzten Tage gleich 2 Mailanfragen von AAF-Lesern bekam.
Allerdings ist das eine Thema, das eine Leserin schickte etwas abseits des eigentlichen AAF-Schwerpunkts, dennoch wurden solche Fragen auch im alten Original-AAF am Rande mitbehandelt. Deshalb nehme ich es in die Userfragen auf. Also Überschrift:
Kann dieser Fußabdruck echt sein? Eine Kurzanalyse!
Wie fast immer sind diese Art Videos schon mal reißerisch in Szene gesetzt. Schließlich möchte man ja unter anderem auch Touristen gewinnen.
Also, ein angeblicher menschlicher Fußabruck, der 200 Millionen Jahre alt sein soll - - ach ja, so nebenbei ist er auch noch abnormal groß! Also ein riesenhafter Abdruck.
Es wurde und wird im Internet so manche Fantasterei gehypt in Bezug zu überdurchschnittlichen Körpergrößen und Fabulierens über sogenannte Riesen in allen Farben des Regenbogens: von außerirdischen Genprojekten oder evolutionär verursachten Sonderfällen bis was weiß ich was noch.....
Selbst im Original-AAF hatten wir eine Meldung bezüglich eines Riesenskellets aufgedeckt. Da wurde ein Fundort von Mammutknochen (oder besser gesagt eines Mastodons) mit Photoshop schnurstracks in einen Fundort eines Riesenskellets verwandelt.
Das ist hier nachzulesen: im Unsere Befindlichkeiten-Thread die Seiten 20 und 21 anklicken (beginnt ungefähr der Mitte der Seite 20).
Aber das Netz ist nur so zugemüllt mit derartigen Meldungen. Einmal steckte sogar eine Werbekampane eines Großkonzerns dahinter. Na – Schwamm drüber - - zurück zu diesem angeblichen Fußabdruck.
Wie man aus den Aussagen des Videos entnehmen kann, befindet sich der angebliche Fußabdruck in Granitgestein und der Felsen soll durch die Verschiebung der tektonischen Platten in diese aufgestellte Position gehoben worden sein. Klingt ja recht nett, jedoch sollte man es dabei nicht bewenden lassen.
Gehen wir es mal logisch durch:
Also, wir haben hier Granitgestein. Die grundlegende Frage lautet somit, wie entsteht Granit und war es möglich darauf einen Abdruck zu hinterlassen!
Wenn man sich mit der Entstehungsgeschichte von Granit befasst, dann wird schnell klar, daß das so nicht abgelaufen sein konnte.
Granit ist ein Magmatisches oder Eruptivgestein und wird in einer Tiefe von mehr als 2 km gebildet – meistens aber noch weiter darunter. Somit erstarrt Granit also nicht an der Erdoberfläche, sondern ist ein tiefengebildetes Gestein. Und nebenbei entstehen Granite in der Regel nicht aus dem flüssigen Material des Erdmantels, sondern aus aufgeschmolzenem Material der unteren Erdkruste.
Hier übrigens ein paar allgemeine Schmelzwerte von unterschiedlichen Materialien:
Tantalkarbid 3.942 °C Graphit: 3.750°C Diamant 3.550 °C Wolfram 3.422 (höchster Schmelzpunkt bei Metallen) Quarz 1.550 °C Asbest 1.500°C Granit 1.450°C
Ok, also selbst wenn wir jetzt über einen normalen Fußabruck sprechen würden, oder realistischer über einen Dinosaurierfußabdruck im Gestein, dann wäre das schon mal nicht möglich, weil sich weder ein Mensch noch ein Dinosaurier in Erdtiefen von mehreren Kilometern Tiefe zu einem fröhlichen Spaziergang einfinden würde!
Denn Granit entsteht nicht nur in diesen kilometertiefen Erdschichten, sondern auch noch in Magmakammern gefüllt mit in diesem Fall über 1.450° C flüssigem Granitgestein (einzig wassergesättigter Granit kann schon unter 1000° C schmelzen, aber da sprechen wir nicht vom Entstehungsvorgang in einer Magmakammer – das ist was anderes).
Granit ist also ein sogenanntes Tiefengestein – ein Plutonit. Im Gegensatz zu den Plutoniten die in großen Tiefen entstehen gibt es eben auch das vulanische Gestein bei denen das Magma bis an die Erdoberfläche steigt! Aber Granit ist eben ein tiefenentstehendes Gestein und da is nix mit drüberlaufen!!
Nähere Infos zu Granit kann man auch z.B. hier nachlesen:
Wenn man sich aber echte Dinosaurierabdrücke ansieht, dann kann man feststellen, daß sie zumeist in Kalkgestein zu finden sind. Weil da kann man sehr wohl drüberlaufen, da Kalkgestein ganz anders entsteht als Granitgestein.
Weil Kalkgestein entweder aus organischem Material gebildet wird, oder aus im Wasser befindlichen Lösungen.
Zitat:
ZitatEntstehung Kalkstein ist ein dichtes bis grobkörniges Sedimentgestein, das zu mindestens 80% aus Calcit (Kalkspat) besteht. Viele Kalksteine entstehen in Flachmeerbereichen, wobei aus übersättigten Lösungen Calcit und Dolomit ausfallen. Das Gestein kann aus feinkristallinem Kalksschlamm oder aus zusammengeschwemmten Kalkschalen oder anderen karbonatischen Organismenresten entstanden sein. Diese große Gruppe bildet die organogenen oder zoogenen Kalksteine, die aus Schalenresten, Korallenstöcken usw. entstanden. Die bevorzugten Bildungsräume waren die warmen Flachmeere im Paläozoikum und Mesozoikum. Die Einteilung der organogenen Kalksteine erfolgt nach dem geologischem Alter (z.B. Devon-, Karbon-, Jurakalk) oder nach bestimmten Fossilien (jurassische Korallenkalke, Muschelkalke).
Und hier die Möglichkeit der Kalkentstehung aus Wasserlöslichkeit:
Zitat:
ZitatNatürlich vorkommendes Wasser (sowohl Meer- als auch Süßwasser) enthält immer in mehr oder weniger großen Mengen Calciumcarbonat, für gewöhnlich wird es als Calciumhydrogencarbonat gelöst, da seine Löslichkeit deutlich größer ist als die des Carbonat-Ions. Wird Carbonat bis zur Sättigung der Lösung zugeführt oder sinkt umgekehrt das Löslichkeitsvermögen des Wassers, so wird Calciumcarbonat aus der übersättigten Lösung ausgefällt. Dieses war vorher kein Bestandteil von Lebewesen.
Also konnte ein Dino mal so über ein Schlammfeld oder ähnliches aus kalkhaltigem Material eines ehemaligen Sees, oder Urmeers laufen und seine Abdrücke hinterlassen.
Aber weder ein Dino noch sonst etwas läuft mal in mehreren Kilometern Tiefe in einer Magmakammer gefüllt mit mindestens (mindestens!) 1.450° C Granitschmelze und hinterläßt Spuren.
Dieser Ort in Südafrika dürfte wohl eine Ritualplatz der dortigen Ureinwohner gewesen sein, wo sie eventuell eine zufällige Einbuchtung im Granitgestein vorfanden, inspiriert wurden und ein rituell veranlagter Ureinwohner mal diesen Fuß reingestemmt hat – eben in die vorhandene Einbuchtung mal die Zehen etc. dazugestemmt hat. Da das ganze auch noch mit Asche geschwärzt und ein Pilgerplatz dort ist – jetzt wohl auch mehr ein Touristenplatz – scheint die Absicht der Vermarktung offensichtlich.
Das mit dem „Dazustemmen“ der einzelnen Fußpartien kann ich jetzt nicht belegen (das müßten Experten in Gesteinbearbeitung), aber ich kann klarstellen, daß man keine Abdrücke auf 1.450° C tiefengebildetem Granitgestein hinterlassen kann.
Und Granit entsteht erst auch durch den Tiefendruck da unten – also geht gar nicht an der Erdoberfläche!
Und das mit den Giganten, die da im Internet an bestimmten Ecken hochgejubelt werden ist sowieso nicht haltbar. Falsche Riesenskelette, gefakte Fotos, zieren den Weg durch das Internet.
Wissenschaftlich haltbar ist einzig, daß man Hinweise hat, daß es bestimmte Größenauffälligkeiten in bestimmten Regionen der Erde gab. Z.B. konnte man den in der Bibel erwähnten Goliath bereits einordnen in eine Größenauffälligkeit eines in der Region lebenden Volkes, daß eine Körpergröße von über 2 Metern erlangte.
Das recherchiere ich jetzt aber nicht auch noch raus – das recherchiert mal schön selber. Schließlich ging es hier jetzt mal nur um diesen Südafrikaritualplatz!
Wer noch Infos zu Dinosaurierabdrücken allgemein haben will, kann das z.B. hier nachlesen:
Sauropoden im Sumpf: Die Spuren der Riesen-Dinos konnten sich erhalten, weil die Sauropodenherde an der Sumpfküste eines Meers entlangtrottete.
Soviel mal zu der ersten Mailanfrage. Die 2. Mailanfrage war zu einem ganz anderen Thema, dafür braucht es aber länger, weil ich zwar schon die Antwort habe und auch schon dem Fragenden per Mail zurücksandte, aber wenn es eine saubere, nachvollziehbare Erklärung werden soll, dann muß ich ein paar Erklärungs-Analysebilder anfertigen und dafür brauche ich Zeit. Und die finde ich erst in einiger Zeit. Da geht´s dann aber um eine angebliche UFO-Sichtung eines Hypers beim Mond, der mal unerfahren auf seine Kamera einen Okularaufsatz setzte.
Pseudo-UFO´s steigen von der Mondoberfläche empor!
Hallo zusammen,
heute komme ich – erst nach 4 Wochen – dazu, die 2. Mailanfrage als Analyse auszuarbeiten.
@ marko: Du hast meine Antwort ja bereits einen Tag nach der Anfrage bekommen, aber die nachvollziehbare Analysedarstellung für die Allgemeinheit brauchte mehr Zeit und vor allem den Bock das zu schreiben!
@ alle AAF-Leser:
erst heute fand ich die Zeit und die Geduld diese Fragestellung in eine Analyse zu packen. Die Lösung hatte ich relativ schnell auf diese Pseudobehauptung, jedoch will ich in Zukunft nicht mehr auf YouTube-Videos angewiesen sein und deren Verbleib im Netz – und deshalb mußte ich einige Konvertierungsprogramme finden, um auch unabhängig von YouTube-Videoabrufbarkeiten eine gesicherte Einsichtnahme hier im AAF zu gewährleisten.
Also, worum geht´s?
Ein Hyper hat mal kurz seine Kamera mit einem 42 fachen Zoom eingestellt oder bzw. ein Okular vor seine Fotokamera gesteckt und dürfte wenig Erfahrung mit solchen Bildern bzw. Videos haben. Er hat den Mond abgefilmt und glaubt bzw. pusht hierbei das angebliche Abheben von riesigen UFO´s von der Mondoberfläche zu sehen.
Das Ganze ist wieder einmal typisch für die einschlägige Hype-Szene. Man beschäftigt sich nicht hobbymäßig mit derlei Beobachtungsgeräten bzw. hat keine Erfahrung mit den Alltagsproblemen solcher Beobachtungsgerätschaften.
Viel lieber schaut man mal kurzfristig aus Langeweile ein bißchen hier hin und da hin und ist überall, aber nirgendwo!
Hier mal das Video (solange es noch auf YT abrufbar ist)
Der Typ in dem Video meint also, diverse riesige Raumschiffe von der Mondoberfläche aufsteigen zu sehen.
Also, was ist denn da wirklich los?
Jeder, der sich für Stern und Planetenbeobachtungen interessiert, kennt das Problem der Luftunruhe der Atmosphäre. Unterschiedliche Temperaturschichten verursachen dem Beobachter durch ein Teleskop nervende Bildschwankungen des eingefangenen Lichts! Ein Zittern, Wackeln, Vibrieren des Bildes ist die Folge – bis zu einem Eindruck wie dem von heißer Luft über Straßenasphalt im Sommer.
Wenn man nun auch die verschiedenen Auswirkungen des Teleskopwinkels bzw. der Veränderung des Teleskops zum Beispiel bei einer Beobachtung des Mondes hinzuzieht – wie die Aufnahme der Lichtintensität gezielt gesteuert werden kann, dem sind diese „Lichtpunktfackeln“ (nenne sie mal so salopp) nichts Fremdes.
Besonders krass kann man es an einer Überlichtintensität sehen – ich habe es lustig als Astrokunstfotos bezeichnet. Siehe hier im Posting im AAF-Skywatch wo ich absichtlich die Lichteinwirkung im Teleskop auf die CCD-Kamera beeinflußte.
Aber zurück zu diesem Typen von YT und seinem Video:
Wir haben folgendes Zusammenspiel von Ursachen:
? Es gibt starke atmosphärische Luftunruhe bei dieser Aufnahme
? Zusätzlich wird ein Video davon gemacht und das Licht trifft unterschiedlich auf die Kamera aufgrund der schnellen Erdrotation (wer schon mal durch ein Teleskop geschaut hat, weiß was ich meine)
? Durch beide vorigen Punkte wird das Licht einerseits von großen Kraterrändern unterschiedlich intervallig gebrochen – es blinkt immer wieder an der gleichen Stelle oder aber es wird von Helligeitsunterschieden der Mondoberfläche nur einmalig reflektiert. Je nach Luftunruhe und Bewegung.
Und ich spreche jetzt hier von diesen „Lichtpunktfackeln“ auf dem Mond selbst und gar nicht als erstes von denen die sich scheinbar vom Mondboden hochbewegen.
Aber um wirklich zu verstehen, was ich meine – muß man sich folgendes Anschauen:
1.) Solange das Video noch auf Youtube abzurufen ist, sollte man die Qualität auf HD 1080 einstellen und seinen Browser auf 200% Größe einstellen – und dann das von mir eingekreiste Gebiet genau beobachten. Wie viele dieser „Lichtpunktfackeln“ da zu sehen sind. Es sind Lichtreflexionen aufgrund oben genannter Ursachen.
2.) Wenn das YouTube Video nicht mehr abzurufen ist, dann habe ich hier eine Videosequenz des obigen YT-Videos abgespeichert und zwar die letzte Endsequenz des Videos. Das ganze Video wäre ein zu großes Datenpaket gewesen, als das ich es hier in diesem Format so einstellen hätte können. Aber auch die abgespeicherte Endsequenz zeigt noch genug dieser „Lichtpunktfackeln“. Hier müßt Ihr euer Browserfenster ebenfalls auf 200% vergrößern um das genau beobachten zu können!
Somit – wieder einmal viel Hype um Nichts. Diese Typen beobachten den Himmel nicht weil sie die Natur des Kosmos interessiert, sondern weil sie unbedingt UFO´s aufnehmen wollen. Und da kommen dann bei normalen Phänomenen der Gerätschaften oder sonstiger normaler Problematiken der jeweiligen Sachthemen schnell die Fantasieausritte zusammen – wie sie bei YT ständig überlaufen (Abgesehen von den Fakern, die absichtlich Bullshit produzieren).
So, wenn ich mich heute nicht dazu aufgerafft hätte das zu schreiben, dann hätte ich es wohl noch 4 Wochen aufgeschoben. Na ja – ist ja Sonntag.
Dabei war der meiste Aufwand, die Konvertierungsprogramme zu finden und zu konvertieren. In Zukunft geht´s einfacher!
ich bekam wieder einmal eine Anfrage. Diesmal geht es um die Frage:
KÖNNEN STARKE ERDBEBEN DIE ERDACHSE GEFÄHRLICH VERSCHIEBEN?
Geübte AAF-Leser wissen diese Art Fragen hier - im zugegeben sehr umfangreichen Analysearchiv des AAF-Backup - zu finden.
Aber kein Problem – ich weise gerne nochmals darauf hin.
Die Kurzantwort darauf ist: Nein!
Ganz egal ob es das indonesische Erdbeben von 2004 mit 8,9 auf der Richterskala war, die die Erdachse um 8 cm verschob noch das starke Chile Erdbeben 2010 mit ähnlicher kleiner Verschiebung: die Erdachse hat schon ohne solche starken Erdbeben eine rein natürliche Schwankungsbreite von bis zu 10 Metern! Also kein Problem.
Dies wird durch sogenannte Massenumlagerungen/Massenverschiebungen im Erdinneren sowie in den Ozeanen und der Atmosphäre verursacht. Also sogenanntes „Business as usual“!
Ich hatte bereits am 3. März 2010 eine Analyse diesbezüglich im alten AAF geschrieben. Diese Erklärung/Analyse kann man sich gerne anschauen im Planet X – Thread und darin die Seite 19 anklicken (beginnt gleich am Anfang der Seite 19).
alte Skizze von mir dazu:
In den Weiten des Internets werden immer wieder alte falsche Behauptungen und Hypes gerne aufgewärmt und als sensationelle Neuigkeit verkauft, dabei hat man das alles schon längst irgendwann mal abanalysiert und erklärt.
Deshalb, es lohnt sich jede einzelene Seite des AAF-Backup-Analysearchivs durchzuackern, da man dadurch die gängigsten Hypes und Falschbehauptungen des Netzes erklärt bekommt.
Die üblichen Schwurbeleien im Netz zu Phantom-Ufo´s um die Sonne auf SOHO und Stereo Aufnahmen
Hallo zusammen,
ich bekam eine Anfrage eines scheinbar neuen Lesers des AAF, in der er oder sie mich gebeten hat zu antworten.
Die Antworten sind bereits alle im AAF-Backup (Archiv) oder im AAF-Kurier (Blog) nachzulesen. Das Lesen kann ich Euch nicht abnehmen, das müßt Ihr schon alleine bewerkstelligen.
Aber, nun gut – ein paar Worte kann ich schon dazu fallen lassen – auch weil ich die einzelnen bereits vorhandenen Antworten dazu hier mal verknüpfen kann.
Und andererseits um diese 2 Bilder vom 25.4.2012 von SOHO/ C 2
Die „alten Hasen“ der AAF-Leser schmunzeln wohl mit mir zu diesen wie üblich im Netz gehypten Fantasiephantomen – aber es scheint so als dürfte es für die Hyper des Internets da draußen einfach nicht sein, daß ihre so heiß ersehnten Pseudoheilsbringer oder was immer diese fantasierten UFO´s für diese Leute darstellen sollen, einfach nicht aufkreuzen wollen. Also wird herumgeschwurbelt bis zum endgültigen geistigen Abwinken, als wollte man die galaktischen Nachbarn herunterziehen auf diese Erde.
Und das sage ich als einer, der sich durchaus extraterrestrisches Leben vorstellen kann – also prinzipiell offen ist für seriöse Überlegungen zum Thema allgemein!
Zur Sache selbst:
Das Bild zu Grenzwissenschaft-aktuell vom 24.4.2012 zeigt sehr schön die von mir bereits vor geraumer Zeit im Thread „Zuletzt gemachte Analysen“ erklärte Natur eines Pixelüberlaufs. Die Elektronen (Strahlung) überfluten ein bestimmtes Areal des CCD-Chips und los geht´s wie bei einer kleinen Reihe von Wasserfällen, die jeweils in den anderen überschwappen.
Das Aufprallareal ist schön abzugrenzen von den weiterführenden Überlaufsträngen.
Bei den 2 Aufnahmen vom 25.4.2012 haben wir die gleiche Situation wie bei den Aufnahmen vom 17.2.2011. Von seriöser Analyse der technischen und physikalischen Fakten her, habe ich schon erklärt, daß bei solchen Phänomenen nur 2 Möglichkeiten existieren:
? ein normaler Pixelüberlauf
oder
? ein Hybridasteroid bzw. ein Hybridkomet
Nachzulesen ebenfalls im Thread "Zuletzt gemachte Analysen".
Auf Nachfragen einer ehemaligen AAF-Userin bei einem NASA-Mitarbeiter der zuständigen Stelle zum speziellen Fall des 17.2.2011 bekam sie die Auskunft, daß es sich in dem Fall um einen Pixelüberlauf handelt. Ich tendierte in meiner Analyse auch eher dazu wie man nachlesen kann. Führte aber auch Nachweise an, wie diese Hybridasteroiden und -kometen ebenfalls vorkommen und durchaus die eine oder andere Erklärung bei solchen Aufnahmen liefern.
Das wäre dann auch im „Zuletzt gemachte Analysen“-Thread nachzulesen.
Bei den Pixelüberläufen wiederum, die aufgrund einer Strahlungsintensität mit Auswirkung auf den CCD-Chip zurückzuführen sind, ist ein Auftreten auf 2 Aufnahmen hintereinander - wie auch am Beispiel des 25.4.2012 zu sehen ist - kein Widerspruch, da man der kosmischen oder solaren Strahlung nicht vorschreiben kann wie lange sie auf den CCD-Chip in einem bestimmten bzw. unterschiedlichen Winkel einwirkt. Das kann ein paar Sekunden dauern oder eben auch die Zeit lang zwischen 2 Aufnahmen von 12 Minuten oder auch länger. Und selbst wenn es sich um gepulste Strahlung – also 2 unterschiedliche Intensitäten handelt, könnte man sich auch nicht bei der Strahlungsspitze beschweren.
Ich denke es ist klar, was ich damit sagen möchte!
Zum Abschluß seien nochmals alle relevanten Beiträge zu dieser „Causa“ aufgelistet:
Grundsätzliches zu den Artefakten auf den SOHO und Co. - Bildern („Zuletzt gemachte Analysen“ im AAF-Kurier vom 24. März 2011, 23:43) :
Hybridasteroiden auf SOHO und Co. – Bildern („Zuletzt gemachte Analysen“ im AAF-Kurier vom 19. Oktober 2011, 22:17):
Erste Analyse 2009 zu den Artefakten (Seite 10 auswählen und Posting darin vom 10 Jan 2010, 4:07 im „Planet X Thread“ des AAF-Backup-Archiv):
Anfrage zu der Linsenverschmutzung meiner Teleskopaufnahme vom Sonnenfleck 1476
Hallo zusammen,
eine für meine Begriffe etwas seltsame Anfrage eines AAF-Lesers kam gestern zu der Verschmutzung der Barlow-Linse im Zusammenhang zu meinen Teleskopaufnahmen vom letzten Freitag. Da es aber scheinbar einer Nachfrage wert war, will ich es auch öffentlich beantworten!
Es geht um diese eigenen Teleskopaufnahmen im Thread „AAF-Skywatch“ vom 13.5.2012:
Obwohl man meiner Ansicht nach eher auf die Sonnenfleckenaufnahmen selbst Acht geben sollte, bezog sich die Anfrage auf die Verschmutzungen in Form von den kreisrunden Rändern in den „Barlow-Linsen“ – Aufnahmen.
Nun, da es sich um meine Instrumente handelt, die ich benutze, gehe ich selbstverständlich allen Belangen nach! Bin ja ein alter Analyst. Und ja – selbstverständlich weiß ich die Ursache dieser Verschmutzungen!
Da ich die Barlow-Linse in einer anderen Beobachtungsnacht schlecht aus dem Okularhalter herausgenommen hatte und Fingerabdrücke auf der Linse hinterließ – mußte ich sie dann auch putzen. Das tat ich mit einem feuchten Reinigungstuch, das man auch für Brillengläser benutzt.
Diese feuchten 0815-Reinigungstücher sind relativ naß und hinterließen, trotz mehrmaligem Nachwischen ein paar kleinste Resttropfen (würde sie sogar als Mikrotropfen bezeichnen) auf der Linsenoberfläche. Für mich kein Anlaß das trockenzuwischen (womit auch?) und es einfach lufttrocknen zu lassen.
Die getrockneten Mikrotropfen der Reinigung hinterließen am äußeren Rand der Tropfen Ränder und da die Barlow-Linse ihrem Naturell zufolge extrem vergrößert, erschienen diese getrockneten Ränder dieser Mikrotropfen in den Aufnahmen des Sonnenflecks 1476.
Wo ist das Problem bzw. worin liegt der Sinn dieser Anfrage? Will man meinen Teleskopaufnahmen jetzt auch Spherenbullshit andichten?
Außerdem, wenn man sich das Video dazu genau ansieht, dann erkennt man, daß diese kreisförmigen Ränder nur auf der Linsenoberfläche des Teleskops ihren Ursprung haben können und die Aufnahmen ohne Barlow-Linse haben auch keine Verschmutzungen! Also bitte: keine Pseudoausritte wegen jedem kleinsten Überdruck im Gedärm!
Eine andere Frage wäre, wie ich diese Mikrotropfen bei der nächsten Reinigung vermeiden kann – ohne Schlieren zu hinterlassen! Allerdings fallen diese getrockneten Ränder auch nur bei Sonnenbeobachtungen auf, da die Sonne natürlich das alles voll beleuchtet!
Aber bis zum Venustransit am 6. Juni 2012 sollte ich eine praktikable Lösungen gefunden haben – vorausgesetzt das Wetter erlaubt eine Beobachtung an diesem Tag.
Wie bewegt sich der Mond in bestimmten Zeitrythmen?
Hallo zusammen,
nach längerer Zeit kam wieder einmal eine Leseranfrage reingeflattert. Sie ist auf den ersten Blick etwas seltsam – weil zusammenhanglos – aber dennoch will ich gerne darauf eingehen.
Die Anfrage lautete zusammengefasst: wie bewegt sich der Mond in Minutenabständen – vertikal oder horizontal; oder beides?
Nun, gerade bei der Mondbahn weise ich immer wieder darauf hin, daß dieser Bahnverlauf immer im Kontext zu sehen ist. Gerade die Mondbeobachtung ist für einen Betrachter auf der Erdoberfläche immer abhängig vom Tag und Zeitpunkt.
Wenn ich also z.B. heute als Maßstab anlege, wo wir uns in einem Abschnitt mit einer relativ flachen Mondbahn befinden, dann weiters einen beliebigen Zeitpunkt wähle (in dem Fall zwischen 18.52 und 18.54 Uhr), ergibt sich folgende Mondbahn in einem 2 Minutenabstand:
Man kann hier nicht ohne Backgroundwissen sich an die Mondbahn annähern! Gerade der Mond hat nur mit gutem räumlichen Vorstellungsvermögen plus dem Wissen um den Verlauf, unterschiedliche Positionen im Laufe des Jahres, die man kennen sollte. Das betrifft sowohl den Abstand zur Erde als auch seine „Höhe“, da die Mondbahn um 5° zur Erdekliptik geneigt ist und deshalb höchstens diese 5° nördlich oder eben südlich der Erdbahnebene stehen kann, befindet er sich eben einmal höher am Himmel und dann wieder tiefer – oder flacher wie ich es lieber nennen möchte.
Hier mal eine Grafik zum Verständnis:
Gut, ich hoffe ich konnte die Frage damit beantworten. Jedem Interessierten rate ich hierzu auch ein Planetariums- bzw. Astronomieprogramm aus dem Netz zu laden damit man immer auch selbst nachschauen kann.
Wer mehr zu Mondwinkeln und dessen Bahn wissen möchte, sollte auch im AAF-Backup-Thread zu „Planet X“ die Seite 5 aufrufen!
LESERANFRAGE VOM 20.5.2013 IM AAF-GÄSTEZIMMER GESTELLT
Hallo zusammen,
habe es heute erst gesehen, daß eine Leseranfrage im AAF-Gästezimmer gestellt wurde. Es geht um mein Posting im Thread „Erwähnenswertes“. Die Beantwortung erfolgt hier im Thread „Userfragen“.
Es geht um Folgendes:
Also:
@ Zoltan:
Hallo, Du es kann sich dabei wohl nur um einen flüchtigen Blick Deinerseits gehandelt haben, da es in der Spiegelung der Linse von Sonne/Mond klar ersichtlich ist, daß es sich um ein normales Größenverhältnis zwischen den 2 Himmelskörpern handelt.
Da das besagte Foto ohne Sonnenfilter und nur mit einer Kamera direkt ins Sonnenlicht gehalten, geschossen ist, wurde der Mond von der Intensität der Sonne im besagten Foto überstrahlt – dadurch erscheint er kleiner als er ist.
Zur weiteren Dokumenation dieser ringförmigen Sonnenfinsternis sei hier zugleich auch ein professionelles Foto mit einem Teleskop und eingesetztem Sonnenfilter geschossen, vorgestellt:
Somit alles wie es sein soll und bitte in Zukunft genauer schauen bzw. die Umstände der Geschichte solch eines Fotos mitbedenken!
WIE KONNTEN DIE MONDKAMERAS DIE MONDLANDUNG ÜBERSTEHEN?
Hallo zusammen,
heute mal wieder eine Anfrage klassisch per Mail.
Die Frage lautete zusammengefaßt: wenn am Mond Temperaturen von über 100° C bis weit unter -100° C herrschen, wie konnten insbesonderes die Kameras dort funktionieren ohne zu schmelzen oder brüchig zu werden.
Leute, die extremen Temperaturen von –160° C bis +130° C beziehen sich nur auf den Mondboden, da es ja bekanntlich keine Atmosphäre auf dem Mond gibt!
Aber mit den richtigen Suchbegriffen könntet Ihr auch selbst die Antwort finden!
Aber hier mal eine recht gut zusammengefaßte Erklärung worum es dabei eigentlich physikalisch geht – brauche ich wenigstens nicht selber schreiben:
ZitatDie Mondoberfläche weist Temperaturen von ?160 °C bis +130 °C auf. Verschwörungstheoretiker nahmen diese Werte als Grundlage, um die Überschreitung der Spezifikationen der damaligen Fotografietechnik nachzuweisen. So bestanden die ungekühlten Filme aus einem Trägermaterial, das mit der auf Gelatine basierenden lichtempfindlichen Fotoemulsion beschichtet ist. Die Filme hätten somit bei diesen Extremtemperaturen entweder schmelzen oder brüchig werden müssen, ebenso wären die Batterien bei minus 40 °C nicht mehr verwendbar gewesen. Die bei den Mondlandungen vorgefundenen Umgebungstemperaturen haben allerdings tatsächlich nicht die Spezifikationen der Fotografietechnik überschritten. Die genannten Temperaturen sind lediglich Oberflächentemperaturen. Auf Grund fehlender Atmosphäre gibt es auf dem Mond keine Lufttemperatur, die direkt auf die Materialien der Kameras einwirkt. Zudem fand keine der Landungen in einer Mondnacht oder an einem Mondmittag – das heißt unter den angegebenen Extrembedingungen – statt. Auch der längste Aufenthalt auf dem Mond von knapp 75 Stunden bei der letzten Mission (Apollo 17) relativiert sich gegenüber einer Mondtageslänge von rund 27,3 Erdtagen. Auf die 24-stündige irdische Tageslänge umgerechnet, entspräche dies lediglich einer Verschiebung des Sonnenstandes um weniger als drei Stunden. Die Mondoberfläche in den Landegebieten hatte im Mittel etwa 20 bis 25 Grad Celsius unter Berücksichtigung der Einstrahlungsenergie und des Einstrahlungswinkels der Sonne.
Die Kameras waren extra für die Mondlandung angepasste Hasselblad-500EL-Modelle (Hasselblad 500 EL/70), sie hatten ebenso wie die Wechselfilmboxen einen Silberüberzug, um gegenüber Wärmestrahlung unempfindlicher zu sein, zusätzlich waren die Schalter des Kamerasystems für eine höhere thermische Unempfindlichkeit hermetisch verschlossen. Sowohl die Kamera als auch die Filmboxen waren zudem gegen die beim Spulen entstehende elektrostatische Aufladung gesichert. Zur Anwendung kamen auf handelsüblichen Produkten basierende Filme, die Farbdiafilme Kodak Ektachrome MS und EF mit 64 beziehungsweise 160 ASA Empfindlichkeit sowie hochauflösende Schwarzweißfilme Panatomic-X mit 80 ASA für Aufnahmen des Terrains. Anders als normale 60 mm Filme waren diese mit 70 mm sowie beidseitig perforiert konfektioniert.
Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion konnten schon ab 1960 mit dem Einsatz von Spionagesatelliten erfolgreiche Filmaufnahmen – ohne Temperaturprobleme – vorweisen. Zudem wurde schon 1965 beim ersten amerikanischen Weltraumausstieg (Gemini 4) ein Vorgängermodell der Hasselblad-500EL-Kamera erfolgreich eingesetzt, das höheren Temperaturunterschieden (als auf dem Mond) von +120 °C in der Sonne und ?65 °C im Schatten ausgesetzt war. Gäbe es die genannten Einschränkungen, dürften überhaupt keine analogen Fotos aus dem Weltall existieren.
Wir hatten schon 2009 im Original-AAF mit den Mondlandungsverweigerern diskutiert und konnten so manche Falschargumente widerlegen. Im obigen Link findet man gestaffelt die restlichen Erklärungen, die die Mondlandung unterstreichen.
Sie waren dort oben, ob es so manchen VT´lern paßt oder nicht.
Nun capt, zuerst mal wäre es nett gewesen, ein wenigstens „Hallo“ oder „Guten Tag“ am Anfang eines Eintrages zu hören, aber das war scheinbar ja nicht drinnen, weil Du ja fast hysterisch diesen Link - und das auch noch falsch - gesetzt hast. Erst beim 3. Anlauf hat es scheinbar geklappt (einen Deiner Linksetzungsfehlversuche habe ich wieder entfernt) den Link richtig zu setzen.
Aber nun gut – lassen wir das einmal sein wie es ist!
Dein verlinktes Video ist – und das sage ich jetzt ganz direkt: Bullshit vom Unfeinsten.
Wenn man sich in das AAF eingelesen hat, dann würde man zu Hauf Beispiele finden, wo YT-Hyper glauben den Stein der Weisen gefressen zu haben. Sie schwurbeln nur so vor sich hin!
Dabei löst sich deren „Sensationsentdeckung“ nur in den üblichen Fehlinterpretationsschrott oder einfach nur Unwissen über die Technik auf. Die bewußt gefälschten Bildchen und Filmchen wollen wir erst gar nicht erwähnen.
Ich brauchte mir dieses besagte Filmchen nur ein paar Minuten ansehen und es war klar, was da wieder serviert wurde! Der Typ schließt für sich eine Spiegelung aus, weil man am eigentlich gemachten Foto angeblich nichts von alldem finden könne.
Das ist natürlich falsch, weil man die Umrisse dieser Spiegelung sehr wohl schon am eigentlichen Foto erkennen kann!
Hier mal auf Minute 10.10 das, wie der Typ sagt, „das die Kamera gesehen hat“ – also die eigentliche Aufnahme und voila – so schaut´s aus:
Sinnloseste Spekulationen unterstützt von künstlichen Fotobearbeitungssoftwareartefakten folgen in diesem YT-Filmchen!
Natürlich kann man aus dieser leichten Spiegelung mit den ganzen Einstellreglern einer Bearbeitungssoftware das Abstruseste herausholen und produzieren. Wie hier eine sich in seine Bestandteile auflösende Kugel etc.
Das erinnert mich an einen Fall aus dem Original-AAF 2010! Da ging es aber um etwas ganz anderes – nämlich um Pixelüberläufe einer SOHO-Aufnahme, die durch diverse Fotobearbeitungssoftware künstlich verfälscht wurde. Das war im UFO-Thread beginnend im Posting vom 6. Februar 2010 um 22.02 Uhr auf Seite 6 bis Seite 7!
Im Internet würgen die diversen Hyper und Endzeitjunkies immer wieder das gleiche Prinzip hoch – bisher gab es absolut nichts anderes.
Abgesehen davon, daß ein Nixbiru (Nibiru) astrophysikalisch unmöglich ist, weil er schon lange vorher im Sonnensystem Himmelsbillard spielen würde und überhaupt bei solch einer wie im Filmchen postulierten Nähe zur Sonne sehr wohl schon längst Auswirkungen der heftigeren Art zeigte und entdeckt wäre – von Fachastronomen, Amateurastronomen, Hobbyastronomen und auch Tante Mizzi mit ihrem alten Operngucker!
Schließlich käme solch ein Objekt ja nicht aus der Sonne, sondern würde eine Bahn beschreiben, die es auch abseits der Sonne ermöglichte, etwas zu entdecken. Und das schon lange, lange vorher, bevor wir überhaupt damit in der Nähe der Sonne wären!
Ein wiederkehrender Planet ins Sonnensystem ist absoluter Bullshit – man möge das bitte in den jeweiligen Postings im AAF-Backup und im AAF-Kurier nachlesen.
Und somit war´s das mal wieder vom Märchen des Nixbiru auf seiner Reise durch den Hype des Internets!
sorry – aber ich habe erst jetzt im Gästezimmer nachgeschaut und kann daher jetzt erst antworten.
Deine Frage ist etwas unklar, aber ich denke Du meintest den Vorbeiflug des Asteroiden 2014 RC !
Zuerst mal sachbezogen:
Der Asteroid 2014 RC hat eine Größe von ca. 20 Meter und flog wie vorausberechnet 34.000 km über der Erde an dieser vorbei! Seine größte Annäherung sollte über Neuseeland stattfinden. Der Vorbeiflug von 2014 RC war südlich an unserem Planeten.
Da 2014 RC eine Zeitverzögerung von 13 Stunden zu dem Vorfall in Nicaragua hatte, schließen Experten einen Zusammenhang weitgehendst aus. Meiner Meinung nach kann man natürlich nicht ausschließen, daß da eventuell durch die Massenwechselwirkung ein kleineres Bröckchen im Schlepptau war – jedoch ein Zeitabstand von 13 Stunden läßt das eher unwahrscheinlich sein!
Auf jeden Fall ist es sinnlos einen vorausberechneten harmlosen vorbeifliegenden Asteroiden groß anzukündigen – vor allem bei dieser Größenordnung – da auch für die Hobbyastronomen nicht viel drinnen ist zu sehen – es sei denn Jene mit mehreren Tausend Euro Teleskopen, aber die sind sowieso am Laufenden!
Jetzt mal allgemein:
Deiner Zusatzfrage, weil ich nichts darüber erwähnte – muß ich ganz klar entgegenhalten: Belangloses bzw. ein „Business as usual – Event“ wie ein Asteroidenvorbeiflug dieser Größenordnung sowie der anderen kleinen Kieselsteinevents sind nun wirklich nichts Neues oder Erwähnenswertes.
Die Masse der Erde nimmt jedes Jahr um 40.000 Tonnen zu – verursacht durch Weltraumstaub und Meteoriten.
Also warum das groß erwähnen?
In manchen Gegenden des Internets haben sich bestimmte Gruppierungen die darauf warten, daß ihnen der Himmel auf den Kopf fällt, darauf eingehypt jedes kleine Kiesel aus dem All fröhlich zu posten. Nun, manche sammeln Briefmarken und andere Asteroiden bzw. Meteore/Meteoriten-Events.
Eine statistische Auswertung benötigt aber ein Fachwissen zu der Thematik und ein Messnetzwerk. Also sind Meteoritenereignissammlungen von Katastrophenjunkies im Netz völlig wertlos und bedienen nur eine gewisse Fangemeinde.
Das war schon im Original-AAF zu einem anderen Thema erwähnt. Da ging es um die Gruppierung der Erdbebenfreaks, die jedes Minibeben anposten und glauben dadurch irgendetwas erhypen zu können! Ich und andere damals widerlegten dies durch gezielte Analysen.
Dazu fällt mir ein, daß ich damals noch zynisch an diese Erdbebensammler feststellte, daß sie alleine 800.000 mal im Jahr hochjubeln könnten, weil Erdbeben alleine bis zur Kategorie 3,4 auf der Richterskala so oft im Jahr vorkommen.
Das kann man übrigens noch hier nachlesen auf Seite 3 (unteres Drittel der Seite):
Ansonsten denke ich Deine Frage beantwortet zu haben. Hier kannst Du noch etwas über Relationen zum Weltraumstaubthema und Co. gut zusammengefasst nachlesen:
ZitatDie Erde als kosmische "Schießbude"?
Wahrscheinlichkeit von Meteoriteneinschlägen
"Die Wahrscheinlichkeit, daß durch einen Asteroideneinschlag zu sterben ist erheblich höher als die, im Lotto zu gewinnen". Mit diesem Satz faßt Clark C. Chapman vom amerikanischen Southwest Research Institut die Bedrohung durch Meteoriten zusammen. In seiner Rede vor einem Komitee aus Vertretern der NASA und des amerikanischen Repräsentantenhauses charakterisierte Chapman die momentane Situation: "Kaum jemand würde ein Flugzeug besteigen, wenn ihm klar wäre, das alle paar tausend Flüge ein Absturz passiert. Dennoch unternehmen wir nichts, um das gleich große Risiko eines Meteoriteneinschlags zu verringern."
In einem Artikel in der britischen Zeitschrift "Nature" hatten Chapman und sein Kollege David Morrison vom Ames Forschungszentrum der NASA bereits 1994 eine Tabelle veröffentlicht, in der sie die Wahrscheinlichkeiten einer Reihe von Todesursachen für die USA auflisteten. Demnach sterben Amerikaner theoretisch eher durch einen Asteroiden oder Kometeneinschlag als in einer Überschwemmung oder durch einen Tornado.
So unglaublich diese Abschätzungen klingen mögen, fest steht, daß die Erde einem ständigen Bombardement ausgesetzt ist. Obwohl die meisten der unzähligen Himmelskörper als Meteore schon in den oberen Atmosphäreschichten der Erde verglühen, rieselt dennoch ständig "Weltraumstaub" auf die Erde. Hunderte von winzigen Einschlagspuren auf Sonnensegeln von Satelliten zeugen von der Häufigkeit dieser Mikrometeoriten. Die Wissenschaftler der Universität von Washington errechneten, daß die Erde durch Materieteilchen von weniger als einem Millimeter Größe pro Jahr um rund 40 000 Tonnen an Masse zunimmt.
Von Meteoriten mit Massen von mehr als hundert Gramm wird die Erde jedes Jahr immerhin noch etwa 19 000mal getroffen. Beobachtungen des kanadischen "Camera Network" gehen sogar von 26 000 Meteoriteneinschlägen dieser Größenordnung aus. Wiedergefunden werden von diesen allerdings nur fünf bis sechs. Im amerikanischen Städtchen Peekskill im Bundesstaat New York durchschlug ein kleines, zwölf Kilogramm schweres Fragment eines größeren Meteoriten das Hinterende eines geparkten Autos und blieb in einer flachen Kuhle darunter liegen.
Die schützende Lufthülle der Atmosphäre läßt zwar die Mehrzahl der Steinmeteoroiden mit Durchmessern unter zehn Metern bereits in den oberen Luftschichten zerplatzen, ihre Fragmente erreichen aber häufig den Erdboden und können beträchtlichen Schaden anrichten. Ein zehn Meter großer Meteorit hat schon die kinetische Energie von etwa fünf Hiroshimabomben. 1947 zerplatzte ein Eisenmeteorit dieser Größe über den Sikhote-Alin Bergen im Osten Sibiriens und verursachte einen Schauer von 136 Tonnen von Fragmenten, die sich über zwei Quadratkilometer verteilten und rund zweihundert Krater hinterließen. Ein Einschlag dieser Größe geschieht nach Schätzungen von Experten rund einmal alle zehn Jahre, in den meisten Fällen gehen die Meteoriten aber weitgehend unbemerkt über den Ozeanen oder unbewohntem Gebiet nieder.
Mit Treffern durch Meteoriten der Größe 50 bis 300 Meter wie beim Tunguska- Ereignis müssen wir nach der Einschätzung von Chapman und Morrison alle paar hundert Jahre rechnen. Besiedelte Gebiete oder Städte sollen dabei allerdings nur einmal in 3000 bzw. 10000 Jahren getroffen werden.
Einschläge von Brocken von 500 bis 5000 Metern Durchmesser sind bereits erheblich seltener, ihre Häufigkeit wird zwischen 70 000 und sechs Millionen Jahre geschätzt. Hochrechnungen aus der Anzahl der irdischen Krater und der Häufigkeit von erdnahen Asteroiden und Kometen zeigen, daß auf dem Festland etwa alle zwei bis drei Millionen Jahre ein Krater von 20 Kilometern Größe entsteht. Der jüngste bisher entdeckte Krater dieser Größenordnung ist der rund eine Million Jahre alte Zhamanshin-Krater in Kasachstan.
Nicht erst seit "Deep Impact" oder "Armageddon" fragen sich viele, wie wahrscheinlich eine globale Katastrophe durch Meteoriten denn eigentlich ist. Der Chicxulub-Krater in Mittelamerika zeigt, daß die Erde gegen Treffer dieser Dimension nicht gefeit ist. Vor 65 Millionen Jahren führte dort der Einschlag eines vermutlich über zehn Kilometer großen Meteoriten zur Umwälzung der gesamten Biosphäre unseres Planeten und wahrscheinlich auch zum Untergang der Dinosaurier.
Aus Vermessungen und Altersbestimmungen der Mondkrater geht hervor, daß die Meteoritenhäufigkeit in unserem Teil des Sonnensystems in den letzten Milliarden Jahren relativ stabil geblieben ist. Es besteht daher Grund zu der Annahme, daß die Erde auch in Zukunft Ziel eines solchen kosmischen Geschosses werden könnte.
Auch die Wissenschaftler Clark Chapman und David Morrison lassen daran keinen Zweifel: "Die Erde steht in einer kosmischen Schießbude und Katastrophen, die von Einschlägen ausgelöst wurden, sind über Jahrmilliarden hinweg Teil unserer Naturgeschichte."
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 19. November 2017
USERFRAGE: Ab wann ist die Erdkrümmung sichtbar ?
Hallo zusammen,
wieder einmal eine AAF-Leser-Anfrage via Mail eingedruddelt. Jürgen aus Österreich fragte, ab wann man denn nun die Erdkrümmung sehen kann.
Ich habe die Frage kompakt zusammengefaßt um es auf den Punkt zu bringen.
Da dieses Thema vernünftig von einem AAF-Leser gestellt wurde, will ich mich drauf einlassen, obwohl es ein ganz anderes Thema streift, daß derzeit im Netz herumgeistert und ein absolutes Bullshit-Thema ist – dazu eventuell später.
Bevor ich meine eigenen Analyseworte starte, möchte ich einen Artikel zitieren, der die ganze Sache kurz und bündig auf den Punkt bringt:
Zitat Die Erde ist keine Scheibe, sondern annähernd eine Kugel, und wenn wir einen freien Blick auf den Horizont haben, dann sehen wir keine gerade Linie, sondern einen Ausschnitt aus einem Kreisbogen. Die Frage ist nur: Erkennen wir die Krümmung, oder sieht der Horizont gerade aus?
Aus sehr großer Höhe ist diese Krümmung sichtbar, das wissen wir von Fotos aus der Internationalen Raumstation, die in einigen Hundert Kilometern Höhe fliegt. Aber wie hoch muss man mindestens steigen? Es gibt einige Faktoren, die eine Antwort darauf schwer machen. Erstens fragen wir nach einer subjektiven Wahrnehmung – wenn ein Urlauber am Strand fest davon überzeugt ist, die Krümmung zu sehen, kann man das schlecht widerlegen. Zweitens ist der Horizont keine scharf gezogene Linie, sondern ein diffuser Verlauf aus Blau- und Grautönen.
Und drittens spielt die Größe des Blickwinkels eine wichtige Rolle. Stellen Sie sich eine Scheibe mit einem Durchmesser von 20 Metern vor, und Sie werden einen halben Meter vor deren Rand platziert – das entspricht der Krümmung des Horizonts in einer Höhe von 10.000 Metern, der Reiseflughöhe vieler Flugzeuge. Wenn Sie den Kopf hin- und herwenden können, haben Sie größere Chancen, die Krümmung zu erkennen, als wenn Sie mit Scheuklappen nur einen kleinen Ausschnitt sehen dürfen.
Trotz all dieser Einschränkungen sind sich die Experten, vor allem Physiker und Piloten, erstaunlich einig: Von der Erde aus, auch vom höchsten Berg, hat noch kein Mensch den gekrümmten Horizont gesehen. Fotos zählen nicht als Beleg, denn deren Optik verbiegt die Linien, sodass der Horizont manchmal sogar nach unten eingedellt wirkt. Die magische Grenze scheint tatsächlich in der Nähe der erwähnten 10.000 Meter zu liegen. Die Passagiere der Concorde konnten in knapp 18.000 Metern Höhe die Krümmung des Horizonts deutlich sehen.
In diesem Artikel befinden sich viele Fakten in Überschriften gut angerissen!
Wir sehen also, daß man Fotos prinzipiell vergessen kann, da hierbei entweder deren 0815-Optik die Linien verbiegt oder das Gegenteil eine „Verzeichnungen des Objektivs“ stattfindet.
Selbst Felix Baumgartner der aus einer Ballonhöhe von 38 km einen Fallschirmsprung machte, gab in Interviews an die Erkrümmung ansatzweise mit eigenen Augen gesehen zu haben, jedoch verwendete er „Fischaugenkameras“ die besonders eine Verzerrung bzw. im Fachlatein eine „tonnenförmige Verzeichnung“ produzieren, um seinem Absprung eine theatralische Kulisse zu bieten – eben ein bißchen hypen!
Somit kann man auch getrost die ganzen Experimentalballon-Aufnahmen vergessen, da diese die Erdkrümmung nicht abzubilden vermögen – sei es aus normaler Unzulänglichkeit der technischen Ausstattung solcher Privatballonkameras und da der Horizont keine scharf gezogene Linie ist, sondern ein diffuser Verlauf aus Blau- und Grautönen bleibt die Ablichtung eher linear..
Oder man hängt bewußt Kameras mit extrem „tonnenförmiger Verzeichnung“ – sprich „Fischaugenkameras“ an die Ballons um es theatralisch zu hypen.
Die lustigsten Zeitgenossen sind die Gattung der VT-Clowns, die da ihre Youtube-Filmchen am laufenden Band produzieren und doch nur ihr Unwissen zur Schau stellen. Es geht dabei um jene Aufnahmen, wo sie angeblich mit dem Zoom schon bereits hinter der Erdkrümmung verschwundene Schiffe und Skylines wieder auftauchen lassen.
Dabei haben sie keine Grundkenntnisse über den vom Standort fix einsehbaren Horizont oder handeln bewußt gegen besseres Wissen.
Diese VT-Clowns nehmen mit ihren Kameras nur z.B. Schiffe oder Boote auf die sich in der Nähe des „einsehbaren Horizonts“ befinden und nie hinter dem vom Beobachter „einsehbaren Horizont“.
Was bedeutet der „einsehbare Horizont“?
Am besten kann sich da jeder selbst mit Zahlenspielen versuchen und zwar auf der Berechnungsseite von
Man kann zwischen Meilen und Kilometern wählen und es zeigt den einsehbaren Horizont.
Aber ich bringe mal ein anderes Beispiel, wo ich mit der Erdkrümmung spiele:
Der JP-Morgan Chase Tower in Houston, Texas ist 879 feet (268 Meter) hoch.
1 Fuß = 0,3048 Meter
Der Horizont ist 36 Miles (58 km) entfernt - - das sind nur unter 1 % des Erddurchmessers
Hier ein Blick aus dem Chase Tower:
So sähe ein Blick aus 268 Metern aus1
Wenn wir jetzt diese 58 km eines Horizontkreises ziehen, dann hätten wir folgende Größenordnung in Relation zur Größe des Planeten.
Der Horizontkreis ist lächerlich klein im Gegensatz zum Planeten! Es wäre wie eine Mikrobe auf einer Orange – sie könnte die Krümmung der Orange nie wahrnehmen – weil die Orange zu groß wäre im Gegensatz zur Größe der Mikrobe.
Dagegen könnte man – falls da Wasser um den Chase-Tower wäre – man mit dem Kalkulator errechnen könnte, daß ein Schiff in 64 km Entfernung bereits über den einsehbaren Horizont gefahren wäre und somit 3 Meter des Schiffes unter der Erdkrümmung verschwunden ist – auch mit Kamerazoom verschwunden!!
Zusammenfassung des Beispiels: Erkrümmung am Horizont nein – Schiff in 64 km bereits 3 Meter unter Wasserlinie!
Aber nicht vergessen: Je höher der Beoabachtungspunkt, desto weiter der Horizontbereich!
Wenn Du 1,83 Meter hoch bist und am Strand eines Meeres stehst, dann siehst Du nur 4,8 Kilometer weit!
Ein weiteres Beispiel wäre die Chicago-Skyline am Lake Michigan. Wenn man am Lake Michigan in 60 Meilen Entfernung stehen würde, dann könnte man die Skyline von Chicago nicht sehen.
Jetzt tauchen da aber gerne YT-Filmchen auf, die zeigen, daß die Skyline aus 60 Meilen Entfernung sichtbar sind!
Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Lichtrefraktion oder auch Mirage-Effekt genannt. Das Licht wird gebeugt aufgrund extrem kalter Luft auf Wasserhöhe und heißer Luft darüber.
Eines dieser Fotos, die von der Chicago-Skyline gehypt werden:
Es handelt sich dabei um diesen Effekt:
Trotz des Mirage Effekts sieht man trotzdem nicht die ganze Skyline sondern nur den gespiegelten Teil – das kann man anhand eines Höhenvergleichs eines Gebäudes sehen:
Es werden auch nur Fotos davon herumgereicht, da man auf Videoaufnahmen sofort diese Lichtrefraktion sehen könnte:
Diese Lichtbeugungen haben aber oft auch sehr skurille Züge – wie man hier sehen kann:
Eine reale Erdkrümmung kann man aber z.B. beim Toronto-Tower in Kanada sehen – hier passen die Entfernung und die Erdkrümmung zusammen – wie man mit dem Kalkulator sehen kann:
Genauso mit der Überschreitung des „einsehbaren Horizonts“ bei diesem Schiff, daß bereits zum Teil unter der Horizontlinie ist – auch mit dem Kamerazoom:
Und zum Vergleich ein Bild des Schiffs über die obere Aufnahme gelegt:
Und um den Kreis zu schließen, möchte ich noch eine Aufnahme des Space Shuttle Endeavour aus dem Jahr 1994 zeigen, das sich in 215 Kilometer Höhe in einer kreisförmigen Umlaufbahn mit einer Bahnneigung von 57° befindet und worin man sehen kann, daß selbst in einer Höhe von „nur“ 215 km Höhe – die Erdkrümmung dafür relativ bescheiden aussieht!
Erinnert Euch an das Beispiel mit der Orange im Posting weiter oben....
Es gilt auf der Erde, wie im All – je höher man ist, desto weiter sieht man!
Damit habe ich für Euch AAF-Leser mich jetzt ausnahmsweise nochmals indirekt dieser Thematik angenommen und verweise direkt auf ein Parallelthema anderer Kategorie im „AAF-Splitter“-Thread wo ich mich des Bullshit-Themas „Flache Erde“ angenommen habe – für Jene die den Rattenfängern des Netzes dazu drohen auf den Leim zu gehen.
ZitatERSTMALS VERÖFFENTLICHT AM: 26. November 2017
USERFRAGE: zu obigem Thema „Erdkrümmung“
WIE SIND DIE VERSCHIEDENEN EINGESETZTEN OBJEKTIVE DER KAMERAS ZU UNTERSCHEIDEN ?
Hallo zusammen,
bald ist meine Toleranzschwelle zu dem Thema überschritten. Ich darf ein gewisses eigenes Mitdenken wohl voraussetzen.
Aber OK, der Stil wie diese Frage gestellt wurde läßt mich bewegen nochmals „vorzukauen“ und zu antworten!
Ihr müßt die von mir gesetzten Links auch durchlesen und verstehen.
Wie aus obigem Posting zu erkennen ist, sind Kameras prinzipiell zu vergessen, die z.B. auf Experimentalballons verwendet werden, da hier keine großen Ausgaben punkto Kameras getätigt werden.
Es gibt 3 Objektivsysteme die es zu unterscheiden gilt:
Die optische Verzeichnung habe ich im obigen Posting schon erklärt und will es hier noch ergänzen – obwohl es eigentlich offensichtlich sein sollte.
Abbildung C im Bild bedarf wohl keiner weiteren Ausführung, da der Fischaugeneffekt für sich selbst spricht.
Ich nehme aber an, daß die zuletzt gestellte Userfrage sich auf die Unterscheidung zwischen Variante A und B bezieht.
Das könnte ich kurz beantworten indem ich klarstelle, daß weder Privatpersonen noch öffentliche nichtwissenschaftliche Stellen das Geld ausgeben werden um eine wirklich verzeichnungsfreie Oprik zu erwerben und einzusetzen, da wirklich nur „telezentrische Objektive“, die für präzise Messungen in der Wissenschaft verwendet werden, völlig Verzeichnungsfrei abbilden.
Um eine „Kissenförmige Verzeichnung“ zu minimieren kann man sogenannte „orthoskopische Linsensysteme“ kaufen, bei denen aber nicht selten „Kissenförmige Verzeichnungen“ absichtlich bis zu einem gewissen Grad implementiert werden um den störenden sogenannten Globuseffekt weitgehenst zu eleminieren.
WAS HEIßT DAS JETZT KONKRET ZUM OBIGEN THEMA?
Wenn Ihr wieder einmal Aufnahmen aus größerer Höhe betrachtet achtet genau auf die beiden Horizontecken bzw. Ränder, ob sie nach unten verziehen!
Dabei kann es verschiedene Schweregrade geben, die einmal offensichtlich und dann aber erst bei genauem Blick darauf erkennbar werden.
Das kann bei Videoaufnahmen auch fluktuieren, da wie Ihr aus obigem Posting wisst, der Horizont keine scharf gezogene Linie hat, sondern ein diffuser Verlauf aus Blau- und Grautönen ist.
Ihr könnt einmal davon ausgehen, wenn nicht extra darauf hingewiesen wird, daß keine „telezentrischen Objektive“ eingesetzt werden und es nur 2 Typen von Kameras zum Einsatz bringen:
Typ A und C ! (laut obiger Grafik)
Typ B in präziser wirklich verzeichnungsfreier Optik kostet einem wissenschaftlichen Instrument entsprechend ne Stange Geld und „orthoskopische Linsensysteme“ haben meistens einen reduzierten „Kissenförmigen Effekt“ eingebettet.
Diese Verzeichnungen haben im normalen Alltagsgebrauch kaum einen Störfaktor, wenn man aber versucht in gewisser Höhe eine Erdkrümmung abzufotografieren, die keine scharf gezogene Linie betrifft, die viel mehr noch ein diffuses Verlaufen von Blau- und Grautönen darstellt, dann kann man diesen Kameraeinsatz vergessen! Da müßte man schon ein Telskop vor eine Kamera schalten um damit halbwegs arbeiten zu können, weil bei z.B. Linsenteleskopen diese Verzeichnungen sehr gering gehalten werden können. Betonung auf „können“! Ohne Angaben der technischen Daten des jeweiligen Teleskops bringt das auch nichts.
Wenn es jetzt nicht überrissen wurde kann ich auch nicht helfen!
Wer filmte den Start der Mondfähre von Apollo 17 ?
Hallo zusammen,
eine Frage eines AAF-Lesers, die schon Mitte Juli gestellt wurde. Sorry, ich hatte bisher keine Zeit mich dieser Frage anzunehmen. Dafür aber jetzt!
Das war damals eine große technische Leistung, da die NASA praktisch eine Live-TV-Kamera brauchte, die von der Erde aus fernsteuerbar war und zugleich klein und kompakt in der Bauart.
Die TV-Kameras der 60-iger und frühen 70-iger Jahre waren Kolosse und globig und brauchten riesige Rollplattformen auf denen sie operierten.
So gab es eine Ausschreibung der NASA an Firmen, die benötigten Anforderungen und Spezifikationen zu erfüllen - außerdem mußte die Kamera fernsteuerbar sein und mit einer vorher exakt berechneten „Winkelgeschwindigkeit“, die einen speziellen Mechanismus voraussetzte, ausgerüstet sein.
Die Firmen RCA und Westinghouse machten das Rennen! Eine großartige Ingenieursleistung für damals!
Aber auch die Berechnungen des Winkels und der Winkelgeschwindigkeit des Kameramechanismus der der Mondlandefähre Challenger von Apollo 17 folgen mußte - und das bei einer Zeitverzögerung von 1 Sekunde zwischen Erde und Mond - war eine technische Meisterleistung.
So klappte auch erst der 3. Versuch! Weil man hatte diese Kamera bereits mit Apollo 15 im Einsatz. Geplant war, die Kamera auf dem Mondauto zu montieren und dieses Mondauto mußte in einem bestimmten Abstand zur Mondlandefähre geparkt werden, damit der vorberechnete Winkel und Winkelgeschwindigkeit der Kamera auch die Fähre begleiten konnte.
Bei Apollo 15 versagte der Kameramechanismus der Nachführung und es gab nur stehende Live-Kamera-Bilder, jedoch funktionierte die Auslösung der Kamera vom Kontrollzentrum in Houston an die Rundantenne des Mondautos, die mit der Kamera verbunden war.
Bei Apollo 16 parkten die Astronauten das Mondauto mit Kamera in einem zu nahen Abstand - sprich zu dicht an der Mondlandefähre und dadurch konnte die Kamera der Landefähre beim Start nicht lange folgen - sie verschwand sehr schnell aus dem Kamerawinkel. Jedoch funktionierte das System erstmals einwandfrei - nur mit einem falschen Abstand zur Fähre.
Und bei Apollo 17 klappte dann alles! Der Kontroller in Houston startete die Kamera sogar zu früh, aber es klappte mit der automatischen Winkelnachführung und nach einem glanzvollen Mondstart, als die Fähre dann aus dem Kamerawinkel verschwand, übernahm Houston direkt - allerdings mit 1 sekündlicher Steuerungsverzögerung und das merkt man....Sie haben die Fähre allerdings kurz wieder ins Bild bekommen - wenn auch etwas schusselig anmutend.
Das muß sauschwer gewesen sein - ich weiß wie es ist ein Objekt im Teleskop aus dem Blickfeld zu verlieren und es dann wieder rasch zurück ins Okular zu bekommen und die Ingenieure in Houston mußten die Fähre ja schnell wieder finden, da nur ein kurzes Zeitfenster war und das mit 1 Sekunde Steuerungsverzögerung. UFF!
Hier noch ein englischer Artikel vom Smithsonian National Air and Space Museum:
Zitat
After pressing some buttons to start up the ascent engine of their lunar module Challenger, astronauts Gene Cernan and Harrison Schmitt left the Moon on December 14, 1972. That’s 39 years ago – before many of us were even born. While these men looked out the tiny triangular windows of the lunar moduleto see the lunar surface getting farther away, viewers around the world watched that same spacecraft leave the Moon, live and in color on their television sets.
Departing the Moon for the last time was (not surprisingly, perhaps) far less interesting to most people than Apollo 11’s first landing over three years prior. Some evidence even suggests that NASA had to pay television networks to cover Apollo 17’s mission at all. Despite all their hard work and technological developments, the final liftoff of humans from the Moon came and went with just a brief notice on the nightly news.
That story, however, overlooks the difficulties engineers had in developing the ability to show the lunar module rocketing back into space. Television cameras of the late 1960s and early 1970s were notoriously bulky, usually requiring huge rolling bases or portable stands. For space use, any piece of equipment needed to be light-weight and easily portable. NASA awarded contracts to build television cameras for Apollo alternately to RCA and Westinghouse, and both companies managed to build units for different missions that met NASA standards for weight, materials, and functionality. For the final three Apollo missions, RCA provided small, portable, color television cameras that could show the astronauts stepping off the lunar module and onto the Moon, and then be moved to a stand or the lunar rover for mobile exploration.
The cameras were very successful, capturing images of numerous EVAs that included sample collection, a driver’s eye-view from the mobile rover, and the pitfalls of trying to just stay standing in a space suit in 1/6 gravity. For the lunar liftoff though, engineers had numerous calculations to make prior to the mission to allow for filming. Attached to a pan and tilt unit, the television camera could be controlled directly from Earth via a large high-gain antenna on the rover. Since signals to and from Earth are delayed by a few seconds due to the 240,000 mile distance, mission engineers suggested pre-programming the lunar module liftoffs for Apollo missions 15, 16, and 17. Based on mathematical calculations, the rover would be driven and left some distance from lunar module, and the camera would automatically tilt up to show the ascent when commanded by the operator on Earth. That was the plan at least.
On Apollo 15, the tilt mechanism malfunctioned and the camera never moved upwards, allowing the lunar module to slip out of sight. And while the attempt on Apollo 16 gave a longer view of the lunar module rising up, the astronauts actually parked the rover too close to it, which threw off the calculations and timing of the tilt upwards so it left view just a few moments into the flight.
Thankfully, for NASA, those watching at home, and anyone reviewing film footage today, the third attempt was the charm. Cernan and Schmitt parked the rover at just the right distance, all of the mechanisms worked flawlessly, and viewers can still see today how that awkwardly-shaped ascent stage keeps going up until it becomes just a bright speck the sky on its way back to the command module.
How we saw and continue to see the Apollo program is due not only to the engineers at RCA for creating this unique ability, but also the NASA camera operator in Houston, Ed Fendell, for getting the timing just right, and NASA itself for recording and preserving these moments for our collective memory of our last departure from the Moon. How big of a part do you think NASA's television coverage of Apollo 17 plays in how we think about that time period?
Ok, somit sollte das beantwortet sein. Ich weiß zwar nicht was den Anstoß für diese Frage gab, aber ich hoffe nicht wieder von irgendwelchen Verschwörungsdeppen verstreute Pseudoerleuchtungen.
Die beste Meldung solch eines beleuchteten VT´lers war schon vor vielen Jahren, wo dieser irgendwo im Netz meinte das sei ein Beweis, weil wer hat den die Kamera gehalten? Geht´s eigentlich noch dümmer? Keine Ahnung vom technischen Background, aber die Klappe weit offen - eben Dumpfbacken diese VT-Sippschaft, halten sich aber dem Rest der Bevölkerung weit überlegen - welch Armutszeugnis....
Heutzutage ist das im Netz schon einfacher als noch im alten AAF des Jahres 2009/10 ! Weil es bereits schon schön zusammengetragen wurde, die Fakten und Gegenargumente. Im AAF 2009/10 mußte man wirklich noch recherchieren aus verschiedenen Quellen - - das kann man übrigens im AAF-Backup, wie auch im AAF-Kurier nachlesen, wo man immer wieder Fakten und Argumente zur Mondlandung lesen kann.
Jetzt im Jahre 2018 wurde viele Fakten und Argumente schon zentriert gesammelt wie man hier z.B. nachlesen kann:
Das mit der Kamera von Apollo 17 haben sie bis dato aber noch nicht dort behandelt, hehe - - wieder mal ein AAF-Service!
Zum Schluß noch ein schönes Bild aus der Apollo 17 Landefähre „Challenger“ kurz nach dem Start vom Mond zurück zum Landeplatz:
A view of the Apollo 17 landing site as seen from the lunar module ascent stage as it left the surface. On the left, you can see the descent stage, the small gold-colored circle, and numerous tracks leading away from it, marking the paths astronauts took on their extra-vehicular activities.
Somit alles klar und laßt Euch nicht von den VT-Deppen verwirren - es kommt bei denen am Ende nur Bullshit raus - egal welches Thema und wie raffiniert auch aufgebaut und verzerrt!
ich wollte eigentlich gar nichts mehr zum Coronavirus schreiben, aber es kam eine Frage über die AAF-Mailadresse und ich denke das sollte ich nochmal etwas genauer ausführen!
Die Frage war zu den Atemschutzmasken, die ich im Thread „AAF-Telegramm“ im Februar 2020 gesschrieben habe.
Eben, weil die FFP3-Masken derzeit sehr schwer oder überhaupt nicht mehr zu bekommen sind bzw. nur mit Wucherpreis angeboten werden. (von den vielen chinesischen Fälschungen, die derzeit den Markt überschwemmen ganz zu schweigen!)
Natürlich bieten die FFP3-Masken den einzigen Schutz gegen den Coronavirus CORVIT-19. Aber falls man derzeit wirklich keine mehr ergattern kann, sollte man sich überlegen eventuell das geringste Übel zu verwenden - eventuell nur im Anlaßfall wie in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo man keinen Meter Abstand hinbekommt - - oder ähnlichen Situationen.
Die FFP2-Masken bieten immerhin 50 % Schutz. Die FFP1 Masken sind immerhin etwas besser als Nichts und im Wirkegrad den OP-Masken angenähert, die man MNS (Mund-Nasenschutz) nennt.
Ich habe die letzten Wochen viel darüber recherchiert, weil es mich selbst interessierte und den meisten Eindruck hinterließ ein berühmter deutscher Virologe, der in Bezug zu Atemschutzmasken Folgendes meinte:
In einer Situation wie beim U-Bahnfahren wenn man dichter gedrängt steht und einem der Zeitgenosse anniest oder anhustet, dann kann selbst der einfache MNS die Tröpfchenladung in diesem Moment abfangen und einen Schleimhautkontakt verhindern.
Nur muß man dann sofort den MNS abnehmen und wegwerfen, da es ab dem Zeitpunkt keinen weiteren Schutz mehr gibt. Im besten Fall einen Ersatz-MNS aufsetzen. Weil eines darf mit dem MNS nicht passieren: Sobald er naß wird, wird er gefährlich, da die Viren dann durchrutschen können. Das gilt auch bei längerem Tragen des MNS, wenn er durch die Atmung ebenfalls feucht bzw. naß wird.
Wenn das alles schon der MNS kann, dann würden FFP1 und FFP2 das allemal auch hinbekommen! Aber ich wiederhole: Wirklichen Schutz auf längere Sicht (FFP3 können bis zu 8 Stunden getragen werden) gilt nur für FFP3-Masken.
Wollte das nur noch explizit ausführen, weil der Fragesteller sehr unrund war, weil er keine FFP3 mehr bekam.
Mehr zum Maskenthema wie gesagt im „AAF-Telegramm“ !
UND zum Schluß etwas Humor, gegen den Ernst der Zeit! Ist die Gesellschaft jetzt völlig abgedreht und hamstert Klopapier als wäre es das einzig bringende Heilmittel?
Wie völlig neben den Schuhen muß eine Gesellschaft sein, wenn sie Klopapier hortet? Klopapier ist kein überlebensnotwendiges Teil - man kann auch mit Zeitschriften oder im Notfall mit einem naßen Handtuch ans Werk gehen - nicht so komfortabel, aber den Stauraum kann man sicher besser nutzen als für Klopapier!!
Ich habe im obigen Teil des Postings keine Links angegeben, weil ich die Infos über die letzten Wochen gesammelt habe und die Links nicht aufgeschrieben habe, aber wer ein alter AAF-Hase ist und meine Recherchen und Analysen seit über 10 Jahren kennt, weiß, daß ich nie etwas Unfundiertes in meinen Analyseergebnissen verwendete.
Aber zum Klopapierthema, dessen ich mich erst heute annahm, weiß ich noch den Link der zur allgemeinen Erheiterung dient:
Hier werden nämlich die Klopapierfanatiker kräftig durch den Kakao gezogen! Geht´s denn noch? Nudeln und Klopapier waren am letzten Freitag binnen Stunden ausverkauft!
Nun, was macht man denn mit Unmengen an Trocken-Nudeln und Klopapier????
Vielleicht dieses? Hier 2 von 10 Rezepten mit Trocken-Nudeln und Klopapier:
Wer die restlichen 8 Rezepte sehen möchte, möge sich den Link ansehen!
Ok, also macht es gut in diesen Corona-Zeiten und bleibt bitte der Analyse und Vernunft verpflichtet!
In diesem Sinne,
MdR
ZUSATZINFO / EDIT: (gerade entdeckt)
Wenn Ihr glaubt einen grippalen Infekt, eine Grippe oder sogar das CORVID-19-Coronavirus zu haben, dann nehmt auf keinen Fall den Wirkstoff „ASS“ (Acetylsalicylsäure) ein. Dieser ist in jedem Aspirin und auch im Medikament Ibuprofen drinnen. Der französische Gesundheitsminister gab an, daß bei einem Coronavirus-Befall irgendetwas mit diesem und ASS interagiert und eine höhre Sterberate begünstigt!!
Was uns die Politik versucht nur auf Etappen mitzuteilen!
Hallo zusammen,
was sich via Mails und auch in meinem privaten Umfeld immer wieder als Frage aufdrängt, ist „wie lange geht dieser ganze Zirkus noch“?
Die Politik hat sich entschieden, daß man uns die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nur „stückweise“ auf Etappen zumutet - - wohl um soziale Unruhen und dergleichen einzudämmen.
Das hat wohl einerseits seine Berechtigung, dennoch bin ich lieber ein Freund von Tatsachen in vollem Umfang um mich mental darauf einstellen zu können.
Ich versuche in aller Kürze die Sache auf den Punkt zu bringen!
Es gibt derzeit nur 3 Möglichkeiten diese Pandemie zu bekämpfen. Nur 3 - solange wir weder eine Impfung noch ein wirksames Medikament haben. Die Impfung dauert wohl bis Sommer 2021 und ein Medikament wohl um die 5 Monate.
Möglichkeit 1: die Radikale
Die violette Kurve bedeutet, wir machen gar nichts und versuchen eine schnelle Herdenimmunität. Das ist aber in jedem Falle unethisch und unverantwortlich, da am Beispiel von England hier alleine 250.000 Menschen zum Sterben verurteilt werden würden! Weltweit - na rechnet mal durch....
Möglichkeit 2: die Eindämmung
Das wäre die rote Kurve im obigen Bild - da stehen wir derzeit am Anfang!
Allerdings wie soll eingedämmt werden?
Möglichkeit 2: die Eindämmung der Unwirtschaftlichkeit
Wirtschaftlich undurchführbar! Man müßte über einen langen Zeitraum (4-6 Monate) einen konsequenten Weg der Eindämmung gehen. Also: Isolation der Menschen zu Hause.
Das halten einerseits die Menschen nicht durch und andererseits hält es die Wirtschaft so lange nicht durch.
Es würde alles eskalieren, man müßte vorzeitig abbrechen und wir hätten wieder die unethische Situation von Möglichkeit 1 !
Möglichkeit 3: Dejavue, Dejavue!
Das wird es werden und ist wohl auch so geplant!
Man wird ein ständiges ON / OFF Spiel durchführen. Immer so, daß einerseits die Spitalskapazitäten nicht kollabieren und andererseits, daß sich immer mehr Menschen mit dem Virus auf Etappen anstecken und so langsam eine Herdenimmunität aufbauen.
Bei 60-70 % verlaufener Krankheiten haben wir eine Herdenimmunität! Das Ärgerliche ist allerdings, daß das mindestens 5 Monate (eher 6 Monate) so laufen wird. ON / OFF !
Es wird wie jetzt im ersten Anlauf, immer wieder Heimisolation und danach eine bestimmte Lockerung geben, die aber nie an den Normalzustand herankommt - - danach wieder Heimisolation.
Ich bin der erste, der sich freuen würde, wenn es kürzer laufen würde! Dennoch sollte man sich vielleicht einmal mental mit dieser Vorschau drauf einstellen.
Ersparen würden wir uns das nur, wenn entweder der Virus doch nicht so gut auf den erhöhten UV-Level des Sommers reagiert und „abdankt“, leider jedoch deutet es darauf hin, daß Corvid-19 das auszuhalten scheint, da er sich derzeit in Afrika fröhlich verteilt oder, daß wir früher Medikamente oder gar eine Impfung bekommen.
Beide Varianten sind eher unwahrscheinlich! Also, dann können wir 2020 wohl eher kübeln, was Lebensqualität betrifft.
Wenn Ihr wollt könnt Ihr Euch ja mal dieses Video ansehen, wo das alles noch viel genauer durchgekaut wird:
Somit, wünsche ich Euch, daß Ihr gut durch die nächste Zeit durchkommt und zumindest weiß jetzt jeder Leser, daß das wohl oder übel auf uns zukommen wird.
im Netz kursiert unter den VT-Fans wieder einmal nur Schwachfug. Der macht auch nicht vor dem Corona-Virus Halt.
Die üblichen Rattenfänger der Verschwörungsszene produzieren wieder mal nur Giftmüll....
Zu Bill Gates mag man stehen wie man will, aber diese einfach nur „dumpfbackenen Vereinfachungstheorien“ aus der Verschwurbelungsszene sind einfach nur zum Kotzen!
Hier mal ein Faktencheck gegen die neuesten üblen Verleumdungen und Verunsicherungsmeldungen der VT-Szene:
Ein Zitat von Bill Gates kursiert im Netz. Es erweckt den Eindruck, der US-Unternehmer habe gesagt, dass es mehrere hunderttausend Opfer durch eine Corona-Impfung geben werde. Das stimmt nicht – die Aussage wurde aus dem Kontext gerissen.
"Bill Gates prognostiziert 700.000 Opfer durch Corona-Impfung" lautet der Titel eines Gastbeitrags auf der Webseite Ken.FM, der tausendfach in Sozialen Netzwerken verbreitet wird. Im Text wird eine Aussage von Gates aus einem Interview mit dem US-Sender CNBC zitiert – allerdings wird der Kontext weggelassen. Es wird angedeutet, Gates habe Todesopfer oder dauerhafte Schäden wie Behinderungen vorhergesagt.
Das ist jedoch nicht richtig, wie die Überprüfung durch CORRECTIV.Faktencheck zeigt. Tatsächlich sagte Gates, ein Impfstoff gegen COVID-19 – den es noch nicht gibt – sollte möglichst keine Nebenwirkungen haben.
Der Microsoft-Gründer setzt sich mit der Stiftung seiner Familie, der Bill & Melinda Gates Foundation, seit Jahren dafür ein, dass Menschen weltweit gegen verschiedene Krankheiten geimpft werden. Die Stiftung ist nach den USA der zweitgrößte Spender der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und nahm kürzlich an einer EU-Geberkonferenz teil, bei der Gelder unter anderem für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen COVID-19 gesammelt werden sollten.
Was sagte Bill Gates über mögliche Corona-Impfung-Nebenwirkungen?
Das Interview von Bill Gates mit CNBC wurde am 9. April veröffentlicht. Darin wird er gefragt, ob er wirklich denke, dass die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs 18 Monate dauern werde. Er antwortet, es könne auch schneller gehen, "wenn alles perfekt läuft", aber "wir wollen keine unrealistische Erwartungen schaffen".
Es sei "immer eine große Herausforderung", einen Impfstoff zu entwickeln, der auch bei älteren Menschen wirksam sei. Es habe sich gezeigt, dass der Grippe-Impfstoff bei älteren Menschen nicht so gut wirke wie bei jüngeren. Ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 jedoch müsse auch bei Älteren funktionieren, da diese das höchste COVID-19-Risiko hätten.
Dann sagt Gates: "Das so zu tun, dass man es so verstärkt, dass es auch bei älteren Menschen funktioniert, und es trotzdem keine Nebenwirkungen hat… wenn wir eine von 10.000 Nebenwirkungen haben, sind das weit mehr, 700.000 Menschen, die darunter [weltweit] leiden werden. Es ist also sehr, sehr schwer, die Sicherheit in einem gigantischen Ausmaß über alle Altersgruppen hinweg – schwanger, männlich, weiblich, unterernährt, bestehende Komorbiditäten [Begleiterkrankung] – wirklich zu verstehen. In die eigentliche Entscheidung ‘OK, lasst uns diesen Impfstoff der ganzen Welt verabreichen’ müssen die Regierungen mit einbezogen werden, denn es werden einige Risiken und Absicherungen nötig sein, bevor darüber entschieden werden kann."
Nur der letzte Teil des Zitates (ab "wenn wir eine von 10.000 Nebenwirkungen haben") wurde von Ken.FM herausgegriffen. Durch das Weglassen der Erklärungen zu älteren Menschen wird die Bedeutung verzerrt. Im englischen Interview sagt Gates außerdem "indemnification", was Ken.FM mit "Entschädigung" übersetzt, aber auch "Absicherung" bedeuten kann.
Ein Impfstoff sollte keine Nebenwirkungen haben
Fazit: Gates sagte keine Opfer voraus. Er sagte auch nicht, dass man Opfer irgendwie in Kauf nehmen müsse. Sondern er rechnete in dem Interview vor, warum ein Impfstoff keine Nebenwirkungen haben sollte: Selbst wenn nur eine Person unter 10.000 Nebenwirkungen hätte, müssten – auf die Weltbevölkerung mit sieben Milliarden Menschen hochgerechnet – 700.000 Menschen darunter leiden.
Die Rechnung ist hypothetisch, da es bisher keinen Impfstoff gegen COVID-19 gibt. Laut RKI sind mehrere Kandidaten in der Testphase.
Dieser Teil der ökonomischen Verschwörungstheorien-Industrie wie der oben genannte VT-Netzkanal Ken.FM gehören ins Netznirvana ignoriert, sie tragen Null zur Gesellschaft bei außer Verunsicherung zu säen.
Leider gibt es eine Vielzahl an solchen Fakeboten!
es kam der Vorwurf eines AAF-Lesers, daß es keine Info zur Impfung bzw. des mRNA-Impfstoffs hier gibt.
Ihr wollt mich auch nicht aus der ganzen Corona-Scheiße entlassen, wie?
Es hat einen guten Grund, dass ich derzeit nicht darauf eingegangen bin.
Im Gegensatz zu z.B. Verschwörungstheoretikern oder besser bezeichnet als Verschwörungsmystiker, die sofort wenn sie etwas gehört oder gelesen haben, das gleich zu Glaubenssätzen integrieren - natürlich nur, wenn es in ihr wirres Weltbild passt, gehöre ich der Kategorie Vernunft und Analyse an!
Das bedeutet - ich wäge ab, was ist an Argumenten haltbar, wie sieht die Faktenlage aus und vor allem wer sind die Quellen. Recherche und Argumenteschlachtenbeobachtung. Und manchmal muß man auch sagen können - ich weiß es derzeit nicht.
Eines jedoch vorweg: ich versuche echt „FAIR“ an dieses Thema heranzugehen. Allerdings ist es derzeit schwer eine Empfehlung egal welcher Richtung abzugeben. Ich stehe Impfungen prinzipiell nicht negativ gegenüber, allerdings wäge ich genau ab wann und wogegen ich mich impfe.
Der Faktor Zeit ist hier eine wesentliche Entscheidungshilfe beim Covid-19 Virus. Wenn Jemand im Krankenhaus und/oder in einem Pflegeheim arbeitet und gesund ist, dann sehe ich es förmlich als Pflicht an, das hier geimpft wird.
Hat einer Vorerkrankungen oder eine instabile Gesundheitsverfassung, dann würde ich mich in die Sachlage einlesen und mindestens 2 Arztmeinungen einholen, bevor ich die Nadel ansetzen lasse.
Im Grunde wurden hier enorme Geldmengen bewegt - auch von den Staaten der Welt - um den Pharmafirmen die flotte Impfstofforschung zu Covid-19 zu ermöglichen - - das soll man nicht unterschätzen, wenn man die Geschwindigkeit der Entwicklung kritisiert.
Soweit ich das von der EU-Politik her einschätzen kann, kommen „Otto Normalverbraucher“ eh erst um die Mitte des Jahres 2021 an eine Impfung heran. Bis dahin sollte man am Ball bleiben und mögliches Auftauchen von Nebenwirkungen und Langzeitfolgen bei Impfungen rund um die Welt verfolgen.
Die Gefahr, daß sich von den mRNA-Teilen einige in die menschliche DNA einhängen könnten - wurde von unterschiedlichen Experten als unwahrscheinlichst eingestuft, da die Chemie von RNA und DNA unterschiedlich ist und nicht so ohne Weiteres integriert werden kann.
Allerdings - auch weil ich mich damit beschäftigt habe, kann es in Einzelfällen auch bei einer natürlichen Virusinfektion dazu kommen, dass bei aktiven DNA-Abschnitten eines Erkrankten (genetisch bedingt) der Patient an diesen Stellen kleine Abschnitte dieser Virus-RNA in diesen aktiven DNA-Strang assimiliert hat.
Also auch auf natürlichem Wege kann es in seltenen Fällen dazu kommen, dass Teile der Virus-RNA eingegliedert werden. Das heißt dann aber auch nicht, daß es dann zu gefährlichen Auswirkungen kommt. Die Evolution hat es also in manchen Fällen als sinnvoll erachtet, dies unter bestimmten Voraussetzungen zuzulassen.
Man muß einfach das Nutzen - Risiko für sich abschätzen. Die Pocken haben die Menschheit Jahrhundertelang gequält und die konnten wir mit Impfungen ausrotten! Das sollte man auch nicht genug wertschätzen.
Auf gar keinen Fall sollte man sich aus dem Sumpf der VT´ler und Impfgegner beeinflussen lassen. Hier findet man nur das übliche Erbrochene dieser Szene.
Ich sammle nicht alle Links der Seiten, die ich in den letzten Monaten dazu zum Einlesen in die Thematik besucht habe, aber hier mal ein Auszug eine der letzten Seiten die ich als interessant empfunden habe und die ich zum Zeitpunkt der Userkritik noch parat hatte:
Die EU steht vor der Zulassung der ersten Impfstoffe gegen SARS-CoV-2. Zwei der Präparate, die in Kürze auf den Markt kommen, basieren auf der mRNA-Technologie. Sie ist bisher noch nie bei der Produktion von Massenimpfstoffen zum Einsatz gekommen. Skepsis ist laut Fachleuten aber nicht angebracht, auch wenn die Impfstoffe – wie alle anderen – Nebenwirkungen haben können. Der Nutzen überwiege die Risiken bei Weitem.
Bis 29. Dezember will die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) über eine Zulassungsempfehlung für den Impfstoff BNT162 von Biontech/Pfizer entscheiden, bis 12. Jänner dann über jene für das Vakzin MRNA-1273 von Moderna. Bei beiden handelt es sich um mRNA-Impfstoffe. „Die Technologie ist umwerfend. Das ist die Königsklasse“, sagt der Wiener Infektiologe Herwig Kollaritsch, der auch Mitglied des Nationalen Impfgremiums ist, gegenüber ORF.at.
Bei herkömmlichen Impfstoffen werden dem Körper Virusantigene mit Hilfe von abgetöteten oder abgeschwächten Krankheitserregern verabreicht. MRNA-Impfstoffe dagegen übermitteln dem Körper den Bauplan für die Virus-Antigene, die dann in den Zellen hergestellt werden und eine Immunantwort hervorrufen. Das geschieht über Ribonukleinsäure (RNA), die gewissermaßen die Botschaft samt Konstruktionsplan überbringt.
„Was denen vor die Flinte kommt, wird abgelesen“
Die Messenger-RNA (mRNA) wird im Labor mit Information für bestimmte Proteine codiert, die wichtig sind für die Immunabwehr. Im Fall von SARS-CoV-2 enthalten einige Impfstoffkandidaten die genetische Information für einen Bestandteil des „Spike-Proteins“ auf der Virusoberfläche. Dieses benötigt das Coronavirus, um in die Zellen einzudringen.
Die Messenger-RNA wird verimpft und gelangt in die Zelle. Dort sitzen die Zellorganellen, genannt Ribosome, die „nichts anderes zu tun haben, als herumschwimmende Ribonukleinsäure zu schnappen, abzulesen, und die zugehörigen Proteine zu produzieren“, erläutert Kollaritsch. „Ribosomen ist im Prinzip egal, ob die agelesene RNA für ein zelleigenes oder zellfremdes Protein codiert. Was denen vor die Flinte kommt, wird abgelesen und daraus ein Protein gemacht.“ Die abgelesenen Proteine werden von den Zellen an deren Membran „ausgestülpt“ und dem Immunsystem präsentiert, so Kollaritsch, „und dann beginnt die Kaskade der Immunabwehr zu laufen“.
Keine Erbgutveränderung
Das Erbgut des Menschen wird durch das Einbringen der mRNA nicht verändert. „Beim Menschen befindet sich das Genom in Form von DNA im Zellkern“, hieß es etwa beim Paul-Ehrlich-Institut, das in Deutschland für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig ist, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. „Eine Integration von RNA in DNA ist unter anderem aufgrund der unterschiedlichen chemischen Struktur nicht möglich.“
Zudem ist RNA chemisch sehr instabil. „Wenn die mRNA in die Zellen gelangt, wird sie sehr schnell wieder abgebaut“, sagte Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München (TUM). Um die Haltbarkeit zu erhöhen, wird die verimpfte mRNA in einer Schutzhülle verpackt, die aus Nanopartikeln aus Fetten besteht. „Was diese Zusatzstoffe bewirken, müssen wir beobachten“, so Protzer. „Man geht von einer guten Verträglichkeit aus, aber da fehlen noch Langzeiterfahrungen.“
Hohe Wirksamkeit
Beiden kurz vor der Zulassung in der EU stehenden Impfstoffen wird in Studien hohe Wirksamkeit bescheinigt. BNT162 von Pfizer wurde an 43.000 Personen erprobt. Während der Testphase erkrankten insgesamt 170 der Teilnehmenden an Covid-19 – 162 davon hatten ein Placebo erhalten, acht den Impfstoff. Von diesen acht nahm die Erkrankung bei einem Betroffenen einen schweren Verlauf. Die rechnerische Wirksamkeit liegt bei 95 Prozent. In der Gruppe der über 65-Jährigen – für die das Coronavirus eine besondere Gefahr darstellt – betrug sie 94 Prozent.
An der Studie zu Modernas MRNA-1273 nahmen 30.000 Menschen teil. 7.000 davon waren über 65 Jahre alt, 5.000 weitere unter 65, litten aber an Vorerkrankungen. Von den Probandinnen und Probanden infizierten sich insgesamt 196 mit SARS-CoV-2. 185 von ihnen war ein Placebo verabreicht worden, elf der Impfstoff. Keine der Personen, die den Impfstoff erhielten, erkrankte schwer. Aus all diesen Faktoren lässt sich eine Effektivität von 94,1 Prozent errechnen.
Beide Vakzine werden in zwei Dosen im Abstand von 28 Tagen verimpft. Ob die Vakzine nur vor einem schweren Verlauf schützen oder auch die Übertragung des Virus verhindern können, ist noch unklar. Daten dazu werden laut Kollaritsch in den nächsten drei Monaten zur Verfügung stehen.
„Klassische“ Nebenwirkungen
Die kurzfristigen Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe unterscheiden sich nicht wesentlich von jenen herkömmlicher Vakzine, zeigt ein Bericht der US-Lebens- und Arzneimittel-Behörde (FDA) zum Impfstoff von Biontech/Pfizer. Häufigstes Symptom waren Rötungen um die Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Muskelschmerzen, ein geringer Anteil der Getesteten bekam Fieber. Nach einem Tag waren die Nebenwirkungen laut FDA aber wieder abgeklungen.
Die Vakzinologin Ursula Wiedermann-Schmidt von der Medizinischen Universität Wien bezeichnete diese Impfreaktionen gegenüber Ö1 als „klassisch“. „Die Wahrscheinlichkeit, dass man so eine Impfreaktion hat, ist relativ hoch. Das ist ein wichtiger Punkt, dass man den Leuten auch sagt: Das wird höchstwahrscheinlich auftreten, der Großteil der Leute reagiert so“ – mehr dazu in science.ORF.at.
In Großbritannien, wo der Biontech/Pfizer-Impfstoff bereits im Einsatz ist, haben die Behörden eine Warnung für Menschen mit schweren Allergien ausgesprochen, nachdem bei zwei Geimpften eine allergische Reaktion auftrat. Beide Betroffene erholten sich rasch. Laut NHS gilt die Warnung für Menschen, die anaphylaktische Schocks auf Medikamente, Lebensmittel oder Impfstoffe gezeigt hätten.
Wenig Zeit, großes Sample
Noch nie wurden Impfstoffe so schnell zugelassen wie jene gegen das Coronavirus. Der Faktor Zeit wurde mit der Samplegröße wettgemacht. „Alle Hersteller haben von den Arzneimittelzulassungsbehörden die Auflage bekommen, große – damit meine ich 30.000 plus – Gruppen von Probanden einschließen zu müssen. Einerseits, um die Effektivität des Impfstoffes klar zu definieren, andererseits, um die Verträglichkeit zu prüfen“, sagt Infektiologe Kollaritsch.
Über Nebenwirkungen, die bei mehr als einer von 10.000 Personen auftreten, werde man recht gut Bescheid wissen. Ganz seltene Nebenwirkungen aber, die mit einer Häufigkeit von beispielsweise unter eins zu 100.000 auftreten, „wird man wahrscheinlich nicht erfassen in den klinischen Studien“, sagt Infektiologe Kollaritsch. Hätte man in den aktuellen Studien versucht, diese aufzuspüren, würde sich die Impfstoffzulassung um zwei Jahre verzögern. „Das kann sich kein Mensch leisten. Und es ist auch sonst nicht üblich“, so Kollaritsch. „Seltene Nebenwirkungen werden erst in der ersten Phase nach der Einführung des Impfstoffes erfasst, was auch so im Zulassungsprozess vorgesehen ist.“
Die Pharmafirmen müssen in der Zeit nach der Erstzulassung engmaschig in kurzen Abständen Rapports dazu abliefern, „was sich tut an der Front“, so Kollaritsch. Parallel dazu starten die Gesundheitsbehörden der Länder die entsprechende Überwachung. „Wenn dann irgendwo ein Event aufpoppt, von dem man glaubt, es könnte in ursächlicher Beziehung mit der Impfung stehen, dann wird man sich das genau anschauen“, sagt Kollaritsch.
Nutzen überwiegt Risiken
Der Nutzen der Impfung überwiegt deren Risiken jedenfalls deutlich. „Die Infektionssterblichkeitsrate bei Covid-19 liegt irgendwo in der Größenordnung zwischen fünf Promille und einem Prozent – also fünf von 1.000 bis einer von 100 sterben an Covid-19, über alle Altersklassen gerechnet. Wenn wir einen Impfstoff haben, der keine Probleme macht bis auf die Ebene von eins auf 100.000 hinunter, dann brauchen wir bitte schön nicht drüber reden, ob der sinnvoll ist“, sagt Kollaritsch.
Schwierige Lagerung
Ein Vorteil der mRNA-Impfstoffe ist potenziell auch die leichte Herstellbarkeit. Binnen weniger Wochen lassen sich große Mengen im Labor erzeugen. Und: Mögliche Mutationen von SARS-CoV-2 lassen sich – zumindest theoretisch – rasch in den Impfstoff einarbeiten.
Die größte Herausforderung betrifft die Logistik: Die chemisch instabile RNA benötigt eine ununterbrochene Kühlkette und sehr niedrige Temperaturen. Der Biontech-Pfizer-Impfstoff muss bei minus 70 Grad Celsius transportiert und gelagert werden. MRNA-1273 bleibt nach Angaben von Moderna bei Temperaturen von zwei bis acht Grad Celsius bis zu 30 Tage lang stabil. In Gefrierschränken mit minus 20 Grad Celsius kann der Impfstoff laut Unternehmen sechs Monate lang gelagert werden.
Obwohl man noch nicht genau versteht, wie der Körper im Detail auf eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 reagiert, ist mittlerweile klar, dass man nach einer überstandenen Erkrankung erst einmal immun ist. Gleiches gilt für eine Impfung.
Infiziert man sich mit dem Coronavirus Sars-Cov-2, aktiviert der Körper seine Immunantwort. Er beginnt Antikörper zu bilden, schwimmende Abwehrstoffe im Blut. Wichtig sind die sogenannten neutralisierende Antikörper, erklärt Rudolf Valenta, Leiter der Abteilung für Immunpathologie an der MedUni Wien. Diese verhindern nämlich, dass das Virus in die menschlichen Zellen eindringt.
Impfung provoziert Immunantwort
Ob jede Person solche schützenden Antikörper ausbildet oder nicht, ist in der Wissenschaft umstritten. „Wir haben in einer Studie gefunden, dass etwa nur 40 bis 50 Prozent der Personen stark neutralisierende Antikörper machen“, berichtet etwa der Immunologe Valenta. Zwischenergebnisse seiner Untersuchungen wurden bereits im Sommer im Journal „Allergy“ publiziert. Mittlerweile konnte er seine Untersuchung auf mehrere hundert Patientinnen und Patienten ausweiten. Die Forscher von in Innsbruck und österreichweit durchgeführten Antikörperstudien verweisen jedoch darauf, dass sie bei nahezu allen Genesenen auch neutralisierende Antikörper feststellen konnten.
Die Impfung gegen das Coronavirus provoziert im Körper die gleiche Immunantwort wie bei einer Erkrankung, indem dem Körper die Bauanleitung für das Corona-spezifische Spikeprotein verabreicht wird. „Dann entsteht eine Immunantwort und die ist eben in etwa vergleichbar mit jener, die entsteht, wenn jemand eine Infektion gehabt hat“, sagt Valenta. Sollte eine Person keine neutralisierenden Antikörper ausbilden, sei das nicht problematisch, da der Impfschutz nicht allein auf Antikörpern, sondern auch auf der T-Zellen-Immunität beruhen. „In dem einen Fall ist es so, dass der Patient völlig geschützt ist, wenn er viele Antikörper hat, denn da kann sich das Virus im Körper nicht einmal vermehren“, so der Immunologe. „Im anderen Fall ist der Körper vorbereitet, hat schon ein immunologisches Gedächtnis und kann dann rasch antworten.“
Auch T-Zell-Antwort schützt
Der Körper reagiert nicht nur mit Antikörpern auf das Virus, sondern schult bei einer Impfung oder einer Infektion auch seine Immunzellen. Sie werden auf Sars-CoV-2 programmiert und ein immunologisches Gedächtnis bildet sich aus, erklärt Alexander Scheffold, Direktor des Instituts für Immunologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. „Nachdem die Antwort vorbei ist, setzen sich die Zellen wieder zur Ruhe, aber sie haben sich gemerkt, was sie gelernt haben. Deshalb nennt man die dann Gedächtniszellen.“ Wenn der Erreger das nächste Mal in den Körper eindringt, dann falle die Immunantwort dank dieser Gedächtniszellen viel besser und stärker aus. Es komme in den meisten Fällen nicht mehr zu einer Erkrankung.
Die Impfung führt ebenso wie eine Erkrankung zu solch einer T-Zell-Antwort und zur Ausbildung von Gedächtniszellen. Das würden die vorliegenden Daten der Impfstoff-Hersteller zeigen, betont Scheffold. Wie lange diese Grundimmunisierung durch die Impfung den Körper schützt, diese Frage sei jedoch noch offen. Dem stimmt auch Rudolf Valenta zu. Aussagen darüber könne man erst treffen, wenn weitere Infektionswellen überstanden seien.
Durchgemachte Coronavirus-Infekte schützen nicht
Die Hoffnung, dass man auch aufgrund bereits durchgemachter Erkältungskrankheiten, ausgelöst durch andere Coronaviren, gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 immun wäre, konnte das Exzellenzcluster Precision Medicine in Chronic Inflammation (PMI) aus Kiel nun widerlegen. In ihrer im Journal „Immunity“ veröffentlichten Studie zeigen sie, dass bereits existierende Gedächtniszellen zwar Teile des SARS-CoV-2 vermeintlich wiedererkennen und eine Immunabwehr starten, diese Immunantwort aber unzureichend ausfällt.
„Jemand, der älter wird, hat im Laufe seines Lebens viel mehr Interaktion mit verschiedensten Fremdsubstanzen, also mit verschiedensten Viren, Bakterien, Pilzen und so weiter“, erklärt Petra Bacher vom Institut für Immunologie der Universität Kiel. Das immunologische Gedächtnis älterer Personen sei größer und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Körper bei einer SARS-CoV-2 Infektion mit bereits existierenden Gedächtniszellen reagiert. Statt sogenannten naive T-Zellen loszuschicken, die innerhalb von ein bis zwei Wochen lernen, gegen den spezifischen Krankheitserreger vorzugehen, steige mit dem Alter auch die Wahrscheinlichkeit, dass auf existierende Gedächtniszellen zurückgegriffen werde.
„Wir haben gesehen, dass diese bereits existierende Gedächtniszellen in Menschen, die noch keinen Kontakt zu SARS-CoV-2 hatten, keine optimale Antwort gegen das Virus generieren“, sagt die Professorin für Immunologie und Immungenetik. „Und diese nicht besonders gute Antwort haben wir auch in Patientinnen und Patienten gesehen, die einen schweren Verlauf von Covid-19 haben.“ Das mit dem Alter stärker ausgeprägte immunologische Gedächtnis könnte also eine Erklärung dafür sein, warum ältere Menschen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei Covid-19 haben.
Also, was kann ich zu alldem noch sagen? Eigentlich nur das: laßt Euch ideologisch nicht vereinnahmen - von keiner Seite. ABER geht an diese Thematik „FAIR“ heran!